Blutegelbehandlung, bei Krankheiten rund um den Bewegungsapparat
Meine bald elfjährige Hündin Maya leidet schon lange an Arthrose. Bei ihr sind die Ellenbogengelenke betroffen. Durch die Fehlbelastung hat sie auch Schmerzen in den Hüften.
Helfen kann in vielen Fällen eine Blutegelbehandlung. Die Egel werden „angesetzt“, saugen Blut und
geben zeitgleich über ihren Speichel viele verschiedene Wirkstoffe frei. Unter anderem entzündungshemmende, gerinnungshemmende und schmerzstillende Bestandteile. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, auch eine Substanz die die körpereigene Cortisonbildung anregt.
Angesetzt werden die lieben Tierchen im Umkreis der schmerzverursachenden Stellen. Systemisch werden dabei die Wirkstoffe, über das Blut im ganzen Körper verteilt.
Ich war mit Maya bei Annette, alias Fledermaus. Weil, irgendjemanden lass ich an meine Maus nicht ran! Nach Telefonaten mit Coco und meiner Freundin, die auch Tierheilpraktikerin ist, haben wir einen Termin vereinbart. Was mich auch und gerade überzeugt hat, ist dass Annette auch selber, Egel an sich verwendet hat, sie weiß also genau worum es geht.
Annette, hat die Ruhe weg. Maya hat gespürt, dass jetzt „etwas“ passieren wird. Aber sie war voller Vertrauen. Und ich selber? Naja, eklig fand ich die Vorstellung schon irgendwie, dabei sind die Egel in natura weniger „gruselig“ als auf Bildern! Annette hat Maya erstmal durchgecheckt. Zur Vorbereitung hat sie ihr Fell an entsprechenden Stellen angefeuchtet und das Fell „gescheitelt“, so wurde jeweils ein Stück Haut sichtbar. Dann kam der Auftritt der Egel.
Hier schwimmen die hungrigen Tierchen.
So sehen sie im Trockenen aus, vorne und hinten zu
unterscheiden ist gar nicht so einfach.
Das dünnere Ende ist der Kopfteil, Saugnäpfe haben sie an
beiden Enden (einer der Momente, in denen ich gerne eine hochwertigere Kamera gehabt hätte, der Egel hat seinen Kopf in
die Luft gestreckt.)
Zwei Egel für die Hüften. Da hatten sie sich schon
angesaugt.
Zwei in den Ellenbogenbereichen. Maya blieb ganz ruhig.
Natürlich piekst es etwas, wenn die Egel, die Haut "ansägen", aber
es kann wirklich nicht tragisch gewesen sein.
Eine "Großaufnahme" - da waren sie ca. eine halbe Stunde zu gange.
Man kann in live sehen, wie sie sich vollpumpen. Und dicker und größer werden. Ca. 10 ml Blut kann ein Egel aufnehmen.
Dabei konzentrieren sie die festen Bestandteile des Bluts und "schwitzen" das Wasser aus.
Wenn sie satt sind, lassen sie einfach los. Die Wunden bluten nach.
Ein rundrum vollgesogener Egel. Der wäre jetzt für die nächsten
zwei Jahre zufrieden.
Nach nicht mal einer Stunde, haben alle Egel von Maya abgelassen.
Da gab es dann schon eine "Sauerei" und gerade an der einen Stelle hat sie intensiv hingeschleckt. Also gab es einen hübschen Verband.
Mayas mobile Hundehütte hatte ich mit Bettlaken ausglegt. Das Nachbluten gehört zur Therapie, ist so gedacht und braucht nicht gestillt werden.
Nach der Therapie, mit Annette... die beiden mögen sich!