Marlon saß im Aussenbereich der "Ecarisaj" in Cluj und hat mir hinterher geweint als ich gegangen bin; allein das, dieser Blick und seine Größe haben mich dazu bewogen auch ihn zu reservieren. Große Hunde werden dort generell als gefährlich eingestuft, sprich, auch kastriert nicht wieder frei gelassen, sein Schicksal war also vorhersehbar.
Als wir uns nach dem Besuch des "städtischen Tierheims" mit Miri und Attila getroffen haben, erzählte ich ihnen natürlich auch von "meinem" Marlon. Würden sie ihn wirklich vier Wochen oder zumindest bis ein Platz in der Pension frei ist, durchfüttern? Ich weiß nicht warum, aber gerade bei ihm, der sich offensichtlich auf dem Abstellgleis in der "Ecarisaj" befand, hatte ich ein ganz besch... Bauchgefühl. Ja, und Miri fiel nichts anderes ein, als zu sagen, wir holen ihn am Mittwoch zu uns und nehmen ihn in Pflege - Halleluja, unsere Leut´s vor Ort sind einfach klasse
Marlon´s Kosten trage natürlich ich, er braucht keine Paten. Ich hoffe nur, dass wir eine tolle Pflegestelle oder eine endgültige Familie für ihn finden, denn leider ist es ja oft so, dass ein Hundi schnell uninteressant wird, wenn man ihn in Sicherheit weiss...
...und es warten doch noch so viele...
Miri und Attila holen Marlon aus der "Ecarisaj"...
...ist das ein Blick?
Bis jetzt schreibt Miri über ihn nur positives
29.04.2011:
ZitatAlles anzeigenHallo Michi,
jetzt kann ich dir endlich ausfuehrlich erzaehlen, wie es deinem Schuetzling so geht.
Er ist grundsaetzlich sanft, aber extrem wehleidig und zimperlich. Sogar beim Fiebermessen zickt und jammert er...
Noch hat er minimal erhoehte Temperatur (genau 39,0, wahrscheinlich entweder wegen der Kastra oder der Tollwutimpfung...), deswegen bekommt er noch Antibiotika. Die Tollwutimpfung werde ich dann lieber wiederholen, wenn er ganz fit ist und auch etwas zugenommen hat...In der Ecarisaj war er total verschuechtert und bewegte sich immer von all den Menschen dort weg. Kein Wunder, so wie die ihn behandelten. Nur wegen seiner Groesse wurde er gefuerchtet und entsprechend behandelt.
Klar, ich binde ihm auch die Schnauze zu, wenn ich was machen muss, was er nicht mag - aber man muss ihn deswegen nicht gleich so hart und ruppig anpacken, wie sie es dort taten...Im Auto war er absolut vorbildlich und hat auch nicht gespuckt! Wir mussten noch einen kurzen Stopp am Cafe machen, da habe ich ihn im Hof angebunden - auch voellig problemlos! Die Kinder im Hof (die uns ja immer die Welpen spielend sozialisieren) hielten sich von ihm fern, interessierten ihn aber eh gar nicht.
Nach der laengeren Fahrt zu uns wurde ihm doch uebel, deswegen gingen wir das allerletzte Stueck lieber zu Fuss. Er geht ziemlich gut an der Leine, zeigt, wo er lang will, laesst sich aber auch davon abbringen.
Klaeffende Hunde interessierten ihn nicht, eine Kuh auch nicht. Katzen und Ziegen haette er sich gerne naeher angesehen, kam aber doch mit mir mit, als ich ihn weglockte!Bei uns im Garten blieb er in unserer Naehe. Geschirr und kurze Leine blieben dran.
Erste Begegnung wie immer mit Fee, aber die war uninteressant. Dala und Wolf auch. Nicci hatten wir nicht einfangen koennen, aber die kommt in solchen Situationen sowieso erst spaeter hervor - auch uninteressant.
Dann also die Rabauken, einer nach dem anderen. Felix klaeffte - egal, Malik und Mugur hatte wohl die Groesse des Neuzuganges die Sprache verschlagen...
Er liess sich von allen begutachten und zeigte selber wenig Interesse.Viel spaeter, als wir dann ins Haus gegangen waren hoerten wir geknurre und rannten raus - um anzusehen, wie Mugur den Neuen anmachte und dieser sich wie ein Welpe schreiend und wimmernd in eine Ecke verkroch...
Mugur war ja bisher unser groesster und ist leider Anfuehrer... und er ist so unsicher, dass er es bei Neuzugaengen immer erstmal uebertreibt.Tatsaechlich hat sich der Riese Mugur untergeordnet.
Er ist allen gegenueber supersanft, laesst sich alles gefallen.
Sein Blick ist unglaublich, er haelt sich wohl fuer einen Welpen. Er will auch immer in menschlicher Naehe sein.
Zum Glueck hat er guten Appetit, ist aber waehlerisch. Trockenfutter ist nicht so sein Ding.
Aber das Begruessungsmenue aus Reis-Karotten-Brennessel-Loewenzahngemuese mit rohen Huehnerherzen fand er sehr lecker (Fees, Wolfs und Flohs Portionen hat er auch noch afgefuttert. Die drei mochten es nicht und bekamen TroFu hinterher...) Heute gab es dann den Rest davon mit TroFu vermischt, und er hat wieder gut gefuttert.
Von dem alten Fell habe ich schon den Grossteil ausgezupft und gebuerstet. Da ist er sehr geduldig.Der erinzige bisher aufgefallene Knackpunkt an dem Riesen ist tatsaechlich nur, dass er die Hand mitfrisst, wenn man ihm was geben will... Das hat er wohl nie gelernt...
Ein guter Name ist uns noch immer nicht eingefallen - er reagierte auf "Dicker"... na toll, doofer geht's kaum...
Liebe Gruesse,Miri
Nun heißt er ja Marlon
Hier sieht man gut, wie groß er ist, und vor allem wie dünn
Mail vom 06.05.2011:
ZitatMarlon ist absolut stubenrein, und weil er so ein ruhiger Geselle ist, verpennt er den Grossteil des Tages. Wenn ich frei habe und mich zu ihm setze pennt er auch die meiste Zeit...
Wenn ich mal kurz zum Laden im Dorf muss, nehme ich Marlon mit, klappt prima. Nur Katzen und Huehner haette er gerne als Snack... Von kleinen Hundewelpen halte ich ihn auch lieber fern...
Ansonsten scheinen ihm die gequetschten Ohren noch wehzutun, aber ausser einem 1cm Kratzer ist nichts zu sehen...
Uebrigens ist Marlon nicht verfressen, seine Riesenportion frisst er nichtmal auf, den Rest gebe ich ihm immer abends - er muss ja noch kraeftig zunehmen! Er selektiert auch, genauso wie Wolf... Mir gegenueber verteidigt er seinen Napf gar nicht. Und er macht brav Sitz fuer sein Fressi.
Allgemein ist er komischerweise mitr gegenueber viel hoeflicher als Attila gegenueber. Ich kann auch mit Leckerli an ihm vorbei gehen, ohne bedraengt zu werden.
Attila wird sogar bedraengt, wenn er nur mal Leckerli in der Tasche gehabt hatte... bis Marlon dann kapiert, dass gar nix mehr drin ist...Ansonsten ist mir nichts weiter an Marlon aufgefallen, ausser, dass er ein toller Hund ist!
Liebe Gruesse,
Miri
Kontakt: Michaela@fellchen-in-not.de, Tel. 05341/1885403