Ihr Lieben,
ich hatte ja in meinem Tagebuch hier geschrieben, dass ich dieses Jahr sehr viel Stress hatte wegen Trennung, Arbeit, der Tiere etc.... es fing gerade an etwas ruhiger zu werden, ich hatte 2 von drei Zimmern und die Küche schon renoviert und langsam kam ich zur Ruhe....
Am 31.10. war ich bei meiner Freundin und ihrer Familie eingeladen zum Geburtstag ihres Sohnes. Ich hatte, wie schon öfter, Thor und Candy mitgenommen, weil sich die beiden mit ihren Hunden soweit gut vertrugen.
Als wir ankamen, standen wir im Flur, ich machte meine beiden Senioren von der Leine, damit sie sich frei bewegen konnten, denn die Hunde meiner Freundin sind sehr jung und manchmal auch etwas ungestümt. Thor und ich standen auf dem Teppich, als die anderen beiden kamen, ging er um mich herum, kam auf die Fliesen, rutschte weg und stand kurze Zeit später auf drei Beinen wieder auf. Er humpelte stark auf der linken Hinterhand. Ich kannte es schon von ihm da er sich hier schon ein paar Mal die Knochen vertreten hatte. Das passiert halt, wenn man 12 Jahre und groß ist, manchmal ist die Koordination nicht die beste (das hat sich aber gelegt, seitdem er Karsivan zur Durchblutungsförderung bekommt). Erst zwei Wochen vorher war er mir die halbe Treppe runter gesegelt und auch da humpelte er kurz, auf dem gleichen Bein, was aber nach 5 Metern wieder okay war (vermutlich hatte er sich hier den Knochen angebrochen, der Rest kam dann mit dem Ausrutscher).
Nur diesmal war es nicht okay. Er humpelte auch Sonntag weiterhin stark, so dass ich ihm einen Stützverband machte und Montag früh direkt in die Klinik hier in der Ecke fuhr....
Er wurde geröngt, Diagnose Grünholzfraktur (glatter Bruch) des Schienbeines.
Es wurde dann noch ein zweites Röntgen in einer anderen Ebene angefertigt, da der Knochen eine Strukturänderung (sieht aus wie dunkle Wolken) zeigte.
Könnte eine Knochenhautentzündung sein.... könnten Metastasen sein..... egal, also wurde das Bein bandagiert. Problem hier nur: Er hat an allen Beinen Hautläsionen, u.a. auf am Zeh des gebrochenen......
Die Hautlösionen sind leider so eine never-ending-Story hier. Angefangen hatte es 2013, kurz nachdem Thors Kumpel Einstein gestorben war. Erst war nur das rechte Vorderbein betroffen, er leckte sich dort das Fell weg..... was ich seitdem gemacht habe:
2 Leishmaniosetests (einen, als er 6 Wochen hier war, Thor kommt ja aus Nordspanien, einen innerhalb der letzten 5 Jahre, da hatte er wieder einen Schub), beide negativ!
Futtermittelallergietest (Bluttest, ist leider nicht aussagekräftig)
Mherfache Futterumstellung jeweils über mehrere Monate
Behandlung mit Cytopoint
Schilddrüsentest (Unterfunktion, wurde eingestellt)
Lange Rede kurzer Sinn: Der Zeh wurde nicht richtig behandelt und die Abstände zwischen den Wechseln waren zu lang, so dass er zu gammeln anfing, letztendlich musste ich alle zwei Tage zur Klinik. Hier wurde am Anfang mit Kreppverband gearbeitet, in der zweiten Woche jedoch lies man diesen dann weg und es kam nur noch Watte und die elastischen selbsthaftenden Bandagen drauf.
Am 17.11. war dann Kontrollröntgen.
Das Röntgen sah dann so aus:
Ich kopier jetzt einfach mal, was ich dazu schon bei Facebook geschriebene habe:
"
Resultat: Die Knochen haben sich verschoben und da er ja ein alter Hund ist und die Knochenstruktur auf den ersten Bildern nicht gut aussah (Verdacht auf Metastasen) und sie dort den Bruch nicht operieren können, riet man mir, im Sinne des Hundes, ihn einzuschläfern.... auch eine Amputation wolle man nicht vornehmen, schließlich bräuchte er dafür drei gesunde Beine, die er nicht hat.....
Ähm.... also ERSTENS hat er zwar an allen Beinen Hautläsionen, die sind aber nur oberflächlich und weder die Gelenke noch Knochen wurden auf ihre Stabilität/Funktionalität untersucht, ZWEITENS war auf dem Kontrollröntgen NICHTS mehr von einer veränderten Knochenstruktur zu sehen und DRITTENS kamen wir in die Praxis und das erste, was ich zu hören bekam, war, dass Thor ja wirklich gut trotz Bruch laufen würde. Ja, er läuft als großer Hund trotz seiner 12 Jahre. Vor seinem Ausrutscher waren das jeden Tag hier mindestens noch 3,2km! UND! Ich musste ihn hier streckenweise draußen bremsen, dass wir wirklich nur eine kleine Runde ums Haus gingen. Er fraß, nervte rum, wenn das Futter nicht schnell genug da war, freute sich nen Ast ab, wenn ich von der Arbeit kam, kam kuscheln. Und diesen Hund sollte ich nun einschläfern lassen, weil IHR Mist gebaut habt und das nicht mehr richten könnt??? LECKT MICH AM ARSCH!
So, nachdem mir dann Dienstag nach dieser Aussage mal kurzfristig der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und ich erstmal den halben Tag wieder geheult habe (Hab ich das dieses Jahr nicht eigentlich schon genug?), habe ich dann die Bilder rumgeschickt. Einmal zu meinen lieben, rumänischen Tierschutzkollegen von NUCA, die ja mit dem Cabinet Veterinar Happy Pet eng zusammen arbeiten. Rückmeldung kam, dass sie nicht wüssten, warum der Bruch NICHT operiert werden könne, gleichzeitig wurden die Bilder von dort weiter an Dr. Ober, einer Koryphäe wenn es um Orthopädie geht, zur vet. Uni in Cluj weitergeleitet. Er hätte Thor sofort operiert und wäre Corona nicht, wäre ich vermutlich jetzt (27.11.) dort. Okay, wegen der scheiß Pandemie ging das jetzt nicht, also Plan B. Ich hab dann die Bilder auch zu Coco geschickt. Sie zeigt die Bilder ihrem Chef und der meinte, er würde diesen Bruch, weil er sehr nah am Gelenk sei, jetzt auch nicht mehr operieren, aber ich sollte mich dringendst an die Tierklinik in Gießen wenden.
Gesagt, getan, da waren wir heute (27.11.). Mein armer Thor wurde einmal komplett auf den Kopf gestellt:
Erneut Röntgen des gebrochenen Beines in verschiedenen Ebenen
Röntgen des Thorax, er hat KEINEN Knochenkrebs oder Metastasen in der Lunge!!!
Punktion des Lymphknotens (war wohl ein Lymphstau, der Knoten ist nicht mehr zu spüren und auch der Befund war negativ Stand 01.12.)
Ultraschall des Bauchraumes, die Leber zeigt einige Veränderungen, Leberpunktion (KEIN Krebs!!!!)
Blutentnahme (Leberwerte sind etwas zu hoch, Nierenwerte auch, aber das war bekannt seit Februar und er hatte u.a. eine SUC-Therapie bekommen, Leishmaniosetest Nr 3, die zwei vorherigen, die ich in den letzten 10 Jahren gemacht habe, waren negativ).
Untersuchung der Dermatologin.
Mich halten gerade viele, viele Leute für verrückt, Ich weiß, dass Thor ein alter Hund ist und dass er irgendwann gehen wird, aber JETZT ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, und wie Mollrops schon in Renatas Beitrag geschrieben hat:
Der eine Hundehalter lässt Leben nehmen, weil er es nicht mehr "mit ansehen kann", der andere, wenn gewiss ist, dass die Lebensqualität nach Ausschöpfung sämtlicher Maßnahmen sich nicht mehr herstellen lässt oder das betreute und begleitete Tier eindeutig zeigt, dass es keine Kraft mehr zum Kämpfen hat. Und dies kann nur derjenige beurteilen, in dessen Obhut sich das Tier befindet[...]
Thor WILL leben! Trotz Bruch musste ich ihn die letzten 4 Wochen bremsen, dass er nicht einfach los läuft, um die große Runde zu gehen. Er frisst, will schmusen, freut sich nen Ast, wenn ich von der Arbeit komme. Also GO Uni Gießen, operiert ihn!
Abschied vom Dicken am Donnerstag, er war da ziemlich durch den Wind, da sie ihn für die Leberpunktion sedieren mussten. Hier sieht man übrigens vorne rechts auch einen Teil der Hautläsionen....
Nun hat mein Bär eine schicke Platte mit 6 Pins im Bein, allerdings steht das Ergebnis der Knochenbiopsie noch aus, da bisher nur mittels Röntgen Krebs und Metastasen ausgeschlossen wurden.
Soweit so gut, Bruch ist versorgt, ich muss ihn weiter bremsen, nicht rumzurennen.
Heute bekam ich dann einen Anruf von der Dermatologin in Gießen, sie hatte Thor kurz gesehen, als er auf dem OP-Tisch lag. Und es wurde, wie ich ja schon oben geschrieben habe, noch ein weiterer Test auf Leishmaniose angeordnet. Und jetzt ratet mal, wie der ausgefallen ist?!?!!! Genau: POSITIV.
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich gerade im Kreis kotze, denn wäre der zweite Test (wie gesagt, ich hatte Blut während eines Schubes abnehmen lassen) positiv gewesen, hätten wir uns hier sehr viel Stress die letzten Jahre sparen können.
Nun gut, Donnerstag gehts wieder nach Gießen, dann haben wir einen Termin bei der Dermatologin, um eine Therapie zu besprechen und gleichzeitig wird der Verband in der Chirurgie nochmal gewechselt.....
Fazit 1: Wenn Euch Euer Tierarzt einreden möchte, es wäre im Sinne des Tieres, es einzuschläfern, ihr aber das Gefühl habt, dass zu dem jetzigen Zeitpunkt einfach völlig falsch ist, HOLT EUCH EINE ZWEITMEINUNG!!!
Fazit 2: Uniklinik Gießen, dass Beste, was Thor und mir passieren konnte. DANKE COCO für den Tipp!
PS: Thor wird gerade nicht nur medikamentös unterstützt, sondern auch durch ein kleines Frequenztherapiegerät namens "Healy". Dieses kleine Ding ist als eines der wenigen Geräte in Deutschland im medizinischen Bereich zur Schmerztherapie (Ischialgie, Fibromyalgie, Migräne, chron. Schmerzen), für die Behandlungen von Depressionen und Schlafstörungen zugelassen. Es kann aber auch noch gaaaaanz viele andere Dinge, worüber es noch keine Studien gibt. Die Therapie bei Thor habe ich am 09.11. angefangen, die ersten Tage lief hier u.a. eine "Knochen-Gelenke"-Programm. Außerdem kann ich mit dem Analyseprogramm ganz vieles aufschwingen, wie z.B. Blütenessenzen, Schüsslersalze, Homöopathische Mittel, Vitalstoffe und ich kann selber Mittel speichern und dann aufschwingen. Und auch ich profitiere sehr von diesem kleinen Ding, denn am 17.11., als man mir sagte, dass ich ihn einschläfern lassen soll, hat es mir mal kurzfristig den Boden unter den Füßen weggerissen. Das Mental akut Programm ist wirklich gut!