Meldung: "Jäger stellt Familie Kiste mit toten Hunden vors Haus"

  • Ich denke das Hauptproblem ist, dass größere Wildtiere wie Hirsch, Reh und Wildschwein hier bei uns keine natürlichen Feinde haben - außer dem Menschen. Der Wolf ist hierzulande verschwunden... Wildhege heißt ja auch, den Wildbestand gesund zu halten. Was ich nur nicht leiden kann sind diese Jäger die ihren Jagdschein nur machen, weil sie möglichst viele Trophäen an der Wand hängen haben wollen.

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  • Ich würde mich auch freuen, wenn es keine Jäger geben müsste.

    Ute, weist du warum so viele Wildtiere überfahren werden?
    Weil Populationen zu groß sind, weil das Futterangebot zu knapp, das Revier zu eng wird, weil die Störung durch Menschen und Haustiere zu groß ist und die Tiere wandern müssen, weil sie nicht wissen wohin.

    In einem gut bejagten Revier gibt es weniger Wildunfälle, weil es weniger Wild gibt und damit weniger Gründe für das Wild zu ziehen.

    Sinkt das Futterangebot, nimmt auch die Population ab. Recht haste. Weist du wie?
    Die Tiere verhungern elendig oder sie ziehen umher, wieder mehr Wildunfälle. Manche Tiere zieht es dann in die Siedlungen, Wildschweine beispielsweise. Das kanns doch auch nicht sein.

    Die Natur kann das hier in Deutschland nicht mehr alleine regeln. Wir haben die großen Beutegreifer nicht einfach nur ausgerottet (auch wenn zum großen Glück endlich einige zurückkehren). Wir haben ihnen die Lebensräume so sehr beschnitten, durch Autobahnen, Städte, dass sie hier nicht mehr in der Menge leben könnten, die es bräuchte.

    Wer bitte würde es denn tolerieren, dass große Wolfsrudel in Stadtnähe leben? Die Bevölkerung spielt da nicht mit.

    Zitat

    Der Wolf soll ins sächsische Landesjagdrecht aufgenommen werden (inkl. Winterfütterung).

    Wenn ich mich recht entsinne, sind Tiere die dem Jagdrecht unterliegen, durch höhere Strafen geschützt als Tiere, die nicht dem Jagdrecht unterliegen. Hieße, wenn ein jagdbares Wild in der Schonzeit geschossen wird, fällt die Strafe höher aus, als wenn ein nicht dem Jagdrecht unterliegendes Tier geschossen wird.
    Und die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht ginge mit dem Verhängen ganzjähriger Schonzeit einher, wie es das für einige geschützte Tiere gibt.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Zitat

    Original von Julia
    Die Natur kann das hier in Deutschland nicht mehr alleine regeln. Wir haben die großen Beutegreifer nicht einfach nur ausgerottet (auch wenn zum großen Glück endlich einige zurückkehren). Wir haben ihnen die Lebensräume so sehr beschnitten, durch Autobahnen, Städte, dass sie hier nicht mehr in der Menge leben könnten, die es bräuchte.

    Wer bitte würde es denn tolerieren, dass große Wolfsrudel in Stadtnähe leben? Die Bevölkerung spielt da nicht mit.


    Wenn ich mich recht entsinne, sind Tiere die dem Jagdrecht unterliegen, durch höhere Strafen geschützt als Tiere, die nicht dem Jagdrecht unterliegen. Hieße, wenn ein jagdbares Wild in der Schonzeit geschossen wird, fällt die Strafe höher aus, als wenn ein nicht dem Jagdrecht unterliegendes Tier geschossen wird.
    Und die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht ginge mit dem Verhängen ganzjähriger Schonzeit einher, wie es das für einige geschützte Tiere gibt.


    Vielleicht sollten wir mal im 3. Jahrtausend, bitteschön, akzeptieren, daß wir nicht die einzigen, als sein Ebenbild von Gott erwählten, Lebewesen auf diesem Planeten sind, die ein Recht auf Leben und Unversehrtheit haben. Das haben wir jetzt in den Jahrtausenden lange genug praktiziert.

    Wenn wir unser Müllproblem in den Städten in den Griff bekommen (das übrigens durch vollkommen ignorante Zeitgenossen verursacht wird) und eine vielfältige Landschaft anbieten können, haben Wölfe keinen Grund, in Stadtnähe zu kommen. Außerdem meiden Wölfe den Menschen, wo es geht. Du solltest Dich vorher erkundigen.

    Du hast Dich schon damit befaßt, was eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht für Konsequenzen hat?
    Ich habe das Gefühl, daß das nicht passiert ist.

    Gruß
    Ute

    Einmal editiert, zuletzt von Purraghlas (15. Oktober 2011 um 13:32)

  • Und wie stellt du dir das vor?

    Alle schwärmen von Bioenergie und niemand macht sich Gedanken, dass dies Hektarweise Monokulturen in der Landwirtschaft bedeutet.

    Alle wollen billiges Fleisch und scheren sich nicht darum, dass man dafür Hektarweise Futterpflanzen produzieren muss, in riesigen Monokulturen.

    Wie stellst du dir diese vielfältige Landschaft vor? Und wie denkst du, lässt sich das Müllproblem lösen? Wie stellst du dir die Aufklärung der Bevölkerung vor und wie die politische Umsetzung all dieser Dinge?

    Ich fände es toll, wenn es so funktionieren würde, sehe das aber für die nächsten Jahrzehnte nicht. Denn es erfordert Umdenken auf zahlreichen Ebenen, es wird Geld kosten.

    Gerne hätte ich wieder mehr Wölfe in unseren Wäldern, hier ziehen immer mal wieder vereinzelte Tiere vor meiner Haustür durch.

    Du hast Recht, Wölfe meiden den Menschen. Nur dem Menschen aus dem Weg zu gehen ist in unserem ziemlich dicht besiedelten Land nicht mehr einfach. Das ist ja unter anderem der Grund, warum sie heute in abgelegenen Gebieten wie der Lausitz leben. Dort können sie auch in Ruhe jagen, weil sie nicht durch die ständige Anwesenheit von Menschen belästigt werden.

    Es bräuchte die Ausweisung großer Schutzgebiete, damit alleine wäre geholfen. Und in diesen könnte die Jagd ruhen.

    Und was machen wir mit den Wildschweinen, die sich nicht vor menschlicher Nähe scheuen? Bitten wir diese im Wald bei den Wölfen zu bleiben und lernen wir, sie in den Städten und den Feldern zu dulden?

    Man hört immer, die Natur würde alles so schön alleine regeln.
    Ich bitte euch, geht einmal in den Nationalpark Hainich, in dem ich arbeite und in dem die Jagd ruht, und schaut euch an, wie der Wald sich auf natürliche Weise verjüngt. Nämlich garnicht. Jeder junge Baum, der noch nicht groß genug ist, um vor Reh und Wildschwein "sicher" zu sein, wird gefressen.

    Zitat

    Du hast Dich schon damit befaßt, was eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht für Konsequenzen hat? Ich habe das Gefühl, daß das nicht passiert ist.


    Dann kläre mich doch bitte aus.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich kenne z. B. nur Jäger, denen das Jagen Spaß macht, die jagen nicht, weil sie "müssen", um das Gleichgewicht in der Natur wieder herzustellen.
    Bei uns hier werden die Wildschweine den Winter über gut gefüttert, damit es ja nicht zu wenig werden, sonst hätten die armen Jäger ja nichts mehr zu jagen X(
    Schließlich bezahlen sie ja Pacht für ihr Jagdrevier, da will man dann ja auch noch was zu jagen haben.

    Hier ist ein interessanter link zu einer Seite, dort gibts auch einige Berichte darüber, warum Natur ohne Jäger durchaus funktionieren kann.


    http://www.anti-jagd-demo.de/texteartikel/index.html


    Bitte ein bisschen Zeit nehmen und lesen :)

    LG,
    Gabi

    "Wer in den Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr;

    es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen. "

    Albert Schweitzer

  • Diese überflüssigen Fütterungen werde ich auch nie verstehen. Oft wird es entschuldigt mit dem Argument, man müsse die Tiere im Wald halten, damit sie auf den Fäldern keinen Schaden anrichten. Dabei steigt so die Zahl der Wildtiere jedes Jahr weiter. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.


    http://www.oejv.de/aktuell/nabubw/index.html
    Hier kann man schön nachlesen, warum ein Verbot der Fütterung und eine starke Einschränkung der Kirrungen so wichtig ist.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
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    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Das Thema "Jagd" ist schon immer - und wird es auch bleiben - ein "zweischneidiges Schwert" gewesen !

    Mein Vater war Falkner und Jäger ( aus Altersgründen seit langer Zeit nicht mehr) und hat in seinem Revier nie ein Tier aus "reiner Mordlust" abgeschossen !

    Sein oberstes Gebot war die Hege und Pflege des Wildbestandes und seine ganze Liebe galt den Wildtieren, die er hilflos oder verletzt in seinem Revier gefunden und .... (siehe Anhang) mit zu uns nach Hause genommen hat !

    Das es sich nicht vermeiden ließ, von Zeit zu Zeit auch sogenannte "Abschüsse" vorzunehmen, lag daran, dass eine "natürliche Auslese" durch ehemals heimische "Raubtiere" wie Wölfe, Luchse, Wildkatzen usw. seit langer Zeit nicht mehr gegeben war, weil diese Tiere schon in den 50-ziger Jahren gnadenlos durch die :evil: "Sonntagsjäger" ausgerottet wurden.

    Er - und wir als seine Familie - wurden stets "belächelt und verhöhnt", weil keines der ihm/uns anvertrauten Wildtiere jemals "als Braten oder Trophäe" in unserer Küche oder in unseren Haus gelandet ist !

    Ich möchte noch anmerken, das wildernde Hunde - gerade in der Setzzeit der Ricken - sehr großes ;( Leid anrichten können ....

    dieses Rehkitz war noch in der Membrane

    als wildernde Hunde die Ricke getötet haben.

    Monate später ...

    So kann ein "Jäger" auch aussehen ..


    wenn er Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen hat.

    Und so sieht das Kind eines "Jägers" aus :

    das - trotz Schulverpflichtung - rund um die Uhr Wildkaninchen-Babys großgezogen hat !

    Liebe Grüße Ursula

    "M e n s c h e n k e n n t n i s dämpft die Menschenliebe - T i e r k e n n t n i s erhöht die Tierliebe."
    (Dr. Bernhard Grzimek)

    4 Mal editiert, zuletzt von falbkatze (17. Oktober 2011 um 13:25)

  • Schön =)

    Bei so einem Förster und Jäger habe ich einen Winter hindurch gearbeitet und viel von ihm gelernt.

    An seinen Garten grenzte ein kleines Wildgehege, in dem seine Handaufzuchten lebtem, ein Leben lang.
    Das waren v.a. die Tierkinder von Verkehrsopfern oder Hundeattacken.
    Mit im Haus lebte zu dem Zeitpunkt ein junges Wildschwein, dass sich offenbar für einen der Hunde hielt, mit diesen abends auf dem Sofa lag und sogar spazieren ging.


    Sicherlich wurden auch Tiere geschossen. V.a. da, wo der Wald dem Ansturm der hungrigen Mäuler nicht mehr gewachsen war.

    Es wirkt absurd für jemanden, der nie erlebt hat das ein Mensch Tiere lieben und trotzdem auch töten kann. Ich habe das auch lange nicht verstanden.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Ist es nicht so, daß sich die Wildschweinpopulation erst recht erhöht, wenn der Jagddruck immer stärker wird ? Hatte ich irgendwo mal vor längerer Zeit gelesen und hier hab ich mal einen Link dazu gefunden.

    http://www.freiheit-fuer-tiere.de/artikel/mehrja…ldschweine.html

    Hört sich für mich nachvollziehbar an.


    Vielleicht sollte auch mal das Bundesjagdgesetz nach fast 70 Jahren überarbeitet werden.

    http://www.abschaffung-der-jagd.de/images/jagdges…ellierung72.jpg

    Natürlich versuchen immer beide Seiten ihren Standpunkt durchzusetzen, was ja auch verständlich ist.
    Aber mir erscheint eine zeitgemäße Änderung, bzw. Anpassung des Gesetzes an die heutige Zeit mehr als überfällig.

    Mag sein, daß die Jäger bei mir keinen guten Stand haben, seit ich einen erwischt und angezeigt habe, nachdem er seinem Hund die Raubzeugschärfeprüfung an einer Hauskatze, die er zuvor in einem Jutesack halb bewußtlos geschleudert hat, hat durchführen lassen.
    Es war eine absolut unnötige und sehr brutale Aktion und leider sind in dieser Gegend solche und ähnliche Vorfälle immer wieder an der Tagesordnung.
    Was hat genau so etwas mit Hege und Pflege zu tun???
    (Sorry für´s OT)

    Grüße Marion

  • Hallo Marion !

    Sieh es mal so :

    Wo die Natur der Willkür und der (Konsum -)Gier des Menschen weichen muss, da stellt sich - folgerichtig und geradezu zwangsläufig - ein "Ungleichgewicht" zwischen dem Menschen und der Natur ein !

    Würden die Menschen nicht so viel Konsum-Müll produzieren und ... genau Diesen nicht so :evil: bedenkenlos "entsorgen"
    und ...
    gäbe es nicht so viele Menschen, die zwar liebend gerne "ein Häuschen am Stadtrand mit der Nähe zur Natur" bewohnen, aber dennoch für genau diese Natur (mit all den Bedürfnissen für die Pflanzen und die Tiere und somit mit allen daraus entstehenden !!! Konsequenzen) einfach "blind" sind -
    und
    würden wir Menschen endlich einmal lernen, das wir ALLEM, was die Natur uns schenkt und bietet .... mit dem nötigen Respekt begegnen sollten ..

    dann ...
    müßte das Jagdgesetz allerhöchstens für das "Raubtier Mensch" - und somit "nur" zum Schutz der Natur geändert werden !

    Sei doch mal ehrlich ---- gehen wir Menschen in unserem Leben nicht auch oft genug den Weg des geringsten Widerstandes, wenn es sich um den (sorglosen) Erhalt unseres Lebens geht ?

    Warum sollten Wildschweine, Waschbären und Co bei dem "sorglosen Erhalt ihres Lebens" dümmer sein ... als der Mensch .... dieser sogenannten
    :evil: "Krone der Schöpfung" ?

    Der von Dir genannte "Jagddruck" erhöht sich nur deshalb, weil sich die Tiere oft zwangsweise - ( :evil: :evil: wer raubt ihnen denn kontinuierlich ihre natürliche Umgebung ??) eine andere Nahrungsquelle ( und sei es denn in dem Wohlstandsmüll unserer "Gesellschaft" )suchen müssen ... und WER hat denn die ersten Waschbären - deren Heimat ursprünglich auf ganz anderen Kontinenten war - hierher geholt ?

    Hier gilt m.E. nach das (Teil) Zitat aus dem Zauberlehrling:
    .. "die ich rief, die Geister -- werd ich nicht mehr los " !
    Würden wir Menschen behutsamer und verantwortungsbewußter mit all dem umgehen, was die Natur uns bietet ...
    dann
    hätten auch die - an sich sehr scheuen - aber ;) "schlauen" Wildschweine, Waschbären und Co :evil: keinerlei Anlass, sich in die Nähe ihres "natürlichen" Todfeindes - dem Menschen - zu begeben !

    "Durch unsere Entscheidungen
    definieren wir uns selbst.
    Allein durch sie
    können wir unseren Worten und Träumen
    Leben und Bedeutung verleihen.
    Allein durch sie
    können wir aus dem, was wir sind
    das machen ..
    was wir sein wollen ".

    (Sergio Bambaren .. "Der träumende Delphin")

    Das Lebensmotto meines Vaters, der mit Leib und Seele ein großer Natur- und Tierfreund war und ist, lautet:

    "Keine Wirkung ... ohne Ursache
    und
    keine Ursache .. ohne Wirkung" !

    In diesem Sinne
    liebe Grüße
    Ursula

    "M e n s c h e n k e n n t n i s dämpft die Menschenliebe - T i e r k e n n t n i s erhöht die Tierliebe."
    (Dr. Bernhard Grzimek)

    Einmal editiert, zuletzt von falbkatze (17. Oktober 2011 um 16:08)

  • Für jene, die sich gerne auf fachlicher Ebene und nicht nur auf der emotionalen mit diesem Thema beschäftigen:

    am 1.11. findet abends in Göttingen die Veranstaltung "Waldwirtschaft im Wandel" statt, mit dem Thema "Wald und Wild".

    Topics sind "Waldverjüngung und Wilddichte", "Schutzgebiete und Totalschutz" etc.

    Es werden Professoren der Georg-August Universität, der Fachhochschule Ressourcenmanagement und der Forstlichen Versuchsanstalt sprechen.

    Wenn sich das jemand anhören möchte, kann ich gerne ein paar Plätze reservieren.
    Ich werde da sein.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Zitat

    Ist es nicht so, daß sich die Wildschweinpopulation erst recht erhöht, wenn der Jagddruck immer stärker wird ? Hatte ich irgendwo mal vor längerer Zeit gelesen und hier hab ich mal einen Link dazu gefunden.

    Es liegt daran, dass die "schussgeilen Jäger" die Leitbachen schiessen. Das ist dumm,führt zur übermässigen Population.

    "Mein" Jäger hier sagt, dass mehr Rehwild überfahren als geschossen wird.

    Ich persönlich sehe die Jagd als etwas traditionelles.
    Sicherlich gehört da KEINE Anfütterung bequem am Hochsitz dazu, genausowenig Nachtsichtgeräte usw.
    Das hat was mit Schussgeilheit zu tun, sicher nicht mit jagdlicher Passion.
    Es wird Federwild gezüchtet, ausgesetzt, damit was zum schiessen da ist. Waidmannsheil!!!

    @ Julia

    je nach Region, gibt es mehr oder weniger Wildbestand.

    Soviele Neu/Jungjäger kommen nach, es werden Begehungsscheine fürs Revier vergeben, alles für richtig viel Geld.

    es mag sie geben, die "guten Waidmänner", aber man muss schon ein wenig die Nadel im Heuhaufen suchen.

    Ich besuche wie jedes Jahr in Dortmund die Messe Jagd und Hund in Do.
    Da sieht man was es alles so gibt.
    Da ist der Grünrock,idyllisch gesehen, nicht wirklich vorhanden.

    LG
    Sabine

    PS
    als die Wölfe in die Lausitz zurück sollten, gab es einige Befürworter unter den Jägern. Die meisten sahen in ihm aber eine Konkurrenz,womit wir wieder bei Schussgeilheit wären.
    Wobei es auf der Hand liegt, dass der Wolf eine bessere Selektion im Wildbestand hinbekäme als ein Mensch.
    Ersterer erwischt nur die schwachen und kranken. Letzterer ist gut gerüstet..

    Sorry,lang, aber das ist so ein Thema, da bekomme ich Bluthochdruck..:-)

    Ein Hund ist immer das Spiegelbild seines Menschen.
    © Oliver Jobes, (*1966), Erziehungs- und Verhaltensberater

  • Ich weis nicht wie das in anderen Revieren gehandhabt wird.

    Bei uns musste man für das Schießen einer Bache Strafe zahlen und die war auch nicht gering. Zum einem, um zu vermeiden, dass man die Leitbache erwischt, zum anderen, damit nicht irgendwo der Nachwuchs kläglich verhungert.

    Nur, wenn man nur den Nachwuschs vom Vorjahr schießt (der im Übrigen oftmals nur schwer von einer jungen Bache zu unterscheiden ist), bekommt man die Population kaum minimiert (solange irgendwo noch ein Idiot Futter verteilt). Daher wurde damals gefordert, gezielt die jungen Bachen zu schießen, ehe sie Nachwuchs bekommen.
    Nur halten die sich auch nicht an irgendwelche Geburtstermine und wenn man dann sieht, dass das geschossene Tier Milch hat oder aber gerade im letzten Drittel der Trächtigkeit ist, boa nee ... danke ;(

    Es ist wirklich ein ganz schwieriges Thema. Ich habe mich, weil es Teil meiner Ausblidung ist, damit befasst und auch den Jagdschein gemacht.

    Ich interesseire mich brennend für Wildtierökologie und die Frage, wie wir in der heutigen Zeit mit dem kleinen Rest Wildnis leben können, der uns umgibt.
    Wir haben beispielsweise ein großes Telemetrieprojekt in SH laufen, um herauszufinden, wie sich Rotwild bewegt und wie man in dieser von Autobahnen zerschnittenen Landschaft eine genetisch stabile Population halten kann. Denn da zeigen sich lokal bereits massive Inzuchtschäden.

    Aber es ist auch frustrierend. Die Menschen wollen zwar eine Natur, die wild ist. Aber bitte ohne dass sie in irgendeiner Form Bequemlichkeit einbüßen, ohne das es etwas kosten darf.

    Einige Jäger möchten stattliche Trophäen und wenn sie schon so viel bezahlen, möchten sie bitte auch zum Schuss kommen. Und dann karrt irgendein Idiot halt im lauesten Herbstwetter Rüben in den Wald.

    Andere Jäger möchten einen gesunden Wildbestand, der nur so groß ist, wie die Landschaft ihn auch ernähren kann. Die fallen aber auf die Schnauze, wenn der Depp im Nachbarrevier füttert.

    Ihr seht, auch ich kann mich leidenschaftlich über dieses Thema aufregen.

    Ich bin umgeben von Jungjägern und da sind Kerle dabei, da kann man sich nur vor die Stirn hauen und hoffen und wünschen, dass die keinen Schaden anrichten.

    Aber ich habe auch sehr viele gute und Verantwortungsbewusste Jäger auf der Arbeit kennen lernen dürfen, die einen enormen Wissensschatz über Wald und Wild haben und die stunden- oder tagelang selig mit dem Fotoapperat in der Hand auf dem Hochsitz hocken können.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
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    -Thomas D

  • Hier wurde und wird immer gefüttert. Auch im August karren die Deppen sackweise Mais in den Wald.
    Auf jeder (wirklich jeder!) Freifläche steht ein Hochsitz. Und wenn ich mir dann noch die so genannten „Jagdgäste“ ansehe - na danke. Im Frankonia-Outfit mit polierten Schuhen den Schnaps reinpfeifen bevor es „losgeht“.
    Förster gibt es einige sehr verantwortungsbewusst - aber Jäger? :rolleyes:
    Da geht es doch wirklich nur um die Trophäenschau am Jahresende.

    Auch die beliebten Sprüche wie „mach den Hund an die Leine oder du hast ihn gesehen...“ hörst du hier gerne. Sagt's und lässt seinen Weihmaraner hinterm Jeep her rennen, bei dem ne Wurst aus dem Fenster gehalten wird...

    Würde gerne mal das nette Gegenteil von der Sorte kennenlernen. Ist mir bislang nicht gelungen.

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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    Einmal editiert, zuletzt von Eifelbären (22. Oktober 2011 um 13:47)

  • Zitat

    Original von Lotti
    Ist es nicht so, daß sich die Wildschweinpopulation erst recht erhöht, wenn der Jagddruck immer stärker wird ?

    Soweit ich weiß besteht das Problem bei Wildscheinen darin, dass viele Jäger einfach wahllos drauflosballern. So eine Wildschweinrotte hat aber eine genaue Rangordnung und die Leitbache ist diejenige die den Nachwuchs bekommt. Wenn man jetzt kopflos drauflosballert und dummerweise genau die Leitbache aus der Gruppe nimmt, wird die Rangordnung komplett durcheinander gebracht und die Gruppe sich munter fortpflanzen. So hat es mir mal ein Jäger erklärt.

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  • Zitat

    Original von Eifelbären
    Und wenn ich mir dann noch die so genannten „Jagdgäste“ ansehe - na danke. Im Frankonia-Outfit mit polierten Schuhen den Schnaps reinpfeifen bevor es „losgeht“.

    Und unter riesigem Getöse und mega Scheinwerferbeleuchtung mit ihrem polierten Geländewagen direkt bis vor den Hochsizt fahren! :rolleyes: Ungelogen, dass hab ich tatsächlich schon erlebt!

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