Nachdem ich nun seit geraumer Zeit einen Fall verfolge, der mich aus einem bestimmten Grund ganz besonders interessiert, möchte ich diesen gern mal in die öffentliche Diskussion bringen.
Es geht um den Riesenschnauzer „Ucca von der Schaumburg“, und um einen Besitzstreit, der langsam aber sicher Formen annimmt, deren Verständnis sich mir vollkommen entziehen, und ich hoffe sehr, dass vielleicht durch diesen Thread etwas mehr Transparenz in die Sache kommt.
Ucca wurde von seinem Besitzer, Herrn S., an die Riesenschnauzernothilfe übereignet (nachdem das ansässige TH die Aufnahme aus Kapazitätsgründen ablehnen musste), da er aus beruflichen Gründen einen Umzug vornehmen muss – in seine neue Bleibe dürfe er nur einen der beiden Riesen mitnehmen. Schweren Herzens mußte Ucca ausziehen, die Hündin Chantal verblieb in der Familie.
Nach einer Nacht des Darüber Schlafens wurde Familie S. klar, dass sie nicht ohne Ucca leben möchten – sie wollten also ihren Hund einen Tag später zurück, doch die Riesenschnauzernothilfe verweigert die Herausgabe des Hundes. Soweit erstmal verständlich, denn es hieß weiter, Ucca sei in einem erbarmungswürdigen Zustand, von Unterernährung und extremen Wurmbefall war die Rede, von Zeitungsannoncen, in denen Ucca auch zum Verkauf angeboten wurde. Das ist auch richtig, die Familie befand sich in einem sog. „Ausnahmezustand“ – bis auf die Tatsache, dass Ucca unternährt gewesen sein soll, stimmen sie dem Sachverhalt zu – diese Aussage wurde auch seitens der anderen Parteien wieder revidiert. ..
Nach ersten Zweifeln des Vereines Riesenschnauzer in Not e.V., der von dem Besitzer zur Hilfe gerufen wurde, stattete eine völlig unabhängige Tierschutzhelferin der Familie S. einen Besuch ab, um sich über den Zustand des zweiten Hundes, der Hündin Chantal, zu überzeugen und um sich von der Familie selbst ein Bild zu machen und es gab keinerlei Beanstandungen.
Letztlich schalteten sich auch die Züchter von Ucca und Chantal ein, wollten Klarheit über den Verbleib Uccas, schilderten sehr ausführlich und glaubhaft, dass sie die Familie S. seit langem als liebe Menschen kennen, denen das Wohl der Hunde über alles geht, und boten an, Ucca zu übernehmen, da sie sich sehr verantwortlich fühlten und ihnen sehr am Wohl des Hundes gelegen ist.
Auch dieses Angebot wurde seitens der Riesenschnauzernothilfe abgelehnt.
(alles sehr ausführlich im Forum der Riesenschnauzer in Not nachzulesen:
http://www.riesenschnauzer-in-not.de)
Und plötzlich, ohne dass Ucca jemals auf der Vermittlungsseite der RSN aufgetaucht wäre, war er von heute auf morgen vermittelt, obwohl der Streit nach wie vor weitergeht und Anwälte eingeschaltet wurden.
Die Züchter baten schließlich die Riesenschnauzernothilfe, ihnen ein Foto von Ucca zukommen zulassen, ihnen irgendeinen Beweis zukommen zu lassen, dass es Uccas gut geht – nichts. Telefonisch ist niemand erreichbar.
Ein Helfer beider Vereine – Riesenschnauzernothilfe und Riesenschnauzer in Not – bot sich als unabhängiger Beobachter an, als Vermittler, er könne Ucca besuchen und/oder mit den vermeidlich neuen Besitzern sprechen – und dann seine Versicherung an die Züchter, die Familie S. und auch an die RINs weitergeben, dass alles seine Ordnung hat und es Ucca gut geht in seiner neuen Familie – als Folge für sein Angebot wurde er für das Forum der Riesenschnauzernothilfe gesperrt mit dem Hinweis, dass ihn das nichts anginge.
In der Zwischenzeit hat nun Chantal, die im Haus der Familie S. verbliebene Riesin, das Fressen eingestellt. Die Diagnose des TA: „seelische Staupe“.
Hierbei handelt es sich um Symptome einer Staupe, die aber keine medizinischen – sondern rein psychischen Ursachen – haben, und die in letzter Konsequenz den Tod zur Folge hat, wenn nicht ein Weg gefunden wird, ihre Trauer und Unsicherheit zu behandeln..
Ein Attest des TA´s liegt noch nicht vor.
Die Züchter haben nach der Diagnose klargestellt, dass es sich bei Chantal um ein sensibles Tier handele, die nun ihren Gefährten Ucca schmerzlich vermisst – wie im Übrigen die gesamte Familie S.
Was ist da los?
Wo ist Ucca?
Wieso werden Fragen nach Aufklärung abgeblockt?
Warum war Ucca nie auf der HP zur Vermittlung ausgeschrieben?
Warum wurde der Hund nicht an die Züchter übergeben?
Geht es hier noch um das Wohl der Hunde?
Die Stellungnahme der Riesenschnauzernothilfe (http://www.riesenschnauzernothilfe.de) reicht meines Erachtens nach nicht aus in diesem Falle. Es wird in einem Update bemängelt, dass sich Leute, die nichts mit der Sache zutun haben, einschalten. Ich finde, man kann das Interesse der Leute nicht damit abwiegeln, dass es sie nichts anginge - wenn wir alle so denken würden, gäbe es den Tierschutz im Allgemeinen nicht.
Auch finde ich, dass Tierschutzvereine eine gewisse Nachweis-Pflicht gegenüber der Öffentlichkeit eingegangen sind mit der Art ihrer Arbeit und der Gemeinnützigkeit als solcher - es geht die Allgemeinheit sehr wohl was an.
Und warum mich das so besonders interessiert:
In diesem Zusammenhang gibt es eine weitere – in meinen Augen SEHR SCHOCKIERENDE – Geschichte, die sehr undurchsichtig ist, und die wohl das Interesse der Leute gerade an diesem Fall – denn bei Ucca handelt es sich um einen unkastrierten Rüden mit Zuchtpapieren – schnell erklären kann:
http://www.riesenschnauzer-in-not-ev.de/index.php?page=371
Was wurde hier gespielt? Ist es normal im Tierschutz, unkastrierte Familienhunde an ungarische Züchter zu verschachern????
Was ich möchte, ist Klarheit über den Verbleib des Hundes "Ucca von der Schaumburg", und zwar ganz unabhängig davon, ob ich den Hund oder einen der Beteiligten kenne – ich bleibe dabei, es besteht – wenn schon keine gesetzliche – dann auf jeden Fall eine moralische Verpflichtung, zur Aufklärung beizutragen und vor allem zu erklären, was es mit all dem auf sich hat.
Wie seht Ihr das?
Sicher, der erste „Schnellschuß“ lautet auch für mich: wie kann man seinen Hund nur verkaufen und/ oder abgeben wollen – aber die Frage verschwindet ziemlich in den Hintergrund, wenn man das Ganze drumherum anschaut. Ich weiß jedenfalls nicht, was ich davon zu halten habe.
Wie kann man in solchen Fällen Transparenz schaffen? Dass da irgendwo irgendwie was nicht stimmt, dürfte wohl nicht nur mir so vorkommen.
Vielleicht kann ja jemand was zur Aufklärung beitragen, wenn der "Fall" einer breiteren Masse zur Prüfung/Kenntnisnahme zugetragen wird.
Die Riesenschnauzernothilfe verweigert jedenfalls weitere Stellungnahmen und die Aufklärung um Uccas Verbleib mit dem Argument, dass seine neue Familie nicht in den Troubel mit reingezogen werden möchte…