Katzen würden Mäuse kaufen

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    Heute sollte das "Schwarzbuch Tierfutter" (Titel "Katzen würden Mäuse kaufen") von Hans-Ulrich Grimm auf den Markt kommen.

    Allerdings hatte der große Konzern "Masterfood" etwas dagegen und hat eine einstweilige Verfügung erwirkt.

    Der Verlag mußte die Auslieferung bereits am 01. März stoppen und auch bereits ausgelieferte Exemplare zurückordern.

    Allerdings sind einige Exemplare schon ausgeliefert... ;)

    In dem Buch beschreibt der Autor die Machenschaften und vor allem auch die Inhalte des industriellen Tierfertigfutters.

    Darin werden neben Firmen und Produkten auch Namen und vor allem Zutaten genannt. Als das in der Kombination war dem Futter-Giganten "Masterfood" dann wohl doch zuviel.

    Der Autor ist seit Jahren für seine harten Publikationen rund um die Nahrungsmittel-Industrie bekannt. Sein bisher erfolgreichstes Buch "Die Suppe lügt" hat sich über 150.000 mal verkauft.

    Das Buch wird wohl einige Tierfreunde zur Barfern werden lassen... ich habe zwar erst die ersten 50 von ca. 200 Seiten gelesen... aber es ist schauderlicher als man es sich sowieso schon vorgestellt hat.

    Der Schreibstil von Grimm, der auch für den Spiegel und andere große Magazine schreibt, ist gewöhnt kurzweilig und mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor versehen.

    Und jetzt muss ich weiterlesen.... :schreiben2:

    *Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. / Bertrand Russel*
    **Forenfremdes Zitieren, Kopieren u.Weiterverbreiten ohne Erlaubnis des Verfassers ist nicht gestattet!**

  • Hallo,

    vielleicht ist es kurzweilig zu lesen, aber ich barfe meine Tiere schon immer.

    Mal sehen ob ich ne Chance habe eins zu bekommen interessieren würde es mich
    trotzdem.

  • "die suppe lügt" war klasse!
    ich brauche dieses buch!

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

    • Offizieller Beitrag

    Man lernt ja nie aus ...

    ... und da habe ich gedacht ist hätte ein gutes Futter ohne Farb- und Konservierungsstoffe gefunden ... aber man kann sich auf nichts verlassen.

    ... da lese ich doch neulich, wenn der Hersteller Produkte zukauft, die schon mit eben solchen Stoffen versehen sind, braucht er dies in der Inhaltsangabe nicht zu vermerken, nur wenn er die Sachen selbst beigemischt hat. Was ist das denn nun wieder für ein Mist ???

    Und wenn ich schon lese "wir verwenden keine Kadaver-Mehle" !! SUPER das ist doch toll !!! Denn da werden wohl noch nicht mal die Floh-Halsbänder entfernt und die von Tierärtzten eingeschläferten Haustiere kommen da auch mit bei (vollgepumpt mit Medikamenten !!) und dann alles schön klein gemahlen und ab ins Hunde- und Katzenfutter. Mmh lecker ....
    ... da freut sich der Hund wenn er Nachbars Fifi im Napf hat, wo er ihn sonst ja immer nur durch den Zaun, nein lassen wir das ... :kochen:

    ... boah ist das fies :kotz:

    Gruss
    Susan

    p.s. warum wird in anderen Ländern Tierfutter nach Lebensmittelqualität hergestellt, und bei uns nicht :hmm:

    • Offizieller Beitrag

    Sobald ich fertig bin, kann ich es gerne verleihen.... mach ich mich damit eigentlich strafbar? :hmmm:

  • ICH MELD MICH GLEIIIIIIIIIIICH MAL als 1. an ;)

    Übernehme selbstverständlich Porto etc. Auf jeden Fall hast Du mich SEHR neugierig auf dieses Buch gemacht :tongue:

    • Offizieller Beitrag

    Also ich hab heute kaum Zeit gefunden darin zu lesen... aber der Autor geht nicht nur mit der Futtermittel-Industrie ins Gericht, sondern auch mit den Haltern, die diesen Wahnsinn überhaupt erst ermöglichen bzw. erzwingen.

    Da komme selbst ich mit mir ins grübeln... :autsch:

    • Offizieller Beitrag

    So... hatte am Wochenende zwar kaum Zeit zu lesen, aber immerhin hab ich ungefähr Halbzeit und damit schon ein bißchen tieferen Eindruck über das Buch bzw. dessen Inhalt.

    Der Autor beschränkt sich wie bereits erwähnt nicht nur auf die Futtermittelindustrie bzw. das Futter und dessen Inhalte, sondern schaut auch über den Rand des Futternapf hinaus und leuchtet die wirtschaftlichen Zusammenhänge ab.

    Er prangert nicht einmal so sehr die Hauptinhalte der Tiernahrung an, also die Abfälle der Nahrungsproduktion für Menschen, denn die Haustiere ernähren sich von jeher von dem, was der Mensch übrig lässt. Es ist vielmehr die Zeit die inzwischen verstreicht. Nicht mehr frisch vom Tisch, sondern nach ewigen Transporten mit beginnendem Verfall, Verwesung oder Konservierung mit der chemischen Keule.

    Mit der Aromatisierung durch Duftstoffe, die genauso künstlich sind wie die für das menschliche Essen, damit den Tieren ein schmackhaftes Produkt vorgegaukelt wird.

    Aber er geht auch mit uns Haltern und damit den indirekten Konsumenten ins Gericht. Wir sind es, die für unsere Tiere die Nahrung immer "menschlicher" machen und damit auch die Krankheitsbilder der Menschen auf die Tiere übertragen. Seien es Herzleiden, Allergien oder auch Krebs. Krankheitsbilder, die bei Hunden und Katzen früher nicht bekannt waren (oder erkannt wurden?)

    Der "durchschnittliche" Tierhalter sollte sich bei der Lektüre des Buches nicht darauf einstellen nur Schimpftiraden über die Futtermittelindustrie oder die Weltkonzerne zu lesen, sondern auch an der eigenen Nase gezogen zu werden... mit dem Drang die Tiere zu vermenschlichen.

    Artgerecht sieht ziemlich anders aus als ein Leben als Kinderersatz auf der Couch im Reihenhaus.

    Das Buch ist eine Mischung aus Reportage, Lehrbuch und Statement. Das Lehrbuch kommt immer wieder zutage, wenn man wieder über die gleichen Anmerkungen und Verweise stolpert. Hier hat der Autor für meinen Geschmack versucht das Buch im Umfang etwas zu pushen. Es gibt in meinen Augen zuviele Wiederholungen und Verweise... auf vorhergehende und folgende Kapitel.

    Sehr aufschlussreich sind die Rechenbeispiele, die Grimm immer wieder einfließen lässt. So verkaufen die Tierfutterproduzenten dank ausgeklügeter Imagekampagnen die Schlachtabfälle oftmals als Premiumfutter zu höheren Kilopreisen als das Frischfleisch in der Metzgertheke angeboten wird. Rechnet man den Fleischanteil (Schlachtabfälle!) in den kleinen, güldenen Schälchen mal aus und setzt dagegen die Rinderbrust im Supermarkt... ist das Fleisch für den menschlichen Verzehr oftmals nicht mal halb so teuer.

    BARFER als Sparfüchse?

    Trotz allem ist die Futtermittelindustrie das Hauptziel des Autors. Und er nennt sie alle beim Namen... bei Personen auch den Vornamen... :rolleyes:

    Insbesondere die Methoden zur Verschleierung der Rohstoffe und zur "Veredelung" des Endprodukts sind aufschlussreich. Oder die Stellung dieser Industrie in der Wirtschaftswelt, deren Verflechtungen und deren Global-Player... alles Informationen, wie man sie in der Form und in diesen Verbindungen bislang noch nicht so transparent gezeigt bekam.

    Falls das Buch irgendwann wieder erhältlich sein sollte, kann ich jeden Haustierbesitzer und Tierfreund nur anraten es einmal zu lesen.

    Wie gesagt... ich hab ja noch das "Vergnügen" mich durch knappe weitere 100 Seiten Schlachtabfälle zu schmökern.

  • Kann man nicht irgendeinen Azubi / Praktikanten /1-Euro-Jobber oder so bitten, das Buch einzuscannen und dann im Web zu verbreiten?

    Es klingt in meinen Ohren NUR gut, was Du bis jetzt schreibst!

    Und jo: ich oute mich jetzt mal als "DDR-Kind" - wir lebten prima OHNE Fertigfutter für Haustiere (durchaus "Reste-Ernährung"!) und dafür auch OHNE Allergien, HD, Diabetes und was heutzutage sonst noch so heutzutage leider völlig "normal" ist ...

  • Naja,


    ich denk mal früher wurde ein Hund halt schon mal krank und starb dann.
    Woran ?? --->> egal, nu isser ja eh tod


    Heute werden die Krankheiten erkannt. !!!!
    und bestenfalls dann auch gut behandelt.

    Eine bessere Diagnostik fördert nun mal auch mehr Krankheiten ans Tageslicht.
    Nicht umsonst hat sich auch die Lebenserwartung unserer Haustiere erheblich verlängert


    womit ich jetzt keineswegs für die Futtermittelindustrie plädieren möchte,..


    Gruss
    Gekko

    Diskutiere nie mit einem Irren – er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich mit seiner Erfahrung.

    • Offizieller Beitrag

    Deshalb habe ich ja auch geschrieben

    Zitat

    ... die bei Hunden und Katzen früher nicht bekannt waren (oder erkannt wurden?)

    Ich kann nicht bei allem, was der Autor schreibt sofort abnicken... aber beim Großteil erreicht er mal wieder, daß man es auf sich selbst reflektiert.

    Ging mir aber schon vor Jahren so als ich seinen Erstling "Die Suppe lügt" gelesen habe. Seither lese ich wirklich bereits im Laden die Inhaltsstoffe meiner potentiellen Einkäufe. Gerade bei Joghurt hat sich meine Auswahl drastisch eingeschränkt... Becher mit "Aromen" oder "natürlichen Aromen" fallen mir da fast aus der Hand...

    @Yvonne: Du rufst hier öffentlich zu einer Urheberrechtsverletzung auf... ich bin erschüttert!!! :haemisch:

  • Hmm .... kennst Du die ganzen copyshops? Während meiner div. Ausbildungen gabs da *zig sonst schweinteure Werke "offiziell" für'n Appel und 'n Ei ... Deshalb fragte ich ja ;)

    Und vielleicht wäre es dem Autor (= Urheber) sogar lieber, als gar nicht zu erscheinen *fg*

  • ich hatte mich auch eher auf Yvonnes letzten Satz bezogen


    ansonsten,
    ich glaub, da WILL ich garnicht alles wissen


    Gruss
    Gekko

    Diskutiere nie mit einem Irren – er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich mit seiner Erfahrung.

    • Offizieller Beitrag

    Ach... ich denke das mit dem "Garnicht Erscheinen" wird sowieso nicht klappen... dafür ist der Autor zu gewieft... der hat mit seinen anderen Büchern zum Thema Ernährungsindustrie schon soviel Erfahrung gesammelt, daß die Veröffentlichung nur eine Frage der Zeit ist.

    Außerdem wurde ja "nur" gegen die Werbung für das Buch einen einstweilige Verfügung erwirkt... nicht gegen den Inhalt!

    Doch in der heutigen Internet-Gesellschaft ist es sowieso nur eine Frage der Zeit bis eine entsprechende PDF in den Torrent-Börsen auftaucht. :denk:

    • Offizieller Beitrag

    Gestern waren Kapitel 7 "Blaue Lippen" und 8 "Tödliche Keime" dran... darin beschreibt der Autor die Praktiken der Futtermittelproduzenten im Bereich "Nutztiere", also Rinder, Schweine, Geflügel usw.

    Es geht darum, daß die Tiere durch Zusatz von Aromen dazu gebracht werden auch Futter zu sich zu nehmen, welches sie unter normalen Umständen verschmähen würden. Unter anderem auch die inzwischen standardisierte Fütterung von Rindern mit Getreide statt mit Gras.

    Neben der Beschleunigung der Fleischproduktion (also schnelleres Wachstum bei billigerer Fütterung) wird auch die Produktion der E.coli-Bakterien nachweislich vervielfacht. Und genau diese Bakterien geraten inzwischen über verschiedene Wege in unsere Nahrungskette, bis hin zum Trinkwasser.

    Der Autor schlägt hier die Brücke von der Heimtiernahrung, zum Nutztierfutter hin zum Essen für uns Menschen und zeigt wie eng diese Konstrukte miteinander verwoben sind.

    Auch hier nennt Grimm wieder die Namen der großen Vertreter der Branche und deren Methoden aus wenig Substanz viel Geld zu machen. Immer wieder werden dabei auch die Genossenschaften von Raiffeisen in den Fokus gebracht, die bislang als Tiernahrungsproduzenten eher eine versteckte Macht darstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Ganz vergessen hier ein bißchen weiter zu schreiben:

    Die Kapitel 9 "Wildwestbranche" und 10 "Papageien und Knechte" berichten über die Verflechtungen zwischen Industrie und vermeintlicher Wissenschaft sowie dem Beziehungsklüngel zwischen den Verkäufern und den "unabhängigen" Beratern.

    Insgesamt zeichnet der Autor ein düsteres Bild, welches den Tierhaltern aufzeigen soll, wie stark doch die Meinungsbildner in Sachen Tierfütterung von der Industrie beeinflußt werden. Sei es durch direkte Bezahlung oder über Umwege wie Spenden und Sponsoring.

    • Offizieller Beitrag

    Kannst mir ja schon mal deine Postadresse mailen... dann geht's vielleicht schneller... :D