NUCA-Reise, Rumänien 2018 (und Patengesuch)

  • Ihr Lieben,

    ich war vom 03. bis 10.07. in Cluj und habe dort meine Freunde von NUCA besucht. Besonders spannend war meine Unterbringung, da ich in der Klinik "Cabinet Veterinar Happy Pets" schlafen durfte und so viel vom Klinikalltag mitbekommen habe.

    Ich hab einige Fotos mitgebracht, hier insbesondere von den Hunden, die nicht vorgestellt werden können (Angsthund, andere Probleme) oder den jenigen, die dringend ein Zuhause suchen.....

    Opi Nero
    Opi Nero ist einfach nur die Wucht in Tüten. Sicherlich sieht man ihm an, dass er schon älter ist, aber wenn man ihn so erlebt, würde niemand auf die Idee kommen, dass er 16 bis 17 Jahre alt ist! Er geht noch gerne spazieren und vor allem liebt er die Aufmerksamkeit der Menschen. Schau mal, wie nett er ist!
    Leider wohnt er gerade in der klinikeigenen Pension, da sein Foster, ein/e ausländische/r Student/in während der Semsterferien in ihre Heimat zurück gereist ist. Er leider sehr unter der fehlenden Ansprache

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    Wuschel Ricky, ein kleiner Schelm. Er wird bis auf weiteres in der Klinik bleiben, denn bei Ricky wurde festgestellt, dass er eine Blutgerinnungsstörung hat, sprich, er ist Bluter. Daher können seine Tumore derzeit auch nicht entfernt werden. Ricky würde sich über Langzeit-Pensionspaten freuen.

    Boris (nicht vorgestellt) ist einer der Sorgenfellchen von NUCA, da er Menschen gegenüber recht scheu ist. Ich hab mir viel Zeit für ihn und seinen Bruder Leutz (mein Patenhund, ebenfalls scheu) genommen und hatte die beiden am letzten Tag so weit, dass sie, einer links, einer rechts, 30cm neben mir standen und Leckerchen nahmen. Hier ist Malz und Hopfen also noch nicht verloren, leider gibt es keine adäquaten Pflegestellen für Angsthunde und auch die Hundetrainer von Joker K9 sind ab August nicht mehr verfügbar..... wenn ich doch nur könnte, wie ich wollte. :/ Auch für Boris werden noch Paten gesucht.


    Leutz <3 (ebenfalls nicht vorgestellt, wird von Rudi und mir teilbepatet und sucht noch einen dritten, der sich mit 15€/Monat beteiligt)

    Marty
    Marty lebt in der Klinik, seitdem Alina ihn schwer verletzt in MArtinesti gefunden hat. Damals gingen alle davon aus, dass er mit einer Sense angegriffen wurde, im Laufe der Zeit stellte sich aber heraus, dass der kleine Hundemann autoaggressiv ist und sich die schweren Wunden selber zugefügt hat. Er bekommt Psychopharmaka und dann geht Glücklichsein bei ihm definitiv durch den Magen. Da es auch für ihn keine Pflegestelle gibt, wäre es schön, wenn jemand die kleine Kugel bepaten könnte......

    Henry
    Coco hatte Henry ja schon in der Klinik entdeckt, als sie vor einiger Zeit dort war, er ist immer noch da und leider gestaltet sich bei ihm die Suche nach einer Pflegestelle bzw. nach einem Zuhause einfach schwierig. Er hat schon einige große Fortschritte gemacht und Stefana z.B. kann ich kraulen (auch auf dem Kopf), bürsten etc. Nichts desto trotz sitzt er nun dort, auch für ihn suchen wir Paten.


    Copilu (nicht vorgestellt) hatte ein recht beschi..enes Leben hinter sich. Er lebte an einem Wohnblock, wurde dort geschlagen, verjagt etc. (und ich meine Alina hätte erzählt, dass er angefahren wurde.... ich frag da aber noch mal nach) Auch er ist Fremden gegenüber recht scheu. Bei Menschen, die er kennt, genießt er Streicheleinheiten etc., auch er ist einer der Hunde, für die es keine Pflegestelle gibt und an eine Vermittlung derzeit nicht zu denken ist.... daher sucht auch er Paten.

  • Was hab ich noch so gemacht? Einiges. :)

    Mittwoch Abend habe ich mich mit Miri getroffen und wir haben an einer Kundgebung und anschließendem Protestmarsch teilgenommen. Leider ist die politische Lage in Rumänien derzeit sehr schwierig, da die derzeitige Regierung PSD versucht Korruptionsgesetze zu ändern etc. Leider hatten sie damit auch, gerade als ich dort war, einen Erfolg und wenige Tage später wurde auch noch die Leiterin der Antikorruptionsbehörde entlassen.
    Ich hab das Foto bei Facebook geklaut. Hier sitzen wir gerade auf einer Hauptverkehsstraße vor dem Sitz der PSD......


    Samstag vormittag hat mich Iuliana zum Frühstück bei sich eingeladen. Schöne grüße vom 2,5-Bein Doru. :)


    Samstag nachmittag war ich dann mit Alina unterwegs und wir haben die Kollegen von "Sirius animal rescue"(Facebook-Link, leider alles auf rumänisch) besucht. Es ist ein sehr junger Verein mit Sitz in Capusu Mic. sie haben sich zur Aufgabe gesetzt, alle Hunde in ihrer Gemeinde (900!!! registrierte Tiere, wie viele es tatsächlich sind, kann aber niemand sagen...) zu kastrieren. Einiger dieser Hunde habe ich in der Klinik kennen gelernt. Leider bleiben aber auch bei ihnen immer wieder Tiere hängen und so haben sie nach einem Jahr schon 110 Hunde, die sie betreuen, davon auch derzeit 10 Welpen von NUCA, denn auch für die Jüngsten gibt es im Moment keine Pflegestellen....

    Unsere Rasselbande (einige von ihnen werd ich in den nächsten Tagen noch vorstellen)

    Zeirus von "Sirius animal rescue". Der große Rüde ist halb gelähmt nach einem Autounfall, kann damit aber glücklicherweise noch etwas laufen. Er kümmert sich um die Rasselbande und ruft sie zur Raison, wenn sie zu wild mit ihm werden.

    Vor dem Gelände hat sich ein Straßenhund gefunden, der hier nun gefüttert und bald auch kastriert wird.... ein typisches, rumänisches Bild. :(

    Von Capusu Mic ging es dann weiter ins Dorf Berind, in dem es ein weiteres Haus mit Hunden (und auch einigen Katzen) gab, außerdem haben Mihaelas Eltern dort ein Häuschen.......

    Rasselbande, mittendrin Alina

  • Typische, rumänische Idylle, Dorf Berind

    Ab in die Himbeeren, nachdem wir in Capusu Mic schon Johannisbeeren gepflückt haben. Gastfreundschaft geht in Rumänien übrigens durch den Magen und man sollte es tunlichst vermeiden abzulehnen, denn das ist eine Beleidigung!


    Es gibt Leute, die haben Blumen in der Vase, bei Mihaelas Eltern standen in fast jeder Ecke Vasen mit Pfauenfedern!

    Störche!

  • Montag war ein ganz besonderer Tag, denn ich durfe Iuliana, Candy und Simona zusammen mit Katze Maba und Hündin Yuki in einen Kindergarten begleiten. Es ist das eine immer wieder Bilder vom Schulteam zu sehen, aber etwas ganz anderes, live dabei zu sein. Simona ist unglaublich einfühlsam mit den Kindern (hier 2 bis 6 Jahre) und erklärt kindgerecht. Mir ist da richtig das Herz aufgegangen....

    Vorbesprechung (v.l.n.r.: Iuliana, Candy, Simona)

    Im Kindergarten

  • Dann gings zurück in die Clinik. Wunderschönes Cluj! <3


    Und von dort zu Miri.
    Hier ein Schnappschuss von mir und Miki! Schade, dass der Hundemann immer noch kein Zuhause hat. Er ist sowas von nett!!!!


    Und nun noch ein Foto, worüber wir sehr lachen mussten. Es hatte an diesem tag geregnet, also waren für meine alte Kamera die Verhätnisse nicht wirklich gut und so hat sie etwas zum auslösen gebraucht....... und dabei ist dann das hier entstanden:

    :D :D :D



    Fazit:
    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hier noch in Deutschland mache.... es würde da so viel für mich zu tun geben, vor allem, Dinge, die mich glücklich machen....
    NUCA braucht an vielen Ecken und Enden (z.B. mit der Pflegestellensituation, Training der Angsthunde etc) Hilfe und ich sitze hier und kann nicht........ :(
    Also bleibt es nun auf den nächsten Urlaub zu warten, einen Flug zu buchen und wieder runter zu fliegen..... :(

  • Wenn es so sein soll, dann wird es auch so kommen ...

    Vielleicht hast Du hier erst noch Aufgaben zu erledigen und/oder abzuschließen ...

    Und bis dahin: Tu` das was Du kannst, dort wo Du bist, mit dem was Du hast .... (was Du ja schon tust).

  • Wenn es so sein soll, dann wird es auch so kommen ...

    Bestimmt. ^^

    Es gibt kein Wort des Trostes in irgendeiner menschlichen Sprache für Versuchstiere, die nicht wissen, warum sie sterben müssen.

    Ein Überlebender von Hiroshima

  • Fazit:
    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hier noch in Deutschland mache.... es würde da so viel für mich zu tun geben, vor allem, Dinge, die mich glücklich machen....
    NUCA braucht an vielen Ecken und Enden (z.B. mit der Pflegestellensituation, Training der Angsthunde etc) Hilfe und ich sitze hier und kann nicht........ :(
    Also bleibt es nun auf den nächsten Urlaub zu warten, einen Flug zu buchen und wieder runter zu fliegen..... :(

    da sprichst du mir direkt aus der Seele. Das denke ich jedes Mal, wenn ich dort war und eigentlich bin ich in Gedanken ständig dort.
    Es gäbe soviel zu tun .
    IcH schaue schon immer nur mal so nach Häusern ... seufz , wenn man immer so könnte

  • Wir schauen schon seit Herbst 2016 immer mal wieder nach Häusern, aber wir haben halt besondere Vorstellung:
    Steinhaus, mind. 3 Zimmer (viele Häuser haben kein Bad, dh. ein Zimmer müsste man als Badezimmer einplanen und sich auch vorher anschauen, ob sich der Dachboden, die werden an den Häusern nämlich meistens auch nicht genutzt, ausbauen kann), Scheune, Strom, Dorfrandlage oder noch besser außerhalb (zum einen, damit man niemanden mit den Hunden stört, zum anderen, damit nicht ständig die Nachbarn vor der Türe stehen und einem etwas verkaufen wollen), max. 20km von Cluj weg (sinnvoll wäre nördlich von Cluj, der Süden gefällt mir allerdings besser, nur da müssten wir durch die ganze Stadt fahren, wenn wir einen Notfall hätten und in die Klinik müssten), hier sind in diesem Umkreis aber die Preise immens hoch.
    Mir hat Calarasi sehr gut gefallen und Cacova Ierii auch, aber beide Dörfer sind schon zu weit weg. Mein Traumhäuschen steht in Boian, aber mit 50km bis Cluj? Hm, ne......

    Das nächste, was jetzt ansteht, ist ein Sprachkurs. Einiges versteh ich schon, aber mit dem reden etc. hapert es. Wir hoffen nun, dass wir nicht wieder die einzigen bei der VHS Oelde sind, die Rumänisch lernen wollen. Beim Kurzkurs waren Rudi und ich die einzigen und der ist dann leider ausgefallen. Jetzt gibts einen richtigen Kurs und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass genügend Teilnehmer zusammen kommen!

  • ich habe HOCHachtung vor Deinem Einsatz und dem, was Du für die armen, verstoßenen Tiere tust.
    Besonders wichtig ist natürlich die Einbindung der nächsten Generation, damit die Gleichgültigkeit ein Ende hat.

  • Danke, Donna. :)

    Und hier noch ein paar Bilder von unserem Besuch bei "Sirius animal rescue", die mir Alina gerade zugeschickt hat.

    HILFE!!! ICH WERDE GEFRESSEN!! Tatsächlich hab ich von dem Nachmittag einige bleibende Erinnerungen in Form von Kratzern, jetzt Narben, mitgebracht. So Jundhundkrallen sind halt garstig spitz. Egal :D


  • Ich habe mich auch so sehr in Cluj verliebt, gleich beim ersten Besuch, die Stadt, die Menschen dort - und überhaupt ... Und viele Straßenhunde habe ich dort auch nicht gesehen und die Leute waren alle freundlich ...

    Beim zweiten Besuch war ich dann eher außerhalb, auf den Dörfern, das war dann alles schon nicht mehr so toll und es gab viel Elend zu sehn - in Bezug auf die Hunde und Katzen ...
    Beim dritten Besuch war ich dann noch weiter draußen auf den Dörfern - und habe viel gesehen und gehört - in Bezug auf die Hunde, aber noch mehr in Bezug auf die Pferde und die "Nutztiere".

    Trotzdem bin ich mir mit Jean da einig, ich könnte mir wirklich auch vorstellen, dort zu leben. Da ist so viel Aufbruchstimmung, so viel Energie, es sind so viele Menschen da, die etwas bewegen wollen. Und vor allem: Es ist dort auch noch möglich, relativ schnell, relativ viel zu bewegen. Das ist bei uns in Deutschland nicht so. Hier rennt man gegen Wände ...

    Trotzdem, ich glaube, der Platz der meisten von uns ist hier. Auch hier gibt es ganz viel zu tun.
    In Rumänien werden Hunde gequält, misshandelt, missachtet, totgeschlagen, um die wollen wir uns kümmern.
    Hier bei uns werden Kühe, Schweine, Hühner gequält, misshandelt, missachtet und letztendlich umgebracht, unter Bedingungen die absolut nicht der Gesinnung der Gesellschaft entsprechen, die wir sein wollen - und deshalb bleibe ich erstmal hier- und schaue, ob ich vielleicht auch hier noch ein bisschen helfen kann, denjenigen helfen, die noch keine große Lobby haben.

    Ich denke es ist egal wo wir sind und ich glaube eigentlich, dass wir da, wo wir sind, genau richtig sind. In Rumänien können wir denen helfen, die wissen, wie sie dort am besten viel erreichen.

    Aber hier in Deutschland sind wir diejenigen, die wissen sollten, wie wir viel erreichen können ...

  • Das Wochenende, bevor ich nach Ro geflogen bin, haben wir noch meinen Geburtstag in einem kleinen Einsiedlerhof mit 8 Leuten gefeiert. Es ist ein ganz einfaches Haus und hat nichtmals Strom. Rudi und ich haben es soooo genossen und auch unsere Hunde. Es gibt nichts schöneres, als morgens die Tür aufzumachen, in den Garten zu gehen mit einem Kaffee (in Rudis Fall, ich trinke ja keinen) und unserer mittlerweile Rentnerbande dabei zuzusehen, wie sie gemütlich durch die Gegend schnüffeln, die Ruhe zu genießen und einfach nur zu sein. Kein Zivilisationslärm, in den Wald blicken und dem Spiel der Sonne in den Blättern zuzusehen, durchatmen zu können, Stress ablegen. Schon alleine die Sache mit dem Haus würde hier in Deutschland aber für uns nicht klappen (und mieten mit 5 Hunden ist so gut wie unmöglich), denn mit den bisschen Rücklagen, die wir haben, könnten wir in D nichts kaufen, in Ro sähe das aber schon ganz anders aus....
    Uns beide hält eigentlich nur unsere recht gut bezahlten Jobs..... jetzt heißt es, weiter Rücklagen bilden, (oder im Lotto gewinnen :D :D :D ) Sprache lernen und auf den passenden Hof für uns hoffen......

  • Liebe Jean,

    danke für diesen tollen Bericht!

    Habe daraufhin erst einmal eine kleine Summe aus dem Sparstrumpf für euch (NUCA) zusammengesucht... :)

    Bin gespannt weiter zu verfolgen wie deine Pläne sich entwickeln werden..

    Wir haben hier in Deutschland einen Hof gefunden, der schön abseits liegt. Ich gehe morgens raus und höre nur die Natur - wir lieben dieses Fleckchen Erde... Und unsere Hunde und Pferde könnten sich glaub ich nicht mehr vorstellen anders zu leben.
    Aber viele halten uns für ein (bisschen) seltsam, fast so wie Aussiedler. Und das, obwohl wir hier ein Gästehaus betreiben, in dem es (so höre und staune) manchen Gästen zu ruhig ist.

    Ich wünsche Dir, dass du deine Bestimmung und deinen Traum leben kannst. Wir würden uns freuen weiterhin davon lesen zu dürfen :)

    Liebe Grüße

    - Small things make the difference -

    Ein Junge sammelt am Strand einen Seestern nach dem anderen auf und wirft sie zurück ins Meer bevor sie vertrocknen. Da kommt ein Mann und sagt zu ihm: “Im Meer gibt es Millionen Seesterne, hunderte liegen hier am Strand. Es macht keinen Unterschied, ob du einige von hier zurückwirfst, du kannst nicht viel bewirken.”

    Da bückt sich der Junge erneut, hebt den nächsten Seestern hoch und sagt: “Es macht einen Unterschied für diesen hier!”