VERMITTELT: Malvo, ruhiger Hund, wurde ausgesetzt (geb. ca. Ende 2012, 58cm)

Malvo

Rasse: Mischling
Geschlecht: männlich
Alter: geboren ca. Ende 2012
Größe: 58 cm
Gewicht: 28 kg
kastriert: ja
gechipt: ja
geimpft: ja

Malvo wurde vor etwa drei Monaten im Hof eines Unternehmens ausgesetzt. Bis jetzt, lebte er dort, und wurde von einer Dame ein paar Mal in der Woche gefüttert. Sie hat in auch kastrieren lassen. Vor kurzer Zeit wurde in der gleichen Gegend ein größerer Hund neu ausgesetzt. In einer Nacht hat er Malvo angegriffen, und Malvo wurde nach 5 Tagen zum Arzt gebracht, als sie die Frau ihn in seinem Versteck fand. Während dieser Zeit hat er nichts gefressen und nichts getrunken. Nun ist er verheilt, und hat ein normales Gewicht. Malvo beginnt ein perfekter Wohnungshund zu sein. Obwohl er etwas ängstlich ist, gewann ich schnell sein Vertrauen.
Im Haus ist er sehr ruhig und schläft meistens, manchmal will er Aufmerksamkeit und kommt zu uns, um gestreichelt zu werden. Wenn wir das Haus verlassen, weint oder bellt er nicht, sondern schläft in seinem Bettchen. Wahrscheinlich, weil er sich noch an sein neues Leben anpasst, hat er kein Interesse an Spielzeug.
Beim Gassigehen ist er gegenüber Männern zurückhaltend aber zu Frauen und Kinder ist er freundlich. Er ist nicht aggressiv gegenüber anderen Hunden, sondern auch zurückhaltend. Vielleicht nach ein paar Sozialisierungs-Stunden wird er mutiger im Umgang mit Fremden sein.
Ich begann die Grundausbildung mit recht guten Ergebnissen, aber die sollte fortgesetzt werden. Im Auto sitzt er ruhig und schaut neugierig aus dem Fenster, aber er wagt es nicht, allein einzusteigen. Jetzt lebt er mit Dobi, einem Rüden der gleichen Größe zusammen in der Pflegestelle. Dobi ist kein dominanter Hund, deshalb haben sie sich schnell angefreundet. Dobi ist energiegeladen und versucht mit Malvo zu spielen, Malvo toleriert die Aufforderungen und Spielversuche zwar, ignoriert sie aber doch.

Malvo und Dobi haben Besuch von einem Welpen:
www.youtube.com/watch?v=MrEv8JAudKA

Malvo das erste Wochenende ind er Pflegestelle:
www.youtube.com/watch?v=CSmg01cURuA

Malvo und Dobi in der PS

Ansprechpartner
Martin Scheuermann
06897 577233
0177 7987582
info@nuca-in-deutschland.de

Auch Malvo ist reserviert und darf demnächst sein Köfferchen packen!

Zitat

Eine Woche, nachdem Hesse in seine „Für-immer-Familie“ gereist war, übernahm der Verein NUCA den Rüden Labus, ein grau-schwarzer Hund mit ständig eingekniffener Rute. Er wurde mit zwei großen Wunden zur Praxis gebracht, von der Frau die ihn immer fütterte, denn die letzten 5 Tage hatte er sie zwar immer begrüße, jedoch nichts gefressen.
Daniel und ich, mein Freund und auch NUCA Volontär und Pflegestelle, hatten beide Fieber. Die drei Etagen, die wir ihn hoch tragen mussten, erschienen uns wesentlich mehr. Wir schätzten ihn auf etwa 40kg, so schwer erschien er uns aufgrund unserer Schwäche, obwohl der arme Hund nur 26kg wog. Im Haus blieb er unbewegt dort, wo wir ihn ablegten. Er fraß sogar im Liegen. Die ersten zwei Tage mussten Daniel und ich ihn nach unten tragen, und wieder nach oben. Erinnerungen….
Nach ein paar Tagen begann Labus die Treppen selber zu steigen, uns in unserem Zimmer zu besuchen (er wollte im Flur schlafen, an einem geschützten Platz), er erstarrte nicht mehr bei jeder Bewegung und freute sich schüchtern, wenn wird nach Hause kamen. Wir überlegten, wie wir ihn taufen könnten. Vielleicht ist es abergläubig, aber ich möchte den Namen der Straßenhunde wechseln, als Zeichen, dass sich ihr Glück gewendet hat, dass sie nun ein ruhiges Leben haben werden, geliebt und gepflegt werden.
Eines Tages kamen wir vom Spaziergang zurück, er sah einen Jungen runter gehen und sauste ihm hinterher, um noch ein wenig Spazieren zu gehen (er war im Treppenhaus immer ohne Leine, denn mit Leine ging er die Treppen nicht). Da merkten wir, dass er zwar brav und desinteressiert scheint, aber sehr wohl die Gelegenheit zu nutzen weiß, wenn er etwas möchte. Wir nannten ihn Malvo. Der Name ist auch in Deutschland leicht auszusprechen, wo er bessere Adoptionschancen hatte.
Nach dem Abheilen seiner Wunden badeten wir ihn. Wir verbrauchten 250ml Shampoo, und die Rute blieb trotzdem gelblich, aber er war nicht mehr grau-schwarz, er war eigentlich ein schwarz-weißer Hund!
Wenn er beim Spaziergang anfangs in der Ferne Hundegebell hörte, erstarrte er, manchmal eine ganze Minute lang, danach ging er weiter, als wäre nichts passiert. Wenn er mit zum Pinkeln erhobenem Bein etwas hörte, verharrte er so und vergaß zu pinkeln. Später musste Daniel ihn dann nur kurz am Kopf anfassen, und Malvo entspannte sich. Bei mir entspannte er sich schwerer. Bis er in seine Familie reiste, hatte er diese „seltsame Gewohnheit“ fast abgelegt.
Wir nahmen auch Dobi in Pflege (ich hatte es ernst genommen, als Daniel mal sagte, wir sollten noch einen Hund aufnehmen), und der war ein sehr lebhafter Hund. Beim Spaziergang zog Dobi nach vorne. Malvo erstarrte. Ich hatte nachts keine Angst, mit den beiden Hunden, jeder fast 30kg, spazieren zu gehen. Dobi half Malvo sehr, sich an sein neues Leben an der Leine zu gewöhnen.
In den Osterferien trat Malvo in Hesses Fußstapfen und begleitete uns nach Piatra-Neamt. Jeden Morgen wachten Daniel und er lange vor mir auf und gingen auf die Terrasse. Daniel trank seinen Kaffe und teilte seine Pizza mit Malvo, und danach erkundeten sie stundenlang die Stadt, um mir zu einer normalen Zeit, so gegen 11-12 Uhr, das Frühstück zu bringen. Natürlich wurde Daniel oft gefragt, welche Rasse Malvo ist, weil er so hübsch war. In diesen 10 Tagen, in denen sie gemeinsam die Stadt kennenlernten, kamen sie sich sehr nahe.
Nur drei Monate, nachdem er zu uns kam, kam der Moment, an dem er in seine eigene Familie reiste. Weil wir wussten, wie langsam er sich bei uns eingelebt hatte, waren wir sehr nervös. Wir hatten das Glück, bereits vor seiner Abreise mit seiner Familie in Kontakt zu stehen, so konnten wir ihnen möglichst viele Infos über seine Vorlieben und Gewohnheiten geben. Den Erzählungen nach, hat er sich in der neuen Familie viel schneller eingewöhnt, wo er mit zwei Katzen, zwei kleinen Hunden, Honey (am gleichen Tag auch von NUCA adoptiert) und zwei sechsjährigen Jungen gemeinsam lebt.
Obwohl seine Abreise für uns aufwühlend war, habe ich die Trennung niemals auch nur einen Moment lang bereut, wenn ein Hund oder eine Katze von uns in die neue Familie reiste. Wir wissen, dass er gut versorgt ist, geliebt wird und mehr Aufmerksamkeit bekommt als bei uns, und Grünflächen hat, auf denen er schneller rennen kann als wir es je für möglich gehalten hätten (wir lachten immer, dass er sich langsam bewegt wie ein Siebenbürger). Meine größte Freude ist es, zu sehen, wie viel entspannter er in seiner neuen Familie ist, als er es bei uns war, auf den Bildern hat er immer die Ohren erhoben und blickt voller Vertrauen umher.

Hätte ich Frappe, meinen ersten Pflegehund adoptiert, dann wäre Hesse vermutlich noch immer unter seiner Brücke und Malvo in dem Firmenhof, in dem er lebte und um das wenige Futter kämpfen musste, das er finden konnte, um das Territorium und sich nicht zuletzt vor Menschen hüten musste, die ihn mit Steinen bewarfen. Wenn ein Hund in seine Familie reist, bleibt das Bett leer, der Wassernapf muss nicht aufgefüllt werden und wir können eine halbe Stunde später aufstehen. In der ersten Woche fällt es mir schwer, das leere Hundebett anzusehen, aber nichts ist vergleichbar mit den Momenten, in denen ich die E-Mails der neuen Familien lese, und dann kommen mir oft die Freudentränen. Die Entscheidung, einen weiteren Hund in Pflege zu nehmen, werde ich nie bereuen.
Wir danken allen, die geholfen haben, damit Malvo gerettet und von einer so guten Familie adoptiert wurde!“

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