Das Jahr hat nicht so gut angefangen ....
Ich möchte Euch die Geschichte von Kuzya erzählen, denn er ist letzte Nacht grausam, allein und verängstigt in einer Garage gestorben.
Ruhe in Frieden mein kleiner Freund!!
Doch von Anfang an:
Kuzya lebte von kleinauf viereinhalb Jahre im Shelter. Wie er das überlebt hat, bleibt ein Rätsel. Im letzten Januar - also genau vor einem Jahr - hat seine Betreuerin - Natalie, die auch unsere Melissa betreut - aus dem Shelter genommen und auf eine Pflegestelle gebracht.
Kuzya war sehr dünn, er kannte nichts vom Leben, aber er war lieb. Zu lieb! Kuzya mochte alle Menschen, er verstand sich mit allen Hunden und er liebte auch Katzen.
Auf seiner Pflegestelle ist Kuzya immer mehr aufgeblüht und hat versucht, alles nachzuholen, was er in den Jahren im Shelter nie erleben durfte.
Über den Sommer war Kuzya mit seiner Betreuerin mehrere Monate auf dem Land, bevor es im Herbst wieder zurück nach Moskau auf seine Pflegestelle ging.
Vor zwei Wochen dann schien sein Glück so nah - eine Familie in Holland verliebte sich in Kuzya und hat ihn adoptiert. Eine andere Betreuerin, die schon seit Jahren in Holland lebt, hat die Vermittlung übernommen und zugesichert, dass Kuzya zu ihr kommen könnte, falls es mit der Familie nicht klappen würde.
Also machte sich Kuzya vor zwei Wochen - gemeinsam mit unser Gaetchka - auf den weiten, langen Weg in ein fremdes Land, zu fremden Menschen, mit fremder Sprache. Alles neu! Aber Kuzya hat sich dort trotz des Stresses sehr schnell und gut eingelebt bei seinen Menschen. Alles schien gut!
Aber vor ein paar Tagen begann die Silvesterknallerei. Kuzya wurde sehr unruhig und ängstlich. Je mehr geknallt und geböllert wurde, um so ängstlicher wurde er. Er hat dann in seiner Angst auch einen Schrank umgeschmissen.
Seine Menschen müssen nicht sonderlich nett mit ihm umgegangen sein, denn er hat der Frau ins Bein gebissen. Da ist aber nichts Schlimmes passiert, denn darüber wurde dann kein Wort mehr verloren.
Auf jeden Fall wurde es den Leuten dann zu blöd, er bekam eine Injektion zur Beruhigung (jaaaa neee - is klar) und wurde allein (!!!) in die dunkle Garage gesteckt. Die Leute sind dann schlafen gegangen! Kuzya war dort allein!!!
Und zurückgeben wollten sie ihn natürlich auch! Die Betreuerin in Holland, die vorher in Moskau zugesichert hatte, ihn zu nehmen, falls irgendwas schief geht, wollte davon auf einmal nichts mehr wissen.
So bekam ich heute Morgen eine ganz aufgelöste Mail von Marina. Ich habe mich dann erstmal ans Telefon gehängt, nachdem ich mir auf Google angesehen habe, wie weit es von den Niederlanden zu dem nächstgelegenen Fori ist. Dann habe ich kurz mit Chappy telefoniert, die aber gerade auf dem Weg zu Fly war.
Ic wollte gerade hier einen Aufruf starten, dass wir Kuzya möglichst schnell von dort abholen und nach Deutschland bringen, denn Marina befürchtete, dass sie Kuzya einschläfern lassen könnten.
Aber da bekam ich die zweite Mail: Zu spät! Kuzya ist tot!!!!!!!!!!!!!!!!
Angeblich haben seine Leute heute Morgen in die Garage geguckt, wie es ihm geht. Und da lag er dort tot!!! Angeblich Herzversagen - sagt der Vet. Eine Obduktion ist für Morgen geplant.
Ich sage jetzt nicht, was ich denke, was ich unterstelle, was ich glaube. Es sind sehr viele Fragen offen, und letztendlich war niemand dabei.
Aber ein wunderbarer Hund, der nie in seinem Leben etwas böses getan hat, der nie in seinem Leben wirklich Schönes erlebt hat - wurde in diese Garage zum Sterben gestopft- vollgepumpt mit irgendwelchen Medikamenten!
Damit er nicht vergessen wird - und wir alle eine Kerze für ihn brennen lassen können - möchte ich Euch seine Bilder zeigen.
Seiner Betreuerin - Natalie - möchte ich auf diesem Wege mein tiefstes Beileid aussprechen. Ich weiß, wie schwer es ist, einen geliebten Hund in ein fremdes Land zu geben und darauf zu vertrauen, dass sein Leben damit schöner wird.
Es tut mir sehr leid!!!
Das ist Kuzya:
Hier noch im Shelter:
Auf dem Weg nach draußen..
Erstmal zwischengeparkt:
Dann ärztliche Untersuchungen...
Auf der Pflegstelle...
Geht gleich weiter...