Tierliebe kennt keine festen Zeiten
Die wenigen Nuca-Volontäre verbringen oft ihren Urlaub oder freie Tage mit ehrenamtlicher Arbeit. Dieses Jahr haben 2 von ihnen eine Ausnahme gemacht und sind ans Meer gefahren. Hinterher schrieben sie ihre Eindrücke:
„Ihr Lieben, wir waren im Urlaub am Meer. Am ersten Tag, als wir vom Strand zum Hotel zurückgingen, hielten wir ausgehungert bei irgendeinem Restaurant an. Dort trafen wir auf Scumpa und Kira, Mutter und Tochter, die nur von dem lebten, was ihnen von den Restauranttischen zugeworfen wurde.
Scumpa, die Mutterkatze, war ein wandelndes Skelett und bewegte sich nur schwer von Tisch zu Tisch, denn ein Hinterbein war steif, und sie schleppte es hinter sich her: die Pfote, die sie über Steine, Sand und Zement schleifte, hinterließ bereits blutige Spuren und hatte tiefe Wunden… sie war erschöpft, aber ihre Augen blitzten lebendig und man sah ihren Lebenswillen.
Kira, ihre Tochter, folge ihr überall hin, und wenn Scumpa stehen blieb, um auszuruhen, dann saugte Kira, denn sie war so hungrig… und als ich genauer hinsah, fiel mit eine eigroße Schwellung am Bauch auf – sie hatte einen großen Nabelbruch.
Ich konnte und wollte es nicht lassen und sprach mit der Besitzerin des Restaurants… sie sagte mir klar, dass sie eine eigene Katze habe und zeigte mir die Bilder der gut genährten, gesunden und schönen Katze… sie sagte, dass sie keine streunenden Katzen füttere: außerdem störten Scumpa und Kira die Kunden wegen ihres schrecklichen Zustandes, sie seien geschäftsschädigend und müssten sowieso verschwinden.
So endete der erste Urlaubstag mit schwerem Herzen… wir wussten, welche Zukunft die beiden Katzen bald hätten. Wenn wir doch nur die Wohnung nicht schon voll hätten, würden wir sie ja mitnehmen….
10 Tage lang waren wir am Meer, und tagsüber wanderten meine Gedanken zu den beiden Katzen… ich beschloss, sie nach Hause zu holen, aber ich sorgte mich, ob ich sie noch dort finden würde, sie waren sehr zahm, und direkt an einem befahrenen Weg, könnte es schon zu spät sein…
Es kam der letzte Tag am Meer… für mich ein Festtag… wir verließen den strand früher, alle waren wir aufgeregt… wir betraten das Restaurant und sahen sie… wie immer zusammen, noch dünner und ärmer, Scumpa mit einer noch schlimmeren Wunde am Fuß… wir bestellten Essen und riefen sie, um sie zu füttern, aber die arme konnte kaum noch aufstehen… als ich genauer hinsah, fiel mir auf, dass sie auch trächtig war, und dass das alles für ihren schwachen Körper viel zu viel war.
Wir aßen schnell, holten das Auto zum Eingang, nahmen die Katzen auf den Arm und stiegen ein… da sie niemals menschliche Zuneigung kennengelernt hatten, wehrten sie sich aus Leibeskräften… zum Glück waren aber beide viel zu schwach, um wirklich etwas auszurichten, und so konnten wir sie zum Hotel bringen. Der Heimweg war lang und beängstigend, aber irgendwie verstanden sie wohl, dass wir ihnen helfen und waren brav.
Wir kamen nachts in Cluj an, und am nächsten Morgen stellten wir sie beim Tierarzt vor.
Scumpa wurde kastriert und das Bein untersucht, es wird amputiert werden müssen… sie hat so ausgezehrt die Kastration nur schwer verkraftet, daher soll sie auf Anraten des Tierarztes vor der Amputation mindestens einen Monat aufgepäppelt werden. Kiras Nabelbruch wurde auch operiert.
Obwohl beide sich noch erholen müssen und noch einiges vor sich haben, sind sie auf dem Wege der Besserung, und bald können wir Ihnen hoffentlich gute Nachrichten von ihnen berichten.“
Es tut uns Leid, dass Tierfreunde sich nicht einmal am Urlaub erfreuen können, aber gleichzeitig freuen wir uns, dass diese beiden Katzen nun gerettet wurden. Wir wünschen ihnen gute Besserung und dass sie bald von lieben Familien adoptiert werden.
Danke, dass es Ihnen nicht gleichgültig ist, sicherlich haben auch Sie bereits ähnliche Situationen erlebt. Wir hoffen, dass sie so etwas nicht wieder erleben, aber falls doch, dann zögern Sie nicht, den Urlaub mit einer guten Tat abzuschließen!
