Angst und Unsicherheit die Zweite

  • Du möchtest nicht jeden Hund abblocken, weil sie gewisse Situationen selber regeln soll wegen Selbstbewusstsein, wegen Hundekontakt.

    Nur, du kannst ja nicht erkennen, wie eine Begegnung ablaufen wird, sprich welcher Hund sich wie verhalten wird, wenn dieser aus der Entfernung auf euch zu kommt.

    Daher, ich würde erst einmal JEDEN Hund, der jetzt nicht dicke Kumpel mit Lady ist, abblocken. Sie lernt, dass sie mit dir ganz entspannt unterwegs sein kann, da ihr niemand auf die Pelle rückt.
    Ganz offensichtlich legt sie ja keinen Wert auf Kontakt.

    Stell dir mal vor, da kommen andauernd Leute auf dich zu und wollen irgendwas von dir, obwohl du einfach nur deine Ruhe haben willst und das auch mehr als deutlich nach außen signalisierst. Wie anstrengend! Da wünscht man sich doch jemanden, der für einen das "Verpiss dich-Schild" hoch hält.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Ich muss dir hier leider widersprechen.

    Vom logischen her - keine Frage. Allerdings sieht das Gesetz es ein wenig anders. Jeder Hund, der schnappt - ob nun in der Absicht zu verletzen oder nur zu vertreiben, wir jedenfalls hier als auffällig eingestuft.
    Das hat hier sogar schon Hunden, die an der Leine waren und sich lediglich verteidigt haben gegen einen angreifenden Hund, die Einstufung "gefährlich" eingebrockt. Und es handelte sich keinesfalls um einen Listenhund, welche ja gern vorschnell in einer Schublade landen. Und HIER bezieht sich auf das sonst recht liberale Schleswig-Holstein (bezüglich Liste)


    Das glaube ich Dir und das ist sicher richtig. Aber dieses Risiko gehe ich dann ganz bewusst ein. Denn was wäre die Alternative? Lady tatsächlich mit einem MK führen oder sie nur an der Leine lassen? Oder gar alle anderen Hunde auch auch große Distanzen meiden? Das mache ich sicher nicht.
    Und das Risiko ist sehr gering. Ich möchte hier noch mal klarstellen: Lady ist kein (!) gefährlicher Hund! Sie hat einmal einen anderen Hund gelocht (und zwar die Hündin meiner Schwester, da ging es aber um Futter). Was sie tut ist in erster Linie bellen und wenn nötig Abwehrschnappen. So gut wie nie geht sie ganz ran und wenn doch ist maximal ein bißchen Sabber im Fell des anderen. Das passiert aber wirklich nur beim besagten Halbstarken Labrador, der ohne zu bremsen in sie reinläuft. Und das ist für mich unhöflich, schlecht erzogen und kann Lady im schlechtesten Fall auch verletzen. Das Risiko dort an den Falschen Hundebesitzer zu gelangen ist sicher da, das nehme ich dann aber in Kauf. Und wie oben beschrieben ist Lady da auch wohl nicht die einzige, die auf aufdringliche Hunde derart gereizt reagiert.

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Zitat

    Aber dieses Risiko gehe ich dann ganz bewusst ein. Denn was wäre die
    Alternative? Lady tatsächlich mit einem MK führen oder sie nur an der
    Leine lassen? Oder gar alle anderen Hunde auch auch große Distanzen
    meiden? Das mache ich sicher nicht.

    ja dann.... :augenrollen:

  • Zitat

    ja dann....

    Ich kann das schon verstehen. Einen Hund in seiner Freiheit massiv einzuschränken, obwohl er ja eigentlich richtig handelt, ist absolut doof.

    Meine Hunde zeigen Artgenossen im Zweifelsfall auch schon mal die rote Karte, wenn diese klar abgesteckte Grenzen mit Anlauf über den Haufen rennen. Neulich meinte ein pubertierender Retriever (komisch, oft gewähltes Beispiel), meinen Robin besteigen zu müssen. Der bekam auch einmal am Fell gezupft und wurde ordentlich angebellt, er möge das doch lassen.
    Manchmal ist man einfach nicht sofort zur Stelle. Und manchmal, wie in dem von mir gewählten Beispiel, nützt einem das auch nix, weil der fremde Hund sich nicht blocken oder wegbitten lässt.

    Mir ist mal an einer engen Stelle ne Familie mit Kind entgegen gekommen. Ich setz den mit Maulkorb gesicherten Hund ab und stell mich dazwischen, das Kind langt zwischen meinen Beinen durch...

    Ist immer Mist, weils der eigene Hund ausbaden muss, wenn es doch mal richtig schief geht. Aber für alle Deppen der Welt kann man nicht vorsorgen. Find ich.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Kein Grund, mit den Augen zu rollen. Ist Dein Hund/sind Deine Hunde in JEDER Situation freundlich zu anderen Hundden? Lassen sie sich bedrängen, reagieren sie immer locker, egal wie distanzlos ein Hund ist? Bestimmt nicht, oder? Es sind nämlich Hunde, die genauso wie wir Menschen auf die eine oder andere Art zeigen, dass sie nicht bedrängt werden möchten.

    @ Julia:

    Vielen Dank! Das ist eigentlich das, was ich gerne wissen wollte. Du meinst, ich sollte erstmal alle fremden Hunde blockieren? Denkst Du, sie wird dann automatisch irgendwann gelassener reagieren, weil ich da bin und das regele. Wie kann ich dann irgendwann Kontakt zu fremden Hunden wieder herstellen, ohne dass es wieder von vorne anfängt? Es kann gut sein, dass sie sich vielleicht ein bißchen "allein auf weiter Flur fühlt". Ich habe sie zwar schon immer vor sehr aufdringlichen Hunden beschützt, dachte aber, das sie sich mit normal und unaufdringlich-verhaltenden Hunden alleine auseinandersetzen sollte um auch positive Erfahrungen zu machen. Das war vielleicht ein bißchen viel verlangt. Wobei sie dadurch zum Glück zumindest ein paar Freunde gefunden hat.

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Zitat

    Ist Dein Hund/sind Deine Hunde in JEDER Situation freundlich zu anderen
    Hundden? Lassen sie sich bedrängen, reagieren sie immer locker, egal wie
    distanzlos ein Hund ist? Bestimmt nicht, oder? Es sind nämlich Hunde,
    die genauso wie wir Menschen auf die eine oder andere Art zeigen, dass
    sie nicht bedrängt werden möchten.

    oh ganz und gar nicht.
    Und gerade deswegen sehe ich zu, dass weder meine Hündin, die ähnlich wie deine Lady so gar keine Lust auf Kontakt mit anderen Hunden hat, noch mein Rüde, der die Meinung vertritt uns gegen alles und jeden erstmal verteidigen zu müssen, in brenzlige Situationen kommt.
    Das ist einfach mein Job weil ich ihnen nicht zumuten möchte, als auffällig eingestuft zu werden. Oder in eine Beisserei geraten. Oder oder oder.
    Dann haben die beiden halt lediglich ungezwungenen Kontakt zu Hunden, wo wir relativ sicher wissen, dass es stressfrei verläuft. Das sind zwar nicht viele, aber alles andere ist mir halt zu riskant.

  • Ich glaube, Du hast marzipanferkelchen falsch verstanden...

    Er wollte DIch nur darauf hinweisen, daß Hunde, wenn sie mal zubeißen, eben die angesch...sind... Egal. ob sie sich verteidigt hat oder nicht, wenn sie zubeißt, und der andere Hund ist verletzt, bhast Du das Problem, denn dann ist der Maulkorb schnell zur Pflicht erklärt, und den wirste schwer wieder los...
    Das hat nichts mit gefährlich oder nicht gefährlich zu tun... Du magst es so sehen, daß sie sich nur gewehrt hat, der andere Hundehalter sieht es aber vllt anders ( und wir alle kennen den Spruch: "Der wollte doch nur spielen") und zeigt Dich und Deinen Hund an...Was dann??

    Es ist schwer, einen Hund, der sich im 30-m-Raduis bewegt, hinter sich zu bringen, aber wenn Du siehst, da kommt ein anderer Hund, dann ruf sie einfach ran und behalte sie bei Dir. Wenn der andere Hund dann artig ist, ist es gut, ihr geht normal aneinander vorbei, ohne direkten Kontakt. Ist der andere aufdringleich, stellart Du dich vor und damit zwischen die Beiden.

    Der Hund sammelt nicht nur Erfahrungen durch gute Hundebegnungen, sondern es kann für den Hund auch sehr entspannend sein, eben nicht alles selbst regeln zu müssen und sich auf Dich verlassen zu können. Oder eben auch mal gar keine Kontakte zu haben...Du sagst doch selber, sie bracuht diese Kontakte nicht so unbedingt, und will sie manchmal auch gar nicht, also warum sie dazu zwingen?

    Ich greife mal das Beisüpiel vom Besteigen auf, und auch bei mir war es ein Labbi ( echt merkwürdig... :gruebel: )

    Maki war nochr neu bei mir, wir machten unsere erste Feldrunde an der Schleppleine. Wir sind also auf dem Weg dahin, da treffen wir zwei Männer mit ihren Hunden (Labbis), die sich unterrhalten und einer davon auch an der SChleppe. Wir wollen vorbei, der Hund an der SChleppe besteigt Maki, der andere Hund stand direkt vor ihm, Maki war also eingekesselt.
    Da sich die Herren einen Dreck darum scherten, was um sie herum passiert, multitasking ist nicht Jedermanns Sache, habe ich den Hund kurzerhand runtergepflückt. Also ich habe die Situation für meinen Hund geklärt.
    WAs die Männer dazu gesagt haben und worin das alles endete, erzähle ich lieber nicht, das ist ja auch nicht THema hier :zwinker: Aber die waren doch sehr schnell sehr leise (ob das an meiner großen Schnauze lag???:gruebel: )

    Maki hat mit der ZEit gelernt, daß auf mich Verlass ist, er muß sich nicht mit Sachen (oder Hunden) auseinandersetzen, das mußte er viel zu lange im Asyl, hier kläre ich die Dinge...:zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Kenny (11. Januar 2012 um 17:20)

  • also ich würde jeden anderen Hund blocken... bis sie einfach mal zur Ruhe gekommen ist.

    Und daß sie Kontakt zu anderen Hunden haben soll ist m.E. etwas daß du für notwendig hälst... denn wenn ich das so lese... scheint Lady dieses Bedürfnis ganz und garnicht zu haben!

    Und sie hat doch Kontakt zu Hunden die sie mag. Reicht das denn nicht? Und wem reicht es nicht? Dir oder ihr?

    Bzgl. des "andere Hunde angehen"... hast du bisher wohl einfach Glück gehabt, daß deine Lady ein Setter ist... ich bin mir sicher, selbst bei absolut identischem Verhalten, jedoch anderem Hundetyp... die Leute würden ganz ganz anders reagieren... Und auf diesen "Setter sind ja so sanftmütig Bonus" kannst du nicht für immer zählen. Ich würde sie bei jedem fremden Hund abrufen und jede Kontaktaufnahme von "gegenüber" unterbinden.

    Es ist Ladys gutes Recht alle Hunde doof zu finden. Ich glaube nicht, daß das Unsicherheit ist. Sie will einfach nicht und als Mensch muss man einfach manchmal lernen, daß wir unser Überzeugungen einfach hinten anstellen müssen, weil sie mit den Bedürfnissen des Hundes nichts gemein haben. Ist leider manchmal sehr schwer (ich weiß) aber ist eben so.

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    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Vielen Dank für Eure Antworten.

    Ich werde versuchen, Lady erstmal etwas "Hundeauszeit" zu ermöglichen und hoffe, dass sie dadurch sicherer wird. Kontakt komplett zu unterbinden wird schwierig, da ich hier in einem relativ hoch frequentierten Hundeauslaufgebiet spazieren gehe. Sicherlich wäre das in ländlicherer Gegend einfacher. Da ich aber tagsüber kein Auto habe und Chico weitere Ausflüge nicht mehr packt, ist es so, wie es ist. Zum Glück kennen wir ja hier fast alle Hunde und ich kann ganz gut einschätzen, was mit welchem geht und was nicht. Ich möchte noch mal klarstellen, dass es nicht mein unbedingter Wunsch ist, Lady mit anderen Hunden zu vergesellschaften. Das war bisher nicht so und das muss auch nicht. Ich dachte nur, ich könnte ihr vielleicht zeigen, das eben nicht automatisch alle fremden Hunde doof sind. Vielleicht merkt sie es ja, wenn sie nun etwas mehr Ruhe hat und vielleicht doch von sich aus (was sie ja schon manchmal tut) Kontakt sucht.

    Das Lady einen "Weißer-Hund-mit-Tupfen-Setter-Bonus" hat, ist mir schon deshalb klar, weil Chico ja ein großer schwarzer Labrador-Pitbull (?)- Mix ist. Wenn der früher kleine aufdringliche und dominante Jack Russels von Omis in ihre Schranken verwiesen hat, war das Geschrei groß...

    Danke und Lg Kerstin

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Vielleicht merkt sie es ja, wenn sie nun etwas mehr Ruhe hat und vielleicht doch von sich aus (was sie ja schon manchmal tut) Kontakt sucht.


    Da ist es wieder, man könnte meinen, Du möchtest eben doch diese Kontakte, und versuchst sie zu überzeugen...

    Warum soll sie von sich aus Kontakte suchen?? Es ist doch gut, wenn sie in Eure Gesellschaft geniessen kann, wann immer sie möchte.

    Manche Hunde brauchen keinen großen Freundschaftskreis. Vllt. ist es für sie viel angenehmer, wenn sie ihre Ruhe hat und beim Stöbern nicht gestört wird.