Angst und Unsicherheit die Zweite

  • Hallo zusammen,

    ich habe gerade den Thread von Babyred gelesen und möchte da noch mal nachhaken, bzw. Eure Meinung wissen.
    Lady ist ein ähnliches Exemplar wie Nadines Pflegi. Sie ist wirklich sehr sozial inkompetent und unsicher. Ich schildere das mal kurz:

    Grundsätzlich sind ihr bekannte Hunde ok. Sie spielt nicht, mag aber deren Gesellschaft. Chico und Caros Hunde mag sie sogar sehr.
    Ansonsten versucht Lady erstmal sehr konsequent, andere Hunde zu ignorieren. Sie versucht immer einen Bogen drum zu machen. Hat der andere Hund sie gesehen und sie merkt, dass sie nicht mehr unbemerkt vorbei kommt, bleibt sie stehen, schaut nach unten oder dreht den Kopf weg. Das alles auf eine Entfernung von einigen Metern. Nähert sich der andere Hund, reagiert Lady in drei Stufen. Kommt der Hund sehr langsam, wedelt freundlich und ist selber eher schüchtern, schnuppert sie ganz kurz, lässt sich auch unter Umständen ganz ganz kurz selber beschnuppern und läuft weiter.
    Kommt der andere Hund schneller oder selbstbewusster, bleibt sie stehen, zieht kaum merklich die Lefzen hoch und bellt ihn mit einem Sprung nach vorne an. Stufe drei sind dinstanzlose oder sehr sehr stürmische Hunde. Dort bellt sie und beißt sie sofort weg.

    Je größer der andere Hund, desto heftiger ihre Reaktion. Kleine Hunde sind oft ok. Hat sie einen guten Tag, prima. Wenn nicht, schnappt sie jeden Hund weg, der sich ihr nähert. Es ist in so fern besser geworden, dass sie am Anfang tatsächlich auch mal andere Hunde gelocht hat. Das habe ich nach dem ersten Mal natürlich unterbunden und mit ihr gearbeitet. Jetzt bellt sie eben meistens nur noch oder schnappt andere Hunde weg. Ich lasse sie nicht zu Welpen. Bei vielen Hunden entscheide ich spontan, was zu tun ist. Ein distanzloser 40kg Labradorrüde, der full Speed auf sie zu stürmt verträgt ihre Reaktion, denke ich. Trotzdem tut es mir leid für sie, dass sie fremde Hunde erstmal immer als Bedrohung ansieht. Wenn andere Hunde übrigens von sich aus sofort Streit suchen, dominant und angriffslustig sind, wird sie augenblicklich ganz klein mit Hut. Wird sie angegriffen, unterwirft sie sich sofort.

    Läuft sie im Rudel, ist es besser. Dann verteilt sich die Aufmerksamkeit fremder Hunde auf mehrere und sie kann selbst entscheiden, ob sie schauen oder weg will.

    Was könnte ich tun, damit sie einfach etwas selbstsicherer und souveräner wird? Kann man etwas tun oder ist und bleibt sie einfach unsicher und sozial inkompetent.

    Habt ihr einen Rat?

    Lg Kerstin

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Huhu Kerstin,

    fast genauso verhält sich meine Ersthündin, außer daß sie nicht nach unten guckt bei anderen Hunden.

    Aber sie unterscheidet auch zwischen ruhigen Hunden, und stürmischen Machos, die bekommen auch gleich mal ihre grenzen unmissverständlich gezeigt.

    Ich würde sagen, daß das einfach die Art deiner Maus sit, ich habe mich auch damit abgefunden daß meine Hündin eben keine "ich finde alle Hunde toll und spiele gleich mit ihnen" Hündin ist...
    Wenn man weiß wie der Hund reagiert, kann man damit arbeiten oder Leben.

    So sind eben die Weiber.... manchmal ;)

    PS
    Ich würde dieses Verhalten im übrigen nicht unbedingt als unsicher deuten. Sie weiß eben was sie will und macht das unmittelbar klar.

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • Das stimmt, sie wird wohl nie ein souveräner Hund. Aber ich finde es traurig, dass sie so viel Stress bei Hundebegegnungen hat. Sie ist nicht einfach zickig sondern wirklich sehr sehr unsicher und weiß nicht, wie sie reagieren soll. Man sieht richtig, wie sie überlegt, welche Reaktion angemessen ist. Ind da verschätzt sie sich eben ständig und reagiert total überzogen. Sie scheint einfach Signale anderer Hunde nicht zu verstehen. Ein Hund, der sich ihr nicht übermäßig stürmisch nähert und freundlich ist, ist für sie trotzdem eine Bedrohung. Sie scheint einfach nicht wirklich "hündisch" zu sprechen...

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Also vom Lesen her würde ich nicht sagen, daß Lady sozial inkompetent ist, sondern die anderen, die trotz Ladys Körpersprache auf sie zustürmen. Denn die verstehen wohl ihre Sprache nicht, oder wollen sie nicht verstehen. :ka:

  • Sie wünscht keinen unhöflichen Kontakt. Das ist doch völlig okay. Ich würde sie beschützen. Wenn Hunde sich nähern, würde ich schon auf weitere Entfernung deutliche Bögen laufen. Ich würde sie anleinen, um zu erreichen, dass das Gegenüber evtl. auch angeleint wird. Und ich würde unhöfliche, fremde Hunde abblocken- dazwischen stellen!

    LG Barbara

    PS: ich finde sie gar nicht sozial imkopetent- das sind wohl eher die anderen Hunde und ihre Halter.

  • Also nach deiner Schilderung würde ich Lady gewiss nicht als "sozial inkompetent" bezeichnen.

    Sie kommuniziert ganz klar und deutlich "lass mich, geh weg" und wenn sie das auch noch in der Stärke dem Gegenüber und seinem Verhalten anpasst, würde ich sagen, Glückwunsch, dein Hund hats drauf!

    Vor solchen distanzlosen Brechern würde ich sie bewahren und da einfach keinen Kontakt zulassen. So mache ich das bei meinen Hunden auch. Da gehe ich einfach direkt dazwischen, ehe der auf meine prallen kann und blocke das einfach, genau so wie ich das bei offensichtlich auf Ärger getrimmten Hunden mache.

    Alle anderen können selber lesen. Wer Lady trotz offensichtlicher Ablehnung auf die Pelle rückt, verträgt dann auch die Quittung.

    Ich war so manches mal gestrandet doch ich stand wieder auf
    Und auch am Boden zerstört hörte ich nie damit auf
    Zu wissen, dass ich mich, was immer kommt, ergeben muss
    Und wenns noch schlimmer kommt, dann weil ich es erleben muss
    -Thomas D

  • Also vom Lesen her würde ich nicht sagen, daß Lady sozial inkompetent ist, sondern die anderen, die trotz Ladys Körpersprache auf sie zustürmen. Denn die verstehen wohl ihre Sprache nicht, oder wollen sie nicht verstehen. :ka:

    Genau so würd ich das auch sehen.
    Meine z.B hat eine suuper feine Körpersprache, da werden erst die Leftzen gehoben, dann leicht geknurrt, und wenn das nicht hilft, setzt eine.ende.
    Und meist sind es so Hunde die immer schwanzwedelnd auf alles zu laufen und mit alem spielen wollen, die eine fangen....

    Ruhige Hunde reagieren direkt auf ihre Körpersprache ,udn Hunde, die auf der Straße aufgewachsen sind, sowieso... ;)

    Ob sie streß hat weiß ich nicht, ich denke sie mach nur von Anfang an klar, daß sie ihre Ruhe will, und erst mal abchecken, und entscheidet dann irgendwann, mit wem sie vielleicht ein Spiel anfängt, zusammen schnüffelt etc...

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • Erstmal vielen vielen Dank für Eure Antworten!

    Ich habt in vielem Recht. Distanzlose Brecher habens nicht besser verdient und ich lasse Lady entweder gewähren oder versuche diese Machos von ihr fernzuhalten. Aber es sind eben fast alle anderen Hunde genauso, die Lady unsicher werden lassen. Ein kleines Beispiel noch:

    Heute morgen haben wir "Sina" getroffen. Sina ist eine Flat Coated Hündin und der freundlichste Hund der Welt. Sie hat uns gesehen und ist ganz vorsichtig und fast schon unterwürfig wedelnd auf Lady zugekrochen. Lady ist stehen geblieben. Sina hat sich 2m vor ihr halb auf den Boden gelegt und abgewartet. Lady hat den Kopf abgewendet, sich die Lefzen geleckt, den Schwanz eingezogen und sich zu mir umgedreht. Sina ist einfach liegen geblieben und hat gewedelt. Dann ist sie wieder aufgesprungen und wollte zurück zu Herrchen. Lady hat das irgendwie wieder mal nicht ganz richtig verstanden und Sina eine verpasst. Ich meine, weil sich Angst hatte, bzw. unsicher ist! Seht ihr das anders?
    Natürlich merkt Lady auch, dass sie mit ihrem, ich sage mal: "offensiven" Drohverhalten Erfolg hat. Viele Hunde hier kommen gar nicht mehr richtig ran, weil sie sich eben schon von ihr eine gefangen haben. Bei sehr aufdringlichen, aber freundlichen Hunden scheint sie auch fast ein bißchen stolz zu sein, wenn sie diese in die Flucht geschlagen hat.

    Aber ich denke trotzdem, dass sie nicht souverän ist und ihr Theater aus Unsicherheit entsteht.

    PS: Anleinen ist übrigens blöd. Das tut hier im Gegenzug nämlich leider keiner und an der Leine wird sie richtig eklig.

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Zitat

    Lady hat den Kopf abgewendet, sich die Lefzen geleckt, den Schwanz eingezogen und sich zu mir umgedreht.

    Es wirkt so, als hätte sie von dir eine Aktion/Reaktion erwartet. Kam nicht... also übernimmt sie die Regie und handelt.

  • Distanzlose Brecher habens nicht besser verdient und ich lasse Lady entweder gewähren oder...

    Ich würde sie nicht gewähren lassen. Nicht um die Brecher zu schützen, sondern um deinen Hund zu schützen. Sie hat richtig Stress, wenn sie so aus der Haut fahren muss. Ich würde an deiner Stelle alles tun, um das zu vermeiden. Dann fühlt sie sich bei dir auch sicher.

    Diese Retrieverfraktion, die sich so extrem auf den Rücken schmeißt und anbiedert, ist auch distanzlos. Da reagieren Hunde, die keinen Kontakt wünschen, oft mit Abwehrverhalten drauf.

    LG Barbara

  • Es wirkt so, als hätte sie von dir eine Aktion/Reaktion erwartet. Kam nicht... also übernimmt sie die Regie und handelt.


    Genau da war der Fehler, Lady war in der Situation meiner Meinung total überfordert, da mußt Du zwischengehen, Dich vor sie stellen, abrufen oder sie anders aus der Situation rausholen.

  • Das hatte ich vergessen zu schreiben,sorry :rolleyes:
    Ich habe Lady am Anfang mal begebracht, dass ich "Ist okay" sage, wenn ich die Situation im Griff habe. Sage ich das, geht sie eigentlich auch immer weiter. Habe ich auch getan. Aber das war eine Situation, die meiner Meinung nach nicht mehr Schutz von meiner Seite aus notwendig gemacht hat. Sina hat sie weder bedrängt (sie lag ja 2 Meter vor ihr und Lady hätte auch einfach vorbei gehen, Sina ziehen lassen oder zu mir kommen können).

    Als ich schrieb, dass ich Lady gewähren lasse, meinte ich nicht, dass ich sie im Stich lasse. Nur leider kommen solche Kaliber (ich meine jetzt nicht Sina sondern eher so 14Mon. alte Labradorrüden...)manchmal so plötzlich, dass ich nicht mehr reagieren kann (denn Lady ist oft im Gebüsch, d.h weiter weg von mir unterwegs). Und wenn ich sie dann zu mir rufe, gibt es zwischen meinen Beinen Kloppe. Deshalb muss sie manchmal sowas auch alleine regeln.

    Ich verstehe, dass viele von Euch schreiben, dass ich sie beschützen soll, bzw, Situationen für sie regeln soll. Lady reagiert aber auf 85% aller Hunde so, wenn sie nicht ausweichen kann. Und Sina ist niemals eine Gefahr für sie gewesen und sie hätte einfach vorbeigehen können, bzw. Sina zurück zu ihrem Herrchen laufen lassen können. Lady kennt Sina ja und wurde von ihr noch nie bedrängt.

    Ich kann sie weder von Hunden komplett abschirmen, noch alle vor ihr wegscheuchen. Sie braucht doch Kontakt zu Hunden, damit sie merkt, dass die meisten ihr ja sehr freundlich gesonnen sind und sie nicht angreifen. Mir ist klar, dass sie nicht ein Hund wird, der offen auf jeden zugeht. Aber ich hatte gehofft, ihr noch ein bißchen Selbstvertrauen geben zu können. Eben damit sie selber lernt, in solchen Sitaution souverän alleine reagieren zu können.

    Vielen Dank Euch!

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Die Situation regeln muss für dich ja nicht bedeuten, dass du sie vor anderen Hunden "beschützen" musst. Es kann vielmehr hier bedeuten, dass du für Lady entscheiden musst, wie Lady sich verhalten soll. Denn sie weiss es offenbar nicht und wählt im Zweifelsfall den Gang nach vorn.
    Dazu möchte ich noch anmerken, dass, wenn ihr da mal an den falschen geratet, Lady ruckzuck maulkorbpflichtig werden kann. Oder zum Wesenstest gebeten wird.

    Und auch wenn der "fremde" Hund deiner Meinung nach genügend Abstand hält kann es für Lady schon viel zu dicht sein.

  • Sorry- ist nicht bös gemeint.

    Aber ich denke, du bist die Baustelle- nicht dein Hund. Du willst unbedingt, dass sie freundlich auf andere Hunde reagiert. Sie braucht weder noch möchte sie Kontakt oder nur ausgewählten Kontakt. Akzeptiere sie und ihre Art und schütze sie- und ja: Du kannst sie von allen aufdringlichen Hunden abschirmen.

    LG Barbara

  • Sorry- ist nicht bös gemeint.

    Aber ich denke, du bist die Baustelle- nicht dein Hund. Du willst unbedingt, dass sie freundlich auf andere Hunde reagiert. Sie braucht weder noch möchte sie Kontakt oder nur ausgewählten Kontakt. Akzeptiere sie und ihre Art und schütze sie- und ja: Du kannst sie von allen aufdringlichen Hunden abschirmen.

    LG Barbara


    Keine Angst, hab ich nicht böse aufgefasst =)
    aber ich glaube, ich habe mich dann wohl falsch ausgedrückt. Ich will gar nicht unbedingt, dass sie freundlich auf andere Hunde reagiert oder gar spielt. Ich lebe ja so schon eine ganze Weile mit ihr und konnte ihr ja auch vermitteln, dass sie nicht, wie am Anfang das der Fall war, in jeden anderen Hund reinbeißen muss. Sie entscheidet ja, was sie tut. Ist sie in meiner Nähe, helfe ich ihr, wenn es nötig ist. Aber ich kann sie nicht überall beschützen und es gibt eben sehr sehr häufig Sitautionen, in denen ich denke, dass sie sich auch ganz gut alleine behaupten kann. Und das sind Situationen wie die beschriebene oben oder eben ein kleiner Jack Russel, der nur kurz stehenbleibt und sie anschaut, dann aber weiterläuft. Da werde ich nicht mich vor sie stellen oder sie ranrufen. Denn sie ist nunmal nicht alleine auf der Welt und in solch vollkommen ungefährlichen Sitautionen tut es ihrem Selbstbewusstsein ganz gut, diese alleine zu meistern.

    Ich hatte einfach gehofft, dass es vielleicht Tips gibt, um ihr klarzumachen, dass nicht jeder Hund eine potentielle Gefahr ist. Training, dass ihr einfach Souveränität gibt, damit sie nicht so überzogen reagiert und Stress bekommt.

    Ich kann (und tue das ja bereits) auch ganz prima mit Lady leben, wie sie ist. Da sie 9 Jahre lang bei einem Jäger in Spanien gelebt hat und dort vermutlich Futter und auch Welpen vor allem verteidigen musste, ist es ihr gutes recht, misstrauisch zu sein. Und da sie auch erst kurz vor ihrer Ausreise kastriert wurde, musste sie sich in ihrem Leben wahrscheinlich oft gegen aufdringliche oder wirklich gefährliche Hunde verteidigen.

    Ich hab es nur gut mit ihr gemeint =)

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • Sorry- ist nicht bös gemeint.

    Aber ich denke, du bist die Baustelle- nicht dein Hund. Du willst unbedingt, dass sie freundlich auf andere Hunde reagiert. Sie braucht weder noch möchte sie Kontakt oder nur ausgewählten Kontakt. Akzeptiere sie und ihre Art und schütze sie- und ja: Du kannst sie von allen aufdringlichen Hunden abschirmen.

    LG Barbara


    Der Meinung war ich nach der letzten Erläuterung auch. Ihr beide scheint eine andere Meinung von "Gefahr" zu haben...Der Abstand ist für Euch, also Dich und den Hund, ein ganz anderer.
    Ich würde allerdings noch einen Schritt weiter gehen als Barbara: Du mußt sie vor aufdringlichen Hunden abschirmen!!

  • Die Situation regeln muss für dich ja nicht bedeuten, dass du sie vor anderen Hunden "beschützen" musst. Es kann vielmehr hier bedeuten, dass du für Lady entscheiden musst, wie Lady sich verhalten soll. Denn sie weiss es offenbar nicht und wählt im Zweifelsfall den Gang nach vorn.
    Dazu möchte ich noch anmerken, dass, wenn ihr da mal an den falschen geratet, Lady ruckzuck maulkorbpflichtig werden kann. Oder zum Wesenstest gebeten wird.

    Und auch wenn der "fremde" Hund deiner Meinung nach genügend Abstand hält kann es für Lady schon viel zu dicht sein.


    Das ist ja eigentlich meine Frage gewesen. Jenseits von beschützen möchte ich die Situation für sie regeln und ihr klar machen, dass sie nicht bei jedem Hund Angst haben muss. Ich bin mir nur nicht ganz sicher wie. Denn Ranrufen und den anderen Hund verscheuchen bedeutet ja, sie von allen fernzuhalten und ihr damit zu bestätigen, dass sie wirklich Angst haben muss und nur ich ihr Schutz bieten kann.

    Wegen der Maulkorbpflicht mache ich mir da keine Sorgen.
    Lady läuft nie zu Hunden hin. Kommen mir angeleinte Hunde entgegen halte ich sie fest, bzw. nehme sie trotzdem ran. Wenn unangeleinte Hunde zu ihr rennen und sie diese anbellt oder auch mal danach schnappt ist das meiner Meinung nach ok. Sie sagt deutlich, dass sie keinen Kontakt möchte und dann ist aber auch gut. Sie sucht ja keinen Streit von sich aus und verletzt niemanden. Und wenn ich sehe, dass andere Hunde Stress machen könnten, unterbinde ich den Kontakt vorher. Wie schon geschrieben, darf sie eh nicht zu Welpen.
    Dadurch, dass sie schon Meter bevor der andere Hund da ist steif wird und die Lefzen hochzieht, haben die anderen Hunde ja schon die Chance, vorher abzudrehen.

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir

  • darf ich jetzt mal was ganz "böses" fragen?

    Kann es sein, daß nicht Lady beschützt werden muss sondern du?

    Anders herum gefragt ist es möglich daß Lady glaubt daß sie DICH beschützen muss? Ich kann die Situation anhand deiner Schilderungen auch ganz anders sehen

    Lady ist diejenige die immer neben dir ist oder nach vorne geht. Richtig?
    Du hast ihr sogar ein passendes Kommando beigebracht: ist alles ok. Da du bisher die Situation nicht wirklich regelst... sprich dich zwischen die Hunde und Lady stellst, könnte es eben auch so sein, daß sie denkt, sie müßte dich abschirmen?
    (du schreibst ja auch, daß sie bei ihrem früheren Besitzer die Welpen schützen musste)
    Ich glaube, daß wenn du bestimmter auftritts, also in solchen Situationen "nach vorne" gehst und deinem Hund klar zeigst, ICH regle das, denn offenbar will sie von dir ja eine Aktion, wenn sie sich nochmal anschaut und Blickkontakt aufnimmt, daß DU agierst. Ich würde sie ersteinmal abrufen.... sie absitzen lassen und den anderen Hund blocken. Ich glaube, in dem Moment, wo sie realisiert, daß du alles im Griff hast, wird sie sich "beruhigen"

    Ich finde sie übrigens auch nicht sozial inkompetent. Ganz und garnicht. Aber ich glaube, du sollest sie deutlicher führen. (klingt böser als es gemeint ist)
    Gerade Hündinnen neigen ja dazu, andere Hunde, die nicht zum Rudel gehören "wegzuzicken". Habe hier auch so ein Modell... je mehr "Familie" dabei ist umso schlimmer. Da gibts nur eins für mich: WIR regeln die Situation. Sie darf sich da ganz auf uns verlassen.


    edit:dein Post hat sich mit meinem überschnitten. Damit, wirst du dich im schlimmsten Fall nicht herausreden können, dass ja dein Hund keine Aktion gezeigt hat... Das interessiert keinen Menschen... wir haben hier im TH einen wundervollen Rüden sitzten, der eine Fußhupe totgeschüttelt hat...
    Klingt schlimm... aber, der Malteser hatte sich in den Leftzen des Rüden verbissen... dieser schüttelte ihn und wurde ihn los... als der kleine wieder angriff... hat er in geschnappt und geschüttelt. Leider war es wohl ein wirkliches Unglück. Beschlagnahmt wurde er dennoch.

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Zitat

    oder auch mal danach schnappt ist das meiner Meinung nach ok.

    Ich muss dir hier leider widersprechen.

    Vom logischen her - keine Frage. Allerdings sieht das Gesetz es ein wenig anders. Jeder Hund, der schnappt - ob nun in der Absicht zu verletzen oder nur zu vertreiben, wir jedenfalls hier als auffällig eingestuft.
    Das hat hier sogar schon Hunden, die an der Leine waren und sich lediglich verteidigt haben gegen einen angreifenden Hund, die Einstufung "gefährlich" eingebrockt. Und es handelte sich keinesfalls um einen Listenhund, welche ja gern vorschnell in einer Schublade landen. Und HIER bezieht sich auf das sonst recht liberale Schleswig-Holstein (bezüglich Liste)

  • Zitat von »krinja«



    Sorry- ist nicht bös gemeint.

    Aber ich denke, du bist die Baustelle- nicht dein Hund. Du willst unbedingt, dass sie freundlich auf andere Hunde reagiert. Sie braucht weder noch möchte sie Kontakt oder nur ausgewählten Kontakt. Akzeptiere sie und ihre Art und schütze sie- und ja: Du kannst sie von allen aufdringlichen Hunden abschirmen.

    LG Barbara

    Der Meinung war ich nach der letzten Erläuterung auch. Ihr beide scheint eine andere Meinung von "Gefahr" zu haben...Der Abstand ist für Euch, also Dich und den Hund, ein ganz anderer.
    Ich würde allerdings noch einen Schritt weiter gehen als Barbara: Du mußt sie vor aufdringlichen Hunden abschirmen!!


    Liebe Vicilotta,

    vielen Dank für Deine Antwort. Wenn ich nicht selbst den Thread eröffnet hätte, würde ich das jetzt vermutlich auch fragen! Ich glaube nicht an Verteidigung meinerseits von Lady, sage Dir auch warum und bin gleichzeitig gespannt, ob Du das auch so siehst.
    Der entscheidende Punkt ist, dass Lady so gut wie NIE direkt vor neben oder hinter mir ist. Als Setterlein ist es so ihre Art, mit der Nase am Boden die Gegend abzuscannen und nach Vögeln und anderem Kleinvieh aussschau zu halten. Sie hält sich immer in einem Radius von ungefähr 20-40m um mich herum auf. Und dabei achtet sie zwar (meistens :rolleyes: ) darauf, wo ich bin, aber sie ist immer mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Und die anderen Hunde laufen ja zu ihr und nicht zu mir. Das heute morgen mit Sina war eher ein Zufall, dass wir "Alle" so nah beieinander waren. Auch Chico ist nicht der Grund, denke ich. Denn der ist direkt bei mir. Sie achtet nicht auf ihn. Außer er macht (ganz selten in seinen senilen umnachteten Momenten) mal Stress mit einem anderen Rüden. Dann ist sie dabei, läuft hin und bellt mit.
    Da ihr Radius so groß ist, wird das wohl aber keine Verteidigung von mir sein.
    Das macht es aber eben auch manchmal schwierig, sie zu beschützen. Zum Glück kennen wir hier 95% der Hunde und ich weiß, wo wir lieber einen Bogen machen und bei wem nicht.

    Lg Kerstin

    Chico (1998 - 2012) - Für immer bei mir