Zerbster Tierheim- Positive Verstärkung und Clickertraining

  • Zitat

    Seither hat Caroline Riedhammer unzählige Weiterbildungen besucht. Denn das sei es, was ihrer Meinung nach einen guten Hundetrainer ausmache.

    ...aber dies auch immer in der Hoffnung, dass Teilnehmer den Inhalt der Fortbildung auch verstehen.

    Ohne Provokation Barbara, ich kenne keinen Hund, der an der Leine pöbelt, jagt,oder Besucher "fressen" möchte, der aufgrund von positiver Bestärkung dies Verhalten unterlässt.

    Gerne würde ich mir hierzu Filmmaterial anschauen.
    Ähnlich der DVD von Nadine Matthews "Duell auf offener Strasse".

    Dort wird an 5 Fallbeispielen gezeigt, wie der Halter Signale setzt.
    Da kann man auch sehen, dass keiner der Hunde einen Kriechgang hat,oder mit eingekniffener Rute läuft.Allerdings werden sie deutlich in ihre Schranken verwiesen.

    Ich halte es für Volksverdummung, den Hundehaltern zu erzählen, dass alles über Futter,Bällchen etc. läuft.

    Nichts hat dies mit körperlicher Gewalt zu tun.
    Präsenz, die eigene Persönlichkeit ist der Schlüssel.

    Das "schlechte" Verhalten zu ignorieren, nun, dann immer in der Hoffnung, dass es dem Hund dann auch was ausmacht.

    Hier möchte ich noch einmal betonen, dass ich nicht schlagen, knebeln, Rücken schmeissen gutheisse. Primitive, armselige Methoden sind das.

    Aber einem 50KG Schäfi,Labbi, usw. nur ne Leberwursttube unter die Nase zu halten find ich schwach.

    Wie soll man vom Hund ernst genommen werden?

    LG
    Sabine

    Ein Hund ist immer das Spiegelbild seines Menschen.
    © Oliver Jobes, (*1966), Erziehungs- und Verhaltensberater

  • Sabine,

    wenn du Gelegenheit hast, einen Vortrag von Ute B. B. zu besuchen, änderst du vielleicht deine Meinung. Sie zeigt immer Videos und sie arbeitet auch mit richtig aggressiven und starkjagenden Hunden.

    Auch Rosco ist ein sehr gutes Beispiel. Er lernt ohne Bestrafung nur mit positiver Bestärkung, dass es sich nicht lohnt, Ressourcen zu verteidigen.

    Und auf deine Beleidigung will ich nicht eingehen.

    Ich bin so offen, mir auch immer die andere Seite anzusehen und ich sehe bei solchen Videos immer wieder die Fragen und das Unverständnis der Hunde. Und Angst zeigt sich auch in kleineren Anzeichen als eingekniffener Rute.

    Lies dir doch mal Kaya's Fortschritte durch und vor allem, wie geht es Lieselotte damit geht. Denn auch der Mensch muss sich im Umgang mit dem Hund wohl fühlen.

    Die von dir preferierten Trainer arbeiten alle mit Leinenruck, Kneifen, Wurfkette, körperlichem Bedrängen. Für mich ist das Gewalt.

    Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand dich in drohender Körperhaltung abdrängt? Was lernst du da noch, außer Angst zu haben? Was denkst du, außer " Wie komm ich da raus"?

    Was Canis-Trainer immer außen vor lassen, ist der Grund des Verhaltens. Die Hunde werden gleich behandelt, egal ob die Aggression auf Angst oder auf Ressourcenverteidigung beruht. Ebenso der Jagdtrieb: Es gibt viele Hunde, die nur in bestimmten Situationen zur Jagd neigen. Ich kenne Hunde, die nur jagen, wenn sie z.B. in größeren Ansammlungen unterwegs sind.

    Ich finde es unfair, an einem Symptom (z.B. Leinenaggression) zu arbeiten und den Hund als Individuum außen vor zu lassen. Hunde können verstehen, was wir von ihnen wollen, wenn wir ihnen die Gelegenheit dazu geben. Und wir sollten versuchen zu verstehen, warum sich unsere Hunde so verhalten.

    Und es wird nicht nur schlechtes Verhalten ignoriert. Es geht darum erwünschtes Verhalten zu belohnen. Den Hund einfach zu loben, wenn er ruhig an einem Hund vorbeigeht. Ihn zu loben, wenn er nicht bellt, wenn es an der Tür schellt. Ihn zu streicheln, wenn er nur rumliegt.


    LG Barbara

  • Zitat

    Und auf deine Beleidigung will ich nicht eingehen.

    Das lag nicht in meiner Absicht. Selbst nach nochmaligem lesen habe ich keine gefunden.


    Ich lese u.a. bei Lieselotte und Kaya.
    Auch die anderen Threads, wo es nicht klappt. Auch das "nach jahrelangem Training".

    Für mich ist es was es ist, ein Hund.
    Hier gibt es kein Schema F. Jeder Charakter ist anders.
    Das macht sie ja so wunderbar.

    Fakt ist, meine Hunde folgen mir gerne, ich habe wunderbare Vierbeiner.

    Grenzen setzen Barbara, das hat nichts mit Minutenlanger Folter zu tun.

    Richtig gesetzt, ist dann der Drops ja auch gelutscht. Man fängt nicht täglich im Urschleim an.

    Es liegt nicht in meiner Absicht, Dir oder anderen meine Art aufzudrücken.
    Jeder muss für sich seine Methode finden. Ähnlich mit der Fütterung. Auch das ist ein Thema, da kommt man nicht auf einen Nenner.

    Ich bin bemüht, sachlich zu schreiben.
    Wenn in meinen Sätzen etwas ist, was Dich dazu bringt, Dich beleidigt zu fühlen, dann sag es mir.

    Wäre es meine Absicht, dann würde ich es auch so kommunizieren.

    Zitat

    wenn du Gelegenheit hast, einen Vortrag von Ute B. B. zu besuchen, änderst du vielleicht deine Meinung. Sie zeigt immer Videos und sie arbeitet auch mit richtig aggressiven und starkjagenden Hunden.

    das würde ich mir sehr gerne ansehen.

    Ein Hund ist immer das Spiegelbild seines Menschen.
    © Oliver Jobes, (*1966), Erziehungs- und Verhaltensberater

  • Zitat

    Original von SusiLustig
    Ohne Provokation Barbara, ich kenne keinen Hund, der an der Leine pöbelt, jagt,oder Besucher "fressen" möchte, der aufgrund von positiver Bestärkung dies Verhalten unterlässt.


    Ist auch das falsche Verständnis.
    Sie zeigen aufgrund der positiven Verstärkung in der Regel dann ein Alternativverhalten, anstatt zu pöblen, jagen, Besucher fressen, etc.

    Es funktioniert wunderbar. Sehe ich bei meinen eigenen, aber auch Pensionskunden immer wieder.

    Zitat

    Original von SusiLustig
    Ich halte es für Volksverdummung, den Hundehaltern zu erzählen, dass alles über Futter,Bällchen etc. läuft.


    Wäre es auch. Einfach nur mit Futter/Ball werfen ist etwas an der Wirklichkeit der positiven Verstärkung vorbei. ;)

    Zitat

    Original von SusiLustig
    Aber einem 50KG Schäfi,Labbi, usw. nur ne Leberwursttube unter die Nase zu halten find ich schwach.


    Wie oben - einfach nur vorhalten ist nicht. Dazu gehört schon ein bisschen mehr. Aber es lohnt sich dafür, weil das Miteinander entspannter ist.

    Zitat

    Original von SusiLustig
    Wie soll man vom Hund ernst genommen werden?


    Yup, dachte ich früher auch. Da sah meine Argumentation in etwa so aus, wie Deine jetzt.
    Aber schonmal einen Klops an der Leine gehabt, der so weggetreten ist, dass er Dich gar nicht wahrnehmen kann? Oder sich so schnell so reinsteigert, dass es für Dich und die Umwelt (und den Hund) gefährlich wird?
    Das sind Fälle, bei denen man gerade mit der "positiven Bestärkung" wunderbar weiterkommt.

    Übrigens:
    Positiv zu bestärken heisst NICHT, dass dem Hund keine Grenzen gezeigt werden, Verhalten ignoriert, etc.
    Es heisst lediglich: "Zweibein, streng Dich an, den Hund so zu führen und zu lenken, dass er Verhaltensweisen zeigen kann, die Du bestärken kannst."
    Wobei lediglich hier relativ zu sehen ist. Die meisten sind überrascht, wenn sie merken, wie viel man erreichen kann - aber wie sehr man auch gefordert ist.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von krinja
    Und auf deine Beleidigung will ich nicht eingehen.

    Eine Beleidigung ist auch für mich nicht ersichtlich... oder habe ich etwas überlesen? :denk:

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  • Zitat

    Original von SusiLustig

    Ich bin bemüht, sachlich zu schreiben.
    Wenn in meinen Sätzen etwas ist, was Dich dazu bringt, Dich beleidigt zu fühlen, dann sag es mir.

    Jemanden, der es anders macht, Volksverdummung vorzuwerfen, empfinde ich als Beleidigung. Ansonsten fand ich dein Post sachlich.

    Ich weiß, dass bei vielen Hunden ein Rüffel ausreicht, um gezeigtes Fehlverhalten nie wieder zu zeigen. Und ich weiß, dass die meisten Hunde davon keinen seelischen Schaden davon tragen. Aber es gibt eben auch Hunde, die erst dadurch richtig scheitern. Und es geht eben viel netter ohne Rüffel.

    Und es gibt auch den anderen vor allem für den Menschen etwas umständlicheren, aber für den Hund faireren Weg.

    Ich finde es schade, dass du negierst, dass es auch anders gehen kann.

    Bei Trainern finde ich es schlimm, wenn sie nicht fortbilden und für eine andere Einstellung öffnen.

    Und ich habe immer noch keine Zweifel, dass deine Hunde ein glückliches Leben führen. ;)

    LG Barbara

  • Ich frage jetzt bewußt ganz dumm Daniela:

    Wie also würdest du einen 50 kg Klops, der starke Leinenagression zeigt, positiv bestärken, es nicht mehr zu tun? (angenommen, er hat, weil Frauchen es nicht besser wußte, gelernt, wenn ich andere anpöble an der Leine, dann kommt vom Frauchen immer eine sanfte beruhigende Stimme... mit: nein, laß das, der macht doch nichts)

    Wie würdest du diesen Hund "umpolen" und das Frauchen gleich mit?

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  • Zitat

    Original von krinja

    Ich weiß, dass bei vielen Hunden ein Rüffel ausreicht, um gezeigtes Fehlverhalten nie wieder zu zeigen. Und ich weiß, dass die meisten Hunde davon keinen seelischen Schaden davon tragen. Aber es gibt eben auch Hunde, die erst dadurch richtig scheitern. Und es geht eben viel netter ohne Rüffel.

    Das kann ich bestätigen. Es gibt Hunde, die machen sofort dicht, wenn man auch nur etwas rauher wird. Meine Berta zum Beispiel.
    Gerade die Setter sind bekannt dafür. Die können an zu schroffer Erziehung sogar zugrunde gehen. Das habe ich leider schon des Öfteren sehen müssen.
    Man muss da auch echt aufpassen, welche Form der Erziehung für welchen Hund und für welche Hund/Halter-Konstellation geeignet ist.

    Was bin ich froh, dass ich meine Hunde gar nicht erziehen musste. :P

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Zitat

    Original von SusiLustig


    das würde ich mir sehr gerne ansehen.

    Ich habe mich HIER angemeldet.Vielleicht hätte ja noch jemand Lust... ;)


    Insgesamt kann ich hier nur sagen, ja, ich war auch sehr erstaunt aber mit der positiven Methode hat Herr Degen uns gerettet. Für Kaya hätten wir sonst ein neues Zuhause suchen müssen.

    Ich habe auch immer gedacht, ich bin hier Chef und wer zankt oder nicht, bestimme immer noch ich. Pustekuchen. Je mehr ich Kaya's Ressourcen auf Grund ihres Verhaltens eingeschränkt habe - je enger ich die Grenzen gesetzt habe - umso aggressiver wurde sie gegenüber Natie. Es war ein richtiger Teufelskreis.

    .Liebe Grüße, Marion

    [font='Lucida Sans, Monaco, Geneva, sans-serif'][b][i][color=#660066]"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Zitat

    Je mehr ich Kaya's Ressourcen auf Grund ihres Verhaltens eingeschränkt habe - je enger ich die Grenzen gesetzt habe - umso aggressiver wurde sie gegenüber Natie. Es war ein richtiger Teufelskreis.

    Das hängt aber sicher auch vom Hund ab.
    Es ist ja nun bei denen, die ihren Hunden deutliche Grenzen aufzeigen auch nicht so das sie NUR das tun. Wenn ich meinen Hunden ein Verhalten verbiete, dann lobe ich sie a) auch dafür das sie es unterlassen und b) lobe ich natürlich Alternativverhalten- ob jetzt antrainiert oder vom Hund angeboten. Sofern ich das für gut halte, bestätige ich das durchaus.

    Beispiel Jagdtrieb: Das ist ein selbstbelohnendes Verhalten. Das kann ich nicht weg ignorieren und ich kann auch nicht durch reinklicken irgendeine Motivation ändern, denn die ist für den Hund ja durchaus schon positiv.
    Also lernen meine Hunde ein Abbruchkommando und ein Alternativverhalten, welches dann auch königlich belohnt wird.
    Es ist für mich nämlich nach wie vor nicht selbstverständlich das ein hoch jagdtriebiger Hund auf Kommando Platz macht, wenn er das Wild bereits gesichtet hat, also honoriere ich das entsprechend. ;)
    Natürlich ist das " Zuckerbrot und Peitsche " , aber keiner meiner Hunde hat damit ernsthaft ein Problem.
    Schwarz und weiß, keinerlei Grauzonen.
    Wenn Aisha nachdenklich in den Wald klotzt und ich sage daraufhin " Nein! " , dann bricht sie nicht zusammen...im Gegenteil...sie kommt zu mir getrabt um sich ihren Keks zu holen.

    Ich gehe mit meinen Hunden so positiv wie möglich um, aber ich setze Grenzen eben auch durch.
    Das dient dann der Freiheit meiner Hunde, der Sicherheit unserer Umwelt und meinem inneren Frieden - was für meine Hunde sicher auch nicht nachteilig ist.

    Ich stelle sogar die These auf das man manche Probleme für den Hund viel humaner lösen könnte indem man EIN mal ganz deutlich Grenzen setzt statt jahrelang ignorierend und bestätigend durch die Lande zu laufen.
    Das unerwünschte Verhalten ist nämlich nicht nur für den Halter Stress, sondern oftmals/meistens auch für den Hund.

    Wie schon gesagt...hängt auch vom Hund ab....aber ich fahre hier mit meinem " Ich entscheide im Zweifelsfall " schon ganz gut. ;)

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Ich finde diese Diskussion hier sehr interessant und höre gerne die Meinung von Euch erfahrerenen Hundehaltern an. Meine Meinung dazu ist etwas zwiespältig. Grundsätzlich bin ich natürlich absolut GEGEN jegliche Form von Gewalt! Trotzdem merke ich, dass ich bei Lady mit außschließlich Ignorieren und positiver Verstärkung an Grenzen stoße, die für mich aber eben noch nicht ok sind.

    Lady ist mal von ihrem grundsätzlich starkem Jagd-, bzw- Stöbertrieb abgesehen ein Hund der extrem Probleme hat, sich zu konzentrieren. Wäre sie ein Kind, würde ich sagen, sie hat ADHS. Alle Formen von Reizen (akustischer, optischer und olfaktorischer Natur) prasseln auf sie ein und sie kann das nicht oder nur kaum filtern. Ich habe oft gar keine Chance, sie auf mich zu konzentrieren, weil sie einfach zu viel Reize von Außen verarbeiten muss. Auch für so etwas wie Suchspiele (Leckerlies im Baum versteckt z.B.) hat sie kaum die Konzentration, obwohl es ihr sehr viel Spaß macht. Sie hüpft und flattert von Blümchen zu Bäumchen. Dabei ist sie aber eben extrem sensibel und das genau ist mein Problem. Wie bekomme ich sie aufmerksam genug und wie "strafe" ich so einen Hund? Sie tut nichts aus Ignoranz sondern will immer nur gefallen und alles richtig machen. Aber sie kann es eben nicht... Bin ich zu inkonsequent und müsste sie doch vielleicht (verbal) deutlicher ansprechen?

    Lg Kerstin

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Natürlich hängt das auch vom Hund ab.
    Beispiel vor dem Gassigehen: wenn Chili keine klare Ansage bekommt rennt sie hin und her und im Kreis und schnappt nach den den anderen Hunden vor lauter Aufregung. Wenn man Schimpft wird sie nur noch hektischer. Ein ruhiges klares Sitz und Bleib erleichtert für sie und mich die Sache ungemein. Und natürlich wird dann auch gelobt. Ignoriert wird hier übrigens nichts. Es wird nur nicht negativ auf Aggression reagiert. Wenn der Hund eh schon aus dem Häuschen ist, sehe ich keinen Sinn darin ihn auch noch anzubrüllen, mit der Leine auf die Nase zu hauen (eine hier in der örtlichen HS u.a. gerne praktizierte Übung) oder am Halsband zu rucken. Dann wird kurz gewartet, bis er wieder ansprechbar ist und weiter gearbeitet.

    Ein Abbruchkommando ist etwas ganz Tolles, genau so wie ein Rückrufkommando. Aber wenn ich die Wahl habe es mit positiver oder negativer Verstärkung einzuüben, wähle ich die positive. ;)

    .Liebe Grüße, Marion

    [font='Lucida Sans, Monaco, Geneva, sans-serif'][b][i][color=#660066]"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."
    Antoine de Saint-Exupéry

    Einmal editiert, zuletzt von Lieselotte (20. September 2011 um 16:49)

  • Vieles im Alltag und auch viele Erziehungsprobleme lassen sich durch positive Verstärkung lösen und wahrscheinlich ließen sich mit genug Zeit und Ausdauer nahezu alle Probleme so aus der Welt schaffen.

    Aber manchmal hat man diese Zeit nicht.

    Beispiel: ich hatte einen Gasthund, der mich nicht auf meinem Sofa bzw. Bett duldete. Ich hätte sicherlich eine Alternative aufzeigen und diese positic bestätigen können. Bis das verinnerlicht wäre, hätte ich die Diskussion um mein Sofa regelmäßig geführt.
    Statt dessen hab ich ihn mit einem Schubser vom Sofa befördert. Thema erledigt.
    Im übrigen habe ich in dieser Situation ohne großes Nachdenken gehandelt und auch ohne das Problem erst zu analysieren und nach der Motivation des Hundes zu fragen.
    Ich habe einfach nur reagiert.

    Anderes Beispiel: ein neuer Hund kommt auf PS zu mir und kennt das Leben im Haus nicht. Er weis daher auch nicht, dass man nicht auf den Tisch steigt und sich von meinem Teller bedient, während ich gerade esse. Ein "Ey!" und ein Schuber, Sache geklärt, Essen auf dem Tisch gehört mir (wenn ich daneben sitze :rolleyes:).

    Wie reagiert der Hund, wenn ein Artgenosse sich an seinem Napf bedient?

    Was ich sagen will ist, dass es sehr stark situationsabhängig ist, wie eine angemessene Reaktion des Halters aussehen sollte oder könnte. Ich habe die größten Erfolge durch Klickern erzielt, aber immer da wo ich in Ruhe an dem Problem arbeiten konnte, ohne das sich in der Zwischenzeit entweder der Hund selbst gefärdet oder aber mich bzw. andere Menschen.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Zitat

    Original von Julia

    Was ich sagen will ist, dass es sehr stark situationsabhängig ist, wie eine angemessene Reaktion des Halters aussehen sollte oder könnte. Ich habe die größten Erfolge durch Klickern erzielt, aber immer da wo ich in Ruhe an dem Problem arbeiten konnte, ohne das sich in der Zwischenzeit entweder der Hund selbst gefärdet oder aber mich bzw. andere Menschen.

    Damit hast sicher uneingeschränkt Recht nur letzteres eben manchmal schwierig, weil sie durch ihr rumgeflatter schon recht schwierig zu kontrollieren ist. Mit Clickern habe ich bei Chico auch große Erfolge gehabt nur weiß ich bei Lady gar nicht, wo und wie ich da anfangen sollte. Die Momente, wo sie einfach mal nur ruhig neben oder vor mir her läuft, sind seeehhr selten. Manchmal frage ich mich, ob ich ihr "übersprudelndes" Temperament einfach akzeptieren muss. Oder ob es nicht doch durch Training händelbar ist...

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • So ist es, Julia.

    Wenn ein Hund mir im Arm hängt, dann überlege ich auch nicht lange...dann handele ich- SOFORT!
    Und nein, ich frage den Hund dann auch nicht erst nach seiner Motivation, suche den Klicker um das wieder ablassen bestätigen zu können oder weiß der Henker...
    Ich reagiere genauso schnell wie der Hund agiert hat. Und wenn Timing und Intensität meiner Reaktion stimmen, versucht der das sicher nie mehr.

    Fronten geklärt - alles gut. ;)

    Wenn Yankee mir beim spielen versehentlich in die Hand hackt, dann rufe ich auch reflexartig AUA. Tut halt auch weh. :rolleyes:
    Zuckt sie dann zusammen? Ja, manchmal...aber sie spielt dennoch weiter mit mir, nur eben mit ein bißchen mehr Hirn.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Kerstin, als ich meinen Robin bekam, war der auch überhaupt nicht ansprechbar. Der Kerl hatte 6 Jahre in einem Schuppen gesessen und war einfach mit allem überfordert.
    Ich hatte damals so ziemlich überhaupt keine Ahnung von nix und habe ihn also angeblafft, wenn ich seine Aufmerksamkeit durch freundliches Rufen nicht erhielt.

    Das Ergebnis war, logisch, dass ich einen Hund hatte, der sich vor mir fürchtete. :rolleyes:


    Das kann bei deiner Setterdame natürlich ganz anders sein.
    Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man da mit Engelszunge und Samthandschuhen weiter kommt als mit harten Worten.Und halt klare Kommandos.

    Ich glaube das sind genau die Punkte, bei denen man mit beispielsweise Klickern viel erreichen kann.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Zitat

    Original von ocich

    Damit hast sicher uneingeschränkt Recht nur letzteres eben manchmal schwierig, weil sie durch ihr rumgeflatter schon recht schwierig zu kontrollieren ist. Mit Clickern habe ich bei Chico auch große Erfolge gehabt nur weiß ich bei Lady gar nicht, wo und wie ich da anfangen sollte. Die Momente, wo sie einfach mal nur ruhig neben oder vor mir her läuft, sind seeehhr selten. Manchmal frage ich mich, ob ich ihr "übersprudelndes" Temperament einfach akzeptieren muss. Oder ob es nicht doch durch Training händelbar ist...

    Ich würde wohl, wenn du schon Klickererfahrung hast, Tricks in abslout ruhiger Umgebung shapen so das ihr das Prinzip klar wird, also Klick bedeutet " sie ist auf dem richtigen Weg " .
    So kannst du dann später auch draußen alles was sie in deinen Augen gut macht oder zumindest in die richtige Richtung läuft mittels Klicker einfangen.
    Ich glaube schon das ein Hund, der das Shapen verstanden hat und daruf auch geil ist, das so recht schnell lernt.

    Und ich denke das ein wuseliges Wesen halt ein wuseliges Wesen ist, aber man kann Konzentration unter Ablenkung durch gezielten Aufbau trainieren.
    Wenn man das nicht könnte, hätte Aisha die BH nicht. :tongue:

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Danke Ihr Zwei!
    Das beruhigt mich doch ein wenig. Lady hat schon viel gelernt in den vergangenen 1,5 Jahren und das ist auch wirklich viel wert. Am Anfang war sie eine Katastrophe auf 4 Beinen :)
    Nur manchmal möchte man sie einfach an den Lockenohren schnappen und ihr ein eindringliches "Oooohmmm" ins Gesicht schmettern. Wenn man wie ich vorher nur so einen gemütlich dusseligen Labrador-Chico hatte ist so ein bekloppter Setter echt eine Herausforderung. Sie ist ein Hund, der einen selber nervös macht. Aber ich werde das mit dem Klickern bie ihr noch mal versuchen. Doof ist sie nicht, nur eben ein bißchen "lernbehindert" :D

    Danke!

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir