Meldung: "Niedersachsen: Hundehalter sollen Befähigungsnachweis vorlegen"

  • Zitat

    Ganz ehrlich? Ich freue mich darüber, das auch "Dackel, Pinscher oder Terrier" dann gechipt, registriert und versichert werden müssen. Endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung - irgendwann werden dann keine Hunde mehr ausgesetzt werden, weil man die Halter identifizieren kann!

    Ganz deiner Meinung. Ich habe mich auch immer über die 20/40-Regelung hier in NRW gewundert. Warum nicht alle Hundehalter?
    Damit bringt man die Leute doch wenigstens dazu, sich mal ein bißchen mit dem Thema Hund und Erziehung zu beschäftigen.

    Allerdings... In NRW gibt's diese Regelung ja jetzt schön länger.
    Hat sich irgendetwas dadurch verändert? Weiß das jemand?

    Liebe Grüße
    Katja

    Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Fehler im System.

  • @ Murphy
    Der "Eignungstest" von NRW ist doch sowieso ein Witz, das Thema hatten wir hier auch schon mal - die Fragen verbessern die Kenntnisse über Hundehaltung keineswegs.

  • Klar ist der ein Witz. Auf jedenfall ist das noch enorm ausbaufähig.
    Aber immerhin werden manche dadurch gezwungen, mal ein bißchen nachzudenken. Besser als nix, wie ich finde. Aber wenn es das Thema hier schonmal gab, dann will ich es nicht neu aufwärmen.

    Liebe Grüße
    Katja

    Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Fehler im System.

  • Ich musste den Test selber machen. Hatte zwar vorher schon jahrelang einen Hund, das war aber zu lange her.

    Ich weiß, dass der Test ein Witz ist, erst recht, weil im Netz ausdruckbar. Kann man auch auswendig lernen.

    Vielleicht bin ich blauäugig, aber ich hoffe doch, dass bei dem einen oder anderen dadurch Interesse geweckt wird, sich mehr (darüber hinaus) mit dem Thema Hund zu beschäftigen. Oder dass evtl. Sensibilität geweckt wird im Umgang mit anderen Hundehaltern. Wenn eine handvoll Leute darauf reagieren ist das doch besser, als niemand?

    Ich geb Dir aber natürlich total recht, dass es sinnvoller wäre einen "gehaltvolleren" Test zu machen, für alle Hunde, in Verbindung mit zumindest einem Grundkurs bei einem Trainer.
    Wobei wir wieder bei dem Problem Trainer sind. Habe da sehr schlechte Erfahrungen, wie viele hier. Dann müsste dort erst ein Status geschaffen werden. Eine anerkannte Prüfung und Ausbildung für Trainer.

    Geht das jetzt schon zu weit (OT)?

    Liebe Grüße
    Katja

    Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Fehler im System.

  • Nein, zu weit OT geht das nicht - immerhin sind ja auch die "Hundegesetze" der Versuch ein Problem mit einigen wenigen auffälligen Hunden zu lösen. Allerdings gehen die Gestze derzeit nur gegen die Symptome vor, nicht gegen die Ursachen.

    Ein in meinen Augen besserer Ansatz wäre eine staatliche Zulassung für "Hundetrainer" (nach abgeschlossener, qualifizierter Berufsausbildung!) und dann für jeden, der sich einen Hund zulegen möchte, vor dem Hundekauf, der Nachweis des Besuchs eines (mehrtägigen) Grundkurses bei einem dieser tatsächlich qualifizierten Trainer.
    Das würde dann auch gleich Spontankäufe oder Hunde als Geschenke verhindern helfen....

  • Na, dann haben wir ja doch noch den gemeinsamen Nenner gefunden... ;)

    Und zusätzlich Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung.
    Wie in einem anderen Thread geschrieben wurde... Hundetage in KiTas und Schulen, wo Kindern und Eltern gezeigt wird, wie man mit Hunden umgeht, wie man sich nicht verhalten soll und dass Hunde keine Bestien sind. Oder schulisch geförderte Projektwochen, wo Kinder (dann ja meistens schon Teenies) im Tierheim helfen können.

    edit - Fehlerteufel

    Liebe Grüße
    Katja

    Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern der Fehler im System.

    Einmal editiert, zuletzt von Murphy (27. Januar 2011 um 18:18)

  • Zitat

    Original von thomas
    ...
    Ein in meinen Augen besserer Ansatz wäre eine staatliche Zulassung für "Hundetrainer" (nach abgeschlossener, qualifizierter Berufsausbildung!) und dann für jeden, der sich einen Hund zulegen möchte, vor dem Hundekauf, der Nachweis des Besuchs eines (mehrtägigen) Grundkurses bei einem dieser tatsächlich qualifizierten Trainer.
    Das würde dann auch gleich Spontankäufe oder Hunde als Geschenke verhindern helfen....

    Man kann sich als freiberuflicher Hundetrainer auch einer freiwilligen Prüfung unterziehen, die bei Bestehen zu einer behördlich anerkannten Zertifizierung führt. Ist zumindest ein Ansatz, um im Dschungel der selbsternannten Experten (liebe Hunde und habe mein Hobby zum Beruf gemacht...joh!) die Spreu vom Weizen zu trennen - ein guter, wie ich finde.


    http://www.canis-kynos.de/studium-zertifizierung.html

    Zitat

    Die Tierärztekammer Schleswig-Holstein hat, in Verbindung mit dem Innenministerium Schleswig-Holstein und mit Experten aus den Bereichen Tiermedizin/Verhaltenstherapie, Praxis und Wissenschaft, Qualitätskriterien für Hundetrainer/innen und deren Umsetzung in Form einer Prüfung entwickelt. Der erfolgreiche Abschluss der Prüfung stellt dann eine Zertifizierung der Tätigkeit der jeweiligen Person dar. Die seit Mai 2007 gültigen Regelungen gelten bundesweit, können von jedem, der in entsprechenden Berufen tätig ist, absolviert werden und sind frei von Verbandszugehörigkeiten o.ä.

    Viele, die ihr ganzes Leben der Liebe widmen, können uns weniger über sie sagen, als ein Kind, das gestern seinen Hund verloren hat. (Thornton Wilder)

  • Ich kenne einige Trainer von Canis kynos und bin regelmäßig begeistert.
    Dort wird der Hund verstanden, weder mit Wattebällchen beworfen noch mit Starkzwang gearbeitet.

    Letzten Endes freue ich mich aber, dass man sich nun endlich mal zu diesem Schritt durchringen kann. Wurde auch Zeit.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Zitat

    Original von Julia
    Ich kenne einige Trainer von Canis kynos und bin regelmäßig begeistert.
    Dort wird der Hund verstanden, weder mit Wattebällchen beworfen noch mit Starkzwang gearbeitet.
    ...

    Das seh ich genauso! Ich kenne auch einige Canis Trainer, in der Praxis und von Seminaren, und mag die Arbeitsweise sehr. Vor Jahren habe ich aus Interesse die Praxiswoche bei Canis mit Michael Grewe mitgemacht (damals hatte ich noch gar keinen eigenen Hund, was alle irgendwie lustig fanden.... :D ) und war sehr angetan.

    Viele, die ihr ganzes Leben der Liebe widmen, können uns weniger über sie sagen, als ein Kind, das gestern seinen Hund verloren hat. (Thornton Wilder)

  • Zitat

    Original von Julia
    Ich kenne einige Trainer von Canis kynos und bin regelmäßig begeistert.
    Dort wird der Hund verstanden, weder mit Wattebällchen beworfen noch mit Starkzwang gearbeitet.

    Ich habe für die Trainer von Canis noch nie Begeisterung empfinden können. Die arbeiten mit Leinenruck und Kneifen, starker körperlicher Einschränkung usw.

    Ich möchte so mit meinem Hund nicht arbeiten. Ich bin auch nicht der Meinung, dass diese Leute Hunde verstehen. Wer mit Leinenruck an Leinenaggression arbeitet, hat meiner Meinung nach eben gar nichts verstanden.

    LG Barbara

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von krinja

    Ich habe für die Trainer von Canis noch nie Begeisterung empfinden können. Die arbeiten mit Leinenruck und Kneifen, starker körperlicher Einschränkung usw.

    Ich möchte so mit meinem Hund nicht arbeiten. Ich bin auch nicht der Meinung, dass diese Leute Hunde verstehen. Wer mit Leinenruck an Leinenaggression arbeitet, hat meiner Meinung nach eben gar nichts verstanden.

    LG Barbara

    Ich war zwar noch nie bei einem Canis-Seminar, aber eine frühere Kollegin von mir, und was die erzählt hat, hat mich auch nicht unbedingt begeistert. Wie Barbara schon schreibt, Leinenruck, Schubsen und körperliche Übergriffe waren dort offenbar üblich. Das wäre auch nichts für mich und meine Hunde - aber wie gesagt, ich kann das nur vom Hörensagen wiedergeben.

    Viele Grüße,
    Monika

  • Von Leinenruck halte ich in der Tat auch garnix.

    Aber kneifen und rempeln verwende ich schon mal, besonders wenn ich hier eine größere Hundegruppe habe. Ich finde da nichts schlimm dran. Kommt aber natürlich auf den Hund an.

    "Meine" Hundetrainerin ist eine von Canis kynos und ich staune immer Bauklötze, wenn ich sie am Deich mit 20 Hunden im Freilauf treffe.
    Sie hat mir damals auch sehr viel bei Meilo geholfen, der ja zeitweise fand, ich wäre ein super Spielzeug :rolleyes:


    Aber das hat hier eigentlich ja garnix zu suchen.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Julia
    Von Leinenruck halte ich in der Tat auch garnix.

    Aber kneifen und rempeln verwende ich schon mal, besonders wenn ich hier eine größere Hundegruppe habe. Ich finde da nichts schlimm dran. Kommt aber natürlich auf den Hund an.

    Ich denke auch, das kommt auf den Hund an - zumindest bei Biscuit und Cookie würdest Du damit gar nichts erreichen, außer, daß sie Angst bekommen. Aber generell denke ich, ist es ein Unterschied, ob Du einem Hund mit diesen Methoden etwas beibringen oder ob Du einen Hund damit zur Ordnung rufen willst. Und lernen tut ein Hund nunmal unter Druck und Stress nicht.

    Aber nun geb ich auch wieder Ruhe ... 8)

    Viele Grüße,
    Monika

  • wie ist eigentlich die Definition für den Begriff
    "gefährlicher Hund"?

    Für einen Säugling ist schon ein Yorkshire gefährlich :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Birgid
    wie ist eigentlich die Definition für den Begriff
    "gefährlicher Hund"?

    Für einen Säugling ist schon ein Yorkshire gefährlich :rolleyes:

    :D Der ist gut!

  • Niedersachsen hat ja (noch) keine Rasselisten.

    Hier gilt ein Hund als gefährlich, der auffällig geworden ist, weil er Mensch oder Hund verletzt hat.

    Somit kann auch ein Yorki ein gefährlicher Hund sein.

    In meiner Nachbarschaft lebt ein Jack Russel, der Maulkorb- und Leinenzwang hat, weil er mehrfach Radfahrer und Artgenossen attackierte.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Zitat

    Original von zoomo7

    Ich war zwar noch nie bei einem Canis-Seminar, aber eine frühere Kollegin von mir, und was die erzählt hat, hat mich auch nicht unbedingt begeistert. Wie Barbara schon schreibt, Leinenruck, Schubsen und körperliche Übergriffe waren dort offenbar üblich. Das wäre auch nichts für mich und meine Hunde - aber wie gesagt, ich kann das nur vom Hörensagen wiedergeben.

    Viele Grüße,
    Monika

    Ist jetzt hier wirklich OT, möchte aber doch kurz das Thema Leinenruck beschreiben, so wie ich es bei Canis kennen gelernt habe:

    Statt „Leinenruck“ könnte man auch „mit der Leine schlackern“ oder besser noch „Impuls geben“ sagen. Das kommt dem, was die Absicht ist – nämlich der Hund soll sich an mir orientieren - genau so nahe, klingt als Wort aber nicht so negativ besetzt. Das ganze findet im Rahmen einer Übungseinheit (zur Leinenführigkeit) für den Hund statt, d.h. es gibt einen klaren Anfang für ihn (Sitz, eine zu lange Leine ein Stück kürzer machen, 1 x das Kommando Fuß) und ein klares Ende (Sitz, und entweder Leine los oder Leine wieder länger und ein freundliches „lauf“ oder „spiel“ oder auch eine kurze gemeinsame spielerische Interaktion).

    Man gibt mit der Leine also einen Impuls, mit der Absicht, dass der Hund, das was er gerade tut, unterbricht und seine Aufmerksamkeit mir zuwendet. Tut er das, lädt man ihn durch eine deutliche Körperdrehung mit Richtungswechsel ein, mitzukommen. Das ganze wird nicht verbal kommentiert und der Hund auch nicht angeschaut. Man geht also ein Stück in eine andere Richtung und sobald der Hund mit der Aufmerksamkeit wieder woanders hin geht (schnüffelt oder zieht), gibt man wieder einen Impuls, Körperdrehung, Richtungswechsel. Er lernt beim Impuls/Ruck: ups, ich hab nicht aufgepasst, wir gehen nämlich in eine andere Richtung.

    Das führt dazu, dass der Hund nach 2, 3 Richtungswechseln mit dem Kopf ganz bei mir ist, aufmerksam und nachfragend, was ansteht. Dann kann man auch Tempowechsel machen, mal linksrum, mal rechtsrum gehen, der Hund folgt selbst aufmerksam, ohne dass noch weitere Impulse gegeben werden müssen.

    Die Übung kann in normale Spaziergänge eingebettet werden und öfter ein paar Minuten lang wiederholt werden.

    Der Impuls/Leinruck ist kein wildes, willkürliches Rumgezerre und Rumgerucke, sondern MUSS auf den Punkt genau sein und sich in der Stärke dem Hund anpassen. Bei manchen ist es tatsächlich nur ein kurzes Schlackern mit der Leine.

    Keiner der Hunde, die ich erlebt habe, empfand diese Übung als Strafe oder Druck und ich konnte auch nicht beobachten, dass sie Ängstlichkeit schürt.

    Und andererseits tun mir die Hunde immer leid, die volle Granate in der Leine hängen und schon nach Luft röcheln, während Frauchen da steht, mit aller Kraft dagegen hält (bloß nicht rucken!) und darauf wartet, dass der Hund sich irgendwann von selber umdreht um zu schauen, warum es nicht weiter geht.

    Bin jetzt auch wieder still, OT Ende! :)

    Viele, die ihr ganzes Leben der Liebe widmen, können uns weniger über sie sagen, als ein Kind, das gestern seinen Hund verloren hat. (Thornton Wilder)

  • Zitat

    Original von krinja

    Ich habe für die Trainer von Canis noch nie Begeisterung empfinden können. Die arbeiten mit Leinenruck und Kneifen, starker körperlicher Einschränkung usw.

    Ich möchte so mit meinem Hund nicht arbeiten. Ich bin auch nicht der Meinung, dass diese Leute Hunde verstehen. Wer mit Leinenruck an Leinenaggression arbeitet, hat meiner Meinung nach eben gar nichts verstanden.

    LG Barbara

    Ich stimme dir voll zu.

    Und da ist es wieder das Thema. Was wenn ich einen meiner Hunde so ausbilden sollte ? Kein Stück, dann würde ich keinen Hund nehmen. Ich möchte weder "Leinenimpulse" geben noch rempeln oder schubsen.

    Also würde ich schon rausfallen.