Haltung sogenannter "Kampfhunde" in Hamburg

  • Ich finde das unmöglich, aufs Ausland zeigen wir mit dem Finger und hier ist es nicht besser. Ohne Auslauf, ohne Ansprache, der Lärm - da wird der liebste Hund verrückt. Wieso greift hier das Tierschutzgesetz nicht bzw. die Hundehalterverordnung? Soweit ich mitbekommen habe, wird mit den Hunden in keiner Weise gearbeitet. Warum???

  • Eins vornweg - ich bin gewiss kein Freund dieser Art der Hundehaltung und mir wäre es auch lieber, wenn es dort anders aussähe, wenn die Hunde Auslauf hätten, in Kleingruppen gehalten würden und regelmäßig Gassi gingen, wenn mit ihnen gearbeitet würde.

    Aber ....

    Der Film ist in meinen Augen reine Stimmungsmache, ein eindrückliches Beispiel einseitiger Berichterstattung. Allein den KZ-Vergleich finde ich popularistisch, den Hinweis auf den "Handlanger" z.B. geradezu unverschämt.

    Man kann die Situation so darstellen, sollte aber dann so fair sein, auch die Hintergründe zu beleuchten.

    Warum sind so viele Listenhunde im Tierheim? Weil es so viele Menschen gibt, die sich diese Hunde unbedacht angeschafft haben und dann nicht willens oder nicht in der Lage waren, die entsprechenden Auflagen zu erfüllen. Die Kampfhundeverordnung gibt es nicht erst seit neulich, die ist schon viele Jahre alt - und trotzdem sind der Großteil der Hunde dort relativ jung. Solange Menschen der Meinung sind, dass sie ihren Staff lustig als Labbi-Boxer-Mix ausgeben können, um Steuer zu sparen, braucht sich niemand zu wundern, wenn das schief geht. Solange Menschen der Meinung sind, sie können sich den behördlichen Auflagen wie Leinen- und Maulkorbpflicht entziehen weil "er macht ja nix" werden diese Hunde im Fokus der Öffentlichkeit sein und immer wieder negativ auffallen.

    Dann kommen die Hunde ins Tierheim - und was sollen die Tierheime da machen? "Wehren" können sie sich nicht - für die Tierheime gelten die gleichen Gesetze wie für die Hundehalter und die meisten haben mit ihren Gemeinden Verträge, die beschlagnamten Hunde aufzunehmen. Ich bezweifle, dass ein Tierheim, das schon mit 50% Listis voll ist, "Hier" schreit, wenn ein weiterer eingeliefert werden soll. Aber verweigern können sie sich nicht. Also werden sie voll und voller. Und dabei ist es kein Geheimnis, dass die Haltung eines Listenhundes in Hamburg und in anderen Städten wie Berlin oder München und deren Umfeld nahezu unmöglich ist. Also haben die Hunde kaum Chancen auf Vermittlung.

    Sicher gibt es unter diesen Hunden etliche, die einen Wesenstest mit links bestehen würden - aber aus der Erfahrung kann ich sagen, dass dies bei den meisten Fällen, die im Tierheim landen, eben nicht der Fall ist. Die meisten Hunde müssen mühevoll aufgebaut werden, bei vielen ist es völlig aussichtslos sie jemals durch einen seriösen Wesenstest zu bekommen, selbst wenn man tägliche Arbeit hineinstecken würde. Und wer soll das leisten? Und wann und wie? Ich habe Hunde im Training, die explodieren, wenn man nur in 5 Meter Abstand an ihnen vorbei geht. Viele lassen sich nicht anfassen oder kommen überhaupt nicht mit anderen Hunden klar und werden es auch nie, jedenfalls nicht mit den Mitteln, die im Tierheim zur Verfügung stehen. Klar, wenn man mal einen solchen hat, kann man das irgendwie stemmen und für den Hund die Situation verbessern. Aber wenn man 100 potentielle Kandidaten hat - oder mehr? Mit 10 Trainingsstunden ist es bei den meisten nicht getan - und wo sind die Leute, die bereit sind, allein diese 10 Trainingsstunden mit dem Hund zu absolvieren. Oder 30 oder 50?

    Dazu kommen nach wie vor die unbedacht aus dem Ausland importierten Hunde, bei denen auch immer wieder Listis und Listi-Mixe sind. Gut, möglicherweise hat sich noch nicht überall ins Ausland rumgesprochen, dass diese Rassen in Deutschland nichts zu lachen haben, jedenfalls in vielen Regionen in Deutschland nicht - aber ich möchte garnicht wissen, wie oft man denkt "och - machen wir nen Labbi-Mix draus, wird schon keiner merken" und dann Augen zu und durch. Nach mir die Sintflut. Nicht wenige Beispiele sind auch hier im Verlassene Pfoten Forum dokumentiert oder gehen durch den Verteiler. Von den illegal importierten Welpen ganz zu schweigen (man erinnere sich an die Bilder von den Welpen aus dem verunglückten Transport von Karlsruhe - da sind nicht wenige Listis drunter).

    Und jetzt frage ich mal so in die Runde: wer hier geht als freiwilliger Helfer in ein deutsches Tierheim, um dort mit Listis Gassi zu gehen oder mit ihnen zu arbeiten (nö Vicilotta - du musst dich nicht angesprochen fühlen ;) Wer weiss, wie so ein Wesenstest abläuft und was da passiert? Welche Voraussetzungen an die Hunde gestellt werden?

    Wer sich informieren möchte, ist herzlich eingeladen, mich einen Tag lang zu begleiten. Und wer in der Nähe von Weinheim wohnt - wir suchen immer kompetente Gassigeher, die mit den Listis arbeiten. Und ja - wenn wir Kapazitäten frei haben, gehen wir auch an andere deutsche Tierheime und bieten ihnen an, ihnen einen Listi abzunehmen. Und ich kann euch sagen, die sind händeringend froh, wenn wir das tun und einer ihrer Langzeithocker eine Chance bekommt.

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  • Ich kann das "so aus der Ferne" nicht beurteilen...ABER....finde das sie Haltung so wie sie im Film dargestellt ist......grausam ist....ich habe diesen Link hier eingestellt....um Euch nach Eurer Meinung zu fragen....bzw....Infos zu bekommen..... Danke Roxana.....sicher ein schwieriges Thema und ein schlimmes Los für die sogenannten "Listenhunde" - die eben nichts für "das Alles" können....


    Lg
    Tati

  • Ich stimme Roxana da absolut zu.

    Die Tierheime haben nur begrenzte Möglichkeiten und die Anzahl der beschlagnamten Listis steigt und steigt, weil immer noch, nach all den Jahren, die Halter so unbedarft mit dem Thema umgehen und meinen, diese Verordnungen irgendwie umgehen zu können.

    Welche Alternativen gibt es denn? Die Hunde landen im Tierheim und dann? Es fehlt an Platz, Geld, Personal ... aber wo soll das herkommen und wer soll das finanzieren?
    Die Alternative heist doch meist Euthanasie. Ich kenne leider ein paar Tieheime, die da nicht lange fackeln.

    Man tut den Hunden keinen Gefallen, wenn man sie so wegschließt. Aber die Alternative ist denkbar bescheiden.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Tati
    Von wann ist das Video? Ist das jetzt ganz aktuell?

    Ich sage nur Tierschutzgesetz...da gibt es eindeutige Regelungen dazu, was für einen Hund eine artgerechte Haltung darstellt und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um Hunde in Zwingern zu halten....?

    Es ist schwer hier zu sagen, wer Schuld hat und wer nicht.
    Wie auch immer man dazu steht, eins geht ja wohl ganz deutlich hervor: DAS ist KEINE Lösung der Problematik.

    "Mein Hund war mein Freund, nicht mein Sklave; wir hatten stets den gleichen Willen, aber niemals hat er mir gehorcht."
    (Giovanni Giacomo Casanova, Italien)

  • Natürlich ist das keine Lösung. Genau so wenig wie das Wegsperren von Straßenhunden eine Lösung für die Problematik im Ausland ist.

    Meiner Meinung nach müsste es endlich deutschlandweite Zuchtverbote mit krassen Strafen geben, ebenso müsste die Strafe für das nicht der Verordnung entsprechende Halten eines solchen Hundes viel stärker ausfallen, zur Not mit Freiheitsstrafen.
    Es müsste den Menschen leichter gemacht werden, einen Listi aus dem Tierheim zu adoptieren.

    Schuld tragen in meinen Augen nur die Halter, die sich nicht an Verordnungen halten und die Tierschutzorgas, die Listis als Labbimixe importieren.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Julia, warum? Ich meine, warum bist Du für Zuchtverbote bzw. wie ist da Deine Argumentation? Und für welche Rassen sollte das gelten, und warum?

    Dass es für Menschen leichter sein sollte, Listis zu adoptieren...soooooo wahnsinnig schwer ist das jetzt auch wieder nicht. Bringst Du die nötigen Unterlagen bei, kannst Du einen adoptieren, daran ist doch nichts besonders schwierig. Das einzige, was meiner Ansicht nach dort verbessert werden könnte, für Listis aus Tierheimen KEINE Hundesteuer - oder vergünstigt, oder "normal", wie eben bei einem anderen Hund auch.

    Härtere Strafen für einen Verstoß der Verordnungen, da stimme ich zu. ABER es muß eben auch irgendwer kontrollieren. Sonst - wo kein Kläger da kein Richter.

    "Mein Hund war mein Freund, nicht mein Sklave; wir hatten stets den gleichen Willen, aber niemals hat er mir gehorcht."
    (Giovanni Giacomo Casanova, Italien)

  • MarieT : so einfach ist es leider nicht, ganz im Gegenteil. Wärend es in einigen Bundesländern tatsächlich so einfach ist - Sachkungenachweis und Haltergenehmigung sowie polizeiliches Führungszeugnis bei und gut ist - ist es in anderen nahezu unmöglich, weil man z.B. nachweisen muss, dass man ein "berechtigtes Interesse" daran hat, solch einen Hund zu halten. Und "ich möchte dem Hund helfen" gilt leider nicht als berechtigtes Interesse.

    Dazu kommen weitere Auflagen. Z.B. dürfen in Baden-Württhemberg Tierheime nur dann Listis vermitteln, wenn diese einen Wesenstest haben. Aber der Baden-Württhembergische Wesenstest hat es "in sich" und viele bestehen den nicht, obwohl sie tolle Hunde sind. Und das heisst, sie dürfen innerhalb Baden-Württhembergs nicht vermittelt werden, selbst wenn der Halter sie mit Maulkorb- und Leinenpflicht nehmen würde. In anderen Bundesländern ist das einfacher geregelt - z.B. in Hessen. Dort kann der Halter eine vorläufige Haltererlaubnis beantragen und hat dann ein halbes Jahr Zeit, den Test zu machen, der dazu noch anders aufgebaut ist als in BaWü. In München, Hambur, Berlin dagegen ist die Haltung eines solchen Hundes fast unmöglich.

    Dazu kommen neben den vielerorts deutlich erhöhten Steuern noch andere Fährnisse. Z.B. erlauben viele Wohnungsbaugenossenschaften das Halten von Hunden - Listis sind da aber ausgeschlossen. Und die meisten kommen mehrmals in ihrem Leben in die Situation, umziehen zu müssen.

    Das Zuchtverbot ist m.M.n. tatsächlich für diese Rassen dringend angeraten - ebenso der Handel einfach um die Situation mal einzudämmen. Allerdings gebe ich dir Recht, dass auch strenger kontrolliert werden muss. Doch wozu würde das im Moment führen? Zu noch mehr Kampfis in Tierheimen. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.

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  • Zitat

    so einfach ist es leider nicht, ganz im Gegenteil. Wärend es in einigen Bundesländern tatsächlich so einfach ist


    Sorry, ich vergesse einfach immer wieder, dass ja auch da Unterschiede sind von Land zu Land...

    "Mein Hund war mein Freund, nicht mein Sklave; wir hatten stets den gleichen Willen, aber niemals hat er mir gehorcht."
    (Giovanni Giacomo Casanova, Italien)

  • und sind wir mal ehrlich...

    wer von uns "dollen" Tierschützern hat einen Listi? Und warum nicht????

    GENAU... weil es eben mehr ist, als nur einen Hund zu halten.

    Ich könnte hier einen endlos lange Liste aufschreiben, welche Widerstände, welche "Probleme" und Erfahrungen man macht, welchen Anfeindungen man ausgesetzt ist. Egal wie gut sich der Soka benimmt.

    Ich verabscheue zutiefst, was diesen Hunden angetan wird.

    Noch mehr kotzen mich jedoch die Leute an, die laut aufschreien, selbst nichts für diese Hunde tun und immer mit dem Finger zeigen. Keine Hemmungen haben, Hund um Hund aus dem Ausland herzukarren, oft auch mit zweifelhaften Rassebezeichnungen.

    Die Gesetze die Sokas betreffend müssen weg. Basta. Solange es sie jedoch gibt: ABSOLUTES Züchtungsverbot für die gelisteteten Rassen. So weh mir das selbst täte... aber man kann die Hunde nicht auf einer Seite "verteufeln" und dann gibt es immer noch Leute die glauben eben diese Hunde züchten zu müssen. Kastrationspflicht wäre da mal ein Anfang.

    Und die Wesenstests... pah!
    Hängen einerseits vom Prüfer ab... einige von ihnen offenkundige Soka "Ablehner"...

    Und ganz klar, so wie die Wesenstests in BW ablaufen, dem massiven Bedrängen der Hunde, meine Fußhupe Victor würde da mit wehenden Fahnen durchfallen. ABER der ist ja ein Ratero... also ungefährlich... :kotz:

    Mit dem Finger zeigen ist immer einfach... an die eigene Nase packen viel schwerer. Kenne selbst genug sog. Tierschützer die von Kampfhunden sprechen, die die Nase rümpfen und die Straßenseite wechseln, wenn man mit einem Soka an der Leine auftaucht.

    Es gibt eine Hund"trainerin" hier in der Regio, die in ihren Freilaufgruppen keine Liste 1 Hunde will... weil das ja evtl. andere Kunden vertreibt. ABER das Geld der Freilaufgruppe schön an eine TS-Orga spenden... :kotz: Doppelmoral und Ignoranz soweit das Auge reicht. Sie kosten diese Hunde am meisten. Ihr Recht auf Würde und ein Leben, wie jeder andere "Labi" auch. Obwohl die meistens viel distanzloser sind, als die meisten Bollerköppe mit denen ichs je zu tun hatte.

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    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • was mich wirklich erstaunt, dass die Hunde immer noch gezüchtet werden dürfen. Das Zuchtverbot war doch schon vor vielen jahren im Gespräch als die Hunde zu Listenhunden wurden, es musste doch auch kastriert werden(?)

    Hier im Tiermarkt werden wirklich oft Welpen angeboten, überwiegend Staff und Bullterrier. Ebenso immer wieder gelistete Herdenschützer.
    LG

  • was mich wirklich erstaunt, dass die Hunde immer noch gezüchtet werden dürfen. Das Zuchtverbot war doch schon vor vielen jahren im Gespräch als die Hunde zu Listenhunden wurden, es musste doch auch kastriert werden(?)

    In NRW gilt ein Zuchtverbot für Anlage 1- Hunde. In NRW ist das Holen eines Tieres aus dem Tierheim "berechtigtes Interesse".
    Aber es ist eben in jedem Bundesland anders.

    LG Barbara

  • In Bawü ist es so: der Hund ist bis er ein halbes Jahr alt ist, kein Listenhund. Dann ist er ein Listenhund, bis er den Wesenstest bestanden hat. Danach ist er kein Listenhund mehr. Wenn er nun mit einem halben Jahr den Wesenstest macht und dabei nicht kastriert ist, ist er anschließend ein unkastrierter "Nicht-Listenhund" - und dann kann er natürlich auch Nachwuchs bekommen. Meiner Meinung nach sollte man damit anfangen, dass unkasrierte Hunde garnicht zum Wesenstest zugelassen werden.

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    • Offizieller Beitrag

    Es zeichnet sich allerdings ein kleiner Hoffnungsschimmer ab... Baden-Württemberg und einige andere Bundesländer arbeiten an einer Abschaffung der Listen... offenbar ist inzwischen auch in den Amtsstuben der Fakt angekommen, dass das Problem am anderen Ende der Leine zu suchen ist. Nach meinen Informationen werden womöglich noch dieses Jahr in 2-3 Bundesländern die Listen fallen und die Halter stärker in die Pflicht genommen... Stichwort "Haltereignung".

    *Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. / Bertrand Russel*
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  • Zitat

    Das einzige, was meiner Ansicht nach dort verbessert werden könnte, für
    Listis aus Tierheimen KEINE Hundesteuer - oder vergünstigt, oder
    "normal", wie eben bei einem anderen Hund auch.

    Und genau DAS ist in den meisten Städten nicht gewollt u. nicht Ziel des ganzen.
    Wir hatten dieses Jahr auch wieder eine saftige Steuererhöhung für alle Hunde, aber ganz besonders für Listenhunde. Ich habe mich maßlos aufgeregt u. habe, als raus kam, dass eine Erhöhung geplant ist, per Mail alle Fraktionsvorsitzenden angeschrieben u. meinen Unmut kundgetan. Die Mail ging auch in Kopie an den Bürgermeister u. eben dieser hat mich eingeladen.

    Das persönliche Gespräch hat ergeben, dass man die Hundesteuer auch umbenennen könnte in Verdrängungssteuer (O-Ton Bürgermeister). Sprich: unsere Stadt möchte keine Listenhunde haben u. dementsprechend erhöhen sie die Steuer. Sie wollen erreichen, dass sich diese Hunde keiner mehr leisten kann.
    Er weiss, dass die "vernünftigen" Halter damit bestraft werden und sich die schwarzen Schafe einen Scheissdreck um eine Steuererhöhung kümmern, aber das ist das einzige, was die Stadt wohl tun kann.

    So sehr ich meinen Listi und die Listis davor liebe u. geliebt habe, ich weiss nicht, ob ich mir nochmal einen anschaffen würde, denn ich bin langfristig nicht gewillt, diese Steuersätze zu zahlen - so leid es mir für die Hunde tut.

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)


  • Das persönliche Gespräch hat ergeben, dass man die Hundesteuer auch umbenennen könnte in Verdrängungssteuer (O-Ton Bürgermeister). Sprich: unsere Stadt möchte keine Listenhunde haben u. dementsprechend erhöhen sie die Steuer. Sie wollen erreichen, dass sich diese Hunde keiner mehr leisten kann.

    Da hat er aber etwas ganz falsch verstanden. Nen Listie kriegt man ja eigentlich nur noch aus dem Tierheim. Und die Kosten, die dort durch die Aufbewahrung entstehen, sind erheblich. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Grundsätzlich ist die Hundesteuer ja eh eine Luxussteuer, die die Hundehaltung beschränken soll. Deswegen wird die Hundesteuer ja auch gleich pro Hund teurer, wenn mehrere in einem Haushalt leben.

    Aber eine Kampfhundesteuer macht ja für Hunde, die man nur halten darf , wenn sie aus einem Tierheim kommen(berechtigtes Interesse), ja nun gar keinen Sinn. Die Hürden sind ja da, da braucht es keine erhöhte Hundesteuer mehr.

    LG Barbara

  • Nein, er hat nichts falsch verstanden - er (nicht er persönlich, sondern die Fraktionsvorsitzenden) will diese Hunde nicht auf den Straßen sehen - egal ob aus Tierheim oder aus illegaler Zucht.

    Zudem ist bei uns beispielsweise der Rotti ein Anlagen1 - Hund u. mit ihm darf gezüchtet werden.

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)