Hündin kastrieren - ab wann?

  • Richtig....trotzdem entfernt man einer Frau weder so schnell die Brüste noch die Gebärmutter wie eine Hündin mal eben kastriert wird.
    Nur um bei dem Vergleich zu bleiben ( und ja, ich spreche aus eigener Erfahrung! )... Und wie du selbst schreibst sind Mamatumore relativ selten bösartig ( mein TA geht von 20 % aus ...das schwankt ja sicher auch von Studie zu Studie ) . Gehen wir also mal von 20 % aus...bleiben 80 % Wahrscheinlichkeit für Gutartigkeit und das ja auch nur wenn sie überhaupt auftreten.

    Das ist für mich (!) kein Grund für pauschale Kastration. Ebensowenig Faulheit oder Reinlichkeitsempfinden der Besitzer.

    Aber das war hier ja auch nicht das Thema. Also nochmal: Wenn es um Krebsvermeidung geht, macht eine Kastra nur vor der Läufigkeit Sinn. Danach steigt das Risiko bis zur dritten Läufgkeit ( so mein Kenntnisstand) massiv an und macht danach überhaupt keinen Sinn mehr.

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • dass eine Kastra nach der ersten Läufigkeit die Anfälligkeit für Gebärmutterkrebs etc. fördert.


    Gebärmutterkrebs?? :gruebel: wird doch bei der Kastra entfernt.
    ich habe meine Hündin mit einem Jahr kastrieren lassen. Alles lief gut, und sie hat auch nicht zugenommen.

  • Hmm.. bei Hündinnen kann ich nicht mitsprechen, meine waren schon kastriert.

    Eine gute Freundin von mir hatte allerdings eine unkastrierte Sheltie Hündin (zusammen mit einem unkastrierten Sheltie Rüden, und es gab NIE Nachwuchs, man kann also aufpassen, wenn man WILL ;) ) und die musste im Alter von 15 Jahren kastriert werden, da sie einen Tumor an der Vulva hatte und in der Gebärmutter. Nach der Kastraion veränderte sich nur das Fell, der Charakter blieb gleich und dick wurde sie auch nicht.

    Eine andere Bekannte hatte eine Westie Hündin, unkastriert, die verstarb mit 8 Jahren an einer Gebärmuttervereiterung.

    Ansonsten noch eine Aussi Hündin einer Bekannten, die wurde mit 5 Jahren kastriert, aber veränderte sich weder vom Wesen, noch wurde sie fett etc...


    Ansonsten habe ich von einem TA das gesagt bekommen, was Tanja schon schrieb:Also nochmal: Wenn es um Krebsvermeidung geht, macht eine Kastra nur vor
    der Läufigkeit Sinn. Danach steigt das Risiko bis zur dritten Läufgkeit
    ( so mein Kenntnisstand) massiv an und macht danach überhaupt keinen
    Sinn mehr.

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • bei meiner früheren Hündin war es so. Die lies ich kastrieren (Meinungen ändern sich) Sie hatte nur eine Eierstockentfernung.
    Sie starb mit 14.

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  • Meine Tierärztin entfernt auch nur die Eierstöcke. Außer bei unserer Wachtelhündin, da sah die Gebährmutter stark verändert aus und flog deswegen mit raus.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Um zum Thema zurückzukommen:
    Ich würde in jedem Fall so spät wie möglich kastrieren, wenn die Hündin wirklich erwachsen ist.
    ...
    Das das Risiko zu Mammatumoren durch Frühkastration auf fast 0% reduziert werden kann, macht deutlich, dass die Hormone an der Bildung dieser Tumore beteiligt sein müssen.

    Zwar OT, aber Satz 1 unterschreibe ich auch (meine private Meinung) und zum 2. Satz ...
    Ich kenne genügend Frühkastrierte mit Mammatumoren! Auch Rüden können die bekommen (zugegeben sehr selten), also so leicht lässt der Körper sich nicht austricksen.
    Nebenbei sind viele dieser Frühkastrierten wenig umwelt-sicher.

    Nochmal für alle, die es interessiert (man muss sich selbst sicher sein und darf nicht nur auf Fremde "hören", denn jeder muss seine eigene Entscheidung treffen und jene nach außen vertreten können):

    http://www.amazon.de/Kastration-Ver…41214396&sr=8-1

  • @Zeus1 - Du kennst "genügend" Frühkastrierte mit Mammatumoren ?

    Nicht falsch verstehen, bitte, aber das würde die Statistik (0,2-0,6%) aber sehr kippen. Bist Du Dir da wirklich sicher ? Ich kenne keine und habe in der TK 2 Jahre hospitiert .... Viele Hündinnen zeigen ihre erste Läufigkeit kaum bis sehr schwach, daß sie dem Besitzer sogar völlig entgeht und man evt. der Meinung ist, man habe vor der 1.Läufigkeit kastriert ... es sei denn man kastriert bereits zw. dem 3.-6. Monat, wie es in den Staaten gemacht wird. Ist hier aber nicht usus.

    http://www.dr-keunecke.de/site/index.php…id=14&Itemid=35

    hier wird das recht gut geschildert, wie ich finde.


    Tumoren entstehe unter anderem dadurch, daß sich bei jeder Läufigkeit dei Keimdrüsen verändern und bei einer sehr hohen Scheinträchtigkeitsrate sind Tumore am Lebens-Ende fast sicher.

    Zitat


    Weiterhin sind Hündinnen durch die hormonellen Einflüsse der Keimdrüsen statistisch gesehen anfälliger gegenüber bestimmten Krankheiten wie Mammatumore (Brustkrebs), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Pyometra (operationspflichtige Gebärmuttervereiterung). Eventuell gesteigerte Aggressivität gegenüber anderen Hündinnen kann nicht ausgeschlossen werden. Oben geschilderte Probleme mit Scheinträchtigkeiten sind häufig zu erwarten.

    wende Dein Gesicht stets der Sonne zu und alle Schatten fallen hinter Dich !


  • Danke für eure Antworten.
    Das bringt mich doch etwas weiter. Auch wenn es komplizierter ist als ich gedacht habe :D

    So kann ich ihnen mal erklären wo die Vor- und Nachteile sind bei einer Kastration vor/nach der ersten Läufigkeit.

    Mal schauen was der Tierarzt ihnen rädt.. Dann können wir mal darüber sprechen. =)

    Liebe Grüsse von Nadine, Avani & J.D. :katze3:

  • Ich glaube keiner (!) Statistik mehr, die ich nicht selbst ...

    Ihr wisst schon.

    Rein im engen Bekanntenkreis 7 (!) Hündinnen zwischen 8 und 16 Jahren mit Mammatumoren. Die von denen ich dieses noch weiß, aber nicht selbst gesehen habe, zähle ich nicht mit.

    Unkastrierte ältere Hündinnen haben m.W. gern mal nach der Scheinschwangerschaft kurzfristige Schwellungen/Verhärtungen, die aber mit Pflanzenmedizin ALLE wieder weggegangen sind - so man sich denn nicht vom TA erwischen lässt.

    Ist nur meine rein private Meinung und ganz sicher nicht zu pauschalieren.

    ps.: Kaum jemand kommt auf die Idee, 10 jährige Mädchen komplett zu Kastrieren, nur damit sie nicht in die Pubertät kommen, somit leichter zu händeln sind und weniger Chance auf Brustkrebs haben.


  • Tumoren entstehe unter anderem dadurch, daß sich bei jeder Läufigkeit dei Keimdrüsen verändern und bei einer sehr hohen Scheinträchtigkeitsrate sind Tumore am Lebens-Ende fast sicher.

    Beide Retriever-Hündinnen meiner Schwester waren unkastriert, sehr häufig scheinschwanger und beide entwickelten ab dem Alter von ca. 8 Jahren Gesäugetumore.
    Einer musste eine Leiste im Alter von 10 Jahren komplett entfernt werden. Eine Riesen-OP mit langem Heilprozess.
    Die jüngere der beiden hatte im Alter zudem eine Gebärmuttervereiterung und ist beinahe daran gestorben.

    Die unkastrierte Dackelhündin eines Bekannten ist letztes Jahr mit 12 an einer (vom Tierarzt zu spät diagnostizierten) Gebärmuttervereiterung gestorben.

    Bei der Voruntersuchung zur OP von Benno vor kurzem hat uns die TÄ erzählt, dass Prostata-Probleme bei älteren Rüden zunehmend häufig sind und diese deshalb oft im zweistelligen Alter noch kastriert werden müssen.

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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