Was soll nur werden … aus unserem Leben?
Aktuelles vom Shelterumzug – Shelter Kozhuhovo - Moskau
Bald wird es soweit sein – der Umzug ins „neue“ Shelter steht kurz bevor. Am 15. Dezember ist offizielle Eröffnung des Shelters, weit ausserhalb von Moskau, neben einer Mülldeponie, auf belastetem Boden. Das Wasser vor Ort weist dramatisch schlechte Laborwerte auf.
Elf Monate ist es nun her, als wir vom geplanten Umzug erfuhren, von den russischen Betreuern eine Petition erstellt wurde, Hoffnung und Verzweiflung sich abwechselten, aber am Ende war doch alles umsonst. Und wenn ich ehrlich bin, es wundert mich nicht. In einem Land in dem Menschenleben nichts zählen, was ist dort schon das Leben eines herrenlosen Hundes von der Straße wert?
Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind die einzelnen Zwinger gegeneinander mit Ziegeln getrennt. Die Hunde, ihr Leben wird bald noch viel eintöniger sein, der Blick auf die Ziegel zu den Seiten und den gegenüberliegenden Zwinger sind ihre zukünftige Welt. Der vordere Teil der Zwinger – er ist nicht überdacht. Würden die Ziegel im Sommer wohl gegen die Hitze helfen, so verhindert das fehlende Dach diesen Effekt.Die Öffnung in den überdachten Bereich ist mannshoch und offen, dort wird es in Zukunft weder Schutz vor Wind, noch vor Regen oder Schnee geben. Und die Ziegel werden im Winter vor allem eines tun: Eisige Kälte speichern und abgeben.
Die Türen zu den Zwingern öffnen in das Zwingerinnere, eine im Ernstfall tödliche Falle. Wir kennen die Schneemengen im Winter, und füllt sich der Zwinger mit Schnee, was durch das fehlende Dach ja gegeben ist, so kann die Zwingertür nicht mehr geöffnet werden. Kein Futter, kein Stroh, kein Zugang zu den Hunden, gar nichts wird mehr möglich sein. Und wenn die Schneehöhe im Zwinger dann steigt, kann es passieren, dass sich die Hunde aus Verzweiflung in den Nachbarzwinger zu retten versuchen. Der sichere Weg in den Tod. Die erste Zwingerreihe hat keinen Zugang zu den 6 vorhandenen Ausläufen. Öffnet man ihre Zwingertüren, rennen die Hunde frei im Shelterbereich umher. Aber sowieso gibt es zu wenige Ausläufe.
Ein weiteres absolut furchtbares Problem ist die fehlende Wasserversorgung des neuen Shelters. Es gibt keine Wasserleitungen und keinen Anschluss an ein Wasserversorgungsnetz. Angeblich ist das dort an der Stelle an der das Shelter gebaut wurde nicht zugelassen. Man will 3000 oder mehr Hunde und auch die Katzen in Zukunft mit Wassercontainern versorgen. Was das für die Trinkwasserversorgung der Tiere in den heißen russischen Sommern bedeutet – wir vermögen es uns nicht vorzustellen.
Bereits jetzt im alten Shelter Kozhuhovo gibt es ein Problem mit der Futterversorgung. Es sieht ganz so aus, als wolle der jetzige Betreiber noch ordentlich Geld auf dem Rücken der Hunde sparen. Die Futtereimer sind oft leer wenn die Betreuer ins Shelter kommen, die Hunde hungrig, schwächere und devotere Hunde kommen nicht mehr ans Futter, und die Betreuer sind gezwungen Futter zu kaufen um ihre Hunde wenn sie sie besuchen zuzufüttern.
Es ist alles zum Verzweifeln. Aber – die Betreuer und wir, es bleibt uns nichts anderes übrig als möglichst stark zu bleiben, vor Ort zu versuchen den Hunden weiterhin so gut wie möglich zu helfen und hier in Deutschland mit all unserer verbleibenden Kraft nach einem Zuhause für möglichst viele von ihnen zu suchen.
Wir bitten Euch alle inständig, ja - wir flehen euch an, bitte, bitte, bitte, teilt die Posts der Hunde, überlegt, ob ihr nicht doch ein Plätzchen für eine arme Seele frei habt, oder jemanden kennt der gerade einen Hund sucht und vielleicht sein Herz an einen dieser Hunde aus dem Shelter Kozhuhovo verlieren könnte. Bitte - helft unseren Hunden, lasst sie nicht allein in dieser so schweren Zeit!