Unser Gespräch mit dem rumänischen Botschafter in Bonn, eine Zusammenfassung:
Die Untersuchung über den Tod des Jungen Ionut ist noch nicht abgeschlossen und die Staatsanwaltschaft ermittelt noch. Tatsache ist jedoch, das offenbar ein Hund seine DNS auf dem Körper des Kindes hinterlassen hat (wie auch immer!) und das dieser Hund von einer Tierschutzorga kastriert und auf diese registriert war. Dies hat die Frage aufgeworfen, wer nun letztendlich die Verantwortung für die Taten eines solchen Hundes hat – unabhängig vom aktuellen Ereignis. Wir haben den Konsul darauf hingewiesen, das – nicht nur in ganz Deutschland, sondern mittlerweile auch in Italien, Niederlanden u.s.w. – die Bevölkerung geschockt, getroffen und alarmiert auf die aktuellen Zustände und Vorkomnisse in Rumänien reagiert und umgehend dem Einhalt geboten werden muß!
Das viel diskutierte Gesetz ist noch nicht verabschiedet!
Es handelt sich bislang lediglich um einen Gesetzesentwurf, den das Parlament verabschiedet hat. In einem nächsten Schritt – wie bei uns z. B. im Bundesrat – müßte die entsprechende Gesetzesänderung dann beschlossen werden. Danach kann jedoch dagegen noch vor dem Verfassungsgericht geklagt werden. Und danach muß der Präsident das Gesetz dann auch nochmal bestätigen. Solange und auch derzeit finden offiziell (!!!!!) keinerlei behördlich angeordneten oder genehmigten Maßnahmen gegen Straßentiere auf Straßen oder in Sheltern statt.
Alles, was derzeit geschieht, sind entweder unerlaubte Maßnahmen seitens einzelner Kommunen (von denen der Konsul jedoch keine Kenntnis hat!) oder aber, und hiervon hatte er Kenntnis, unerlaubte Handlungen von Privatpersonen, die die durch die Medien angeheizte Stimmung nutzen, um ihre tierquälerische Lynchjustiz an wehrlosen Tieren auszuleben. Der Konsul sprach in diesem Zusammenhang sowohl von Rechtsverletzungen, die verfolgt und geahndet werden müssen, als auch von kranken Menschen, die psychologisch Behandelt werden müssen. Er hat uns jedoch auch erzählt, das viele rumänische Familien in „normalen“ Wohnvierteln mit ihren geliebten Haustieren leben und sich dort niemals solche Szenen abspielen würden.
Allerdings machte auch er die Einschränkung, das er persönlich nur von Bukarest berichten kann, wo er vor wenigen Wochen noch gewesen ist.
Immer wieder betonte er, wie sehr Rumänien auf dem Weg ist, neue Gesetzeslagen umzusetzen und welch schwieriger und manchmal langwieriger Prozeß dies ist. Trotz aller Hoffnung und guter Aussichten haben wir dann noch einmal darauf hingewiesen, das er doch bitte alles tun solle, damit ganz schnell auch und gerade in Rumänien die Medien die aktuell herrschende Stimmung beruhigen soll. Am besten wäre es, wenn hohe Regierungsvertreter in den Medien umgehend die Bevölkerung zu einem ethisch korrektem Verhalten gegenüber den Straßentieren und den Tierschützern aufrufen würden. Auch hier haben wir wieder auf unsere Forderungen und Wünsche hingewiesen, die nicht nur eine Aufklärung der Bevölkerung sondern auch eine intensive Einbeziehung von Tierschutz und Ethik in den Schulunterricht beinhalten.
Wir haben dem Konsul erklärt, das der Tod eines Kindes grauenvoll und tragisch ist, aber nicht das Abschlachten von zig tausend anderen Lebewesen rechtfertigt.
Wir haben ihm unsere Besorgnis erläutert, das gerade Kinder, die solche Übergriffe auf Hunde, Katzen, Pferde, Bären u. s. w. mit ansehen oder sogar angestachelt von den „Erwachsenen“ mitmachen, nachhaltig Schaden in Ihrer Entwicklung nehmen.
Es sind diese Kinder, die die Zukunft bestimmen, und was wir ihnen Heute beibringen, wird Grundlage ihres Verhaltens als Erwachsene sein.
Wir haben dem Konsul eine Mappe mit Unterlagen übergeben und ihm die Zusammenfassung unserer Forderungen noch einmal an Herz gelegt.
Er hat uns zugesagt, diese Forderungen ebenso wie die Ereignisse des Tages an die entsprechenden Stellen zu berichten und besonders zu versuchen, diese über die entsprechenden Stellen wie das Auswärtige Amt an die Entscheidungsträger weiter zu tragen.
Gefällt mir · · Teilen · 13. September um 20:04