"Es gibt genügend Hunde in deutschen Tierheimen" - gute Antworten auf diesen Vorwurf

  • Genial. Find ich gut.

    [align=left]Macho 24.04.2014, Mini 12.12.2012; [font='Arial, Helvetica, sans-serif'][size=10]
    Mopsi 30.07.2012
    Lady 20.04.2011; Nicci 07.08.2010
    Jonny 25.06.2010
    Lise und Flocke, 06.03.2009 unvergessen

  • Super!! Wenn auch sehr krass.

    Ein Auszug aus unserem Flyer zu diesem Thema

    Zitat

    Möchten SIE vielleicht einem notleidenden Tier in die Augen blicken, sich umdrehen, es im Stich lassen, nur weil es aus dem Ausland kommt?! Das wäre für uns ethisch nicht vertretbar. Peinlich ist es ohnehin schon, dass man sich überhaupt rechtfertigen muss, warum man den Tieren im Ausland hilft! Warum wird jemandem, der überhaupt kein ehrenamtliches Engagement an den Tag legt, nicht die Frage gestellt, warum er nichts tut?

  • Zitat

    Warum wird jemandem, der überhaupt kein ehrenamtliches Engagement an den Tag legt, nicht die Frage gestellt, warum er nichts tut?


    Das finde ich persönlich auch erstaunlich!


    Ich kontere meist so oder ähnlich....

    Ach, es gäbe so viele Betätigungsfelder zum Helfen gegenüber kranken und behinderten oder verarmten Menschen in Deutschland, aber die Hundilein in Spanien sind ja viel wichtiger!!!
    (darauf ich)
    Wir arbeiten seit Jahren mit behinderten Kindern und solchen aus sozial benachteiligten Familien, neben unserem Engagement für Senioren.
    Und ich trage immer meinen Organspendeausweis dabei! :D
    Mir liegt JEDES Lebewesen am Herz!


    ......kam komischerweise keine Antwort mehr drauf..... :P


    Und mein "Standart-Statement".... ;)

    Viele sind der Meinung, dass man sich erstmal um die Tiere „im eigenen Land“ kümmern solle…
    Das tun wir auch! Vorrangig!
    Der Auslandstierschutz ist ohne Frage ein umstrittenes Thema.
    Allerdings kann und möchte ich meine Augen nicht vor den Problemen verschließen, die anderen Ortes bestehen.
    Ich spende auch für die Kinder in den armen Ländern, weil mich ihr Schicksal berührt- auch wenn bei uns im eigenen Land die Kinderarmut und das Aussetzen der Babys immer mehr zunimmt.
    Wo soll ich die Grenze ziehen?
    Ich bin für ein ganz kleines Gebiet in Thüringen "zuständig".
    Dann wären aber die 12 verhungerten Pferde aus Hessen, die dort niemand nehmen konnte oder wollte nun schon lange tot.
    Heute leben sie gesund bei Besitzern, die sehr, sehr glücklich darüber sind, daß ich damals nicht nach der Zuständigkeit entschieden habe.

    Ich sage von mir selbst, dass ich ein Tierfreund bin. Und eine Freundschaft fällt an einer Ländergrenze nicht von mir ab, wie ein alter Mantel.

  • Noch ein Auszug:

    aber warum kann man nicht erst einmal die Tiere, die bei uns in den Heimen sitzen vermitteln?

    Tun wir! Erst einmal!
    Aber wenn hier auf einen kleinen bis kniehohen Hund teilweise bis zu 10 ernsthafte Interessenten kommen, die definitiv keinen Großen halten können, warum sollte ich dann nicht einem "ausländischen" Hund diesen Platz vermitteln?


    (Fällt ihnen meist auch keine Antwort drauf ein....)

    Einmal editiert, zuletzt von sanny8 (25. August 2009 um 13:00)

  • @Sanny,

    da kommt mir auch noch eine "nette" Erinnerung hoch...

    Als der allererste Zeitungsartikel über uns damals erschien, rief eine aufgebrachte Frau an, die mich wüst beschmipfte und meinte "Solange in Afrika Kinder verhungern werde ich keinem Tier im Ausland helfen!"

    Aha... in Deutschland gibt es ja keine hungernden Kinder, keine die von der Tafel versorgt werden, keine die unterhalb der Armutsgrenze leben... neeein
    DA ist es völlig legitim. die Armut in Deutschland zu übersehen und das Geld ins Ausland zu pumpen.

    Und wenn man diese Schlauberger mal fragt, warum sie kein Tier aus einem deutschen TH adoptieren oder ob sie mal da waren... "Nein, das Elend kann ich nicht sehen!"... "Wir möchten aber gerne einen bestimmten Rassehund" aber schlaue Sprüche klopfen... bei sowas bekomme ich einen K***reiz

  • Zitat

    Original von sanny8
    Ich sage von mir selbst, dass ich ein Tierfreund bin. Und eine Freundschaft fällt an einer Ländergrenze nicht von mir ab, wie ein alter Mantel.

    Das sage ich auch meistens, wenn ich wiedermal zu hören kriege, dass man sich doch erstmal um deutsche Tiere kümmern soll.

    Ich persönlich möchte da helfen, wo es nötig ist - ob es nun der alte Zwingerhund vom Nachbarhof ist oder ein spanisches Straßenwürmchen - beide brauchen Hilfe.

    Die Längergrenzen sind von Menschen erfunden und festgelegt worden - kein Tier kann sich aussuchen auf welchem Boden es geboren wird und ich möchte nicht an der Grenze stehen und sagen "Tut mir leid, Hündchen, aber du bist Grieche, dich kann ich nicht retten, weil ich erstmal Deutsche retten muss"...

    Die Seite find ich gut, wenn auch recht provokativ.

  • Ich finde die Antworten nicht gut, sie beantworten auch nichts.

    Vielmehr würde ich erklären, dass viele Hunde in deutschen Tierheimen auch aus dem Ausland kommen, besonders die Kleineren. Und er Recht hat, es ist gut und vor allem das sicherste, sich einen Hund aus einem deutschen TH zu nehmen. Das deutsche Tierheim hat dann wieder Platz Tiere aufzunehmen, sei es deutsche oder ausländische.

    Weiter kann man noch erklären, dass Tier Tier ist, jedes leidet und das Leid hier wie dort gleich ist.

    Liebe Grüße Nicole

    Hinter Tulpen und Narzissen
    hat ein kleiner Hund ge8obellt

  • Ausser Provokation lese ich da erstmal nichts heraus - Argumente? Antworten? - Fehlanzeige.

    Ansprechen tut´s mich persönlich ebenfalls nicht, denn ich helfe dort, wo Hilfe nötig ist und mir ist es egal, ob das in Deutschland, in Spanien, in Griechenland, in Kanada oder auf dem Mars ist.

    Ich selbst hatte bisher lediglich zwei Hunde aus dem Ausland (Spanien u. Griechenland) - alle anderen kamen aus deutschen Tierheimen.

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)

  • Sicher, ich bin auch "für Auslandstierschutz". Meine Orga versucht auch gerade, ein Tierheim im Ausland wieder aufzubauen und zu stabilisieren.
    Aber: Wir sind auch da, wenn mal ein deutscher Notfall unseren Blickwinkel kreuzt. Und das passiert öfter, als man denkt.

    Mich persönlich spricht dieser Text nicht an. Im Gegenteil: Ich finde, dass der Autor sich hiermit etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, und wohl auch nicht gerade über seine Wortwahl nachgedacht hat.

    Ich bin einfach der Meinung, dass was Hilfe angeht, keine festen Grenzen gezogen werden sollten.

    Aber mal ganz provokativ gefragt: Wie wollen wir es denn schaffen, die alten Schäferhunde und Staffs, die in deutschen Tierheimen festsitzen, zu vermitteln, wenn es aus dem Ausland ständig fließenden Nachschub an "süßen, kleinen Welpen aus der Tötung" gibt?

    Einmal editiert, zuletzt von sina (25. August 2009 um 16:54)

  • Zitat

    Aber mal ganz provokativ gefragt: Wie wollen wir es denn schaffen, die alten Schäferhunde und Staffs, die in deutschen Tierheimen festsitzen, zu vermitteln, wenn es aus dem Ausland ständig fließenden Nachschub an "süßen, kleinen Welpen aus der Tötung" gibt?

    Genau! Das ist ja eben dieser Hirnriss....

    Jemand, der nur einen kleinen Hund aufnehmen/halten kann/darf oder derjenige, der definitiv einen jungen Hund haben möchte, wird nie im Leben einen alten, großen oder Listen-Hund aus dem Tierheim nehmen.

    Aber das Argument hält sich sowas von hartnäckig..... :rolleyes:

  • Also...


    Statement meiner Tierärztin, beim heutigen Besuch mit Pflegehund aus Spanien: " Wir brauchen keine Hunde aus Spanien........


    ....aber sie brauchen uns!"


    So, und damit ist glaube ich alles gesagt.
    Es muss jeder für sich alleine entscheiden, ob er Hunde aus dem Ausland will oder nicht.

    Ich will :D
    Egal was andere dazu sagen!

    (Wurde gestern von 2 Leuten angesprochen, welche sich darüber aufregen und meine Entscheidung nicht nachvollziehen können)
    Mein heutiger Tag war gut, nachdem ich bei meiner Tierärztin war.

  • Also ich find den Text ein bißchen sehr nach dem "Gießkannen-Prinzip". Viel Agitation und wenig Fakten, auch wenn die Grundidee natürlich richtig ist.

    Persönlich habe ich noch keine negativen Erfahrungen wegen meiner beiden "Ausländer" gemacht - und ich drücke fast jedem, der mich auf meine beiden Schönheiten anspricht, zwei Sätze darüber, wo die beiden herkommen.

    "Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben"
    - für Rocky, 19.05.92 - 28.12.07 und Crocket, 2004 - 11.09.2011
    "Als Hund eine Katastrophe, als Mensch unersetzlich" - für Splitface Sonny und Scarface Comet

  • Zitat

    Original von Doro
    Also ich find den Text ein bißchen sehr nach dem "Gießkannen-Prinzip". Viel Agitation und wenig Fakten, auch wenn die Grundidee natürlich richtig ist.

    .... passt also gut in die Zeit des aktuellen Wahlk(r)ampfs unserer politischen Parteien ... aller politischen Parteien - was ist Wahlk(r)ampf anderes als "Viel Agitation und wenig Fakten" ????

  • Natürlich liefert der Text keine Argumente für eine sachliche Diskussion. Aber manchmal ist es ja so, dass man einfach blöd angequatscht wird von Leuten, die gar nicht sachlich diskutieren wollen. Da fehlte mir bislang immer eine schlagfertige Erwiderung.......

    Auf der Sachebene bin ich sehr dafür, die "deutschen" Hunde nicht gegen die "ausländischen" Hunde auszuspielen. Tier ist Tier, und jedes Tier hat das Recht auf ein Leben in Würde.

    Ist es nicht seltsam, dass die Leute sich plötzlich an die Hunde in deutschen Tierheimen erinnern, wenn ausländische Hunde ins Spiel kommen? Warum sagt keiner zu den vielen Züchtern und "Hobbyzüchtern": es sitzen schon genug Hunde in unseren Tierheimen?

    Gerade hier würde ich gerne ein Gegengewicht setzen und arbeite da mit dem Tierheim in Stuttgart recht gut zusammen. Dort sitzen (leider!) auch hauptsächlich große, alte oder Listenhunde. Nur ist es eben so, dass Menschen, die einen kleinen Wuschelhund suchen in den seltensten Fällen einen Rottweiler mitnehmen werden. Diese Interessenten schicken die Mitarbeiter des Tierheims dann zu mir, ich versuche über einen Auslandsverein das "passende" Tier zu finden. Sie sollen bloß um Himmels Willen nicht zum Züchter gehen......

    • Offizieller Beitrag

    Hmmm... darf ich nicht für hungernde Menschen in Afrika spenden, weil wir auch in Deutschland Menschen in sozialer Not haben?

    Dürfen (deutsche) Ärzte ohne Grenzen nicht in der Dritten Welt helfen, weil wir Hausärztemangel im ländlichen Gebieten in Deutschland haben?

    *Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. / Bertrand Russel*
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  • Mein Herz gehört einem Hund aus einem deutschen Tierheim, was nunmal für mich als Schweizerin auch Ausland ist. 1'000 km trennen mich von ihm. Wenn ich ein Tier aufnehmen möchte, schaue ich mich im Internet nach einem passenden um. Wenn schweizer Tierheime ihre Schützlinge im Internet vorstellen, könnte es auch so eines treffen. Ich gehe aber nicht in Tierheime die Tiere anschauen (ohne vorher zu wissen, welches mich interessiert), da es leider solche Leute gibt, die einem ein Tier aufschwatzen wollen, das vertrage ich gar nicht. Ich bin sehr froh, habe ich meine Katze Beau aus Colmar. Das wird leider auch nicht verstanden, da es hier ja sooo viele Bauernhofkätzchen gibt. Dass Beau wegen ihrer Scheu als nicht platzierbar galt, trifft nur auf Gleichgültigkeit, weil sie aus dem Ausland ist.

    Anderer Fall (2007): Meine Kollegin schrieb mich an, dass auf einem Bauerhof in der Innenschweiz ein Border Collie-Mix sofort ein neues zuhause braucht, weil er sonst erschossen wird. Ich hab mir den Arsch aufgerissen, etwas für ihn zu finden. "Border Collie in Not Deutschland" hätte ihn sofort genommen. Sie hätten auch schon zwei potenzielle Interessenten für ihn. Als ich das meiner Kollegin sagte, reagierte sie sehr seltsam. Sie sagte, Mike solle eher sterben als nach Deutschland gebracht zu werden, das würde sie ihm nicht antun. Für mich sehr unverständlich, da ja laufend Tiere von der Schweiz nach Deutschland und umgekehrt platziert werden. Der Hund wurde nun in der Schweiz platziert. Mir kam es auch so vor, als würde das Töten als Druckmittel eingesetzt. Dieselbe Kollegin holte mal einen Wurf ca. 1-jähriger Hunde von Indien in die Schweiz. Das ist anscheinend nicht dasselbe, wie ein Tier von der Schweiz nach Deutschland zu bringen. (Für Mikes Transport hätte ich gesorgt.) Diese Indienhunde durften beim einten TA nicht ans Anschlagbrett, um ein zuhause zu finden, da dort Auslandstiere nicht unterstützt werden, weil es hier ja genug hat. War auch schon bei dem TA, die mich auch darauf ansprachen, weil ich mit zwei Katzen aus Rumänien dort war, dass es hier genug Tiere hat und ich keine Pflegemietzis mehr vom Ausland nehmen soll, weil die ja dann nur hier in den Tierheimen landen!!! Diese Aussage hat mich extrem aufgeregt!

    Noch was zum Thema Züchter: Es gibt solche und solche. Leute, die vom Züchter einen Hund wollen, werden keinen vom Tierschutz nehmen. Wartelisten bei Züchtern können lang sein. Es wird lieber ein bis zwei Jahre auf den nächsten Wurf gewartet, als einen anderen Hund zu nehmen. Hunde vom Tierschutz gelten als "Problemhunde". Dies ist mal einer der Gründe, warum Züchter bevorzugt werden. Ich unterscheide Züchter und Vermehrer. Oben erwähnte Kollegin hat einen Collie von einem Vermehrer. (Mit Vermehrer meine ich solche Menschen, denen die Hunde total egal sind und man nur Welpen produziert, um Geld zu verdienen.) Dieser Collie hat grosse gesundheitliche Probleme (starke HD und Magen-, Darm-Probleme). Was man so über diesen Vermehrer hört, ist katastrophal, aber dagegen unternommen wird nichts. Wenn man sich nur um die Tiere im eigenen Land kümmern will, warum greifft man dort nicht ein?

    Cabal

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