Waldemar, freundlicher kleiner 10-jähriger Strubbel

Zitat

Waldemar liegt uns besonders am Herzen, denn seine Besitzer ließen ihn verwahrlosen. Und weil er zehn Jahre alt war, sollte er eingeschläfert werden.

Natürlich darf kein Tierarzt einschläfern, nur weil die Besitzer ein bestimmtes Alter nennen. Doch unser Tierheimleiter wollte es nicht darauf ankommen lassen und hat Waldemar sofort eingepackt, als er von der Gefahr erfuhr.

Die Amtstierärztin kümmert sich um den Fall, hat der Familie sogar ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen, denn vor einem Jahr hatte ein Hund dort nicht überlebt.

Für Waldemar war es zum Glück noch nicht zu spät. Nach einem Besuch beim Tierarzt und ein paar Tagen guter Pflege im Tierheim kam ein süßer, lieber, lebenslustiger kleiner Hund (14 kg) zum Vorschein, der noch etliche Jahre im Kreise einer liebevollen Familie verdient hat.

Ansprechpartner ist das Tierheim Verlorenwasser, Herr Wolfgang Aland, Telefon: 033847 / 41890.
Tierheim Verlorenwasser, Verlorenwasser 1b, 14806 Belzig OT Werbig (Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg).
Spendenkonto: 35 27 00 34 00, BLZ: 160 500 00, Mittelbrandenburgische Sparkasse

Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag und Sonntag - jeweils von 11.00 bis 16.00 Uhr.

Waldemars Webseite

Noe, leider nichts - aus den bisherigen Interessenten ist leider nichts geworden. Aber bei seinem freundlichen Wesen mache ich mir da eigentlich keine großen Sorgen, das er kein lauschiges Plätzchen mehr findet...

Waldemar selber ist fit und vergnügt - die Dreierbande (er, Wutz und ihre große Aufpasserin Bessy) hatten heute den kleinen Auslauf am Büro für sich und alle drei haben lautstark jeden Besucher und jeden vorbeikommenden Hund begrüßt. Und heute war mal richtig was los im Tierheim

Für Waldemar und die Menschen vom Tierheim Verlorenwasser war bereits Weihnachten - und das schönste Geschenk ist ein guter Platz für Waldemar! Der Hund, der eigentlich seit Oktober schon nicht mehr leben sollte, hat jetzt eine nette Familie gefunden

Zitat

Waldemar kam gemeinsam mit zwei Adoptivgeschwistern zu uns aufgrund einer Beschlagnahme der Amtstierärztin. In der Rubrik Schicksale finden Sie die Geschichte der drei.

Obwohl Waldemar schon 10 Jahre alt ist, nahmen viele Anteil an seinem Schicksal und es gab eine ganze Reihe von Anrufen für ihn. Doch bei dem schlechten Wetter scheuten viele den Weg nach Verlorenwasser.
Diesen Samstag nun erschienen gleich zwei Familien. Letztendlich trennte eine einzige Stunde unterschiedlicher Anreise die zweite Familie von einer Adoption, denn da saß Waldemar schon im Büro und wartete mit seiner neuen Familie aus Berlin auf die Ausfertigung seiner Papiere.

Als letzter aus der "Dreier-Bande" fand nun also auch Waldemar ein neues Zuhause. Dort darf er stets bei Herrchen und Frauchen sein und sie auch begleiten, wenn diese beruflich unterwegs sind.

Ein tolles Happy End, wenn man bedenkt, dass Waldemar ursprünglich die Todesspritze bekommen sollte.

Hier noch einmal sein Vorstellungstext:
"Waldemar liegt uns besonders am Herzen, denn seine Besitzer ließen ihn verwahrlosen. Und weil er zehn Jahre alt war, sollte er eingeschläfert werden.

Natürlich darf kein Tierarzt einschläfern, nur weil die Besitzer ein bestimmtes Alter nennen. Doch unser Tierheimleiter wollte es nicht darauf ankommen lassen und hat Waldemar sofort eingepackt, als er von der Gefahr erfuhr.

Die Amtstierärztin kümmert sich um den Fall, hat der Familie sogar ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen, denn vor einem Jahr hatte ein Hund dort nicht überlebt.

Für Waldemar war es zum Glück noch nicht zu spät. Nach einem Besuch beim Tierarzt und ein paar Tagen guter Pflege im Tierheim kam ein süßer, lieber, lebenslustiger kleiner Hund (12 kg) zum Vorschein, der noch etliche Jahre im Kreise einer liebevollen Familie verdient hat."

Und hier die Geschichte der drei Adoptivgeschwister: Drei vernachlässigte Hunde

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Über die drei beschlagnahmten Hunde (Wutz, Bessy und Waldemar) steht heute ein längerer Artikel in der Märkischen Allgemeinen:

Zitat

Die drei aus dem Tierheim / Pfleger in Verlorenwasser befreiten Hunde aus ihrem Elend / Eine wahre Weihnachtsgeschichte

VERLORENWASSER - Die Amtstierärztin hatte das Tierheim in Verlorenwasser (Fläming) angerufen und drei verwahrloste Hunde gemeldet. Mit ungutem Gefühl begaben sich einige Tierpfleger auf den Weg in ein kleines Dorf im Norden von Brandenburg. Ein Hund war bereits vor einiger Zeit umgekommen, hatten sie noch erfahren. Nun sollten zwei Tiere abgeholt und ein drittes eingeschläfert werden.

„Schau’n wir erst mal“, sagte Tierheimleiter Wolfgang Aland zu seinen Kollegen. „Schließlich haben wir schon so manchen Vierbeiner wieder aufgepäppelt.

In dem Dorf fanden die drei Tierschützer eine dreijährige Bernhardiner-Mischlingshündin, einen sechs Monate alten Welpen und einen zehnjährigen Mischling vor. Alle drei waren abgemagert und voller Ungeziefer. Der erste Check beim Tierarzt ergab, dass keiner der Hunde wirklich lebensgefährlich verletzt war. Auch der zehnjährige Mischling Waldemar erwies sich als durchaus überlebensfähig. Nachdem die Hunde von Flöhen befreit waren, ging es erst einmal ins Tierheim Verlorenwasser.

Dort merkten die Tierpfleger sehr schnell, was fehlende Zuneigung bei den drei armen Hunden angerichtet hatte: Allmählich begannen die „gebrochenen“ Augen wieder zu leuchten. Doch die Tiere hatten sich mittlerweile seelisch so miteinander verbunden, dass niemand sie trennen durfte. Entfernte sich die Bernhardinerhündin Bessy nur ein wenig von dem Welpen Wutz, wie die Pfleger ihn tauften, so schrie dieser wie am Spieß nach seiner „Ersatzmutter“. Umgekehrt lief Bessy wie ein Tiger im Käfig umher, wenn ihre beiden „Kinder“ zum Wiegen oder zum Tierarzt geholt wurden. Bessy schrie, jammerte und weinte, so dass die Pfleger noch zwei Zimmer weiter ihr eigenes Wort nicht verstehen konnten.

Die drei Hunde kamen in den folgenden Wochen zwar wieder ordentlich zu Kräften. Doch die Tierpfleger sahen ein neues Problem auf sich zukommen. Kaum ein Tierfreund würde gleich drei Tiere haben wollen. Der Welpe war auch sicher nicht das Problem. Doch würden auch Bessy und Waldemar schnell wieder eine neue Familie finden?

Es kam wie erwartet: Der lebenslustige Spring-ins-Feld Wutz hatte sich schnell an andere Tiere und Menschen gewöhnt. Leckerli und Streicheleinheiten seiner neuen Besitzer erkannte er sofort als neue Lebensqualität und kehrte ohne großen Abschiedsschmerz dem Tierheim den Rücken.

Da konnte Bessy nicht an sich halten. Wie von Sinnen raste sie in ihrem Käfig umher. Die Pfleger bangten um den armen Waldemar, den sie dabei verletzen könnte. Sie mussten die beiden schließlich trennen und gaben Bessy ein anderes „Ziehkind“. Doch auch dieses verließ bald das Heim, so dass die Tragödie von vorn begann. Nun war guter Rat teuer. Wen konnte Bessy jetzt bemuttern? Just in diesem Augenblick erschien eine Familie aus Berlin, die einen Zweithund für ihren Rüden suchte. Der sei allerdings nicht ganz einfach, eher sehr dominant und nicht jedermanns Freund, warnten vorsichtig die Besitzer. „Passt schon“, entschied Bessy und begrüßte den neuen Partner, der noch etwas skeptisch dreinblickte, mit einem einzigen lauten „Wuff!“ Da waren die Fronten geklärt: Bessy hatte dem Rüden klargemacht, wer ab jetzt das Sagen hat, und dieser nahm’s hin und kuschte – wie eben im Menschenleben auch.

„Irgendwann finden wir auch für Dich eine nette Familie“, trösteten die Tierpfleger den nun einsamen Waldemar. So kam der vierte Advent und mit ihm die nette Familie. Es war Liebe auf den ersten Blick auf beiden Seiten. Waldemar hätte es auch nicht besser treffen können – sein neues Herrchen arbeitet für einen Hersteller von exklusivem Hundefutter.

So werden Wutz, Bessy und Waldemar diesmal ein schönes Weihnachtsfest feiern können, wie alle anderen Haustiere auch, deren Familien sich vorher bewusst waren, dass ein Lebewesen kein Weihnachtsspielzeug ist und auch nach der ersten Euphorie viel Zuwendung und vor allem Pflege braucht.

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Quelle: MAZ vom 22.12.2010