Auf Wunsch von Keka... Dummy-Training.
Mal eine Frage vorweg: Bin ich hier eigentlich die einzige die mit ihrem Hund Dummyarbeit macht?!? Los, zeigt Euch!
ZitatAlles anzeigenOriginal von Caramel
Wir machen mit Caramel Dummy-Training damit er eine Aufgabe hat. Dummytraining bedeutet für den Hund Arbeit und das lastet ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Dummyarbeit heißt aber nicht, Dummy werfen und der Hund jagt kopflos hinterher. Da gehört schon mehr zu - vor allem Gehorsam. Es ist im Endeffekt die Arbeit die ein Jagdgebrauchshund auch ausführt - nur wird hier das erlegte Stück Wild durch einen Dummy ersetzt.
Beim "Markieren" wirft ein Helfer den Dummy in einiger Entfernung ins Gelände (wie die geschossene Taube die vom Himmel fällt). Der Hund sitzt während dessen neben dem Hundeführer und muss sich nun merken wo der Dummy gefallen ist. Auf einen Befehl (z.B. "apport") darf er dann los und die "Beute" holen und zu seinem Hundeführer zurück bringen.
Beim "Einweisen" liegt der Dummy irgendwo im Gelände und der Hundeführer weist seinen Hund ein. D.h. er arbeitet mit Sichtzeichen. Man schickt seinen Hund ins Gelände und zeigt ihm per Sichtzeichen ob er weiter links oder rechts suchen soll oder noch weiter nach vorne laufen muss. Für den Hund bedeutet das, dass er lernen muss mit seinem Halter eng zusammen zu arbeiten um zum Erfolg zu kommen.
Bei der "Freiverlorensuche" liegen verschiedene Dummys in einem Gelände und der Hund wird mit einem Suchbefehl hinein geschickt um selbstständig die Dummys zu finden (Nasenarbeit!) und sie dann nacheinander zum Hundeführer zu apportieren.
Das alles ist richtige Arbeit für einen Hund, denn er muss sowohl körperlich als auch geistig arbeiten. Er muss seinen Kopf "einschalten" und seine Nase benutzen. Caramel ist nach 2 Stunden Dummytraining in einer Gruppe mit ca. 10 Hunden in der jeder vielleicht so 5-6 Mal zum Einsatz kommt, jedesmal richtig platt und zufrieden.
Wenn ein Hund so arbeiten darf, dann ist er auch ausgelastet und dann kann man auch Jagdtrieb unter Kontrolle bekommen. Denn hier darf der Hund seine "Instinkte" einsetzen und ausleben - und das kontrolliert.
Zitat[i]Original von KerstinKatharina[i]
Ja, bitte! Die Kleine ist eindeutig auf´s Jagen programmiert.... und sie ist mit Futter "immer zu haben".... theoretisch die besten Voraussetzungen..... nur ich stell mich zu doof an!
Also ich von meiner Seite kann Dir aus meinen Erfahrungen folgendes erzählen:
Also wenn sie mit Futter zu haben ist, dann würde ich mit einem Futterdummy beginnen. Da ist der Anreiz höher und der Dummy ist interessanter. Außerdem solltest Du mit einer Schleppleine arbeiten.
Generell gilt bei der Dummyarbeit: Der Dummy ist nicht zum Spielen da, sondern zum Arbeiten. Um ihn "wichtig" zu machen, solltest Du ihn nach dem der Hund den Dummy apportiert hat auch immer gleich einstecken (Dummytasche, Jackentasche wohin auch immer). Außerhalb des Trainings bleibt der Dummy außer Reichweite des Hundes - wie gesagt er ist kein Spielzeug, sondern "wichtiges" Arbeitsmaterial. (im Endeffekt bleibt er somit auch etwas besonderes und wird nicht "abgenudelt" und mit der Zeit uninteressant)
Zu Beginn mußt Du dem Hund den Dummy erst einmal schmackhaft machen. Du mußt also das Interesse an dem Dummy wecken. Gleichzeitig solltest Du schauen, dass er duftmäßig auch etwas interessanter wird - ein nagelneuer Dummy ist nicht besonders interessant für Hundenasen. Erst ein vollgesabberter, oft durch Gras und Laub geschliffene und nach Frauchens Tasche duftender Dummy ist so richtig interessant. *lach*
Interesse am Dummy weckst Du indem Du ihn vor dem Hund etwas durchs Gras ziehst und ihn bewegst, mal einen Meter wegwirfst und Dich mit viel Körperspannung in vornübergebäugter Haltung mal ganz spannend anpirschst, starr mal interessiert auf den Dummy hinunter und stubs ihn evtl. mal mit dem Finger an. ich weiß, das hört sich doof an und man kommt sich auch ziemlich doof dabei vor - aber meistens wirkt es. Du kanst auch mal vor dem Hund damit herumtusseln als wolltest Du zum Spiel auffordern. Wichtig ist, sobald der Hund den Dummy ins Maul nimmt - loben und sich freuen! Wenn der Hund den Dummy nimmt und nicht mehr hergeben will, womöglich damit abhauen möchte, dann zieh Dir den Hund langsam mit der Schleppleine ran (wie ein Angler seine Angel einholt :D) und tausche den Dummy gegen ein Leckerchen. Anschließend öffnest Du den Futterdummy und der Hund darf sich etwas aus dem Dummy heraus nehmen.
Wenn Du das ein paarmal gemacht hast, wird sich schon langsam abzeichnen, ob die Kleine gefallen am Dummytraining findet.
Sobald das Interesse am Dummy geweckt ist, kannst Du den Dummy auch mal verstecken. Fang mit einfachen Verstecken an und lass den Hund dabei zusehen wie Du den Dummy versteckst. Dann schickst Du sie mit einem Suchbefehl (bei uns ist es "such") und einer wegweisenden Bewegung (Körperspannung beachten) in die entsprechende Richtung und läßt sie den Dummy suchen. Wenn sie ihn hat und nicht freiwillig bringen mag - Schleppleine langsam einholen, ein Tauschgeschäft machen, loben und den Hund eine Belohnung aus dem Futterdummy nehmen lassen. Gleichzeitig kannst Du dann auch anfangen den HUnd neben Dir sitzen zu lassen, den Dummy ein Stückchen weit wegzuwerfen und den Hund dann mit einem entsprechenden Befehl (bei uns ist es "apport") den Hund den Dummy holen lassen. Wenn er den Dummy nicht freiwillig zurück bringt gilt wieder die selbe Prozedur wie immer - Schleppleine einholen etc.
Gleichzeitig kannst Du von Anfang an anfangen mit Pfeiffe zu arbeiten. Sobald der Hund den Dummy gefunden und ins Maul genommen hat, kannst Du einen Rückpfiff darauf setzen (bei uns ist es ein Doppelpfiff). Die Pfeiffe ist sehr zu empfehlen, wenn man später einmal über größere Distanzen arbeitet oder auch beim "Einweisen" später sehr nützlich. Da kann man dann auf links, rechts, voraus etc. Pfeiffensignale setzen oder einen Suchpfiff auftrainieren auf den hin der Hund dann ins stöbern übergeht.
Wenn der Hund dann mit dem Futterdummy das "Spiel" verstanden hat, kannst Du langsam anfangen versuchsweise einen normalen Dummy einzusetzen. Auch der sollte schon mal eine Weile in der Tasche mit rumgetragen worden, etwas vollgesabbert und durch Dreck und Gras gezogen worden sein.
Generell gilt beid er Dummyarbeit: Mach nie zu viel und hör auf bevor(!) der Hund die Lust verliert. Also meist reichen schon 2-3 Markierungen oder Freiverlorensuchen und die Konzentration ist am Ende. Klappt es einmal gar nicht (damit meine ich der Hund hat kein Interesse, ist zu sehr abgelenkt mit Schnüffel etc.), dann pack den Dummy ein und hör auf. Mach ein paar Tage Pause und starte einen neuen Versuch. Es bringt nichts, wenn man dem Hund die Arbeit in dem Moment aufzwingen möchte - da verliert er zu schnell den Spaß an der Sache.
Ach ja... bringt der Hund den Dummy von sich aus zu Dir zurück, machst Du natürlich auch ein Tauschgeschäft udn lobst ausgiebig. Handelt es sich um den Futterdummy, so darf sich der Hund etwas daraus nehmen. Anschließend wird der Dummy sofort eingesteckt (schließlich hast Du da ein superhochwichtiges Dummy apportiert bekommen! :D)
So, dann wünsch ich Dir jetzt erst einmal viel Spaß und Erfolg! Es gibt viel zu tun...