Welpenhandel

Solange es gerade auch in Deutschland genug Menschen gibt, die einen Rassehund zum Dumpingpreis wollen, wird dieses Elend nicht aufhören.

Darauf angesprochen, woher solche Welpen wirklich kommen, merkt man oft, daß das diese Leute überhaupt nicht interessiert. Leid und Elend passen eben nicht in die ach so süße heile Puppy-Welt.

da war doch der Gregor Bielawski zu sehen, der hier unter "Unterstützung gesucht" schon vorgestellt wurde:
"e.V. Pogotowie dla Zwierzat" ist ein Tierrettungsdienst.
http://www.pogotowiedlazwierzat.pl/

Ich finde es sehr wichtig, dass sich Landsmänner vor Ort einsetzen und diese Missstände angehen.

Ich konnte mir die Reportage nur bis zu dem Zeitpunkt ansehen, als die Box mit der kleinen, zitternden Hündin und ihren Welpen gezeigt wurden.

Ab da kamen in mir die Erinnerungen aus meiner aktiven Tierschutzzeit ganz massiv wieder hoch.
Ich konnte kaum noch atmen, weil dieses übermächtige Gefühl des Entsetzens über so viel Grausamkeit mir die Kehle zuschnürte.

Diese unfassbaren und unmenschlichen Haltungs/ Zuchtbedingungen kenne ich nur allzugut und dazu musste ich damals nicht einmal in ein Ostblockland fahren - nein, diese schrecklichen Tierquälereien geschehen tagtäglich auch in "unserem" Land.

Als "Außenstehender" ahnt man oft garnicht, was sich hinter den - als gutbürgerlich angesehenen - Fassaden abspielt
Erst wenn es einem als aktiver Tierschützer gelingt, hinter die Kulissen schauen zu können, sieht man das ganze Ausmaß von der Gewissenlosigkeit dieser Unmenschen - und von dem unvorstellbaren Leid der Zuchttiere.

Schwarz/Qualzuchten mit Katzen und Hunden wurden in Kellern, auf Dachböden, in abgelegenen Verschlägen und in Garagen betrieben.
Abgelegene Bauernhöfe wurden teilangemietet, um hier ungestört eine "gut florierende" Schwarz/Qualzucht betreiben zu können.

Oft wurden den Hunden dort auf grausamste Weise die Stimmbänder so verletzt, das sie nicht mehr bellen konnten.
Ich habe es mehrfach erlebt, das die Haltebedingungen so entsetzlich waren, das viele Tiere noch am Ort von dem Amtstierarzt eingeschläfert werden mussten.

Jedes Mal, wenn mein Mann, meine Freunde und ich bei einem Einsatz vor Ort mit dem grausamen Elend dieser so entsetzlich missbrauchten Tiere konfrontiert wurden und gedacht haben, das es schlimmer garnicht mehr kommen kann - wurden wir immer wieder "eines Besseren belehrt".

Der "Einfallsreichtum" geldgieriger und skrupelloser Tiervermehrer/händler und das, was sie den hilflosen Tieren antun, ist in Worte einfach nicht mehr auszudrücken - man schämt sich bei solchen Anblicken zutiefst, der Gattung "Mensch" anzugehören !

Ich habe mich im Jahr 2004 - nach einem ganz besonders entsetzlichen Einsatz - aus dem aktiven Tierschutz zurückziehen müssen, weil ich diese furchtbaren Erlebnisse seelisch einfach nicht mehr verkraften konnte - aber auch das Wissen um die Machenschaften solcher Unmenschen lässt mich kaum zur Ruhe kommen.

Eigentlich müsste, dank der Medien, in der Zwischenzeit jeder potentielle Hunde/Katzenkäufer genügend aufgeklärt sein, um sich kein Tier von Schwarz/Qualzüchtern aus dem In- und Ausland zu kaufen - dennoch nimmt der Tierhandel ständig zu und ich frage mich immer wieder:

Wo haben all diese jetzigen und auch zukünftigen Tierhalter nur ihren Verstand begraben und wie ist es möglich, das sie an Blind- und Taubheit leiden, wenn es darum geht, verantwortlich zu handeln und ein Tier von einem seriösen Züchter .. und nicht von einem skrupellosen Tierhändler zu kaufen ?

Wenn es nach mir ginge, dann müßte zuerst der Tierhandel im Internet generell gesetzlich verboten werden, denn hier liegt m.E. eine der größten Ursachen für den "schwunghaften" weltweiten Handel mit den Tieren als " Ware ".

Ursula

Aufklärung tut Not!
Wenn so eine Reportage erst um 23 Uhr gezeigt wird, sehen es zwar keine Kinder mehr (vielleicht!). Allerdings berufstätige Erwachsene sind da auch schon im Bett.

Zitat

Original von freddyvetti
Solange es gerade auch in Deutschland genug Menschen gibt, die einen Rassehund zum Dumpingpreis wollen, wird dieses Elend nicht aufhören.

Darauf angesprochen, woher solche Welpen wirklich kommen, merkt man oft, daß das diese Leute überhaupt nicht interessiert. Leid und Elend passen eben nicht in die ach so süße heile Puppy-Welt.

Dem kann ich mich nur anschließen.

Wann hört endlich diese Geiz ist Geil Mentalität der Menschen auf.

Zitat

Wann hört endlich diese Geiz ist Geil Mentalität der Menschen auf.

...vermutlich erst dann, wenn auch dem letzten klar geworden ist, dass es mit dem KAUF nicht aufhört, sondern ANFÄNGT Geld zu kosten und das "Problem" dann nicht mehr von TH´s gelöst werden kann...

Leider liegt es nicht immer nur am Geld.

Eine Kollegen von mir wollte unbedingt einen Labrador, reinrassig, Welpen. Weil unser Labbi ja so toll ist.Ich hatte ihr gar keine Empfehlung gegeben, weil man bei ihr gemerkt hat, sie wollte nur einen Hund, weil sie es schick fand.

Ich sagte ihr, dass auch ein Labbi nicht lieb geboren wird, dass es Zeit und Arbeit und Geld kostet. Hat sie drauf gehört? Natürlich nicht.

Bei Züchtern bekam sie nur Absagen. Auch die hatten das Gefühl, sie weiß einfach nicht, was für Verantwortung an damit übernimmt.

Tierheime hatten keine reinrassigen Labradorwelpen.

Eines Tages kam sie freudestrahlend und sagte, sie hat nun einen. Woher? Aus dem Internet. Der Welpe wurde ihr auf einen Parkplatz übergeben. Wußte sie irgendwas über Züchter, Muttertier oder ähnliches? nein.

Hat sie jemals was vom Züchter wieder gehört? Nein

Lange Rede, kurzer Sinn. Nach zwei Jahren hatte man keine Lust mehr auf einen Hund. Kostet Arbeit und Geld und wurde weitergereicht....

LG

Dagmar