Vorsorgeuntersuchungen beim älteren Hund- eure Erfahrungen/Meinungen

  • Hallo ihr Lieben,

    mich würden eure Meinungen und Erfahrungswerte zu Vorsorgeuntersuchungen bei Hunden im fortgeschrittenen Alter sehr interessieren - Gerade, weil hier doch viele von euch immer wieder ältere Hunde aufnehmen. Findet ihr diese wichtig oder eher überflüssig? Was würdet ihr ab einem gewissen Alter auf jeden Fall abchecken lassen? Bzw. wenn ihr selbst solche Checks in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen machen lasst, was genau lasst ihr so alles überprüfen und wie oft?

    Hintergrund ist der, dass unser Kenai so langsam aber sicher an der 10-Jahres-Marke kratzt. Aktuell ist er mit seinen etwa 9,5 Jahren zwar topfit und wenn die weißen Strähnchen im Fell nicht immer mehr würden, würde vermutlich niemand so leicht auf sein wahres Alter kommen. Nur das wird ja leider nicht immer so bleiben.

    Kenai ist dazu auch noch der Typ Hund, der Schmerzen oder Unbehagen - wenn überhaupt- erst sehr sehr spät anzeigt. Ich erinnere mich da nur an seine doch recht große Magen-Darm-Op im vergangenen Jahr: Das Aufwachen aus der Narkose hat seniorentypisch ewig gedauert, dafür stand er aber am nächsten Morgen schon wieder da, als ob nichts gewesen wäre - angeblich ja eine kleine Marotte beim Beauceron, von dem er einige Gene mitgenommen hat...aber Sorgen bereitet mir das Ganze schon etwas. Meine Befürchtung ist die, dass im Fall der Fälle auch durch sein spätes Anzeigen, etwaige Erkrankungen nicht oder zumindest nicht rechtzeitig erkannt werden können...

    Daher möchte ich zur Sicherheit in einer gewissen Regelmäßigkeit wichtige Werte überprüfen lassen.
    Nur da sehe ich momentan den Wald vor Lauter Bäumen nicht und weiß gar nicht, was wirklich sinnvoll ist, um die wichtigsten Eckdaten zu haben und was eigentlich dann erst sinnvoll ist, wenn ein konkreter Verdacht besteht. Aktuell wäre mein erster Ansatz ein großes Blutbild, mit Organwerten von Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse...puh, aber wie gesagt, da bin ich momentan absolut keine Leuchte und wirklich sehr auf eure Meinungen gespannt.

    Mit unserem TA habe ich noch nicht darüber geredet, möchte das aber in den nächsten Wochen auf alle Fälle nachholen. Für ein paar Anhaltspunkte wäre ich euch schon sehr dankbar. :)


    Liebe Grüße,

    Eva

    "All truths are easy to understand once they are discovered; the point is to discover them." - Galileo Galilei

  • Hallo Eva,

    wir lassen bei den Oldies immer Blutbilder mit Organchecks machen. So kann man schon mal schauen, wo eventuell Hilfe nötig ist. Tienchen hat zum Beispiel ein Leberproblem und bekommt dafür Medis.

    Ich glaube, wenn Kenai sonst bislang unauffällig ist, reicht auch der Blutcheck.

    Aber da haben andere Tierfreunde sichr noch mehr Meinungen und Erfahrung.

    LG Silvio

  • Ich lass meinen so ab ca. 7/8 Jahren einmal jährlich das Blut untersuchen. Meine beiden Bulldoggen haben beide Leberprobleme und werden dagegen behandelt.

    Meine Bretonin ist soweit fit bis auf die Analabeutelentleerung alle 6-8 Wochen.... Da mein früherer Staff aus dem Tierheim einen Milztumor hatte und deswegen eingeschläfert werden musste, weil es vorher nicht erkannt wurde(ich hab damals noch kein jährliches Blutbild machen lassen) und ich das nicht nochmal erleben möchte, hab ich mich zum jährlichen Blutbild entschlossen. Da sieht man schon das wichtigste und kann dann rechtzeitig handeln.

    Gegen die ersten Arthrose Anzeichen gibts 2-3mal im Jahr eine Kur mit Vermiculite D6 und ich hab immer Traumeel und einige Rimadyl für den Notfall zuhause(bei dem milden Winter hab ich die aber noch nicht gebraucht). Werde demnächst mal Yucca-Extrakt zufüttern, ist entzündungshemmend und wird sicher Oma Joy gut tun.Diese braucht für die Durchblutung auch Karsivan, Prilbene fürs Herz und Phytocardiosel-Saft für Herz und Leber.

    Mein Bretönchen hat noch einen leichten Herzklappenfehler und bekommt Crataegus(Weißdorn) zur Unterstützung.

    Hab das Futter auf Wolfsblut umgestellt und seitdem hab ich auch schon viele positive Effekte(weniger Haarausfall, mehr Vitalität, Bewegungsfreude und weniger Hundegeruch) beobachtet.

  • Hallo,

    wir lassen bei unseren älteren Hunden eigentlich meistens 2 x im Jahr ein Blutbild machen.
    Wobei man einfach sagen muss,
    Veränderungen an selbigem können halt schlimmstenfalls von Heute auf Morgen auftreten (gerade bei den Nierenwerten, z.B.), aber für den Moment beruhigt es doch ungemein, wenn alles in Ordnung ist.

    Und die Leber z.B., die ja bei vielen älteren Hunden mal erhöhte Werte aufweist, kann man wirklich wunderbar unterstützen und entlasten.

    Ich würde ein sogenanntes Geriatrie-Profil erstellen lassen (kann man natürlich auch bei noch jungen Hunden machen lassen), da werden z.B. die Schilddrüsenwerte mit gecheckt, dass muss man sonst immer extra anfordern und auch bezahlen.
    Und recht viele Hunde neigen zu einer Unterfunktion.

    Eigentlich kann man recht viel mehr schon gar nicht mehr machen als Vorsorge, ausser natürlich abhören und abtasten lassen, Zähne, Augen und Ohren untersuchen lassen.

    Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen. Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat das gleiche Recht auf Schutz!
    (Franziskus von Assisi)

  • Da meine Tiere nur noch gegen Tollwut oder gar nicht geimpft werden, nutze ich das Geld sinnvoll für Vorsorgeuntersuchungen. Die Tierärzte sollen Geld verdienen, aber mit sinnvollen Untersuchungen und Heilen- nicht mit umstrittenen Impfungen und Futterverkäufen.

    Zum Standard gehören für mich neben dem geriatrischen Profil bei Hund und Katze ca. einmal jährlich auch die Ultraschalluntersuchung beim Hund ab einem gewissen Alter sowie das Vorstellen beim Physiotherapeuten. Beim prophylaktischen Ultraschall meiner Hündin wurde im Herbst ein apfelsinengroßes Gebilde zwischen den Darmwindungen gefunden- es ist jetzt raus. Es war nicht bösartig- aber riesig.Die Physiotherapie zeigt mir, ob es Baustellen oder Blockaden gibt und bei Verdacht gibt es dann noch ein Röntgenbild. So wurde bei meiner anderen Hündin festgestellt, dass zwei Wirbel verwachsen sind.

    Wann ich welche Untersuchungen und wie oft machen lasse, mache ich vom Tier und meinen Beobachtungen oder Zweifeln abhängig.

    LG Barbara

  • :bluemchen: :bluemchen: :bluemchen: :bluemchen: Habt ganz ganz lieben Dank, ihr vier, für eure hilfreichen Berichte. Das sind supertolle Ansatzpunkte und fühle ich mich schon gar nicht mehr sooo verloren im Vorsorge-Wald! =)

    :kuscheln:

    Liebe Grüße,

    Eva

    "All truths are easy to understand once they are discovered; the point is to discover them." - Galileo Galilei

  • Bei meinen eigenen Vorsorgeuntersuchungen werd ich ja schnell mal schludrig, bei den Tieren bin ich da aber sehr hinterher.

    Rina, da krank, bekommt alle viertel Jahr den großen Chekup mit geriatrischem Profil, Röntgen vom Torso und Sono vom Abdomen. Manchmal erst auf Verdacht, manchmal vorsorglich um nichts zu übersehen, aber spätestens alle 4 Monate.

    Jette bekommt einmal jährlich ein geriatrisches Profil. Ich will einfach nichts versäumen, was man früh entdecken und dann noch gerade biegen könnte und sie ist ja auch Tumorpatient gewesen.

    Tja und der Robin ... für den sind Tierarztbesuche immer mit enormem Stress verbunden, der so groß ist, dass jedes mal unsere Beziehung sehr darunter leidet. Daher gehe ich meistens nur zum Tierarzt, wenn er etwas hat. Dann lasse ich aber auch immer gleich ein Blutbild machen. Er wird jetzt 13 und hat öfter mal was am Rücken, sodass ich da nun auch auf etwa 2 Blutuntersuchungen im Jahr komme.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Ich habe unsere TÄ letztens auch mal auf Check-Up Untersuchungen angesprochen. Sie meinte, dass man bei Hunden ab ca. 8 Jahren jedes Jahr einen Geriatrischen-Check-Up machen sollte. Das werde ich wohl auch so handhaben, wenn Caramel in das Alter kommt. Im Sommer wird er 5... wir lassen bisher so 2-3 mal im Jahr den Kot auf Würmer untersuchen um entwurmen nur bei Bedarf. Ansonsten bekommt er seine Impfungen und einen Check-Up von Augen, Ohren und Zähnen.

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  • wir lassen bisher so 2-3 mal im Jahr den Kot auf Würmer untersuchen

    Mich würde interessieren, was du da für die Untersuchung zahlst... Und ist es dann eine Sammelkotprobe oder eine normale von einem Haufen?

    Grüße
    die Jean

  • Ja stimmt, Kotuntersuchungen werden hier auch regelmäßig gemacht. Dann aber immer Sammelprobe von drei Tagen, sonst sagt einem das Ergebnis nicht besonders viel.

    Ich kann das hier nach Feierabend im Labor selber machen, zum Glück. Einzeller krieg ich so aber logischerweise nicht mit.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Wir haben bei Henry (ca. 13 J.) vor etwa zwei Jahren mal den Bewegungsapparat und Brustkorb röntgen lassen (ohne Narkose).

    Da er eine Schilddrüsen-Unterfunktion hat, ist eine jährliche Blutuntersuchung erforderlich, wobei wir auch die anderen Werte checken lassen. Außerdem kommt ab und an unsere Physiotherapeutin, tastet ihn durch und löst Blockaden. Wenn erforderlich, bekommt er dann auch eine Laserbehandlung.

    .Liebe Grüße, Marion

    [font='Lucida Sans, Monaco, Geneva, sans-serif'][b][i][color=#660066]"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Anfangs habe ich eine jährliche Blutuntersuchung angestrebt (Berta kam mit 10 Jahren zu mir und Fricka mit ca. 8), aber irgendwann habe ich es gelassen. Alma (10) ist seit einem Jahr hier und ich habe irgendwie gar keinen Anlass, ihr Blut untersuchen zu lassen. ?(
    Und Berta ist so alt, da will ich es ehrlich gesagt gar nicht wissen. Bei ihrem Anfall vor 13 Monaten waren ihre Blutwerte top, das reicht mir.

    Aber ich gehe regelmäßig mit den beiden zu meiner Tierärztin zur Akupunktur, und wenn die sagt "Lass das mal untersuchen", dann mach ich´s.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Mich würde interessieren, was du da für die Untersuchung zahlst... Und ist es dann eine Sammelkotprobe oder eine normale von einem Haufen?

    Grüße
    die Jean

    Ich lass immer eine Sammelkotprobe über 3 Tage untersuchen. Meistens das standard "Wurmprogramm" (Bandwurm, Spulwurm etc.)... das kostet 20 Euro. Letzten Sommer hab ich zusätzlich auf Giardien und Lungenwurm-Larven (oder waren es Herzwurm-Larven :gruebel: ) testen lassen. Das hat 40 Euro gekostet. Das hab ich aber nur gemacht, um mal wirklich alles abzuklären. Ansonsten lass ich solche "Extras" nur machen, wenn einen Verdacht auf Befall besteht. Wurmkuren verabreiche ich wirklich nur bei positivem Befund und nicht provilaktisch. Zur Vorbeugung gebe ich regelmäßig Kokosflocken, Estragon und frische geriebene Möhren unter's Futter (diesen Zutaten sagt man ja eine wurmtreibende Wirkung nach). Ich hab seit über zwei Jahren keine Wurmkur mehr gegeben...

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