Magenschutz - Hausmittel, Kräutermix oder doch Chemie?

  • Die längere Eingabe von Schmerzmittel, macht ja die Gabe eines Magenschoners nötig.....

    Was gebt Ihr dem Hund? Worauf schwört Ihr?


    Kräutermix?
    Das hab ich beim recherchieren gefunden:
    https://www.krauterie.de/kraeuter-fuer-…CFRaeGwodqpwGmA

    Was haltet Ihr davon?


    Oder altbewährte Hausmittel?

    Haferschleim?
    Budwig-Diät? (Hüttenkäse mit kaltgepresstem Leinsamenöl. Dreimal täglich wird 1-2 El Hüttenkäse, Quark oder auch Yoghurt mit 1 Teelöffel Leinsamenöl gemischt und eingenommen.)


    Oder doch ein Medikament?
    Welches?

  • Medizinischen Magenschutz hat meiner überhaupt nicht vertragen.Er hat sich davon nur übergeben.

    Ich gebe Ulmenrinde,Slippery Elm,das verträgt er prima.
    Viele Grüße
    Silke

  • Ulcogant, was hier am besten vertragen wurde, ist leider vom Markt genommen. Der Nachfolger, Sucrabest, wirkt nicht so gut und ist schwieriger zu geben.

    Die meisten Tierärzte verschreiben momentan Omeprazol (auch als Pantoprazol. Die Injektionslösung hat einen Namen mit A, der mir grad nicht einfällt). Der Nachteil: es reduziert über eine Hormonkette die Produktion der Magensäfte. Wenn Hunde Futter erbrechen sieht man, dass es stundenlang im Magen herumlag und nicht zersetzt werden konnte. Das heißt, man muss Konsistenz und Art des Futters unbedingt an die reduzierten Magensäfte angleichen, ggf pürieren etc. Schwerverdauliches geht nicht oder nur reduziert. Dazu gehört dann übrigens auch Gemüse. Ein Hundemagen verdaut dann am einfachsten mageres püriertes (helles) Muskelfleisch.
    Nach Absetzen des Medikamentes dauertes sehr lange, bis der Magen wieder normal funktioniert. Ich kenne eine Reihe von Hunden, bei denen die Nebenwirkungen des Omeprazol (u.a. auf die Nieren) fast genauso schlimm sind, wie der Schaden, den das Medikament abwenden soll.

    Ich habe gute Erfahrung mit zerdrückter Banane gemacht.

    Ich füttere gar kein Getreide, deshalb scheidet Haferschleim hier aus, wurde auch nie wirklich vertragen. Also von den Hunden nicht. Von mir selber schon ;)

    Reischleim wäre eine glutenfreie Alternative: ein Teil Milchreis oder Basmatireis auf fünf Teile Wasser und das ganze mindestens eine dreiviertel Stunde bei niedriger Hitze gekocht, bis der Reis quasi zerfällt. Man kann ihn dann auch noch durch ein Sieb streichen, damit er ganz fein wird, oder pürieren.
    Oder man kauft in der Apotheke Töpfers Trocken-Reisschleim (PZN 06314923), den muss man nur anrühren.
    Den Reisschleim kann man z.B mit Fleischbrühe verdünnen, anrühren und vor dem Fressen oder der Medikamentengabe füttern. Manchmal reicht es, ihn ins Futter zu mischen.

    Eine fest kochende Kartoffel (die haben nicht so viel Stärke, ist nicht gut für die Bauchspeicheldrüse) ganz weich gekocht und kleingedrückt kann einen guten Säurepuffer geben (ist hochbasisch), wenn sie denn vertragen wird. Ins Futter gemischt oder, siehe oben, vorher gegeben...

    Goldleinsamen mit lauwarmem Wasser eingeweicht ergibt einen Schleim, der auch die Magenwände auskleidet. Auf keinen Fall den Leinsamen selber geben, nur den Schleim... Ins Futter gemischt. Ideal wäre, ihn abends, als Letztes vor dem Schlafen zu geben. Vielleicht mit einem Hauch Salz und Thunfisch oder Leber, damit es lecker riecht und schmeckt. Oder mit Ziegenmilchjoghurt.

    Soweit mal das, was mir auf Anhieb an Ausprobiertem aus vielen Jahren einfällt.

    Mir das Liebste: Alternativen zu den gängigen, nicht steroidalen Schmerzmitteln (also denen ohne Corticoide) zu finden, die nicht so sehr auf die Magenschleimhäute gehen. Es gibt modernere Schmerzmittel, die viel schonender zum Magen sind.

    Oder, je nach Krankheitsbild, lassen sich ja auch Morphinderivate einsetzen, wie Tramadol oder Morphasol, die zwar müde machen, aber ansonsten wenig Nebenwirkungen haben und, sinnvoll dosiert, auch nicht so schnell zu Abhängigkeiten führen. Viele Tierärzte setzen die immer noch nicht ein, obwohl es Untersuchungen gibt, z.B. bei Pancreatitis, dass man viel besser fährt, wenn man Morphine gibt, als Novalgin. Welches zwar den Magen nicht belastet, aber zu Nierenproblemen und Blutbildveränderungen führen kann.

    Und es gibt ja auch noch andere Alternativen, wie Akupunktur, Homöopathie und Blutegel, die man ausprobieren kann und damit vielleicht die ganze magenzerfressende Schmerztherapie umgeht oder mindert. Es gibt auch pflanzliche Präparate, welche die Wiekung von Schmerzmitteln so steigern, dass man die Dosis der Schmerzmittel reduzieren kann.

    Ich begleite ja viele alte Hunde bis zu ihrem Ende und bin bislang immer um eine dauerhafte Schmerzmittelgabe mit gruseligen Nebenwirkungen herumgekommen, weil meine Tierärzte sehr erfindungsreich in Alternativen sind und ich herumprobiere. Am eindruckvollsten war Dorle mit ihrem Kreuzbandriss: auf drei Beinchen in die Tierarztpraxis rein, nach der Ohrakupunktur auf vier Beinchen ganz selbstverständlich rausmarschiert. Novalgin abgesetzt. Alle zwei Wochen Akupunktur. Keine Schmerzen. Unfassbar...

    Sorry, mal wieder was länger geworden. Wenn ich den Korken aus der Flasche ziehe, sprudelt alles heraus, was da zum Thema drin schlummert. Ich hoffe, es ist was dabei, das Dir hilft. :)

    Lg. N

    "Be the change you want to see in the world".
    Mahatma Gandhi.

  • Meine Mona hat über fast 5 Jahre am Stück Phenpred! bekommen - nur mit einer kurzen Pause von einem halben Jahr (wegen Osteom im Vorderbein). Die ganzen chemischen Magenschoner waren eine Katastrophe mit ständigem übergeben.

    Haferschleim mit Honig 10 Minuten vorher! Wurde sehr gerne genommen und war super!

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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