Bellen und Drohgebärden beim Spaziergang

Ich habe da ein Problem, das nun langsam echt stressig wird. Vielleicht kann mir der Eine oder Andere einen Tipp geben.

Wenn ich beim spazieren mit meinem Hund unterwegs auf andere Hunde treffe, geht es mittlerweile schon 30m-40m vorher los, dass Mia anfängt geduckt den anderen Hund anzustarren, sobald sie näher kommen wird lautstark losgebellt und geknurrt, das Rückenfell ist aufgestellt. Ich habe sie immer ander Leine, kann sie also halten, aber es ist in den letzten Wochen stärker geworden und verschiedene Versuche meinerseits, zu agierne, schlugen fehl. Zweimal ist es auch so gewesen, dass ich beim Versuch Mia näher bei mir zu halten, von ihr gezwickt wurde, weil sie dermassen in Rage war...
Anfangs bin ich einfach weitergelaufen mit ihr. Dann habe ich angefangen resolut nein zu sagen und weiterzugehen. Eine andere Richtung einzuschlagen geht zwar, aber ich muss dann teilweise über Wiesen und Felder und komme mir wirklich auch schon bescheuert vor, dass ich den Spaziergang immer wieder ändern muss. Mit Futter ablenken geht nicht, weil sobald sie mit dem Fixieren anfängt ist sie damit überhaupt nicht mehr zu locken.

Muss dazu sagen, dass Mia ca 1,5- 2 jahre alt ist und ein ehemaliger Strassenhund.

Es gab Situationen, bei denen die anderen Hunde eigentlich unbeeindruckt auf sie dann zugegangen sind und dort wurde schon ersichtlich, dass sie eigentlich eher unsicher und ängstlich ist. Freut sich dann aber zum Teil auch und ist interessiert (wenn denn einer mal die Hürde bellender, drohender Hund überwunden hat ) Wenn es bei der Angst bleibt, versucht sie auch schon mal, sich aus dem Geschirr zu winden...hauptsache irgendwie weg.

Irgendwie weiss ich im moment grad gar nicht mehr was ich tun soll und merke, dass es mich mittlerweile auch stresst, da ich das Gefühl habe , langsam echt eingeschränkt zu werden durch dieses Verhalten.

Kann mir da jemand einen Ratschlag geben???

Hallo Going,
das mit dem zählen und versuchen abzulenken habe ich alles gemacht und ich denke mittlerweile eigentlich nicht mehr, dass es mit mir zu tun hat, da sie bei meinem Partner (der absolut nicht aus der Ruhe zu bringen ist) genau das gleiche Muster hat mittlerweile
Ich bin irgendwie auch nicht unsicher, sondern eigentlich eher "genervt" weil sie sich so produziert.
Werde das mit dem Spieligel mal versuchen...

Wie geht es denn heute mit Jana ?
Hat sich das alles gelegt?
Was machst du nun pepa, suchst du dir extra Wege wo niemand ist? Gehst du trotzdem überall hin?

Ich will nochmal sagen, dass sie nicht agressiv ist, sondern sich so darstellt und wenn man das Beobachtet wird schon klar, dass sie sehr ängstlich ist.
Lg
Salome

Oh je ...na ja ich kann keinen 2.ten Hund dazunehmen welcher ihr die Sicherheit geben kann. Und in der Prägungsphase war ich nicht da und sie nicht hier.

So, ich habe jetzt das Buch "Leinenagressionen" bestellt...aber falls irgendwer doch noch Ideen hat...danke. habe in einem älteren Tread noch nachgelesen, werde da Roxanas Tipp nochmals aufgreifen.
Aber Roxana eine Frage noch, wie zeigt man dem Hund ganz konkret, dass diese verhalten nicht angebracht ist...du hast da was geschrieben...
Lg Salome

Du hast es doch selbst geschrieben. Sie hat Angst und möchte weg. Hat sie ein Halsband oder ein Geschirr. Das Einschnüren des Halsbandes kann die Aggression verstärken.

Versuch mal folgendes (am besten bei Hundebesitzern, die du kennst): Mach doch mal ne Schleppleine mit dran, nähere dich langsam dem anderen Hund- aber ohne Leinenzug. Wenn Mia anfängt Theater zu machen, drehst du dich weg und gehst in die andere Richtung. Heftig loben, wenn es klappt. Wenn sie weiter macht mit dem Theater, lässt du die Leine fallen und gehst schnell und bestimmt weg. Da du noch die Schleppleine hast, kann sie dir nicht ganz abhauen. Wenn sie dir folgt, wieder loben.

Ansonsten würde ich mit ihr immer versuchen, Abstand zum anderen Hund herzustellen. Ein Hund, der vor anderen Hunden Angst hat- aber nicht weg kann, weil er angeleint ist- ist in einem Riesenkonflikt, der sich in Aggression entladen kann. Also würde ich dem Hund helfen daraus zu kommen: Bogen gehen; fremde Hunde, die zu nahe kommen, blocken.

Ansonsten wäre es gut, wenn du Trainingspartner mit entspannten, souveränen Hunden hättest, mit denen du ruhige Begegnungen üben kannst.

LG Barbara

Guten Morgen,
Mia hat ein Halsband und ein Geschirr...an der kurzen Leine habe ich sie bei beiden angemacht, da sie sich sonst entweder fast erwürgt und einmal auch schon aus dem Halsband gezupft hat.
Wenn ich abgelegen spaziere dann hat sie die Schleppleine am Geschirr.
Wenn Mia einen anderen Hund sieht, auch von weiter weg, müsste ich sie fast an der Schleppleine wegzerren, da sie dann für mich oder Kommandos überhaupt kein Ohr mehr hat. Die Leine fallen lassen kann ich nicht, da Mia nicht abrufbar ist zum jetzigen Zeitpunkt, das Risiko, dass sie abhaut ist einfach zu gross. Sie ist mir 2mal entwischt , liess sich nicht rufen oder locken und lief auch Schnurstracks das Feld entlang ( 1 Km ) bis hoch auf eine dichtbefahrene Strasse
Ich muss wirklich mindestens 50 Meter Abstand zu einem anderen Hund haben, damit sie nicht mit ihren Drohgebärden anfängt...das gestaltet sich zu einem echten Problem. Ich kann nicht mehr an irgendwelchen Strassen laufen , sondern müsste ständig irgendwo nur durchs Feld.
Es gibt in meiner Strasse 2 Hunde, ein Junger ca 6 Monate und einen grossen Retriver Rüden, wenn sie diese sieht bellt sie nicht weil sie sie kennt.
Ich habe derzeit noch Einzelstunden bei einer Hundetrainerin und ich hoffe, dass ich ab dem Sommer in eine Kleingruppe kann. Wobei ich langsam so eine 2 Klasseneinstellung bermerke bei einigen Hundebesitzern Eigentlich sollten eben diese Begegnungen und wie gehe ich an einem anderen Hund vorbei...mit einer Frau geübt werden, welche ihren Hund nicht halten kann. Also meiner der "Theater " macht und ihrer den sie nicht halten kann. Leider kam es nicht zustande, da sie ihren Rassehund vom Züchter nicht mit meinem, ihrer Meinung nach unsozialisierten Hund zusammen haben wollte Es gestaltet sich leider äusserts schwierig, Hundehalter zu finden, die nicht nur einfach einen Mischling oder "Strassenköter" oder unerzogenen oder " agressiven" Hund in meinem Hund sehen. Ich wäre noch so froh um einen ruhigen, entspannten Hundekumpel für Mia, jedoch ernte ich entweder ein mildes Lächeln, oder Empörung...und eigentlich habe ich es gerade aufgegeben, zu erklären warum sie sich so verhält.

Deinen Vorschlag finde ich gut, ist jedoch nicht umsetzbar momentan.
Danke
Lg
Salome

Wenn du die Möglichkeit hast, auf einer freien Wiese allein mit ihr Schleppleinentraining zu machen, würde ich folgendes empfehlen: Alles, was du an Worten hast, sind Lobe. Versuche, daß sie dir immer folgt. Interessiert sie etwas anderes, gibts ein kurzes "Hallo" mit der Leine. Nur etwas (keine verzweifelte Gewalt bitte) Leinenimpuls, daß sie spürt, an der anderen Seiite ist noch jmd. Sobald sie neben dir steht, bekommt sie viele lobende Worte. Wieder entfernen und sehen, daß sie bei dir bleibt. Der Sinn ist eigentlich ihr zu verdeutlichen, daß sie auf dich achten muss. Nichts ist wichtiger als du. Das ist erstmal ganz anstrengende Kopfarbeit für das Kerlchen.. Der schwierigkeitsgrad kann dann erhöht werden, indem du schnelle Hacken schlägst, deine Geschwindigkeit stetig veränderst.. etc. Wichtig: vergiss nie zu loben, wenn sie neben dir steht/geht!

Wenn sie sich erstmal darauf verlassen hat, das Frauchen die Richtung angibt und sie schauen muss, wo du bleibst, klappt es auch besser, an anderen Hunden vorbeizugehen. Auch da bleibst du still, sobald sie sich aufbaut, Richtungswechsel mit kurzem Leinenimpuls, macht sie kehrt und kommt zu deinen Füssen: Freudentanz :D- dann bist du auf dem besten Weg! Du wirst merken, der Abstand ohne Drohgebärden zu anderen Hunden wird immer kleiner.

Ok, ich danke euch für die Antworten. Das mit dem auf mich achten und auch das hinter mir laufen, leuchtet mir ein. Ich denke es ist ein weiter Weg...aber alles was hilft, lohnt sich
Das Schleppleinentraining habe ich in der Hundeschule bei den Einzelstunden begonnen...es ist wirklich seeehhhhhhhhhhr anstrengend und eine konzentrationsgeschichte, aber ich möchte das unbedingt versuchen weiter aufzubauen.
Herzlichen Dank
Lg
Salome

also wenn ich in diese situation mit nelly gerate nehm ich sie kürzer und gehe schnurstracks an dem anderen hund vorbei und geb nelly keine chance stehen zu bleiben um ihr theater weiter zu führen!wichtig ist dabei nelly ganz zu ignorieren mit ihrem theater!es klappt bei ihr ganz gut sie merkt nach wenige sekunden das es nichts bringt und läuft normal weiter!