Zeit zum innehalten …
Liebe MasurenFreunde,
meine Arbeit für die Tiere habe ich immer mit großer Freude und großem Enthusiasmus gemacht, auch, wenn ich oftmals nicht wusste, wie ich das alles schaffen soll;
vielleicht auch deshalb, weil ich immer etwas zu genau war, um den Spendern gegenüber die Transparenz zu zeigen, die ich im Tierschutz für notwendig erachte.
Ich habe wirklich wunderbare Menschen im Tierschutz kennengelernt, die den Verein und mich großartig und großzügig unterstützt haben und noch unterstützen,
und denen ich unendlich dankbar bin für ihre Hilfe für die Tiere und Menschen in Masuren.
Die Kehrseite der Medaille sind leider auch Abgründe im Tierschutz, die mich fassungslos gemacht haben und auch charakterlose Menschen,
die mir in den letzten Jahren viel Kraft, viel Zeit und vor allem die Freude an meiner Arbeit geraubt haben.
Wenn Kraft und Freude fehlen, wenn die Kommunikation zäh, schwierig und zeitraubend ist, und wenn man zudem nicht mehr weiß, wem man noch vertrauen kann,
dann wird die Arbeit schwer.
Ich möchte nicht näher darauf eingehen, es wird vielen im „Tierschutzleben“ schon so ergangen sein, einige Leser werden sich jetzt sagen: oh ja, das kenne ich leider auch.
Tatsache ist, ich bin müde, erschöpft und enttäuscht, und die Verantwortung für all‘ das, was u. a. andere Personen als Projekte in den Verein eingebracht
und sich dann ihrer Verantwortung entzogen haben, erdrückt mich.
Schon seit langem habe ich kaum mehr Zeit für irgendwelche eigenen Belange, und manchmal wird sogar die Zeit für die eigenen Tiere knapp.
Auch aus gesundheitlichen Gründen ist es mir einfach nicht mehr möglich, das alles in diesem Umfang weiterhin zu leisten,
und auch der Umgang mit den neuesten Techniken geht mir nicht mehr so leicht von der Hand, wie das in der heutigen Zeit verlangt und erwartet wird.
Ich weiß nicht, ob man mit der Zeit wirklich seine Kraft, seine Stärke und seine Leidenschaft verliert, oder ob man nur vergisst, dass man sie hat, weil es einfach zu viel ist,
das man zu bewältigen hat und auch zu viel Negatives, das man erfahren hat? – Marc Aurel sagt: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“
und mein erschreckender Gedanke war: ja, es stimmt. Aber soweit möchte ich es nicht kommen lassen ….
Ich werde noch versuchen, Spender zu finden für alle Kitten aus dem Tierheim in Szczytno, die ich noch eingestellt habe, und dann werde ich für dieses Jahr arbeitstechnisch
die Pforten schließen und keine neuen Projekte/Aufgaben mehr annehmen, sondern mich ausschließlich um die Liste der noch ausstehenden Arbeiten/Aktualisierungen kümmern
und versuchen, neue Kraft zu tanken und mir zu überlegen, wie bzw. ob es überhaupt im nächsten Jahr weitergehen kann.
Oma Marta wird vom Verein selbstverständlich weiter unterstützt, so lange es möglich ist und so lange Spenden eingehen, denn sie hat ja sonst niemanden,
und wir werden auch die Umbaumaßnahmen weiter begleiten und zu Ende führen.
Ich möchte deshalb hier die lieben Förderpaten bitten, dem Verein und Oma Marta nicht das Vertrauen zu entziehen, sondern sie und ihre Tiere weiter zu unterstützen.
Auch alle anderen Förderpatenschaften werden weiterhin zuverlässig und gewissenhaft den jeweiligen Projekten zugeführt, solange sie bestehen und werden entsprechend abgewickelt (sei es das SpezialFutter für die SorgenFellchen, die Spardose der GnadenbrotFellchen, das Futter für Leni bei Dorota etc.).
Den Bazar für das SpezialFutter für die SorgenFellchen werde ich weiterführen, so gut und so lange ich kann, denn sonst wird bald nichts mehr da sein, um diesen Fellchen die Bäuche zu füllen, und auch Oma Marta mit ihren Tieren wird ja durch den Verkauf der Schnüffi-Pakete z.T. aus diesem Bazar mit finanziert.
Eine Herzensangelegenheit ist mir noch der liebe Tumorek von Oma Marta, der jetzt im Tierheim in der Geriatrie sitzt und so gern noch einmal ein schönes Zuhause sein eigen nennen würde bei Menschen, die ihm noch einmal Liebe und Fürsorge angedeihen lassen. Ich werde für ihn noch einen ausführlichen Steckbrief erarbeiten und würde mich sehr freuen, wenn ihr bei der Suche nach einem schönen Zuhause für ihn helfen könntet.
Ich BITTE euch von Herzen:
bleibt den TierNotFellen und den Tieren sowie auch den Menschen in Masuren gewogen,
und auch, wenn ich nicht mehr so oft hier vertreten sein werde, so könnt ihr mich jederzeit per email oder auch telefonisch erreichen.
DANKE sagt euch Elisabeth
im Namen der TierNotFelle EUROPA
… und auch hierfür möchte ich in Zukunft mehr Zeit haben:
Zeit ...…
Ich bin dein Hund und es gibt etwas, das ich dir ins Ohr flüstern möchte:
Ich weiß, ihr Menschen seid sehr beschäftigt. Manche müssen arbeiten, manche müssen Kinder großziehen.
Immer musst du hierhin und dorthin laufen, oft viel zu schnell und oft auch, ohne die wirklich großartigen Dinge des Lebens zu bemerken.
Sieh einmal zu mir herunter, während du jetzt an deinem Computer sitzt.
Kannst du verstehen, auf welche Art meine dunkelbraunen Augen in deine Augen sehen?
Sie sind schon etwas trüb geworden und ein paar graue Haare habe ich rund um meine Schnauze. Du lächelst mich an, ich sehe es in deinen Augen.
Was siehst du in meinen?
Siehst du mein Wesen?
Eine Seele in mir, die dich so sehr liebt, wie niemand sonst es könnte?
Einen Geist, der dir alle früheren Versäumnisse vergeben würde, hättest du jetzt nur einen Moment Zeit für mich?
Manchmal müssen wir so jung sterben, so schnell, manchmal so plötzlich, dass es dein Herz zerbricht.
Manchmal altern wir vor deinen Augen so langsam, dass du es nicht einmal merkst, ehe das Ende kommt, wenn wir dich mit ergrauten Schnauzen und charakterumwölkten Augen ansehen.
Immer noch ist die Liebe da, sogar wenn wir uns diesem langen Schlaf hingeben müssen, um frei in ein entferntes Land zu laufen, bis wir uns wiedersehen.
Vielleicht bin ich morgen nicht mehr hier, vielleicht bin ich nächste Woche nicht mehr hier.
Eines Tages wirst du das Wasser aus deinen Augen wischen, das die Menschen haben, wenn tiefer Kummer ihre Seelen füllt, und du wirst dir Vorwürfe machen,
dass du neulich nicht „nur einen weiteren Tag“ Zeit für mich hattest.
Weil ich dich so liebe, berühren deine Sorgen meine Seele und machen mich traurig.
Komm her, setz dich zu mir auf den Boden und sieh mir tief in die Augen. Komm nicht als „ Alpha“ zu mir oder als „Trainer“ ….
komm zu mir als eine lebende Seele, streich mir übers Fell, lass uns einander in die Augen sehen und einfach „reden“.
Du hast einmal beschlossen, mich in deinem Leben zu haben, weil du wolltest, dass eine Seele alles mit dir teilt. Jemand, der ganz anders ist als du - und hier bin ich.
Ich bin dein Hund, ich bin lebendig. Ich habe Gefühle, ich habe körperliche Sinne. Ich kann die Unterschiede in unserem Wesen, unseren Seelen fühlen.
Mit all deinen Marotten bist du menschlich und ich liebe dich trotzdem.
Nun komm, setz dich zu mir auf den Boden. Komm in meine Welt und lass die Zeit langsamer laufen, wenn auch nur 15 Minuten.
Vielleicht gibt es kein Morgen für uns … das Leben ist so furchtbar kurz…
In Liebe, dein Hund.
(Verfasser mir unbekannt)