Meldung: "Tierheim-Projekt auf Eis"

  • Potsdam bleibt anscheinend auch weiterhin ohne eigenes Tierheim....


    Quelle: MAZ vom 12.03.20010

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    Potsdam stoppt Tierheim-Vertrag mit Treberhilfe

    Potsdam (dpa/bb) - Die Stadt Potsdam hat nach dem Maserati-Skandal um den Sozialträger Treberhilfe gemeinsame Pläne zum Bau eines Tierheims vorerst auf Eis gelegt. Innerhalb der nächsten vier Wochen sollen die Vorwürfe geklärt werden, bestätigte eine Stadtsprecherin am Freitag einen Bericht der «Potsdamer Neuesten Nachrichten». Dabei sei zu klären, inwieweit die Brandenburger Treberhilfe in die Affäre bei der Berliner Muttergesellschaft verstrickt sei. Daher wolle der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die fertigen Verträge nicht unterschreiben. «In der gegenwärtigen Situation ist das nicht zu verantworten», zitierte ihn die Sprecherin.


    Quelle: Welt Online vom 12.03.2010

  • Heute scheint das endgültige Aus für das Projekt mit der Treberhilfe gekommen zu sein:

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    Stadt Potsdam gibt Tierheim-Projekt mit umstrittener Treberhilfe auf

    Nach der Affäre um die Berliner Treberhilfe hat die Stadt Potsdam die Verhandlungen mit dem Verein wegen eines geplanten Tierheims am Freitag für beendet erklärt. Grund seien «durchgreifende Zweifel an der finanziellen Leistungsfähigkeit» der Treberhilfe Brandenburg gGmbH, teilte die Stadt mit. Dies habe eine umfangreiche Prüfung «aufgrund der jüngsten Entwicklungen» ergeben. Sozialdezernentin Elona Müller bedauere es außerordentlich, dass es beim Bau des Tierheims im Potsdamer Stadtteil Eiche erneut zu Verzögerungen komme, hieß es.

    Die «Tierinsel Potsdam» im Stadtteil Eiche, die die Treberhilfe Brandenburg errichten und gemeinsam mit der Tiertafel Deutschland für 15 Jahre betreiben sollte, sieht eine Unterbringung von herrenlosen Tieren vor. Zudem sollen obdachlose Jugendliche dort beim Umgang mit Tieren einen geregelten Tagesablauf lernen. Anfang Oktober sollte die Einrichtung den Betrieb aufnehmen.

    Gegen die Treberhilfe ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Dem zurückgetretenen Chef der gemeinnützigen GmbH, Harald Ehlert, wird vorgeworfen, öffentliche Mittel zweckentfremdet zu haben. So fuhr er jahrelang als Dienstwagen einen Luxuswagen der Marke Maserati. Außerdem soll er ein unangemessen hohes Gehalt bezogen und den Mitarbeitern zu wenig Lohn gezahlt haben.


    Quelle: Berlin aktuell vom 26.03.2010

    Auf jeden Fall bleibt die Landeshauptstadt damit auch weiterhin ohne eigenes Tierheim und wird ihre Fundtiere wohl vorerst weiter nach Kremmen fahren....

  • Selbes Ergebnis, anderer Wortlaut:

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    Tierheim-Neubau vorerst gescheitert

    Mit Schreiben vom 26.03.2010 wurde der Bietergemeinschaft Tiertafel Deutschland e.V. und Treberhilfe Brandenburg gGmbH durch die Landeshauptstadt Potsdam mitgeteilt, dass die weiteren Verhandlungen zum Bau und Betrieb eines Tierheims ab sofort wegen durchgreifender Zweifel an der finanziellen Leistungsfähigkeit beendet sind. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen erfolgte durch die Landeshauptstadt Potsdam eine umfangreiche Prüfung. Dabei kam die Landeshauptstadt Potsdam zu dem Ergebnis, dass die erforderliche finanzielle Leistungsfähigkeit der Bietergemeinschaft, insbesondere des Bietergemeinschaftspartners Treberhilfe Brandenburg gGmbH für die Ausführung der ausgeschriebenen Leistungen nicht mehr im erforderlichen Umfang nachgewiesen ist.
    Im der nächsten Sitzung des Hauptausschusses wird die Stadtverwaltung über das weitere Verfahren informieren. Die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller bedauert es außerordentlich, dass es bei der Umsetzung des Projektes zum Bau eines Tierheimes in Potsdam erneut zu Problemen kam. Dennoch muss die Verzögerung, die nun beim Tierheimbau aufgrund der vorliegenden fehlenden Seriosität des Trägers Treberhilfe e.V. eintritt, akzeptiert werden.


    Quelle: Potsdam-abc.de vom 26.03.2010

  • Derzeit scheint es unklar, wie es denn nun mit dem Projekt "Tierheim für Potsdam" weitergeht. Wer in dem ganzen Hin und Her leidere völlig untergeht, das sind die (künftigen) Mitarbeiter der Tiertafel, die ja eigentlich ab Oktober einen festen Arbeitsplatz im Tierheim haben sollten...

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    Abbruch der Gespräche wegen „fehlender Seriosität“ / Tiertafel bedauert

    POTSDAM / EICHE - Angesichts des Affärenstrudels der Treberhilfe hat die Stadt gestern mit dem Abbruch der Verhandlungen zum Tierheim in Eiche die Notbremse gezogen. Laut Ordnungsdezernentin Elona Müller wurde der Bietergemeinschaft Tiertafel Deutschland und Treberhilfe Brandenburg gGmbH mitgeteilt, dass die Verhandlungen zu Bau und Betrieb des Tierheims „wegen durchgreifender Zweifel an der finanziellen Leistungsfähigkeit beendet“ seien. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen sei durch die Stadt eine „umfangreiche Prüfung“ erfolgt, die ergeben habe, dass die „erforderliche finanzielle Leistungsfähigkeit der Bietergemeinschaft, insbesondere des Bietergemeinschaftspartners Treberhilfe Brandenburg gGmbH, für die Ausführung der ausgeschriebenen Leistungen nicht mehr im erforderlichen Umfang nachgewiesen“ sei.

    Claudia Holm, Vorsitzende der Tiertafel Deutschland, bedauerte die Absage der Stadt. „Für uns ist es natürlich schade, weil wir viel Herzblut reingesteckt haben, aber die Stadt wird sich schon was dabei gedacht haben“, sagte sie. Die Entwicklung sei allerdings „abzusehen“ gewesen. Die Treberhilfe geriet im Zuge der „Maserati-Affäre“ mit dem Bekanntwerden einer sehr luxuriösen Ausstattung des mittlerweile zurückgetretenen Geschäftsführers in die Schlagzeilen. Die Staatsanwaltschaft hat ein förmliches Ermittlungsverfahren aufgenommen, Finanzbehörden prüfen die Gemeinnützigkeit. Im Falle der Aberkennung drohen der Treberhilfe Steuernachzahlungen und möglicherweise Insolvenz.

    Die Stadt hatte die Verhandlungen mit der Bietergemeinschaft Ende 2009 nach europaweiter Ausschreibung eröffnet. Das Tierheimproblem steht, seit das alte Heim am Wildpark im Streit der Stadt mit dem Tierschutzverein als Betreiber Ende 2007 geschlossen wurde. Elona Müller will im nächsten Hauptausschuss sagen, wie es weitergeht. Sie bedauere die Verzögerung, die aber wegen der „fehlenden Seriosität des Trägers Treberhilfe“ akzeptiert werden müsse.

    Die Tiertafel wäre laut Holm auch bei anderen Partnern an dem Projekt interessiert, wenn die Stadt an der geplanten Koppelung von Tierschutz und Jugendhilfe festhält. Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), das beim Vergabeverfahren zunächst das Nachsehen hatte, bekundete bereits in der vergangenen Woche anhaltendes Interesse an dem Tierheimprojekt.


    Quelle: MAZ vom 27.03.2010

  • Und auch weiterhin kein Tierheim in Potsdam in Sicht - jetzt wurde das dritte Ausschreibungsverfahren gekippt:

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    Vergabekammer kippt Tierheim-Ausschreibung

    Die Vergabekammer des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums hat die Tierheim-Ausschreibung der Stadt vorerst gekippt. Das geht aus einem Schreiben hervor, das der MAZ vorliegt. In dem Beschluss, der gestern gefasst wurde, wird festgestellt, dass der TSV „in seinen Rechten verletzt ist“. Das Verfahren wird gleichzeitig „in den Stand vor Versendung der Verdingungsunterlagen zurückversetzt“. Die Ausschreibung für Neubau und Betrieb eines Tierheims muss also wieder einmal wiederholt werden. Mit ihrer Entscheidung hat die Kammer auf einen Antrag des Tierschutzvereins „Potsdam und Umgebung“ (TSV) reagiert. Damit scheitert bereits die dritte Tierheim-Ausschreibung seit dem Jahr 2008.

    In ihrem Beschluss führt die Vergabekammer unter anderem zu gering bemessene Fristen an. Mit einem Schreiben vom 3. Mai bat die Verwaltung potenzielle Interessenten um die Abgabe eines Konzeptes – bis zum 1. Juni. Zwar verlängerte sie die Frist später bis zum 16. Juni, doch angesichts der komplexen Koppelung der Fundtierbetreuung mit einem sozialtherapeutischen Ansatz ist das eine schwierige Aufgabe. Aus dem Schreiben geht hervor, dass der TSV immer wieder Fragen zu wesentlichen, aber unklaren Punkten der Ausschreibung stellte, allerdings erst eine Woche vor dem Abgabetermin endgültig Antworten erhielt. Desweiteren sei er gegenüber anderen Interessenten benachteiligt: Weil diese sich im Gegensatz zum Verein bereits an der zweiten Ausschreibung, bei der das sozialtherapeutische Konzept ebenfalls Bestandteil war, beteiligt hatten, würden sie über einen zeitlichen Vorteil verfügen. Diese Ausschreibung hatte eine Bietergemeinschaft aus Tiertafel und der Treberhilfe gewonnen. Später hatte die Stadt allerdings die Gespräche wegen des undurchsichtigen Finanzgebahrens der Treberhilfe in der sogenannten Maserati-Affäre abgebrochen.

    Rathaussprecher Stefan Schulz bestätigte den Eingang des Schreibens, konnte zum weiteren Vorgehen der Stadt aber noch nichts sagen: „Wir müssen zunächst prüfen, welche Optionen wir haben.“ Freude herrschte beim TSV und seinem Vorsitzenden Niklas Wanke. „Für uns bedeutet das Schreiben, dass wir wieder Chancen haben“, sagte Wanke gestern Abend auf Anfrage. Nach einem Streit hatte die Stadt dem TSV die Fundtierbetreuung Ende 2007 entzogen.


    Quelle: MAZ vom 17.08.2010

  • Und täglich grüßt das Murmeltier :D Die Diskussionen in Potsdam gehen in die nächste Runde...

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    Jakobs zeigt sich verärgert

    Will die Stadt an einem Tierheim mit einer sozialtherapeutischen Ausrichtung festhalten, muss sie ihre Vorstellungen klarer als bisher definieren. Das sagte der Vorsitzende der Vergabekammer, Hans-Jürgen Schumann, gestern der MAZ. Am Dienstag hatte das zum brandenburgischen Wirtschaftsministerium gehörige Gremium die Ausschreibung zum Neubau und Betrieb eines Tierheims in Potsdam gekippt.

    „Wenn Personen im Tierheim betreut werden sollen, muss die Stadt Angaben zur Art machen: Sollen es beispielsweise Drogenabhängige, Jugendliche oder Obdachlose sein?“, sagte Schumann. So wie die Ausschreibung zum sozialtherapeutischen Konzept erfolgt sei, ist sie zu ungenau. „Auch muss geklärt werden, welche Aufgaben die Betreuten erfüllen sollen. Das hat doch Bedeutung. Man kann ja keine Behinderten ohne Weiteres mit Hunden zusammentun, von denen man nicht weiß, ob sie gefährlich sind“, so der Vorsitzende. Die Vergabekammer hatte in ihrem Beschluss nicht den Ausschreibungsbereich zum Tierheim und auch nicht die Koppelung an ein sozialtherapeutisches Konzept moniert. Der Tierschutzverein Potsdam und Umgebung (TSV) hatte die Vergabekammer mit einer Beschwerde angerufen. Die Ausschreibung ist durch den Entscheid in den Status vor der Versendung der Unterlagen durch die Stadt zurückversetzt.

    Oberbürgermeister Jann Jakobs zeigte sich über die Entscheidung der Vergabekammer gestern „verärgert“ und kündigte an, dass das weitere Vorgehen Thema im nächsten Hauptausschuss sein wird. Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) forderte nach der „erneuten Bauchlandung“ ein Zugehen auf den TSV als „natürlichem Partner der Stadt“ und eine neue Ausschreibung ohne die künstliche Komponente eines Sozialprojektes: „Bisher gibt es noch kein Beispiel, wo so etwas wirklich Sinn macht.“

    In einer Presseerklärung hofft der TSV darauf, dass Vorbehalte der Verwaltung gegen den Verein der Vergangenheit angehören. Der Schaden, der Verein und Stadt durch die Kündigung für den Betrieb des alten Tierheims Ende 2007 entstanden sei, belaufe sich inzwischen auf bis zu 450 000 Euro.


    Quelle: MAZ vom 19.08.2010

  • Der nächste Anlauf auf dem Weg zu einem Tierheim in Potsdam :D

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    Partnersuche für Tierheim geht weiter
    Ausschreibung verlangt Kopplung mit Hilfsangeboten für junge Obdachlose

    In Potsdam leben 43 Jugendliche, die gleichzeitig drogenabhängig oder von Sucht bedroht und obdachlos oder verdeckt obdachlos sind. Die Probleme dieser speziellen Zielgruppe will die Sozialbeigeordnete Elona Müller mit dem Tierschutz verbinden. Bis zum 28. Dezember läuft die jetzt wieder aufgenommene Ausschreibung für ein neues Potsdamer Tierheim. Im Januar 2011 soll der Zuschlag an den künftigen Betreiber für 15 Jahre erfolgen.

    So weit war man zuletzt auch mit der Treberhilfe Brandenburg gekommen, bis die Stadt die Vertragsverhandlungen im Zuge der so genannten Maserati-Affäre im Frühjahr abbrach. Jetzt geht die Suche weiter. Interessenten müssen ein Konzept vorlegen, wie sie den Bau und den Betrieb eines Tierheims zur Aufnahme, Betreuung und Vermittlung von Fundtieren mit einem sozialpädagogischen oder sozialtherapeutischen Projekt für die beschriebene Gruppe Jugendlicher verknüpfen wollen. Die Vergabekammer des Landes Brandenburg hatte es der Stadt im August aufgegeben, vor der erneuten Trägersuche und der Weiterführung der Ausschreibung den Personenkreis klar zu definieren, für den das Sozialprojekt aufgelegt werden soll. Auf die 43 Jugendlichen kam man in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitslose (Paga). Viele dieser Jugendlichen mit „multiplen“ Problemen hätten selbst Tiere oder seien durch den Kontakt mit Tieren ansprechbar, sagt die Sozialbeigeordnete Elona Müller. Dennoch reißt die Kritik an der Kopplung der Projekte nicht ab. Die Linken verlangen eine Trennung. Auch der Chef des Tierschutzvereins Potsdam und Umgebung (TSV), Niklas Wanke, spricht von einer „nicht wirklich guten Zwangsverknüpfung“. In Eiche, wo die Stadt ein Tierheim-Grundstück vorhält, kritisieren Bürger, dass sich eine jugendliche Problemgruppe und verstörte Tiere kaum gegenseitig therapieren könnten.

    Laut Ausschreibungstext sind die für das Sozialprojekt vorgesehenen Jugendlichen von ihrer Lebenssituation „dauerhaft physisch und psychisch überlastet und überfordert“. Sie würden dies über „selbstverletzendes sowie aggressives und autoaggressives Verhalten“ äußern. Die meisten lebten in Wohnprojekten für obdachlose Jugendliche und hätten bisher kaum andere Hilfsformen erfahren.

    Die Ausschreibung hat Öffnungsklauseln: Der künftige Betreiber muss nicht zwingend in Eiche bauen, er kann ein anderes Grundstück mitbringen, sofern es auf dem Gebiet der Landeshaupstadt liegt. Und für den sozialen Projektteil sind Nebengebote zugelassen, das heißt, man kann hier andere Vorschläge unterbreiten, sofern ein Bedarf in Potsdam „plausibel“ nachgewiesen wird.


    Quelle: MAZ vom 24.11.2010

  • Nachdem sich nur noch eine Bietergemeinschaft an der neuen Ausschreibung (Tierheim, gekoppelt mit einem Sozialprojekt) beteiligt hat und ein neuer Standort in Potsdam ausgeguckt wurde, gibt es dort die ersten Anwohnerproteste. Allem Anschein nach will niemand Hundegebell und problematische Jugendliche vor der eigenen Haustür haben...


    Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 18.02.2011

  • Woanders gerne, aber nicht bei uns....


    Qielle: Märkische Allgemeine vom 18.02.2011

  • Diese Anwohner sind sowas von armselig! :kotz: Die benehmen sich wie so typisch kleinkarierte, ungebildete Dorftrottel. Hauptsache sie haben ihre Ruhe und der Rest der Welt geht ihnen am A... vorbei.

    Wer Tiere quält,
    ist unbeseelt und Gottes guter Geist ihm fehlt.
    Mag noch so harmlos drein er schaun,
    man sollte niemals ihm vertraun.
    (Goethe)

  • Zitat

    Starke Zweifel im Ortsbeirat

    Nach der hitzigen Bürgerversammlung vom 23. März war die Tierheimdiskussion am Donnerstagabend im Ortsbeirat von Fahrland weniger emotional, aber immer noch gespickt mit Zweifeln. Vor allem der stellvertretende Beiratsvorsitzende Olaf Willuhn bohrte bei den Tierheim-Bewerbern und der Stadtverwaltung nach, ohne befriedigende Antworten zu bekommen. Er bezweifelt den Sinn des sozialtherapeutischen Ansatzes, mit dem der Tierheimbetrieb am Nordrand von Fahrland zwingend verknüpft wird. Weder die Stadt noch die Bietergemeinschaft aus Tiertafel und GBD konnten darstellen, in welcher Weise die „Problem-Jugendlichen“ mit den Tieren arbeiten sollen. Offenbar ist das Ausführen von Hunden schon die anspruchsvollste Aufgabe, die nur von ausgewählten Jugendlichen erfüllt werden kann. Auch Hilfe beim Füttern komme in Frage, hieß es gegenüber dem Ortsbeirat. Überwiegend werde es aber um die Pflege des Außengeländes gehen, also nicht um direkte Arbeit mit Tieren.

    [...]


    Quelle: Märkische Allgemeine vom 02.04.2011

    Zitat

    In der Falle

    Über die Hintergründe des Tierheimprojektes in Fahrland

    Auf der Suche nach einem neuen Standort für ein Potsdamer Tierheim hat sich die Stadtverwaltung festgefahren. Mühsam versucht sie, Fehler der Vergangenheit auszubügeln, doch die Fahrmanöver machen den Schlamm unter ihren Rädern nur noch glitschiger. Nachdem man aus fast 30 denkbaren Objekten für ein neues Tierheim drei als machbar herausgefiltert hatte, sprach sich der durchaus verdienstvolle Tierschutzverein für einen Standort aus, für Eiche. Allein die günstigen Kosten sprachen für das Objekt, denn es gibt dort Gebäude, die man umbauen und nachnutzen könnte. Das Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee musste komplett bleiben, um irgendwann einem Großinvestor angeboten werden zu können. Und das Grundstück an der Marquardter Straße war biotopgespickt, bergig, unbebaut und ohne Strom und Wasser. Man blieb bei Eiche, strickte eine Ausschreibung dafür und erweiterte sie um die stets kostengünstigste Variante, dass der Bewerber ja auch ein eigenes Grundstück mitbringen kann. Der Tierschutzverein ist längst außen vor und eine einzige Bietergemeinschaft noch da, mit Grundstück.

    Die Marquardter Straße wurde voreilig verworfen, jetzt kann man nur noch Ja zum letzten Bieter sagen oder alles von vorn beginnen lassen. Der Widerstand der lärmverängstigten Fahrländer ist heftig, ein Scheitern des Projektes durchaus möglich.


    Quelle: Märkische Allgemeine vom 02.04.2011