5 Hunde konnten das russische Shelter "Kozhuhovo" am 30.04.2016 verlassen

Mal wieder ein kleiner Bericht über 5 Hunde die dieses Mal das Shelter verlassen konnten.

Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit - Ausreise-/Ankunftstag bei Timis.

Ich möchte Euch gerne die gereisten Hunde ein wenig vorstellen
Fantik – ca. 11 Jahre alt; aus diversen gesundheitlichen Problemen Notfall; wie lange er im Shelter lebte, ist unbekannt (mind. seit 2013 - da gibt es die ersten Aufzeihnungen über ihn)

Mit seinen geschätzten 11 Jahren gehörte Fantik zu den Senioren im Shelter und für diese ist das harte Shelterleben besonders schwer. Das qualitativ schlechte Shelterfutter und dies auch nicht einmal in ausreichender Menge, lies Fantik gefährlich abmagern… seine Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht mehr richtig.
Im September 2015 ist es dann passiert – Fantik geriet in eine Beißerei zwischen anderen Hunden. Fantik, der Streit immer aus dem Weg geht, konnte nicht schnell genug ausweichen. Er wurde schwer verletzt. Mehrere Bisse bekam er ab, die schlimmsten waren am Hals… seine Halsschlagader wurde nur knapp verfehlt.
Fantik kam daraufhin ins Hospital des Shelters, eine kleine Käfigbox war nun sein Lebensraum. Fantik wirkte nur noch niedergeschlagen und traurig. Seine Genesung dauerte lange und er erholte sich nur schwer.
Hinzu kam, dass ihm sein Rücken zu schaffen machte. Der Tierarzt vermutete, dass er vielleicht sogar durch die Beißerei, eine Kompression der Brustwirbelsäule erlitten hat.
Auch fiel auf, dass er Probleme mit seinem Herzen hatte.
Doch Fantik hatte seinen Lebensmut nicht verloren. Er wollte laufen und sich bewegen und genau das kam durch seine Unterbringung im Hospital viel zu kurz.
Fantik konnte dank der russischen Freiwilligen in eine Pflegestelle/Pension umziehen, um besser versorgt werden zu können und um zu Kräften zu kommen.

Doch nun hat er es geschafft - Fantik hat jetzt ein Zuhause und eine eigene Familie.

Grushenka – ca. 10 Jahre alt; Handicap-Hündin (3-beinig); Notfall; lebte seit 2012 im Shelter

Auch Grushenka ist eine Seniorin. Ihr fehlt ein Vorderbein, wann und warum das Bein amputiert wurde, wissen wir nicht.
Das Laufen fällt ihr schwer. Für sie war das Shelterleben mit seinen wenigen Bewegungsmöglichkeiten und den vielen Hunden, um sie herum, schwer.
Im März dieses Jahres wurde bei Grushenka ein Tumor am Oberschenkel des linken Hinterlaufes entfernt. Der Tierarzt war nach der OP optimistisch gestimmt, aber leider ergab die Untersuchung des entfernten Gewebes, dass es sich um ein Weichteilsarkom handelte - bösartiger (maligner) Tumor.
Nach dieser Diagnose wurde Grushenka geröntgt und Ultraschall gemacht – lt. Tierarzt hat Grushenka keine Schmerzen, ihre Lungen sind klar und die Lymphknoten okay.
Als Nebenbefund beim Röntgen wurde im Bereich der Wirbelsäule ein Projektil festgestellt – offensichtlich wurde mal auf Grushenka geschossen.
Als die Fäden gezogen waren, musste Grushenka den Krankenbereich im Shelter verlassen und lebte nun wieder in einem der Außenzwinger. Das Leben dort war für sie, als Handicap-Hund, schon immer besonders schwer.
Ihre OP-Wunde war zwar soweit verheilt, aber dass alles dort für sie jetzt noch schwieriger war, sah man ihr deutlich an.

Eine Woche vor ihrer Reise in ihr neues Zuhause wurde Grushenka auch noch aus privaten Gründen abgesagt.

Zum Glück konnte sie aber auch in der kürze der Zeit noch ein neues Zuhause finden, wo sie es jetzt endlich leichter hat und eine eigene Familie an ihrer Seite, die sie umsorgt und alles nur Mögliche für sie tut.

Grushenka liegt im hinteren Körbchen. Vorne, das ist Pontius... auch ein Senior aus dem Shelter "Kozhuhovo".

Motya - ca. 9 Jahre alt; wie lange er im Shelter lebte, ist unbekannt (mind. seit Anfang 2013 - da gibt es die ersten Aufzeihnungen über ihn)

Motya, auch ein Senior aus dem Shelter, der jahrelang auf eine Chance wartete und man versteht einfach nicht, warum sich keiner in diesen Schatz verliebte.

Aber jetzt endlich hat auch er eine eigene Familie und kann sein Leben genießen... und das macht er auch.

Hier ein Video aus seinem Zuhause:

Habibi – ca. 4 Jahre alt; kam im Welpenalter ins Shelter - das war Anfang 2012

Habibi lebte fast ihr ganzes Leben im Shelter. Als Welpe kam sie ins Shelter, wurde erwachsen... nur einen Ausweg aus dem Shelter gab es für sie nicht. Als dann ihr bester Hundekumpel plötzlich starb, wurde es für Habibi noch schwerer... die beiden sah man immer zusammen. Sie ist groß, dunkel, im mittleren Alter und aktiv...

Aber auch sie hatte Glück und eine Familie wollte genau sie.

Torres – ca. 5 Jahre; wie lange er im Shelter lebte, ist unbekannt (mind. seit Anfang 2013 - da gibt es die ersten Aufzeihnungen über ihn)

Torres hatte im Shelter massiven Streß, die Vielzahl der Hunde und der dadurch bedingte hohe Lärmpegel setzten ihm sehr zu.
Torres hatte zwar auch mal Anfragen, aber keine passte.
Eigentlich versuchen wir die Hunde direkt in ein passendes Zuhause zu vermitteln. Doch für Torres war keines in Sicht, dafür hatte er aber ein anderes sehr gutes "Angebot".
Deshalb reiste er dieses Mal mit, seine liebe Patin holte ihn ab und brachte ihn zu einer befreundeten Tierschutzorga, die ihm einen Platz bei sich ermöglichte. Das ist ein kleines, privates Tierheim mit einem sehr engagierten Team.
Er hat dort nicht nur viel bessere Lebensbedingungen, sondern kann nun endlich auch etwas zur Ruhe kommen und die Menschen können ihn persönlich kennenlernen.

Er findet hoffentlich auch bald seine eigene Familie.

Es war ein wunderschöner Tag mit berührend schönen Übergaben. Alles verlief ruhig und entspannt ab.

Hier ein paar Videoeindrücke.

Motya schmiss sich erstmal genüßlich in einen ordentlichen Pferdehaufen

Karlson, Schnuti, Lisa und Pünktchen - die 4 kleinen Ziegen, die seit Ende März bei uns sind und somit ihrem Schicksal gemästet und geschlachtet zu werden, entkamen... auch sie genossen die zusätzliche Aufmerksamkeit.

Motya konnte dann nicht genug vom saftigen Gras bekommen

Fantik:

Ja, für die alten und gehandicapten Hunde ist das Shelterleben besonders schwer.

Das ist Grushenka am 17.04.... noch im Shelter:

Man sieht, es ging ihr dort gar nicht gut. Aber zum Glück ist das nun Vergangenheit.

Es waren wieder "nur" einige wenige von den so vielen Wartenden ... aber für sie ändert sich nun alles. SIE haben es geschafft. Und andere werden folgen... hoffentlich schon bald.

Liebe Grüße
Daniela