16.05.2009
Niedersachsen: Maulkorb- und Leinenzwang für große Hunde, Chips für alle
Hannover (aho) – Nach mehreren Beißattacken in den vergangenen Wochen will die niedersächsische CDU/FDP-Landesregierung einen Maulkorb- und Leinenpflicht für Hunde verordnen, die schwerer als 20 Kilo und größer als 40 Zentimeter sind. Ein generelles Freilaufverbot für Hunde ist aber nicht geplant.
Verurteilte Gewalttäter und Drogenabhängige sollen künftig keine großen oder gefährlichen Hunde mehr halten dürfen. In Hildesheim hatten am vergangenen Sonnabend zwei nicht angeleinte Rottweiler zwei Kleinkinder und deren Mutter angefallen und schwer verletzt. Die Besitzerin der Hunde hatte 18 Vorstrafen u. a. wegen Drogendelikten und Körperverletzung. Wenige Tage später gab es weitere Vorfälle in Hildesheim, Salzgitter und auf Wangerooge.
Von der Maulkorb- und Leinenpflicht könnten nur Halter befreit werden, „die sich gemeinsam mit dem Hund einem Eignungstest beim Tierarzt unterziehen“, wird der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, Gert Hahne, in Hannover in Medienberichten zitiert.
Außerdem soll künftig jedem Hund ein Mikrochip unter die Haut eingepflanzt werden, so dass der Hund und der Besitzer identifiziert werden können. Hält sich der Besitzer nicht an die Chip-Pflicht, plant das Ministerium Geldbußen in dreistelliger Höhe. Bis August soll die Neuregelung verabschiedet werden, berichten der NDR und verschiedenen Zeitungen gleichlautend.