Kauen auf der Decke, bis sie quitscht - warum tut er das?

  • Ihr Lieben,

    seit einiger Zeit schläft Champ nun bei mir im Bett, neben/hinter meinem Kopfkissen, also so, dass er seine Schnauze immer in der Nähe meines Ohres hat. Leider hat er eine Macke: Er fängt nachts an auf der Wolldecke rumzukauen und zwar so, das sie quitscht. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass das nicht besonders förderlich für den gesunden Schlaf des Zweibeiners ist.

    Unser Einstein hatte damals anfangs die gleiche Macke, bei ihm hörte das aber irgendwann auf....

    Machen Eure Hunde das auch, und wenn ja, was hat es damit auf sich?

    Die Jean

  • meine Mia macht das auch...ich habe den Eindruck sie macht Nestpflege....es sieht genauso aus, wenn sie sich die Pfoten putzt aber genau weiss ich es nicht?!

  • also ich zitier mal aus meinem schlauen Buch für Angsthunde:

    "Hunde können Stresshormone abbauen, indem sie kauen. Hier geht es nicht um Kauartikel, die in ein paar Sekunden in ihre Bestandteile zerfallen, sondern um härtere wie Rinderkopfhaut oder Nackenknorpel, an denen sie andauernd nagen können. Je länger ein Hund damit beschäftigt ist, umso besser. Das intensive Kauen bewirkt im Gehirn die Ausschüttung von Endorphinen und macht den Hund zufrieden.......... Kommt bei uns einbei uns an, legen wir auch Kartons, alte Handtücher mit einem Knoten darin oder ein Stück Tau ins Zimmer. Die Hunde suchen sich selbst etwas zum Kauen aus, wenn sie gestresst sind. Die Energie muss ja irgendwo hin. Wird dieses Kauen verboten oder sind keine passenden Kauartikel vorhanden, besteht die Gefahr, dass die Hunde sich selbst benagen und belecken.... "
    *fett von mir*
    Quelle: Angsthunde, Bettina Sprecht.

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Die Energie muss ja irgendwo hin. Wird dieses Kauen verboten oder sind keine passenden Kauartikel vorhanden, besteht die Gefahr, dass die Hunde sich selbst benagen und belecken.... "

    Kann ich leider bestätigen.
    Ich habe lange gedacht Juli hätte ein gesundheitliches Problem.
    Vor allem Nachts war das Kratzen, Lecken und Knibbeln ganz schlimm.
    Jetzt lasse ich eine Nachttischlampe an = weniger Stress. Seither schläft Madame nicht nur schneller ein sondern lässt mich auch mal 5 Stunden am Stück schlafen.
    Und ist wesentlich weniger „wachsam“.
    Auch tagsüber geht das Geknibbere und Gekratze los, wenn sie gelangweilt oder gestresst ist.
    Hat sie was zum Lutschen oder Kauen hört es auf.
    Was die Sache bei uns schwierig macht ist die Tatsache, dass die wirklich harten Kausachen, die lange halten, sie nicht interessieren.
    Ich gebe ihr jetzt ein paarmal die Woche Nachmittags einen Markknochen - mit dem kann sie sich stundenlang beschäftigen.

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
    **Forenfremdes Zitieren, Kopieren u.Weiterverbreiten ohne Erlaubnis des Verfassers ist nicht gestattet!**

  • Sunny hat monatelang unsere Bettdecken, Tagesdecken, Leintücher etc... geschreddert.... (genau so wie ich es schreibe)

    Ich habe dann angefangen zu tauschen... gegen getragenen T-shirts, gegen Küchentücher die ich verknotet hab, gegen Zergel die wahlweise auch mal mit Leberwurst eingeschmiert waren.... alle diese Dinge hab ich gleichzeitig angeboten. Ein "Nein" gab es nie für das schredderkauen unseres Bettes.

    Evtl. braucht er deine Nähe, aber die Situation an sich stresst ihn?

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Ich würde mich ja freuen, wenn er an Ochsenziemer, Schweineohren, Teddys, Spielsachen dran gehen würde, tut er aber nicht. Seinen Teddy nimmt er nur, wenn ich den vorher intensiv beknuddelt habe und er nach mir riecht. Dann schleppt er ihn in seine Hütte, genauso, wie z.B. die Hundebürste, nagt aber nicht darauf rum. Auch seinen Weidenkorb draußen lässt er vollkommen in Ruhe. Das Kauen auf der Decke macht er nicht erst, seitdem er bei mir schläft, auch im Wohnzimmer auf seinem Platz hat er das schon manchmal gemacht.
    Ich bin ein wenig in der Zwickmühle, denn zum einen freue ich mich riesig, dass Champ nun so viel Vertrauen hat, dass er nachts neben mir schläft (und das streckenweise so tief und fest, dass er schnarcht). Ihn interessiert es auch nicht, wenn ich mich mal umdrehe, er ist seitdem viel wacher, beobachtet, was ich so mache. Wir können jetzt zwischenzeitlich sogar kleine Schmuseinheiten im Bett einlegen, die er genießt und letzte Nacht ist er mit seiner Nase in meinem Nacken eingeschlafen. Nur fängt er das Kauen immer mitten in der Nacht an. Und wenn ich einmal wach bin, dann bin ich wach und es dauert ewig, bis ich wieder eingeschlafen bin und dementsprechend bin ich nun morgens gerädert.
    Hm....

  • was macht er denn, wenn du dann aufstehst?

    Geht er auch aus dem Bett? Evtl. ist es ihm nach einer bestimmten Zeit ja einfach "zuviel"? Und er macht das deswegen?

    Ich habe für Sunny aus einer geschredderten "nach uns riechenden" Bettdecke einen Zergel gemacht... den fand sie toll!

    Evtl. findet er schmusen ja eine Weile gut, es wird ihm aber dann doch zuviel? Er weiss nicht wohin mit sich und nagt deswegen? Es ist m. E. auf jeden Fall Stress.

    Vielleicht hilft es ihm ja tatsächlich, wenn du aufstehst, ihn aufforderst irgendwo hin zu liegen und ihm das "kaudings" anbietest.

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Er bleibt in meinem Bett liegen, wenn ich aufstehe. Er hat mit dem Bett angefangen, als es bei uns gewittert hat, da haben wir ja ein Ritual: Ich im Bett, Thor unterm Bett, Luisa vor dem Bett und Anton auf meinen Beinen ebenfalls im Bett. Bei einem Gewitter im Herbst stand Champ auf einmal vorm Bett und ist dann zitternd mit rein geklettert. Wobei er sich hier eh nicht frei in der Wohnung bewegt, er kommt erst aus dem Bett/aus seiner Ecke/vom Sofa runter/raus, wenn wir ihn rufen zum raus bringen.

    Die Schmuseeinheiten sind immer nur wenige Augenblicke lang.
    Und ganz ehrlich, ich trau mich nicht ihn aus dem Bett zu komplimentieren, denn das kann leider bei ihm nach hinten los gehen und sehr schnell zum Vertrauensbruch führen.
    Einen Zergel brauche ich ihm auch nicht anbieten, schon gar nicht in der Wohnung, da nimmt er NICHTS. Draußen sieht das anders aus, aber wenn der nach mir riechen würde, würde das gleiche passieren, wie mit seinem Teddy, er würde ihn in die Hundehütte schleppen und da würde er dann so lange unangekaut liegen, bis er nicht mehr nach mir riecht und dann irgendwann unbenutzt aus der Hütte fliegen. Und wie gesagt, als er noch in seiner Ecke im Wohnzimmer geschlafen hat, hat er nachts auch manchmal auf der Decke (und die roch definitiv nicht nach mir) rumgekaut (Allerdings zerstört er sie auch nicht).

    Vielleicht ist es auch eine Umlenkung des Komfortverhaltens? Champ ist ja an sich ein sehr zurückhaltender Hund, selbst bei Leckerchen, die er anfangs ewig nicht genommen hat, sieht es immer so aus, als ob er erst immer fragen würde, ob er das nun wirklich nehmen darf. Vorgestern Abend hat er mir das erste Mal den Arm vorsichtig abgeleckt.
    Wir haben da auch ein kleines Ritual, wenn ich ihn Abends rein hole, dann mach ich ihn in der Waschküche los, er geht dann die halbe Treppe hoch, wartet auf mich, dann kraule ich ihn, wobei er schmatzt - ich denk dann immer, dass es Stress ist, aber wenn ich aufhöre, schaut er mich an, als ob er sagen würde: "Wie, das wars schon?"

    Ich kann Hunde normalerweise gut lesen, aber bei ihm....?!

  • ich kann nur von meinen Erfahrungen mit div. "Schissis" ausgehen.

    Kauen ist def. Stressabbau.

    Wenn rauskomplimentieren nicht geht... dann... weiss nicht... aushalten?

    Dass er es in seiner Ecke auch gemacht hat, heißt ja noch nichts, nur, dass er nachts offenbar den Bedarf nach Stressabbau hat? Sunny mag "Pöterkratzen" auch am liebsten, was sie auch schmatzend kommentiert. Den Blick den du da beschreibst kenn ich zur Genüge. :D Der sagt eindeutig... eyyyyyy, weitermachen.

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Hm...also bei Mia denke ich nicht, dass es Stressbedingt ist. Sie macht das eher, wenn sie sich zur Ruhe legt und es ihr eigentlich wohl ist :denk::hund4: