- Offizieller Beitrag
Da der Tierschutzverein „Arca lui Noe“ in Cluj ihre kleine veraltete Auffangstation in absehbarer Zeit auflösen muss, wurde sich schon jetzt nach einem neuen Gelände umgesehen, in Rumänien fast unmöglich für den Bau eines Tierheims etwas zu finden - doch sie hatten Glück!
Das besagte Grundstück wird von der Firma DAF für unbefristete Zeit zur Verfügung gestellt, und auch die zuständigen Behörden gaben ihr okay, nun fehlt es aber eben noch an allen möglichen Baumaterialien, angefangen bei dem Beton für den Sockel, beim Container für kranke und frisch operierte Hunde aufgehört...
Das Grundstück umfasst 2460 qm.
Es werden benötigt:
2 Container
Zaunmaterial in 2 m Höhe
17 Kubikmeter Beton
Stabile, isolierte, Hundehütten und/oder Material für Hundehütten wie Holz, Isolierung, Schrauben, Nägel, Beschläge
440 qm Blech
Sanitäranlagen
Elektroinstallationen
Grundierung
Farbe
...die eine oder andere helfende Hand (sprechen Sie uns bitte an, wenn Sie in der Beziehung helfen möchten!) und natürlich auch dringend Gelder für die zügige Realisierung.
Von daher haben wir die Aktion „Spendenbaustein“ in´s Leben gerufen.
Symbolisch können Sie für 10,00 € einen Baustein erwerben (es sind auch Mehrkäufe möglich), der hilft, den Bau des Tierheims zu realisieren. Sie können direkt an den rumänischen Tierschutzverein „Arca lui Noe“ spenden oder unser Spendenkonto nutzen, wir überweisen selbstverständlich jeden „Baustein“ 1 zu 1 an unseren befreundeten Verein „Arca lui Noe“! Bitte unter Verwendungszweck Spendenbaustein angeben.
Sie erscheinen dann automatisch auf unserer „Bausteintafel“, es sei denn, Sie möchten anonym bleiben.
Wir bedanken uns wie immer ganz ganz herzlich für Ihre Hilfe und das entgegen gebrachte Vertrauen und werden Sie auf diesen Seiten über die Entwicklung des Tierheims auf dem Laufenden halten!
Noch ist es Brachland, aber für viele Notfellchen hoffentlich bald ein sicheres Heim...
...Frau Bora und Iuliana bei der Grundstücksbegehung
Tierschutzverein „Arca lui Noe“ 2010 - offene Worte von unserer Iuliana aus Cluj:
Eure Hilfe und Unterstuetzung ist uns unersetzlich! Wenn Ihr nicht waert, waere es fuer uns viel schwerer, den Kampf hier in Rumaenien weiterzufuehren!
In dieser Mail moechte ich Euch zeigen, was wir dieses Jahr geschafft haben.
*Fuer dieses Jahr haben wir 1250 Antraege auf 2% zusammengetragen (vom 1. Januar bis 15. Mai). Dafuer haben wir zahllose Telefonate gefuehrt und uns mit vielen Menschen unterhalten, die wir davon ueberzeugt haben, uns die 2% zukommen zu lassen! (Anmerkung: Man kann 2% der im Vorjahr gezahlten Lohnsteuer an eine Organisation gehen lassen, wenn man das nicht tut, geht das Geld an den Staat. Wieviel Geld man damit zusammentreibt, haengt davon ab, wie hoch die Gehaelter der Leute sind, die einem den Antrag ausfuellen...Jede rumaenische Organisation hat das Recht, solche Antraege einzureichen.)
Der Aufwand fuer eine Organisation mit nur 2 Aktiven ist immens, wenn man bedenkt, dass wir fuer jedes Formular eine Rede halten mussten!
In der naechsten Zeit werden wir sehen, wie viel Geld es eingebracht hat - es ist noch nicht eingegangen!
*Wir haben einen Vortrag gehalten, in der 10. Klasse eines Gymnasiums, zum Thema Tierschutz!
Wir waren in Floresti bei einer "Afterschool" (Nachmittagsbetreuung) fuer Zigeunerkinder und haben ihnen erklaert, wie Tiere in Rumaenien behandelt werden, wir haben sie nach ihrer Meinung gefragt und versucht, ihnen den richtigen Weg zu erklaeren!
*Bis Maerz war ich in der Ecarisaj, um dort zuzufuettern und Euch Fotos der Hunde zu schicken. Ich habe Pflegestellen fuer die Hunde gesucht und all meine Bekannten ueberredet doch wenigstens einen Hund eine Zeit lang zu nehmen oder sogar zu adoptieren!
* Ich habe mich mit ca. 30 Leuten getroffen, die bei „Arca lui Noe“ Voluntaere sein wollten, und von denen ich bis auf 3 nie wieder was gehoert habe, die je einmal pro Woche unsere Hunde fuettern!
*Wir haben in Rumaenien 40-50 Hunde vermittelt, die wir auch weiterhin regelmaessig nachkontrollieren. Bei denen, wo uns die Bedingungen nicht gefielen, haben wir die Besitzer ueberzeugt, ihnen mit minimalem Aufwand ein besseres Leben zu ermoeglichen.
Das gleiche machen wir auch immer, wenn wir draussen am Stadtrand und in den Doerfern auf "Kastrationstour" gehen, wo wir fast immer Hunde in erbaermlichem Zustand vorfinden (1m Kette, ohne Huette oder Wasser)! All das belastet uns moralisch sehr, ich weiss nicht, wie viele Menschen verstehen, was in uns in solchen Situationen vorgeht (die leider sehr haeufig sind)!
* Wir haben ca. 40 Unfallhunde mit Knochenbruechen gerettet, sie in die Klinik eingewiesen oder oftmals sogar nach langem Betteln eine PS gefunden, bei den Leuten, die sie uns gemeldet hatten!
*Wir haben taeglichen Mailkontakt zu den Leuten, die uns wegen Kastrationen, Spenden, Adoptionen, Unfaellen oder Voluntariat anschreiben (ich betone, dass sich so nur 5% der Faelle abschliessen lassen).
Taeglich reden Frau Bora und ich je 3-4 Stunden mit den Leuten, die uns anrufen!
*Ich gehe taeglich (unbezahlt) in die TA-Praxis, um zu lernen und das Geld von „Arca lui Noe“ zu sparen - nun bringen wir nur noch die Faelle mit Knochenbruechen und zum Kastrieren in die Praxis! Alle anderen Behandlungen uebernehme nun ich! Alle Welpen, die krank werden, nehme ich mit nach Hause in die Kueche, wo sie so lange "stationaer" behandelt werden wie noetig!
*Taeglich sammeln wir Futter bei Kantinen, Baeckereien oder Schlachtern, das wir dann zur Fuetterung noch zubereiten!
*Wir sichern ca. 90 Hunden das taegliche Futter! Periodisch unterstuetzen wir auch Familien mit vielen Hunden mit Futter, das wir gespendet bekommen (nochmal ca. 50 Hunde)!
*Dieses Jahr haben wir aus unserem Budget ca. 250 Hunde und Katzen aus Cluj und den umliegenden Doerfern kastriert!
*Wir hatten den Plan, ein grosses Auto anzuschaffen, das wir als mobile Klinik nutzen koennen... Ziel erreicht!
*Wir haben uns jeden Monat mit den hiesigen Tierfreunden getroffen und versucht die Situation in Cluj zu verbessern, jeder Anwesende hat mit seinen Ideen mehr oder weniger dabei mitgeholfen!
*Wir haben eine Konferenz organisiert, zu der 125 Teilnehmer gekommen sind (Erste Tierschutz- und Tierrechtekonferenz in Cluj "Jedes Fellchen ist eine Geschichte")
Hierfuer haben wir Sponsoren gefunden, die uns mit dem Saal und den gedruckten Materialien geholfen haben.
*Wir haben zusammen mit NUCA (deren einziges aktives Mitglied Alina Banu ist) den Kastrationsmarathon in Juli organisiert, bei dem 362 Tiere kastriert wurden
*Wir haben um eine Audienz bei der Firma DAF gebeten, um sie um ein Grundstueck zu bitten, und ihnen unsere momentane Situation erklaert!
Das schwerste bei unserer Arbeit ist nicht die Arbeit mit den Tieren, sondern der Kontakt mit den Menschen, die uns taeglich entmutigen, und mit ihrem Mangel an Bildung, Herz und Anstand die Energie rauben!
Wir wuerden den Kontakt mit Menschen gerne vermeiden und waeren damit zufriedener... aber fuer die Zukunft dieses Landes in Bezug auf den Tierschutz muessen wir die Bevoelkerung erziehen, was den Grossteil eines Tages kostet!
Ohne moeglichst flaechendeckendes Kastrieren solange wir Kraft haben, waere alles, was wir noch tun, sinnlos!
Egal, wie schwer es uns faellt, und wie unmoeglich es scheint, erziehen wir taeglich auch die Bevoelkerung!
Wir gleuben einfach, dass die Hilfe an erster Stelle aus Rumaenien kommen sollte; deswegen uebermitteln wir der Bevoelkerung unseren Standpunkt!
Ich moechte so viele Menschen wie moeglich in diesem Land erreichen, in Hinblick auf den Tierschutz!
Soviel, wie ich mit Menschen in Kontakt komme (wenn wir deren Hunde kastrieren, Hunde vermitteln, Nachkontrollen machen etc.), werden wir verflucht, beschimpft, weggejagt und taeglich beleidigt!
Fuer uns ist es die schwerste Wahl, Hunde von der Strasse zu sammeln und an Rumaenen zu vermitteln! Aber wenn wir nicht an Rumaenen vermitteln wuerden, koennten wir diese nicht erziehen!
Ihr koennt Euch nicht vorstellen, wie es mich erleichtert, wenn ein Hund nach Deutschland geht! Wir denken dann... sieh, dieser endet nicht an der Kette, wir muessen ihn nicht wieder abholen, weil der Mensch nicht Wort gehalten hat, er wird ihm nicht laestig, weil er noch Welpe ist und dann nicht mal zurueck gebracht wird, wir werden nicht beschimpft, weil wir vermittelte Hunde besuchen fahren, wir werden ihn nicht ohne Futter oder Wasser vorfinden... wir wissen, dass er es in Deutschland gut haben wird!
Glaubt uns, dass wir gerne Unterschiede machen wuerden und einige nur nach Deutschland vermitteln wollten! Ich moechte nur zu gerne nur noch nach Deutschland vermitteln oder einige fuer immer behalten... aber damit wuerden wir in diesem Land nichts aendern!
Ich haette noch vieles zu berichten...
Ich meine ehrlich... wenn ich mich nicht so persoenlich in alles einbringen wuerde, wuerde ich weniger leiden.
...bitte helft uns weiterhin!
Ohne die Gewissheit, dass einige Hunde es wirklich gut haben werden, koennte ich nicht weitermachen!
Ich weigere mich noch, anzunehmen, dass in Rumaenien alles hoffnungslos verloren ist... ich moechte glauben koennen, dass ich noch etwas retten kann!
Glaubt mir, dass ich gerne auf den Kontakt mit den Menschen hier verzichten wuerde, aber damit wuerde ich langfristig nichts erreichen!
Ich weiss, dass man in 10 Jahren die Auswirkungen der Arbeit sehen wird, die „Arca lui Noe“ geleistet hat!
Kuesschen an Euch! Ich koennte einen ganzen Roman schreiben!