HappyEndGeschichte Josh Teil 1

  • Hey! Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Josh. Ich bin ein kleiner, laut der Organisation etwa ein- bis zweijähriger schwarzer Mischlingsrüde (meine Mama hält mich für jünger…). Ach so, stubenrein bin ich. Und frech – ein bisschen. Meine momentanen Lieblingshobbys sind schlafen, spielen, spazieren gehen und Pantoffeln klauen. Ich bin vorgestern bei meinem großen Bruder Ayco, meinem Papa und meiner Mama eingezogen.
    Tja, wer hätte das gedacht? Denn vor kurzer Zeit fand ich mich in einer spanischen Tötungsstation wieder und mir lief die Zeit langsam aber sicher davon. Tja, und dann hat Mama mich zufällig im Internet gesehen… Ist das nicht komisch? Da sitze ich in Spanien, bange um mein Leben, und kriege nicht mit, dass ich bereits „gerettet“ bin…
    Also durfte ich am Sonntag, zusammen mit ein paar anderen Hunden, nach Deutschland – ab ins Leben. Boah, das war vielleicht anstrengend und am Anfang war ich ganz schön eingeschüchtert, ich wusste ja nicht mal, wohin die Fahrt gehen würde. Nach und nach wurden immer mehr Tiere aus dem Auto geholt. Sie haben sich tierisch gefreut und haben gesagt, dass sie jetzt ein „Zuhause“ haben würden. Irgendwann war ich dann alleine im Auto, ohne all die anderen Tiere. Das war ganz schön unheimlich! Zum Glück waren da noch zwei Menschen, die mich ein wenig beruhigt haben. Ja, und irgendwann hielten wir dann erneut an. Als die Tür auf ging und ich etwas sehen konnte, stand er da: Ein großer, neugieriger Hund, der scheinbar nur darauf wartete, mich zum Abendbrot zu essen. Aber bei genauerem Betrachten war der Hund super lieb und wollte nur nachsehen, ob es mir gut geht und ob ich die Fahrt gut überstanden habe. Und dann sah ich meine Eltern: Ein junges Ehepaar, ziemlich dünn und mit glänzenden Augen. „Klasse, endlich jemand zum Schmusen!“ dachte ich und sprang freudig aus dem Auto. Und dann sah ich es: den kleinen Park! „Au ja, super! Endlich pinkeln!“ – also ab und erst einmal hier und da pinkeln, Beine strecken und mit dem großen Hund, meinem neuen Bruder, toben. Eigentlich war mir ja gar nicht nach Spielen, aber er gab einfach keine Ruhe.
    Nach einiger Zeit liefen wir (die beiden, die mich brachten, Papa, Mama, Ayco und ich) eine kleine Straße lang und standen dann vor einem ganz, ganz hohen Haus. Als die Tür aufging stürmte ich sofort hinein. Alles war so hell und freundlich und roch nach anderen Hunden, und obwohl ich nicht wusste, wohin ich laufen musste, lief ich ganz, ganz schnell die Treppenstufen hinauf. Als Mama dann die Wohnungstür aufschloss traf mich der Schlag! Ein echtes Paradies! Natürlich musste ich erst einmal alles überprüfen. Da waren so viele neue Dinge und so viele fremde Gerüche… So bereitwillig wie Ayco mir „seinen“ Park und seine Pipi-Plätze gezeigt hatte, zeigte er mir die ganze Wohnung: die Wasserstellen, die Liegeplätze und wo die Leckerchen versteckt sind. Ach, und sein Spielzeug zeigte er mir auch. Dann mussten Mama und Papa was unterschreiben, es wurde was getrunken und über mich geredet. Irgendwann gingen die Fremden dann wieder. Aber was war das? Wir gingen mit… „Hey… Hallo? Ich will hier bleiben!“ schrie meine kleine Seele. Aber wir gingen mit den Leuten nur zum Auto und als sie dann wegfuhren gingen wir noch eine Runde in den Park. Und da wusste ich, dass Mama und Papa mich behalten – zumindest für eine gewisse Zeit.
    Als wir nach unserer Runde wieder nach Hause kamen (Boah, was für wunderschöne Worte!!! Nach Hause!!!) suchte ich mir erst einmal ein kleines Plätzchen zum Ausruhen. Tja, und wo könnte es schöner sein als ganz nah bei Mama und Papa - auf dem weichen Sofa? Danach ist eigentlich nichts Besonderes mehr passiert: Wir haben etwas gespielt, waren noch eine große Pipi-Runde und dann habe ich – eingekuschelt in Mamas und Papas Arm – geschlafen. Na ja, zumindest so lange, bis die auch mal schlafen mussten und ich in mein Bettchen musste. Aber auch da habe ich geschlafen wie ein Baby!
    Gestern musste ich dann erst einmal in die Badewanne. Das war ganz schön komisch für mich, aber ich habe mich trotzdem richtig gut benommen. Und Mama hatte ja auch Recht: Mein Fell war ganz schön dreckig (teilweise sogar noch voller Essensreste…) und verfilzt, und gejuckt hat es auch ein wenig. Und dann hat der Ernst des Lebens angefangen: nicht auf den Tisch springen, Ayco nicht beim Essen stören, keine Schuhe klauen, nicht auf die Straße laufen, nicht an den Türen kratzen und und und… Ganz schön nervig! Aber irgendwie auch interessant… Außerdem habe ich ganz viele nette Leute und Hunde kennengelernt. Es ist toll! Jeder kümmert sich um mich und mag mich und sagt mir, wie süß ich doch sei… Das freut mich riesig! Trotz meinem kleinen Stummelschwänzchen (Mama und Papa finden das ganz toll…) bin ich ein richtig kleiner Star! Ach, und seit gestern ist es auch amtlich: Mama und Papa sind Pflegestellenversager, was heißt, dass ich für immer und ewig bei ihnen bleiben darf. Juppie! Mama und Papa haben zwar nie einen jüngeren Hund gewollt (Mama steht auf „alte Knochen“…), aber nun ist ihnen das auch egal. Ich habe mich in die Herzen aller geschmust!
    So, das muss nun erst einmal reichen. Ich bin noch ein wenig müde von allem, was in den letzten Tagen so passiert ist. Aber ich verspreche euch: Ich schreibe euch bald wieder!
    Bis dann!
    Josh

    Isselburg, 05. Oktober 2010

    PS: Ach so, so sehe ich aus…

  • So eine Geschichte braucht nur ein Wort "Schööhhhn"
    :freuwink:
    finde ich klasse das ihr ihn behaltet.

    Lieben Gruss aus Spanien

    Carmen

    Lieben Gruss
    Carmen

    "Oskar bleibt immer in unserem Herzen"

  • Ja, das kommt mir alles sehr bekannt vor :D :D
    Herzlichen Glückwunsch zum besten aller Viren und viel Spaß mit eurem kleinen Fussel!

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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  • Hey! Da bin ich wieder – euer Josh. Ich wollte euch auf dem Laufenden halten – also bitteschön: Hier einige News. Heute bin ich seit genau einer Woche hier, bei Mama, Papa und Ayco. Nach wie vor ist es hier echt cool! Ich habe mich hier zwar schon vom ersten Tag an sauwohl gefühlt, aber jetzt kann ich sagen, dass ich mich wirklich eingelebt habe. Das ist aber auch nur zu cool hier! Nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, noch mal aus dieser sch… Perrera raus zu kommen und ein eigenes Zuhause zu haben. Da sieht man mal wieder, dass man die Hoffnung NIEMALS aufgeben sollte!
    In der letzten Woche ist echt eine Menge passiert. Und gelernt habe ich noch mehr! Na ja, das Lernen ist ziemlich doof, aber Mama, Papa und Ayco waren sich einig und haben mich eindeutig überstimmt: Lernen muss sein! Da muss ich mich wohl oder übel fügen. Also, gelernt habe ich folgendes: Wie klaue ich am besten Papas Schuhe ohne dass er es merkt?
    Nein, das war natürlich nur ein Scherz! (Obwohl ich das auch ziemlich gut drauf hab…) Gelernt habe ich:
    -Auf meinen Namen zu hören,
    -Keine Angst mehr zu haben wenn Ayco mit mir spielen will und mich manchmal auch dagegen zur Wehr zu setzen wenn es mir zu bunt wird,
    -Mir von Ayco kein Spielzeug mehr klauen zu lassen,
    -Vernünftig an der Leine zu laufen und nicht dauernd im Zick-Zack und auf die Straße zu rennen,
    -Alleine (das heißt natürlich zusammen mit Ayco) zu Hause zu bleiben und auf Mama und Papa zu warten wenn diese mal weg müssen und mich nicht mitnehmen können,
    -Nicht ins oder aufs Bett zu springen, ebenso wie über oder auf Tische zu springen,
    -Keine Angst mehr vor Wasser oder vorm Baden zu haben,
    -Nicht auf der Computertastatur rum zu laufen,
    -Kein Essen zu klauen,
    -Mama und Papa nicht mehr in die Füße, die Hände oder die Kleidung zu beißen,
    -Als guter Beifahrer Auto zu fahren und nicht dauernd nach vorne springen zu wollen.
    Jetzt arbeiten wir noch an „Komm“, „Sitz“ und „Bleib“. Da hapert es noch ein wenig mit dem Hören. Aber auch das muss wohl oder übel sein…
    Mama und Papa haben vorgestern einen Vertrag unterschrieben, in dem steht, dass ich nun zu ihnen gehöre und nicht mehr zur Organisation „Tierhilfe Niederrhein Kalkar“. (Die werden natürlich für immer in meinem Herzen sein und mir nie aus dem Gedächtnis gehen!!!) Tja, und das wurde hier natürlich auch gefeiert – mit Leckerchen und einer Extraportion Streicheleinheiten. Und dann habe ich Mandys Steuermarke bekommen. Ich werde sie immer in Ehren tragen, das bin ich ihr doch schuldig, oder? Immerhin habe ich „ihren“ Platz bekommen…
    Hier ist es aber auch zu cool! Ich darf immer überall hin (außer wenn Frauchen wischt, dann habe ich für das jeweilige Zimmer „Zimmerverbot“, aber das ist schon okay), habe immer frisches Wasser, kriege leckeres Futter, habe massig Spielzeug und… Wartet mal, eben nachzählen… drei Körbchen, drei Sessel, fünf flauschige Teppiche und ein Sofa. Außerdem habe ich eine ganz, ganz große Decke, die ich mir abends immer mit Ayco teile. Sein Fell ist so warm und kuschelig und weich, und ich liebe es, abends mit ihm zu kuscheln. Mama und Papa kraulen mich dauernd. Und gebürstet werde ich auch täglich von ihnen. Sie sagen dann, wie froh sie doch sind, mich bei sich zu haben. Das tut echt gut. Außerdem spielen und rennen und toben sie immer mit mir. Und die Spaziergänge sind auch immer ausgiebig und spannend.
    Ich habe auch schon einige neue Freunde gefunden. Klar, Ayco, mein großer Bruder, Mama und Papa sind meine besten Freunde, aber zum Beispiel gibt es da noch Felix, der bei uns um die Ecke wohnt, oder „Obi“ (eigentlich Obelix) und Indira, die auch hier im Haus wohnen. Auch die Nachbarn und die anderen Hunde hier im Haus sind echt okay. Sie streicheln mich und spielen mit mir. Und manchmal - wenn Mama und Papa es erlauben – kriege ich auch etwas Leckeres von ihnen.
    Heute habe ich „die Familie“ kennengelernt. Papas Eltern, sein Bruder und dessen Freundin waren heute zu Besuch bei uns. Außerdem hatten sie zwei ganz liebe Kinder mit. Boah, das war vielleicht lustig! Alle haben mich gestreichelt und die Kinder haben sogar mit mir gespielt. Als sie nach etwa anderthalb Stunden wieder gegangen sind, hätten sie mich am Liebsten mitgenommen, aber das wollten Mama und Papa nicht. Und um ehrlich zu sein: Die waren zwar alle ganz nett, aber bei Ayco, Mama und Papa ist und bleibt es doch am Schönsten! Nur Ayco fand das nicht ganz so schön. Er mag zwar Besuch, aber bitte keinen männlichen. „Da kommen immer wieder böse Erinnerungen hoch“, hat er mir erzählt. Was er genau damit meint, weiß ich nicht, aber ich fand den Besuch heute auf jeden Fall toll. Und sie hatten tolle Leckerchen dabei!
    So, das muss für heute reichen. Ich bin ganz schön müde, nach diesem anstrengenden Tag…
    Hasta luego! Bis bald!
    Euer Josh

    Isselburg, 10. Oktober 2010

    Einmal editiert, zuletzt von Jessie (10. Oktober 2010 um 21:54)

  • Hallo Jessie

    Na das ist ja ein flotter Feger der Joshi. Ich bin gerade dabei mich durch die anderen Themen dieses Forums durchzuarbeiten. Ich freue mich riesig das so viele Pfoten ein neues zu Hause bekommen haben. Ich lese aber natürlich auch die Hilferufe von den vielen Tierschutzvereinen in Europa.
    Ach wenn doch ALLE Menschen einen Zugang zu unserer Mutter Erde und ihrer Geschöpfe hätten, dann gäbe es dieses Elend vielleicht nicht. Aber ich merke auch große Veränderungen, das immer mehr Menschen einen starken Bezug zur Natur bekommen. Das tut gut.

    Es geht ja immer um die innere Haltung zur Mutter Erde.

    Ich wünsche Dir und Deinen tierischen Freunden eine wunderschöne Zeit.

    Viele Grüße

    Tatjana und Dunja

  • Hey Leute, da bin ich wieder! Heute war ein ganz schön toller Tag, und das wollte ich euch doch mal eben schreiben. Denn heute waren Mama, Papa und ich im Tierheim Bocholt. Keine Angst, die wollten mich dort nicht abgeben oder so, die haben mich da nur mal eben allen vorgestellt… „Warum?“ fragt ihr euch jetzt? Ganz einfach: Mandy war ganz lange im Tierheim Bocholt, bevor sie zu Mama und Papa kam, und da Mandy ja erst langsam Vertrauen zu Mama und Papa bekommen musste, waren sie ganz, ganz oft da, wodurch Bekanntschaften entstanden. Auch als Mandy schon bei Mama und Papa eingezogen war, fuhren sie immer wieder – mal mit, mal ohne Mandy – zum Tierheim. Als man dort von Mandys Tod erfuhr, war man auch ganz schön traurig (einige haben sogar geweint…), und deshalb sind wir heute dort gewesen. Ayco war leider nicht mit, denn der mag Autofahren nicht so wirklich, also „ersparen“ Mama und Papa ihm das wenn es nicht absolut nötig ist. (Ich hingegen liebe Autofahren, aber das nur mal eben so am Rande…)
    Also, während Ayco seine „freie Zeit“ schlafend auf seiner Decke verbracht hat, waren wir im Tierheim Bocholt. Das hat echt Spaß gemacht! Jeder war total nett zu mir. Alle haben mich gekrault und gestreichelt, und wir waren sogar im Wald spazieren. Mit dabei waren noch zwei Menschen und zwei Hunde, Elli und Furby. Furby hat mich anfangs zwar ganz schön angemeckert, aber das wurde mit jedem Schritt besser – bis er mich dann doch irgendwann mochte. Elli hatte die ganze Zeit zwar etwas Angst vor mir, aber Mama hat gesagt, dass sich das mit der Zeit legen würde.
    Außerdem hatten Mama und Papa noch Kaffee und Kuchen in der Cafeteria. Diese Zeit habe ich damit verbracht, mich von allen anderen, die mit am Tisch saßen, kraulen zu lassen und mit Luna, einer kleinen Mischlingsdame, zu flirten. Boah, die war echt klasse! Aber ihre Telefonnummer wollte sie mir heute noch nicht geben. Dafür würden wir uns noch nicht lange genug kennen, hat sie gesagt… Aber gemocht hat sie mich trotzdem, das habe ich beim Spielen gemerkt.
    Ich habe die Zeit im Tierheim echt genossen: So viele andere Hunde, so viele liebe Menschen – und dann erst der tolle Spaziergang. Echt klasse! Mama und Papa haben mir auch versprochen, dass wir jetzt öfter zum Tierheim fahren. Darauf freue ich mich schon total! Und vielleicht ist Luna ja dann auch wieder da?!?
    Die Tierheime in Deutschland scheinen ganz anders zu sein als in Spanien. Irgendwie ist alles ordentlicher, freundlicher und liebevoller, und die Zwinger sind nicht so voll, obwohl sie größer sind. Maximal zwei Hunde waren im Zwinger, mehr nicht. Es gibt hier große Ausläufe und viele sogenannte „Gassigeher“, die mit einem spazieren gehen und die immer Leckerchen in der Tasche haben. Das Wasser ist sauber und die Zwingerböden auch. Und mehrere Leute kommen um eventuell einen neuen Hund für sich zu finden.
    Durch Zufall habe ich erfahren, dass erst vor ein paar Tagen (ich meine gestern oder vorgestern) ein paar Hunde(zwei oder drei) aus Spanien ins Tierheim Bocholt gekommen sind. Leider wollte Mama mit mir nicht so nah an die Zwinger (sie meint, das wäre nicht so schön für die Tierheimhunde HINTER den Gittern…), ansonsten hätte ich denen noch gerne gesagt, dass sie keine Angst mehr haben müssen und dass Deutschland echt klasse ist.
    Aber eins gibt mir zu denken: Mama und Papa haben sich heute nach den genauen Zeiten der tierheimeigenen Hundeschule erkundigt… Das kann ja wohl nicht deren Ernst sein! Was sollte ich denn noch lernen? Ich habe schon so viel gelernt, seit ich bei Mama, Papa und Ayco wohne: wie man Pantoffeln klaut, wie man sich ins Bett schmuggelt, wie man Papa am Besten in die Nase beißt, wie man die Spielzeuge überall verteilt, wofür Tische wirklich da sind, wie man sich von seinem Geschirr befreit und und und. Und das soll noch immer nicht reichen? Was wollen die denn noch von mir?
    So, jetzt muss ich aber ganz schnell ins Bett! Ich muss morgen früh raus (ausschlafen kann ich leider nie, da Mama und Papa immer so früh wach sind und wir dann spazieren gehen…) und bin auch echt hundemüde. Aber ich schreibe euch ganz, ganz schnell wieder – versprochen!
    Bis dann,
    Josh

    PS: Liebe Grüße von Ayco!

    Isselburg, 17. Oktober 2010

  • Hey Fans, da bin ich wieder – euer Josh! Tja, was soll ich denn nun schreiben? Das Leben bei und mit meiner Mama, meinem Papa und meinem großen Bruder Ayco ist noch immer ganz toll, auch wenn die Drei es einfach nicht aufgeben wollen, mir dauernd etwas beizubringen.
    Jetzt darf ich mich nicht mal mehr aus meinem Geschirr „pellen“ und werde bei jedem Spaziergang doppelt und dreifach gesichert… Das ist ganz schön doof! Aber Mama sagt, das wäre alles nur zu meinem Besten. Letztens habe ich sogar mitbekommen, wie Mama und Papa sich darüber unterhalten haben, dass genau dieser „Freiheitsdrang“ vielleicht der Grund dafür gewesen ist, dass ich letztendlich in einer spanischen Tötungsstation gelandet bin, denn Frauchen wundert sich immer wieder, dass ich so ein sonniges und unbeschwertes Gemüt habe und vermutet, dass ich keine oder nur wenig schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht habe. Na, wenn die mal wüsste…
    Diese Woche hatte Mama noch Urlaub. Nächste Woche, also ab morgen, muss sie leider wieder arbeiten gehen und kann mich nicht mitnehmen. Na ja, so richtig alleine bin ich dank Ayco zum Glück ja nicht, und mittlerweile klappt es auch schon super, mit dem „Zuhause bleiben“. Ich lege mich dann einfach hin und schlafe, damit ich auch ja topfit bin wenn Mama und Papa nach Hause kommen und ich mit ihnen tobe und spazieren gehe.
    Bei uns ist eigentlich immer was los! Nicht nur, dass wir in einem relativ großen Haus mit mehreren Wohnungen wohnen (Kinder, andere Hunde – hier ist alles vertreten!), nein, wir gehen auch ganz oft nach draußen und manchmal fahren wir auch irgendwo hin oder kriegen Besuch. Das ist dann immer ganz toll für mich! Ich brauche nämlich immer Action und Abenteuer! Ayco mag das zwar nicht so besonders, aber dafür finden wir auch immer eine Lösung…
    Mama und Papa geben sich wirklich alle Mühe mit mir! Sie sind um mein Wohlergehen wirklich bemüht. So hat es sich zum Beispiel eingespielt, dass das abends jetzt immer so abläuft: Mama, Papa und ich wünschen Ayco eine „Gute Nacht“ (der schläft ja lieber im Wohnzimmer…) und gehen dann ins Schlafzimmer. Dann legen Mama und Papa sich ins Bett, während ich noch immer etwas trinke. (Ja, ich habe sogar einen Wassernapf im Schlafzimmer!!!) Dann gehe ich erst zu Papa, sage dem „Gute Nacht“, und dann zu Mama. Da werde ich dann auch noch einmal gekrault und dann gibt sie mir ihre Hausschuhe, die ich dann mit auf meinen Sessel nehme und auf denen ich mich dann einkuschle. Das ist dann immer das Highlight des Tages für mich!
    Aber natürlich gibt es hier noch mehr, was ich jeden Tag erlebe! Zum Beispiel das tägliche Spielen und Raufen. Na ja, ich muss zugeben, dass ich nach wie vor ein wenig skeptisch bin, wenn Ayco mit voller Wucht auf mich zustürmt, aber mittlerweile stürme ich dann auch auf ihn los anstatt zur Seite zu gehen oder mich hinter Mama und Papa zu verstecken.
    Außerdem haben Ayco und ich ein neues Spiel entdeckt. Es heißt „Gib’s wieder her…“ und geht so: Ayco klaut mir eines meiner Lieblingsspielzeuge, nimmt es mit auf seine Decke, und ich schleiche mich dann von oben, vom Sofa, aus an und stürze mich dann nach „Kamika(t)ze-Art“ auf mein Spielzeug um es ganz, ganz schnell zu schnappen und dann wieder aufs Sofa zu springen. Boah, das ist wirklich lustig!
    Ach, was macht es hier Spaß! Ich kann toben und spielen. Am Besten ist es jedoch immer wieder, wenn ich abends zwischen Mama und Papa auf dem Sofa sitze und gekrault werde. Da werde ich immer zum absoluten Softie! Das mag man gar nicht meinen, wenn man mich tagsüber so rumflitzen sieht… Egal, was am Tag so alles passiert ist, beim Schmusen kann ich endlich nur noch meine kleine Seele baumeln lassen.
    An meine Vergangenheit und dass ich fast getötet worden wäre, denke ich so gut wie gar nicht mehr. Warum auch? Ich bin jung und habe es ja gerade noch mal geschafft – und nun geht es mir super! Aber ab und zu, da kann ich nachts, während ich auf meinem Sessel liege und Mama und Papa beim Schlafen zusehe, nicht einschlafen und muss an all die anderen Tiere in der Tötungsstation denken. Haben sie es auch dort raus geschafft? Ich hoffe und ich wünsche es mir so sehr!
    So, ich wünsche euch noch eine Gute Nacht! Für mich wird es Zeit, mich einzukuscheln und von neuen Abenteuern zu träumen.
    Bis bald!
    Euer Josh

    Isselburg, 24. Oktober 2010


  • Hallo, da bin ich wieder! Nachdem Ayco mich auch endlich mal wieder an den Laptop gelassen hat, kann ich euch auch wieder schreiben. Wo fange ich denn nur an? Bei mir ist in der letzten Woche echt eine Menge passiert!
    Ich weiß gar nicht mehr, ob ich es in meinem letzten Brief an euch erwähnt hatte, aber letzte Woche musste Mama „Leckerchen verdienen“, wie sie das nennt. Fragt mich nicht, was das bedeutet, ich weiß es nicht… Fakt ist nur, dass ich das überhaupt nicht mag. Na ja, mittlerweile ist es eigentlich ganz okay, aber am Anfang war das wirklich hart für mich. Tür zu und weg war Mama… Da half auch kein Jaulen und Janken, kein sich vor die Tür legen, kein An-Frauchen-Hochspringen. Jetzt, nach einigen Malen, fällt es mir etwas leichter. Ich weiß ja, dass Mama und Papa immer, immer wieder kommen! Und dann kriege ich Leckerchen und jede Menge Streicheleinheiten und wir gehen spazieren und spielen. Ui, was freue ich mich immer, sobald ich die Türe höre!!!
    Mama hat ein neues Spiel erfunden: „Leckerchenbombe“ nennt sie es. Dafür nimmt sie ein paar Leckerchen und schmeißt sie quer durch den Flur. Ayco und ich dürfen sie dann suchen… Das macht echt Spaß! Blöd ist nur, dass sie dann immer rausgeht und ich es nie bemerke.
    Aber nicht nur das hat sich in der letzten Woche verändert. Eines Morgens wachte ich auf und fand mich im Paradies wieder. Überall, wo ich hinschaute, waren lauter Spielsachen in der Wohnung verteilt: Plüschtiere (Aycos Lieblingsspielzeug), Bälle, quietschende Irgendwas, Taue und so weiter und so fort. Und das Beste ist: Das ist jetzt alles unser Spielzeug! Mama und Papa haben nämlich den Dachboden aufgeräumt, und da waren noch diese vielen Spielsachen. Allerdings hat es dann noch gedauert, bis all diese Sachen gewaschen und getrocknet waren… Und jetzt lebe ich nicht nur in einem richtigen Zuhause, sondern zudem noch im Paradies!
    Überhaupt: Mama und Papa sind immer für eine Überraschung gut. Man weiß nie, was sie nun wieder vorhaben… Mal läuft Mama wie ein kleines Kind hinter mir her, mal singt Papa irgendwelche Lieder, deren Namen er nicht mal aussprechen kann, mal tanzen Mama und Papa wie wild gewordene Elefanten durchs Wohnzimmer… Aber genau das ist das Schöne! Wir lachen sehr, sehr viel und nehmen fast alles mit sehr viel Humor. Allerdings wird der Ton hier manchmal auch rauer – zum Beispiel wenn ich – so wie letztens – Mamas Essen vom Tisch hole… Ui, dann ist mit den Beiden echt nicht zu spaßen! Aber wie gesagt: Sonst ist es hier richtig toll!
    Mit Ayco läuft es nach wie vor richtig super. Er hat mir auch sehr geholfen, als ich lernen musste, alleine zu bleiben. Das hat er richtig toll gemacht. Er hat sich neben mich gelegt und hat mir erzählt, dass es ihm am Anfang auch nicht leicht gefallen ist und dass er dann gelernt hat, dass Mama und Papa immer wieder kommen und dass er nun die Zeit nutzt um sich zu entspannen. Manchmal, wenn es mir ganz, ganz schwer fällt, dann erzählt er mir irgendwelche Geschichten und Abenteuer. Dann schlafe ich immer ein…
    Allerdings: Ich habe jetzt auch ein richtig großes Abenteuer erlebt. Ich war nämlich mit Mama und Papa letztens im Krankenhaus. Okay, okay, IM Krankenhaus waren wir nicht, aber davor, auf dem Parkplatz – zumindest Mama und ich. Und das kam so: Letzten Sonntag klingelte nachts bei uns das Telefon. Papas Papa hatte nach einem Sturz starke Schmerzen im Arm und musste sofort ins Krankenhaus. Also haben Mama und Papa sich ganz schnell umgezogen und mir mein Geschirr umgemacht (nachts wollten sie mich nicht alleine lassen, da die Nachbarn ja schon schliefen…) und dann sind wir ab ins Auto und los, erst zu Papas Eltern und dann ins Krankenhaus. Natürlich war es noch richtig nebelig, war ja auch Halloween… Das sah echt schön aus! Papa und seine Eltern gingen dann ins Krankenhaus während Mama und ich draußen warten mussten, denn aus irgendeinem für mich unerklärlichen Grund dürfen keine kleinen Hundekinder in Krankenhäuser. Also mussten wir warten. Mama und ich sind erst etwas spazieren gegangen und haben uns dann ins Auto gesetzt weil ich ja so müde war. So saßen wir dann da, Mama und ich auf dem Rücksitz, eingekuschelt in Mamas Mantel. Aber gerade als ich eingeschlafen war, kam Papa mit seinen Eltern zurück und wir fuhren wieder nach Hause. Papas Papa muss demnächst wieder ins Krankenhaus (er wird operiert). Hoffentlich darf ich dann wieder mit, denn das war vielleicht aufregend! Die ganzen bunten Lichter, die vielen Menschen auf den Straßen… und irgendwo standen sogar Fackeln vorm Haus, die richtig schön im Dunkeln leuchteten.
    Oh… Jetzt muss ich erst mal wieder aufhören. Wir gehen jetzt spazieren! Also: Bis demnächst,
    Euer Josh

    Isselburg, 02. November 2010

  • Hey Fans, da bin ich wieder – euer Josh! Ihr habt mich bestimmt schon vermisst, aber ich war viel zu beschäftigt mit Spielen und Raufen und Balgen, und da konnte ich euch leider nicht schreiben…
    Boah, wisst ihr eigentlich, wie cool Schnee ist? Ich hab das letztens zum ersten Mal gesehen. Das war schon Hammer! Seitdem schaue ich immer aus dem Fenster, ob er wieder da ist, denn so schnell, wie er da war, war er plötzlich auch wieder weg. Schade eigentlich! Es war richtig schön, mit Ayco darin zu toben und zu rennen. Nur als es ein paar Tage später so glatt war, das war nicht so toll. Da musste ich nämlich ganz langsam und vorsichtig laufen, damit ich nicht hinfalle. Mama und Papa haben auch mit im Schnee gespielt. Papa hat einen ganz, ganz dicken Schneeball mitten ins Gesicht bekommen. Das war lustig! Jetzt liegt draußen wieder neuer Schnee… Ich glaube, ich werde gleich mal mit Ayco einen Schneemann bauen.
    Vorgestern war Heiligabend. Ich weiß zwar nicht genau, was das bedeutet, aber ich fand das ganz lustig. Mama hat morgens alle Fenster mit so kleinen Lichtern geschmückt. Das sah abends vielleicht toll aus. Alles dunkel und verschneit – und dann die Lichter… Nachmittags kam dann Papas Mama zu uns und wir haben zusammen gegessen und gespielt. Das Beste waren aber noch die Geschenke! Papa hat einen Gutschein bekommen, Mama eine neue Mütze fürs Gassigehen, Papas Mama Süßigkeiten und Ayco eine neue Leine. Aber mein Geschenk war das Schönste! Ich habe nämlich ein neues Geschirr bekommen. Aber auch die vielen, vielen Leckerchen und die Spielzeuge, die Ayco und ich bekommen haben, sind richtig gut! Nachdem alle ihre Geschenke bekommen hatten, sind wir erst einmal eine ganz, ganz große Runde im Schnee spazieren gegangen. Das war richtig schön! Danach haben wir alle noch lange zusammen gesessen und Mama, Papa und Papas Mama haben so ein komisches Spiel mit Würfeln und Hütchen gespielt. Währenddessen habe ich auf Mamas Schoß gekuschelt. Ayco hat lieber etwas geschlafen und von den Spaziergängen mit der neuen Leine geträumt.
    Heute hat sich Mama erneut meiner „Filzies“ angenommen. Wir mussten das nach und nach machen, damit ich nicht friere. Aber jetzt bin ich sie komplett los! Und Mama war richtig stolz auf mich, wie still ich doch sitzen bleiben kann. Ich habe mir auch richtig viel Mühe gegeben, mich nicht zu bewegen. Das war vielleicht schwer! Vor allem, als Ayco mittendrin ankam und mit mir spielen wollte. Aber diese blöden Verfilzungen wollte ich nun ein für alle Male loswerden! Das war das einzige, was mich noch an mein früheres Leben in Spanien erinnert hat – und jetzt bin ich sie endlich los.
    Ab und zu muss ich aber immer noch an mein früheres Leben denken – ganz besonders zu Weihnachten, wo alles so ruhig und gemütlich ist. Dann liege ich neben Mama und Papa auf dem Sofa und sehe aus unserem Balkonfenster nach draußen. Dabei wird mir das Herzchen ganz, ganz schwer, und ich denke an meine richtige Mama und meinen richtigen Papa und meine richtigen Geschwisterchen. Ob es ihnen genauso gut geht wie mir, ob sie bei netten Familien sind, oder ob sie irgendwo frieren und hungern müssen… Dann nimmt Mama mich immer ganz lieb in die Arme, streichelt mir den Kopf und über mein Bäuchlein und sagt, dass es ihnen mit Sicherheit gut geht. Und Papa gibt ihr dann Recht und versucht, mich mit Spielen abzulenken. Aber irgendwie glaube ich, dass Mama und Papa es selber nicht wissen und sie mich nur beruhigen wollen…
    Ach, ich habe es so gut! Ich habe liebevolle Eltern, die sich rührend um mich kümmern und einen großen Bruder, der immer nur mein Bestes will. Mir ist warm und ich habe immer Wasser und muss nicht hungern… Und wenn ich raus muss, gehen wir spazieren. Mama stellt mir sogar immer einen Stuhl hin, wenn sie merkt, dass ich aus dem Fenster sehen möchte… Oder sie hebt mich hoch. Und mittlerweile habe ich Papa sogar so weit, dass ich abends mit ihm im Bett kuscheln kann. Und trotzdem wüsste ich manchmal gerne, was aus den Menschen und Tieren geworden ist, mit denen ich früher so zu tun hatte. Aber eine Antwort bekomme ich wohl nie auf diese Frage. Also lenke ich mich jetzt erst mal wieder mit Spielen ab. Wir gehen jetzt nämlich erst Gassi. Dann gibt’s was zu Essen und dann schlafe ich –eingekuschelt in Mamas Armen- ein.
    Ich wünsche euch eine gute Nacht!
    Bis bald!
    Euer Josh

    Isselburg, 26. Dezember 2010

  • Hey Fans,
    da bin ich wieder! Ihr habt mich bestimmt schon vermisst, aber ich hatte sooooo viel zu tun, dass ich mich leider nicht vorher melden konnte. Boah, so ein kleines Hundekinderleben ist schon echt anstrengend. Hätte ich mir echt nicht träumen lassen!
    Manchmal sind Mama und Papa echt ganz schön streng mit mir, aber sie sagen, dass es nur zu meinem Besten sei… Tja, das sehe ich aber ganz, ganz anders! Ich bin jung und klein und niedlich – da kann ich doch nicht auch noch gut hören… Und jetzt mal ganz ehrlich, so unter uns: Wie sähe das denn bei den Mädels aus? Die stehen auf Lässigkeit und Verrücktheit – und nicht darauf, dass du „Sitz“ und „Platz“ kannst. Also habe ich für mich jetzt folgenden Kompromiss gefunden (sonst denken Mama und Papa echt noch, ich würde nichts lernen weil ich doof bin oder so…): Im Haus höre ich perfekt – „Sitz“, „Platz“, „Komm“, „Aus“, alles kein Ding – und draußen mach ich, was ich will. Mama und Papa sind davon natürlich echt begeistert, aber Hauptsache, die Mädels fliegen auf mich… Und es reicht ja auch, wenn Ayco gut hört. Das sind immerhin 50 %...
    Aus mir ist in den letzten Wochen ein richtig großer junger Mann geworden. Nicht nur, dass ich ein paar Pfund mehr auf die Rippen bekommen habe. Ich habe auch noch einen kleinen Schuss nach oben gemacht. Mama sagt, das hätte sie von einem Hund von etwa zwei Jahren gar nicht mehr erwartet, und lächelt dann dabei.
    Auch bin ich extrem tapfer, sagen Mama und Papa. Zu Silvester hatte ich kein bisschen Angst – weder beim Gassigehen, noch, als es richtig losging. Nee nee, so was bringt mich doch nicht aus der Ruhe. Dafür bin ich viel zu cool! Es hat mich nicht mal gestört, als Mama und Papa kurz nach Mitternacht für ein paar Minuten vors Haus gegangen sind, um sich mit den Nachbarn zu unterhalten. Mit Ayco habe ich eh nie Angst, denn mein großer, älterer Bruder – und das weiß ich ganz genau – beschützt mich immer und überall.
    Ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit hier los ist, aber seit Silvester hat sich irgendwas bei uns zu Hause verändert. Wie gesagt, ich weiß nicht, was es ist, aber ich verspreche euch, ich kriege es raus. Aber komisch ist es schon: Da macht Mama so einen komischen Test, freut sich, und Papa freut sich auch – und seit neuestem kommt es mir so vor, als würde ich neuerdings zwei Herzen hören wenn ich mich auf Mamas Bauch einkuschel… Und außerdem finde ich, Mama hat in den letzten Tagen ganz schon zugenommen - vor allem am Bauch. Das kann ich mir echt nicht erklären, aber wie gesagt: Ich kriege das raus.
    Auch Ayco will mir nichts sagen. Er sagt immer nur, wir würden „Nachwuchs“ bekommen, aber das glaube ich nicht. Pacco darf ja leider keine Treppen steigen, und wenn ein anderer Hund hier hinkommen würde, dann würde Mama mir das doch sagen. Immerhin haben Ayco und ich Mitspracherecht.
    Mama muss auch gar nicht mehr so lange arbeiten wie sonst. Also hat sie jetzt immer eine Stunde mehr Zeit zum Toben und Spielen und Spazierengehen. Das ist echt klasse! Allerdings ist sie auch manchmal richtig müde und muss sich kurz ausruhen. Aber das ist halb so schlimm, so lange ich dann immer mit ihr kuscheln kann. Wir haben so eine große, warme, flauschige Decke, und unter der liegen wir dann immer aufm Sofa und kuscheln uns ganz dicht aneinander. Das tut meinem kleinen Hundeseelchen echt gut. Und manchmal, wenn Mama und Papa nicht da sind, dann nehme ich mir die Decke, ziehe sie vom Sessel zum Sofa und kuschel mich darauf ein. Dann schlafe ich nämlich besonders gut.
    Wer hätte sich das mal träumen lassen, dass ausgerechnet ICH aus der Tötungsstation genommen werde, eine lange Reise mache – und dann noch dafür sorge, dass Mama und Papa wohl zu den schnellsten Pflegestellenversagern der Welt werden? Dabei hieß ich damals noch „Poppel“ (ja ja, lacht ihr mal ruhig…) und meine Fotos waren auch nicht ganz so pralle. Sogar in meinem Vermittlungstext stand was von einem „hässlichen Entlein“… Tja, und jetzt heißt es nur noch „wie süß“, „oh, so lieb“, „ach, niedlich“, „diese Augen“ und so… Dann bin ich immer ganz, ganz stolz!
    Nur Ayco fühlt sich dabei nicht so wohl. Bei ihm heißt es immer nur „ach, der ist aber lieb“ oder „der hört aber gut“, aber dann tröstet Mama ihn immer, wenn die Leute mich niedlicher finden. Sie sagt dann „Also, einen Besseren als unseren Ayco gibt es nicht. Der hat nur viel mitgemacht und hat vor Fremdem und Neuem manchmal Angst. Da kann man mal sehen, was Menschen aus Tieren machen… Aber er hat sich seinen liebevollen, charmanten Charakter bewahrt – und deswegen bin ich so stolz auf ihn“. Dabei streichelt sie Ayco ganz lieb am Kopf und lächelt ihn an. Dann ist Ayco auch wieder gut drauf.
    Neuerdings habe ich ein neues „Bettchen“. Mama und Papa haben letztens probiert, ob ich nachts nicht doch lieber auf meinem Lieblingsplatz, dem Sofa, schlafe, aber das möchte ich nicht. Ich möchte lieber nachts bei Mama und Papa sein und zwischen meinem Sessel und meiner Decke wählen. Es beruhigt mich einfach, wenn die Beiden in meiner Nähe sind. Also hat Mama mir letztens einen ganz großen Plüschhund gekauft, an den ich mich nachts ankuscheln kann – damit ich nachts nicht so alleine bin. Na ja, eigentlich war er für Ayco gedacht, der lieber alleine im Wohnzimmer schläft, als „Kuschelersatz“, aber Ayco mag ihn nicht so. Er möchte lieber mehr Platz haben. Also habe ich jetzt seinen „Plüschi“ bekommen.
    Ach ja, heute war „Schertag“. Boah, musste ich Fell lassen. Aber Mama hat gesagt, dass müsse sein, da ich noch immer hier und da etwas verfilzt war… Gut, teilweise hat mich mein altes Fell schon ganz schön gejuckt – egal, wie oft Mama und Papa mich gebadet haben – aber so ein „Kahlschlag“?!? Mama hat heute echt bei mir verschissen… Trotz Leckerchen und Streicheleinheiten. Fotos erspare ich euch gnädiger Weise davon mal…
    So, jetzt muss ich aber echt los. Mama geht nämlich jetzt in die Küche, und das bedeutet für Ayco und mich, dass wir Leckerchen bekommen…
    Bis bald,
    Josh

    Isselburg, 24. Januar 2011

  • Sorry, aber momentan werde ich hier nicht weiter schreiben... Josh geht es super und er macht sich prima, aber ich muss momentan etwas kürzer treten. Um so mehr schreibe ich euch nach meiner kleinen "Erholungspause"... ;)