22.08.2011 NRW fördert Modernisierung von Tierheimen; Auslandshunde sind K.o.-Kriterium

  • http://www.animal-health-online.de/klein/2011/08/…d-k-o-kriterium

    Ein Auszug.


    /7591/

    Zitat

    Recklinghausen/Essen (aho) – Einmalig in 2011 können bauliche Maßnahmen in Tierheimen mit bis zu 80% vom Land NRW bezuschusst werden. Pro Antrag sind maximal 40.000 € möglich, insgesamt stehen 500.000 € zur Verfügung. Die Förderung ist an Bedingungen geknüpft. Zum Zeitpunkt der Entscheidung über den Antrag müssen unter anderem folgende Unterlagen und Anlagen vorliegen: Eine Verpflichtungserklärung des Tierheimträgers, für den Zeitraum von 5 Jahren keine zum Zwecke der Vermittlung aus dem Ausland verbrachten Tiere in das Tierheim aufzunehmen;

    Grüßle von

    Roswitha

  • Die Menschen, die die Kampagne gegen Auslandshunde unterstützen, wehren sich dagegen als Rassisten betitelt zu werden. Könnte man sie als Nationalisten bezeichnen ?
    Na, man kann dem Geber nicht vorschreiben, wie Fördergelder verteilt werden sollen. Allerdings betrachte ich persönlich die Nehmer:Tierheime oder sonstige Institionen, die Auslandshunde diskreminieren, kritisch.
    Die verpflichten sich theorhetisch einem Hund in Not aufgrund seiner Herkunft Hilfe zu verweigern. Das kann ich nicht gutheissen.
    Praktisch ist das ohnehin nicht ausgegoren. Wie steht es denn mit Fundhunden ? Da wird ein Hund z. B. von der Polizei eingeliefert, im TH gescannt, wobei festgestellt wird, dass der Hund aus dem Ausland kommt und nun ? Ausetzen geht nicht - ungeliebter Insasse ?
    Oder ein Mitbürger gibt in so einem TH einen Hund unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ab. Später stellt man fest: falsche Herkunft. Und dann ? Zurückgeben - oder ungeliebter Insasse ?
    Völlig unausgegoren das Ganze, meiner Meinung nach.
    Tierheime, die sich auf so eine Geschichte einlassen, denken nicht weit genug. Ich wette aber, weil man Geld braucht, wird es da jede Menge Bewerber geben um ans Geld zu kommen.
    Ich hoffe dass demnächst nicht Fördergelder für Krankenhausneubauten vergeben werden, unter der Prämisse 5 Jahre lang nur deutsche Patienten zu behandeln............. :evil:

    Diskriminierung von Hunden aufgrund ihrer Rasse, Grösse oder Herkunft- pfui Deibel !
    Man schmeisst ein Leben nicht weg, nur weil es behindert ist !

    Einmal editiert, zuletzt von hushpuppy (23. August 2011 um 15:50)

  • Zitat

    Original von hushpuppy
    Ich hoffe dass demnächst nicht Fördergelder für Krankenhausneubauten vergeben werden, unter der Prämisse 5 Jahre lang nur deutsche Patienten zu behandeln............. :evil:

    Genau das habe ich beim lesen auch gedacht ...

  • Zitat

    Original von deichkrabbe

    Genau das habe ich beim lesen auch gedacht ...

    Ich nicht.

    es geht doch gar nicht um Ausgrenzung. So etwas anzustacheln ist doof.

    Ein Hund ist immer das Spiegelbild seines Menschen.
    © Oliver Jobes, (*1966), Erziehungs- und Verhaltensberater

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    fett von mir

    Der Text sagt eigentlich eindeutig, dass es hier darum gehen soll, dass diese THs nicht aktiv Tiere aus dem Ausland zum Vermitteln nach Deutschland holen sollen.
    Davon kann man jetzt halten, was man will, aber es schließt mit Sicherheit nicht die Aufnahme von Fundhunden oder Übergabetieren, die ursprünglich aus dem Ausland kommen aus....und der Vergleich mit dem Krankenhaus hinkt ein bißchen...Würde im Umkehrschluss heißen, dass sich deutsche Krankenhäuser Patienten aus dem Ausland holen um sie hier zu behandeln ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hier ist das entsprechende Dokument des Landes NRW als PDF zu lesen:

    Tierheimförderung NRW

    Die Formulierung kann man zwar spitzfindig sehr frei interpretieren, jedoch sollte man versuchen die Intention des Schreibers zu ergründen:

    Zitat


    Eine Verpflichtungserklärung des Tierheimträgers, für den Zeitraum von 5 Jahren keine zum Zwecke der Vermittlung aus dem Ausland verbrachten Tiere in das Tierheim aufzunehmen;

    Ich gehe davon aus, dass mit der Maßnahme keine neuen Kapazitäten für (öffentliche) Tierheime geschaffen werden sollen, die bereits jetzt freie Plätze haben und diese mit Tieren aus dem Ausland füllen.

    Ich sehe das nicht als "rassistisch", sondern als Versuch die Modernisierung in den Vordergrund zu stellen und nicht die Kapazitäten, die dann eigentlich (lokal!) nicht gebraucht würden.

  • Danke Katja und Martin, genau so sehe ich das auch. :oi:

    Alle anderen Kommentare, die mir noch auf der Zunge liegen, verkneif ich mir jetzt lieber.

  • Würde im Umkehrschluss heißen, dass sich deutsche Krankenhäuser Patienten aus dem Ausland holen um sie hier zu behandeln

    Es gibt genügend deutsche Krankenhäuser, die Patienten, insbesondere Kinder aus ausländischen Kriegsgebieten nur zum Zwecke der Behandlung aufnehmen, da in den Herkunftsländern eine Behandlung nicht möglich ist. Die Behandlung wird von Fördergeldern und Spenden bezahlt. ;)

    Zitat

    keine zum Zwecke der Vermittlung aus dem Ausland verbrachten Tiere

    Etliche THme nehmen gerne gut vermittelbare Tiere aus dem Ausland um damit eine notwendige nicht nur wirtschaftlich notwendige Lücke zu schliessen, da sie selbst die Nachfrage von Interessenten nach einem "gewünschten Typ Hund" nicht decken können. Ein Nebeneffekt ist ein erhöhtes Publikumsaufkommen, bei dem dann auch der eine oder andere "Ladenhüter" ein Zuhause findet oder Menschen anfangen sich aktiv zu engagieren, z. B. als Gassigänger.
    Abgesehen davon das auch tatsächlich in Deutschland "gängige Hunde" wie z. B. reinrassige Möpse, Shizus, Shar-Pei etc. in den ausländischen Perreras sterben, wenn hier nicht "Asyl" gewährt wird. Diese Möglichkeit wird aufgrund nationaler Herkunft verwehrt.

    Mal abgesehen, rein rechnerisch ist der "Topf" der Fördergelder ziemlich dünn für Baumasssnahmen, wenn sich genügend THme bewerben.

    Aber der Öffentlichkeitseffekt: "NRW gegen Auslandshunde" hat in meinen Augen einen grossen diskreminierenden Wert, ist dazu geeignet Beispielcharakter zu erzeugen und das ist meiner Meinung nach gewollt.

    Zitat

    es geht doch gar nicht um Ausgrenzung. So etwas anzustacheln ist doof.


    @ Susi Lustig
    Meiner Meinung nach geht es um Ausgrenzung - und das im wahrsten Sinne des Wortes . Und eine derartige Ausgrenzung anzustacheln finde ich nicht in Ordnung.

    Erst waren es die Listis, bei den grossen Hunden hat NRW mit der 20/40er-Regelung ebenfalls diskreminierend eingewirkt. Nun die Auslandshunde..und was kommt als Nächstes :evil:

    Diskriminierung von Hunden aufgrund ihrer Rasse, Grösse oder Herkunft- pfui Deibel !
    Man schmeisst ein Leben nicht weg, nur weil es behindert ist !

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von hushpuppy
    Es gibt genügend deutsche Krankenhäuser, die Patienten, insbesondere Kinder aus ausländischen Kriegsgebieten nur zum Zwecke der Behandlung aufnehmen, da in den Herkunftsländern eine Behandlung nicht möglich ist. Die Behandlung wird von Fördergeldern und Spenden bezahlt. ;)

    Und die Kinder werden danach vermittelt um die Krankenhauskassen zu füllen? :augenrollen:
    Der Vergleich hinkt weiterhin... drehe es wie du willst...

    Die lobenswerden Fördergelder und Spenden, die für diese ausländischen Patienten gezahlt werden sind zweckgebunden. Mir ist kein Krankenhaus in Deutschland bekannt, welches Fördergelder dafür bekommt "überzählige" Quartiere zu bauen um dort dann (kostenlos) ausländische Patienten zu behandeln.

    Plätze bedeuten nicht nur Platz sondern auch Arbeit. In einem Tierheim ist einer der größten (meist sogar der größte) Kostenfaktor die Arbeit. Bedeutet, dass jedes Tier nicht nur einfach eingepfercht und verwaltet wird, sondern auch betreut werden muss. Ein Tierheim, welches einerseits über zu hohe (Personal-)Kosten jammert und sich dann aber gleichzeitig "Arbeit"und somit Kosten vorsätzlich reinholt, sollte seine Aufgabenstellung überdenken. Und AuslandstierSCHUTZ (!) der Gewinn bringt... ist wohl eher in der Kategorie Handel anzusiedeln.

    Ich bin sicher kein Gegner des Auslandstierschutzes (sonst würde ich wohl nicht dieses Forum betreiben...), aber eine Argumentation, dass "Rassehunde" in ausländischen Tierheimen sterben, während wir hier (angeblich!) nur Mischlinge in den Tierheimen anbieten... das ist für mich nicht "nationalistisch", sondern selbst schon grenzwertig zu rassistisch.

    Hat ein (womöglich qualgezüchteter) bulgarischer Mops mit 14 Seiten Stammbaum mehr Recht zu leben als ein deutscher Mixhund mit 14 vereinten Hunderassen?

    Während manche Orgas fröhlich süße Hundewelpen über die Grenzen karren, sitzen bei uns im Tierheim auch ältere Pekinesen, ShiTzus, Dackel, Collies, Pudel usw.

    Rassehunde findet man auch in deutschen Tierheimen zur Genüge... ob aus deutscher oder ausländischer "Produktion".

    Hat ein 5 Jahre alter ("deutscher") Pekinese wirklich eine Chance, wenn er direkt neben einem kleinen, süßen 5 Monate alten (serbischen) Peki-Welpen sitzt? In 9 von 10 Fällen nicht...

    Ein Tierheim unweit von uns brüstet sich in der Zeitung damit, dass sie in den letzten Jahren über 1.000 ausländische Hunde vermittelt haben (wobei sie keinen Ton über die im gleichen Zeitraum vermittelten "deutschen" Hunde verlieren). Nach welchen Kriterin wurden die wohl ausgesucht? Sicher sind da nicht die alten oder gebrechlichen per LKW rübergekarrt worden.
    Der Verein bezieht auch Gelder aus öffentlichen Töpfen... Töpfe, die wir in unserem Tierheim auch gerne anzapfen würden. Aber allein die Größe der Projekte verhindert meist, dass die kleineren Tierheime zum Zuge kommen. Das hat nichts mit "Wettbewerb" untereinander zu tun... das ist einfach nur sichern von Pfründen.
    Ist unsere Arbeit weniger wert, weil wir nicht im großen Stil Hunde importieren, sondern bereits mit den regionalen Tieren meist mehr als gut gefüllt sind?

    Wir helfen immer wieder, wenn Not am Tier ist und wir gerade einen Platz übrig haben... und dabei ist es egal woher das Tier kommt. Nur sind unsere knapp 30 Plätze meist bereits mit Hunden gefüllt, die in Deutschland zuviel waren.

    Und das sind beileibe nicht alles "deutsche" Hunde sondern immer öfter auch Hunde aus Auslandsvermittlungen, die auf Plätze gekommen sind, die die Hunde nicht halten konnten... sei es aus Unvermögen, wegen falscher Angaben durch die Vermittler oder sonstigen Gründen.

    Und ich denke bei solchen Abgaben / Aufnahmen wird das Land NRW die Fördermittel nicht streichen...

  • Bin doch etwas erschrocken.
    Tierschutz darf (genauso wie bei den Menschenrechten) keine Grenzen haben. Wer (z.B.im Urlaub) die dramatische Lage der Tiere in Rumänien, Spanien, Polen, Portugal.... gesehen hat, weiss was ich meine.
    Man kann den Tieren in diesen tierschutzmässigen rückständigen Ländern doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Wenn wir Grenzen setzen, dann sollte man auch keine Milliarden mehr in bankrotte Länder investieren, oder in Banken, oder in die 3.Welt....
    Wenn also keine ausländischen Tiere nicht mehr in Deutschland aufgenommen werden sollen, dann bitte zuerst einmal alle Züchter verbieten (die im übrigen natürlich auch im Ausland verkaufen), alle Subventionen für ausländische Probleme einfrieren, ......
    Nochmals sorry, ich lebe in Spanien und sehe tagtäglich die nicht zu ertragenen Misstände. Und niemand intern fühlt sich verantwortlich oder ändert etwas an der schlimmen Situation hier mit Strassenhunden, usw....
    Deutschland, Schweiz und andere wenige Länder sind Vorreiter in Sachen Tierschutz in Europa ?? Ganz sicher, ja.
    Aber wenn diese Länder jetzt wieder ein paar Schritte zurück gehen, dann heisst das doch, dass uns Tiere von ausserhalb einfach egal sind. Ich glaube, ein wirklicher Tierschützer kann das nicht gutheissen....oder täusche ich mich da?? Im übrigen: ein Deutscher Hund spricht "Wau, wau", genauso, wie ein italienische Hund.
    Wir sollten stolz sein, dass wir zumindest in Deutschland einiges erreicht haben im Tierschutz. Schliessen wir jetzt die Türen, wird sich europaweit gar nichts mehr ändern, und all der beinahe hoffnungslose Kampf aller Tierschützer in den anderen Ländern, wäre um Jahre zurückgeworfen. Bitte lasst das nicht zu.

    • Offizieller Beitrag

    Öööhhhmm...ganz so is es ja nu nicht. Es geht hier ja "nur" darum, dass Vergrößerungsmaßnahmen nur unter diesem Aspekt vom Land gefördert werden, und welchen gedanklichen Hintergrund das wahrscheinlich hat, kannst Du in Martins Post nachlesen.
    Niemand hat ein Verbot für den Auslandstierschutz ausgesprochen und - das ist jetzt meine persönliche Meinung - durch Herkarren wird sich in den TH der Herkunftsländer nicht wirklich was ändern.....Was nicht heißt, dass ich mich nicht über jedes gerettete Leben freue, habe selber ein Dreibein aus Etxauri.
    Aber so einfach sind die Dinge nunmal nicht ;)

  • Hallo Martin,
    wollte dir noch sagen, dass ich Dir recht gebe, dass ein Tierheim, was keine weiteren Kapazitäten hat, zum Wohl des Tieres, dann auch nicht auf Teufel komm raus irgendwelche Welpen oder ausländischen Tiere aufnehmen sollte. Es macht natürlich nur Sinn, wenn zum einen Kapazität da ist und zum andern die eigenen Tiere gut vermittelt werden können. Sich mit wer-weiss-wieviel ausländischen vermittelten Hunden zu brüsten (auf Kosten von nicht vermittelten deutschen Hunden) sollte nicht der Weg sein. Ich weiss, ist ein schwieriges Thema, mit sehr viel Pro und Contra.... Lieben Gruss

  • Zitat

    Original von Katja
    Öööhhhmm...ganz so is es ja nu nicht. Es geht hier ja "nur" darum, dass Vergrößerungsmaßnahmen nur unter diesem Aspekt vom Land gefördert werden, und welchen gedanklichen Hintergrund das wahrscheinlich hat, kannst Du in Martins Post nachlesen.
    Niemand hat ein Verbot für den Auslandstierschutz ausgesprochen und - das ist jetzt meine persönliche Meinung - durch Herkarren wird sich in den TH der Herkunftsländer nicht wirklich was ändern.....Was nicht heißt, dass ich mich nicht über jedes gerettete Leben freue, habe selber ein Dreibein aus Etxauri.
    Aber so einfach sind die Dinge nunmal nicht ;)

    Genau so ist es. Danke, Katja!

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Hallo Katja,
    vielleicht habe ich etwas zu "radikal" meinen Kommentar abgegeben, und ich gebe Dir ja soweit auch recht. Nur, ich sehe auch, dass mit solchen Subventionen man doch versucht, die ausländischen Tieren einzugrenzen. Kurz gesagt: "Geld zur Vergrösserung, aber nur wenn....."
    Das ist der Punkt, den ich nicht unbedingt gutheisse. Denn das grenzt ja wieder aus. Es ist hart und eigentlich auch nicht gutzuheissen, aber ganz ohne die Unterstützung deutscher Tierschutizorganisationen, können wir unser spanisches Tierheim (staatlich unabhängig) direkt schliessen. Es ist total traurig, aber leider wahr. Hier hast du leider nichts an Hilfe zu erwarten. Eine Todesspritze ist halt billiger als eine Kastration (sorry, bin ja schon wieder radikal).
    Alles in allem bin ich absolut der Meinung, mehr im eigenen Land zu bewegen, aber die Mühlen hier mahlen leider nur sehr langsam, ich gebe die Hoffnung und den Kampf aber nicht auf ;)
    Lieben Gruss