Zweimal Zuhause gefunden – einmal Zuhause gesucht
Im Mai diesen Jahres durften drei Glücksnasen aus Russland nach Deutschland reisen. Alle drei nahmen den Umweg über eine Pension. Dort hatten sie die Chance in Ruhe anzukommen und ihre Menschen zu finden.
Loskutik und Jack, die beiden waren schon am 11. Mai in Moskau losgefahren, haben inzwischen ihr Zuhause gefunden. Bei beiden titelte ich im Reisepfötchenaufruf mit „Zum Greifen nach – ist auch unser Zuhause“. Die beiden haben ihre Chance ergriffen.
Loskutik, Anfang 2022 geboren, war übrig geblieben. All seine Geschwister hatten schon bald nachdem sie ins Moskauer Shelter Kozhuhovo kamen ihr Zuhause gefunden. Nur der hübsche Loskutik nicht. Der Umzug nach Malinki blieb ihm erspart, seine Betreuer sammelten für seinen Pensionsplatz. Loskutik durfte in Moskau in einer Familie leben. Als er hier ankam, war er tatsächlich der erste Hund der von sich aus in mein Auto sprang. Trotzdem er in Moskau in der Familie viel gelernt hatte machten ihm das Haus, der glatte Boden, und das Alleinsein anfänglich Probleme. Schritt für Schritt lernt er nun alles – es ist immer wieder ein großer Schritt für die Hunde die zwar schon viel mitbringen, aber noch viel mehr hier lernen müssen.
Auch Jack, der bereits 6 Jahre im Shelter hinter sich hatte und der nach Malinki umziehen musste fand hier in Deutschland bald Interessenten. Der eher vorsichtige Rüde machte sich gut auf gemeinsamen Gassigängen und vertraute seinen neuen Menschen schnell. Die spannende Frage war: Würde sich Jack mit der vorhandenen Katze verstehen? Beim Test in der Pension lief alles gut, Jack zeigte kein Interesse an Katzen, so wie er beim Gassigehen auch wenig Interesse an anderen Hunden zeigte. Im neuen Zuhause angekommen, gab es mit Jack und der Katze überhaupt kein Problem. Allerdings hatte er anfangs Verlustängste wenn sein Frauchen ausser Sichtweite war. Aber mit geduldigem Üben hat Jack gelernt, dass jedes Alleinsein endet, und dass auch sein Frauchen immer wieder nach Hause kommt.
Duncan – er war im Malinki Shelter stark abgemagert, konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten und wurde in letzter Sekunde herausgeholt und dank lieber Spender bereits in Moskau auf eine Pension gebracht - durfte Ende Mai nach Deutschland reisen. Duncan war noch eine Nacht bei mir, da er recht spät Abends ankam. Er war ein wenig eingeschüchtert von meinen Hunden, die allerdings kein besonderes Interesse an Zugereisten zeigen und nur immer mal wieder neugierig nach ihm schauten. Da Duncan der Mut fehlte die Wohnung zu erkunden, verbrachte er die Nacht in meinem Gästebad. Eine gute Gelegenheit sein Fell nochmal nachzubearbeiten, da hatte Dasha schon gute Vorarbeit in Moskau geleistet, was nicht bedeutetet dass ich nicht auch noch einiges an Unterwolle entfernen konnte. Mitte Juni habe ich Duncan besucht. Er hat sich schon gut eingelebt, vermisste zu dem Zeitpunkt aber die tolle Monika, die ja gerade ausgezogen war. Duncan hat seine Menschen noch nicht gefunden, sucht also noch sein Zuhause.
Ihr alle habt die Ausreise von Loskutik, Jack und Duncan mit euren Spenden und mit dem Teilen der Spendenaufrufe ermöglicht. Ohne Euch könnten wir die Hunde nicht hierher holen und ihnen die Chance geben auch von hier aus ein Zuhause zu finden. Hierfür danken wir Euch von Herzen!
Gerne würden wir auch immer wieder Hunde direkt vermitteln, sei es nun aus Russland oder aus Rumänien. Leider sind die Anfragen nach Hunden dieses Jahr schon länger rückläufig, und jetzt im Sommer wollen viele Menschen lieber in den Urlaub fahren als einen Hund adoptieren. Nach der langen Durststrecke der Coronapandemie auch verständlich. Wir bitten Euch, helft uns beim Teilen der Posts und der Alben, damit die Hunde von möglichst vielen Menschen gesehen werden und die Chance haben auf ein eigenes Zuhause.
Ein Leben im Shelter ist keine Option.
Vielen Dank an dieser Stelle auch wieder an unsere russischen Betreuer. Sie kämpfen wie die Bären für ihre Hunde. Sie holen sie vor dem Transport aus dem Shelter oder der Pension ab, und kümmern sich bis zur Abreise ganz rührend um die Hunde. Jeder Hund bekommt immer noch ein „Lunchpaket“ mit auf die Reise und separate Leinen. Es wird einfach an alles gedacht.
Nun wünsche ich Euch allen viel Spass beim Betrachten er Bilder und wünsche mir nichts mehr als dass ich schon ganz bald wieder einen Reisepfötchenaufruf posten kann.
Jack in Deutschland beim Gassigehen
Loskutik in Deutschland beim Gassigehen
Duncan in Deutschland
Jack in Moskau - wartet auf die Abreise
Jack wird von seiner Betreuerin zum Transport gefahren
Loskutik in Moskau - wartet auf die Abreise
Jack im neuen Zuhause
Jack im neuen Zuhause - nachdem gefühlt ein "ganzer Jack" Fell aus ihm herausgebürstet wurde
Loskutik am ersten Abend im neuen Zuhause
Loskutik chillt auf der Terasse