Simone...das fällt dann aber unter Importverbot und das sind in der Tat zwei völlig verschiedene paar Schuhe.
Aber wir kommen vom Thema ab....irgendwie.
Simone...das fällt dann aber unter Importverbot und das sind in der Tat zwei völlig verschiedene paar Schuhe.
Aber wir kommen vom Thema ab....irgendwie.
Bei AHO findet sich heute ein längerer Text über mögliche Konsequenzen aus dem Todesfall. Für mich besonders interessant dabei sind die im Text veröffentlichten Zahlen über die Fallanzahl insgesamt und die beteiligten Hunderassen...
Bei den absoluten Zahlen sollte man auch bedenken, das auch durch Hunde verursache (Verkehrs-)Unfälle wohl eingerechnet sind....
ZitatAlles anzeigenNach der tödlichen Beißattacke von Oldisleben: Thüringer Innenministerium prüft Verschärfung von Vorschriften
Erfurt (PM) – Das Thüringer Innenministerium wird die tödliche Hundeattacke von Oldisleben, bei der ein dreijähriges Mädchen von vier Hunden zu Tode gebissen wurde, zum Anlass nehmen, die vorhandenen Vorschriften zum Schutz der Bevölkerung zu prüfen. „Es ist selbstverständlich, dass wir nach einem solch dramatischen Ereignis nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir werden die Ermittlungsergebnisse von Polizei und Staatsanwaltschaft danach auswerten, welchen Beitrag staatliche Vorschriften dazu leisten können, solche schrecklichen Vorfälle zu verhindern. Wir wollen den Grundsatz, dass der Halter voll für seine Hunde verantwortlich ist, noch stärker zur Geltung bringen“, erklärte der Thüringer Innenminister Professor. Dr. Peter M. Huber, der bereits am Samstag nach Bekannt werden des Vorfalls seine tiefe Betroffenheit und seine Anteilnahme mit den Eltern des getöteten Kindes zum Ausdruck gebracht hatte.
In Thüringen gilt bereits seit dem 21. März 2000 die Gefahrenhundeverordnung. Sie legt fest, welche Hunde aufgrund ihres Verhaltens, ihrer Abstammung oder weil sie entsprechend scharf abgerichtet worden sind, als gefährlich gelten. Das Halten als gefährlich eingestufter Hunde ist erlaubnispflichtig. Um eine solche Erlaubnis zu bekommen, muss der Halter selbst zuverlässig sein, Sachkunde nachweisen können und seinen Hund einem Wesenstest unterziehen. Wer keine Erlaubnis bekommt oder sich nicht darum kümmert, riskiert eine Geldbuße bis zu 5.000 Euro und den Entzug des Hundes. Insofern wird im Fall Oldisleben noch zu klären sein, von wem die Halterin die Hunde bezogen und warum sie für deren Haltung keine Erlaubnis eingeholt hat.
Die Thüringer Gefahrenhundeverordnung enthält keine Rasseliste. Die Festlegung einer Rasseliste wurde als nicht weitgehend genug empfunden, da nach allen Statistiken des Bundes und der Länder nicht die typischerweise als Kampfhunderassen bezeichneten Hunde für die meisten Körperverletzungen sorgen, sondern Mischlingshunde und Schäferhunde.
Dies geht auch aus der in Thüringen geführten Statistik hervor (s. Anlage). Danach wurden im letzten Jahr 418 Hunde registriert, die an Zwischenfällen beteiligt waren.
Darunter waren 65 Mischlinge oder Hunde deren Rasse nicht bestimmt werden konnte. Danach folgen die Deutschen Schäferhunde bzw. deren Kreuzungen mit 40 bzw. mit 24 Exemplaren. Ebenso haben 24 Altdeutsche Schäferhunde zur Statistik beigetragen und Mischlinge dieser Rasse in 22 Fällen. Danach kommen die als friedlich geltenden Hunderassen wie Golden Retriever (16 Hunde), Labrador Retriever (12 Hunde) und Labrador-Mischlinge (11 Hunde). Darüber hinaus waren 13 Rottweiler an den Vorkommnissen beteiligt.Unter den insgesamt 418 auffälligen Hunden im letzten Jahr waren 185 Hunde, durch die Personen leicht, und 60 Hunde, durch die Personen schwer verletzt worden sind.
Auch bei den schweren Verletzungen dominieren Schäferhunde (3), Schäferhund-Mischlinge (5) und Golden-Retriever (5) die Statistik. In sechs Fällen wurden die schweren Verletzungen durch unbekannte Rassen bzw. Mischungen verursacht.
Insgesamt wurden infolge der Beißattacken im letzten Jahr acht Hunde eingeschläfert.Die allgemein als Kampfhunde bezeichneten Rassen waren mit 30 Exemplaren an den insgesamt 418 registrierten Hunde beteiligt (7,18 %). Bei den leichten Verletzungen waren es 12 der insgesamt 185 Hunde (6,49 %) und bei den schweren Verletzungen 4 der insgesamt 60 Hunde (6,67 %).
Die Statistik zeigt, dass eine abschließende Rasseliste nicht unbedingt zu mehr Sicherheit beiträgt. In den Ländern mit Rasselisten ist damit zudem kein Verbot der Hundehaltung verbunden, sondern es werden nur Auflagen ermöglicht, die je nach Land von einem Wesenstest, über eine Halterprüfung bis hin zum Maulkorb- und Leinenzwang beim Führen der Hunde in der Öffentlichkeit reichen. In keinem Fall aber werden die konkreten Umstände der Kampfhundehaltung in den eigenen vier Wänden geregelt. Grundsätzlich gilt aber auch in Thüringen wie in allen anderen Ländern, dass der Halter seine Hunde innerhalb und außerhalb seines Grundstücks oder seiner Wohnung so zu halten und zu führen hat, dass von diesen keine Gefahr für Dritte ausgeht. Aus diesem Grund wird derzeit gegen die Halterin der vier inzwischen getöteten Kampfhunde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Das Bundesverfassungsgericht hat zudem in einem Urteil aus dem Jahr 2004 entschieden, dass Rasselisten, auch wenn sie kein Verbot der Hundehaltung, sondern nur Auflagen bedingen, an der Realität gespiegelt werden müssen, d. h. die Gesetzgeber haben zu klären, ob die in den Listen aufgeführten Rassen tatsächlich diejenigen sind, die am meisten zu den Beißvorfällen beitragen. Da dies in der Regel nicht so ist, wurden in den letzen Jahren einzelne Rasselisten reduziert oder ganz gestrichen. In Berlin wurde so zum Beispiel der Staffordshire-Bullterrier, also die bei der tödlichen Attacke in Oldisleben beteiligte Rasse, aus der Rasseliste genommen. In Niedersachsen wurde die Rasseliste ganz gestrichen. Die Tierschutz-Hundeverordnung des Bundes, die ein Züchten von aggressiven Hunden verbieten wollte, enthält seit 2006 ebenfalls keine Liste mehr. Auch wurde das entsprechende Zuchtverbot gestrichen.
Diese unsichere Rechts- und Sachlage hinsichtlich der Rasselisten hat auch in Thüringen dazu geführt, dass Ansätze zu einem Gefahrenhunde-Gesetz mit einer Rasseliste in der letzten Wahlperiode nicht zu Ende geführt wurden.Letztlich können alle Vorschriften nicht greifen, wenn sie nicht kontrolliert werden können, weil der der Halter, wie im Fall Oldisleben, die Hunde nicht angemeldet hat und die zuständige Behörde daher nichts von der Existenz dieser Hunde weiß. Aus diesem Grund erwägt das Thüringer Innenministerium auch in diesem Bereich schärfere Vorschriften zu erlassen. So könnte das Nichtanmelden von Hunden in Zukunft bereits als Beleg dafür dienen, dass der Halter nicht über die persönliche Eignung für das Halten von Hunden verfügt. Die Behörden wären dann auch in der Lage zu kontrollieren, ob die Personen, die einen Hund einer bestimmten Größe anmelden wollen, über die notwendige Sachkunde verfügen. Die Einführung eines solchen verpflichtenden und durch Prüfung zu belegenden Sachkundenachweises, wurde von Innenminister Huber bereits als weitere mögliche Konsequenz am Wochenende angekündigt.
Vorkommnisse mit Hunden im Freistaat Thüringen 2009 (Hundestatistik) (pdf)
Quelle: AHO vom 25.05.2010
Heute in RZ-online:
ZitatThüringen führt Hundeführerschein ein
Erfurt - Die Thüringer Landesregierung will einen Führerschein für Hundebesitzer einführen. Ein entsprechendes Gesetz soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Das kündigte Innenminister Peter Huber in Erfurt an. Außerdem müssten Hundebesitzer künftig eine Haftpflicht für ihre Tiere nachweisen. Hintergrund ist der Tod einer Dreijährigen im Kyffhäuserkreis, die vor Pfingsten von vier Kampfhunden totgebissen worden war.
ZitatOriginal von thomas
Bei AHO findet sich heute ein längerer Text über mögliche Konsequenzen aus dem Todesfall. Für mich besonders interessant dabei sind die im Text veröffentlichten Zahlen über die Fallanzahl insgesamt und die beteiligten Hunderassen...
Leider geben alle diese Statistiken keine Auskunft darüber inwieweit sich die einzelnen Rassen an der gesamten Hundepopulation beteiligen.
Es gab mal eine Untersuchung in der Schweiz vor 2 oder 3 Jahren... darin zeigte sich, dass der Schäferhund, die Rasse mit den meisten Beissvorfällen war. Allerdings war auch der Anteil der Schäferhunde an der gesamten Population überproportional.
Ich glaube es war Churchill, der sagte: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!
Und für das kleine Mädchen war es egal, ob es Bullterrier oder Königspudel waren... klingt jetzt bitterböse, ich weiss... aber ich kenne einfach zuviele liebenswerte "Listis" als das ich es an der Breite der Stirn festmachen will, ob ein Hund potentiell gefährlich ist oder nicht...
Und auch am Halter kann ich es nicht ausschliesslich festmachen... denn jeder Hund ist der Spiegel seiner persönlichen Geschichte.
Kein Halter kann für seinen Hund in jeder Situation jede Reaktion vorher sagen... schon überhaupt nicht, wenn der Hund eine unbekannte Vorgeschichte hat. So wie die meisten unserer Hunde...
Als ich Max hier aufgenommen habe, wußte ich nur sehr wenig über ihn bzw. seine Vorgeschichte. Er soll in Polen an der Kette gelebt haben und dort überflüssig geworden sein. Er wurde als lieb bezeichnet (was auch stimmt).
Mehr war nicht bekannt.
Ich habe keine Ahnung, was ihm in Polen alles zugestossen ist oder was er erlebt hat. Es hätte hier ein Hund ankommen können, der Kinder hasst, weil sie ihn an seiner Kette vielleicht geärgert haben.
Wir hatten Glück... er ist ein super lieber und super toller Hund, der alles und jeden mag und eine enorme Geduld mit Menschen und Tieren hat.
Trotzdem kann eines Tages eine Situation kommen, die ich nicht vorher sagen kann.
also,,. diese "Rassegeschichten" gehen mir ja nu auch schon länger auf den Geist.
Aber ich geh auch noch einen Schritt weiter.
Ist es ein Staff,,. ist es ein Hund,,,. ist es ein Lebewesen.
und Lebewesen ticken auch schon mal aus.
Kein Lebewesen kann in das andere hineinschauen (Röntgenbilder lassen wir nun mal raus)
Weiss ich ob Nachbarskatze mir irgendwann mal von der Mauer aus auf den Kopf springt und mir die Augen auskratzt "?" ,,... weil,,,. irgendwas halt.
weiss ich, ob der Mann der mir da in der Fussgängerzone entgegenkommt mir nicht gleich ein Messer in die Rippen jagt ? ,,.. weil,,,,.aus irgendeinem Grund halt.
War es ein Mann,,...,, muss ich ab dann bei jedem Mann damit rechnen ?
war es ein Chinese ?,,. tun das nun alle Chinesen ?
weiss ich, ob ich morgen in einen Amoklauf gerate ?
.... weil sich jemand über jemanden geärgert hat
war es eine kleine blonde Frau ?,,.... sind das immer kleine blonde Frauen die soetwas tun ??
oder war es ein -aus der Art geschlagener- grosser dunkelhaariger Mann "?"
Nein, bitte nicht falsch verstehen
Ich möchte hier nicht Menschen mit Hunden/Tieren vergleichen.
Ich möchte nur sagen wie ich das einschätze.
Es sind alles Lebewesen
... und die sind nun mal unberechenbar.
Wir können nur das Risiko so klein wie möglich halten
Gruss
Gekko
ZitatOriginal von Martin
Leider geben alle diese Statistiken keine Auskunft darüber inwieweit sich die einzelnen Rassen an der gesamten Hundepopulation beteiligen.
Für Berlin und Brandenburg gibt es für das Jahr 2003 eine solche Statistik (FU-Studie), wo die Anzahl der "Vorfälle" in Relation zu den gemeldeten Hunderassen gesetzt wurde. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe waren damals in Brandenburg Huskys und Schäferhunde und in Berlin Rottweiler und Schäferhunde "führend"...
Mir ging es in dem von mir verlinkten AHO Bericht auch eigentlich mehr um die absoluten Fallzahlen (2008 und 2009 gab es in Thüringen GsD keine Todesfälle), die aus meiner Sicht auf einem sehr niedrigen Niveau liegen - Haushaltsunfälle mit schweren, schwersten oder tödlichen Verletzungen gibt es deutlich mehr - von Verkehrsunfälle erst gar nicht zu reden. Allerdings lassen sich Haushaltsunfälle in der Presse leider nicht so plakativ darstellen wie Angriffe von "Kampfhunden", ansonsten gäbe es vermutlich schon einen "Haushaltsführerschein"....
ZitatAlles anzeigenOriginal von Gekko
also,,. diese "Rassegeschichten" gehen mir ja nu auch schon länger auf den Geist.Aber ich geh auch noch einen Schritt weiter.
Ist es ein Staff,,. ist es ein Hund,,,. ist es ein Lebewesen.
und Lebewesen ticken auch schon mal aus.
Kein Lebewesen kann in das andere hineinschauen (Röntgenbilder lassen wir nun mal raus)
Weiss ich ob Nachbarskatze mir irgendwann mal von der Mauer aus auf den Kopf springt und mir die Augen auskratzt "?" ,,... weil,,,. irgendwas halt.weiss ich, ob der Mann der mir da in der Fussgängerzone entgegenkommt mir nicht gleich ein Messer in die Rippen jagt ? ,,.. weil,,,,.aus irgendeinem Grund halt.
War es ein Mann,,...,, muss ich ab dann bei jedem Mann damit rechnen ?
war es ein Chinese ?,,. tun das nun alle Chinesen ?weiss ich, ob ich morgen in einen Amoklauf gerate ?
.... weil sich jemand über jemanden geärgert hat
war es eine kleine blonde Frau ?,,.... sind das immer kleine blonde Frauen die soetwas tun ??
oder war es ein -aus der Art geschlagener- grosser dunkelhaariger Mann "?"Nein, bitte nicht falsch verstehen
Ich möchte hier nicht Menschen mit Hunden/Tieren vergleichen.Ich möchte nur sagen wie ich das einschätze.
Es sind alles Lebewesen
... und die sind nun mal unberechenbar.Wir können nur das Risiko so klein wie möglich halten
Gruss
Gekko
DANKE! Ich finde es sehr treffend!!!
Die gerichtliche Aufarbeitung des Geschehens läuft derzeit.
ZitatGutachterin: Kampfhunde waren "Zeitbomben" +++ „Sie wollten an das Kind“
Im Verfahren am Amtsgericht Nordhausen gegen eine 44-jährige Hundehalterin aus Sachsenburg, deren vier Kampfhunde im Mai 2010 ein dreijähriges Mädchen zerfleischten, hat jetzt eine Gutachterin Stellung genommen.
Dr. Dorit Feddersen-Petersen, eine auf Hunde und Wölfe spezialisierte Verhaltensforscherin von der Universität Kiel, bezeichnete – so berichtet es die Thüringische Landeszeitung – das Hunderudel als “absolut sozial verwahrlost”. Die Hunde seien eine “tickende Zeitbombe” gewesen, weil sie außer ihrer Besitzerin und wenigen Besuchern kaum Menschen erlebt hätten und sich zudem als Rudel im Haus und auf dem Grundstück frei bewegen durften. „So ein Hunderudel ist immer sehr gefährlich“, wird die Gutachterin in der Presse zitiert.
Als die Mutter der Angeklagten an jenem Tag mit ihrer Urenkelin auf dem Arm die Treppe im Haus hinaufkam, sei bei dem Rudel ein zielgerichtetes Beutefangverhalten ausgelöst worden. „Sie wollten an das Kind“, sagte die Gutachterin. Dies, so Feddersen-Petersen, hätte jederzeit auf einen fremden Reiz hin passieren können.
Quelle: AHO vom 24.03.2011