Halti richtig anwenden?!

  • Hallo Zusammen

    Ich hab eigentlich kein Problem aber ich dachte es könnte hierhin passen.

    Ich frage mich wie man das Halti richtig nutzt. Ich bekomme Schreikrämpfe wenn ich Leute mit Hunden am Halti sehe. Ich weiss nicht ob ich eine vollkommen falsche sichtweise habe..

    Also ich habe es so verstanden (und damals bei Miro so angewandt) dass ich eine Leine am Halti hatte und eine am Halsband. Geführt habe ich den Hund am Halsband. Die zweite leine war eigentlich locker ausser in "speziellen" Situationen hätte ich sie dann enger genommen und ihn dann an beiden Leinen geführt..

    Jetzt sehe ich aber ausschliesslich nur eine Leinen am Halti. Und dauernd auf Zug, sodass der Hund keine Chance hat den Kopf normal zu halten. Meist ruckt es dann noch beim laufen weil die Hundhalter ja die Arme beim Laufen bewegen.
    Das tut mir beim zuschauen weh und ich hab noch keinen Hund gesehen der entspannt laufen konnte...

    Bitte klärt mich auf: machen es wirklich alle falsch????

    Warum kann man solche Hilfsmittel in jedem Tiershop einfach so erwerben?? Schrecklich....

    Liebe Grüsse von Nadine, Avani & J.D. :katze3:

  • ein Halti gehört meiner Meinung nach an keinen Hund..... fertig.

    du beschreibst die Nutzung schon recht gut, aber ein Halti ist ein Werkzeug, dass die allerwenigsten richtig nutzen und es statt Erziehung missbrauchen.

    Und ich hasse diese Dinger, würde gerne jedem der so ein Ding nutzt eine auf die Nase geben... denn so ists für den Hund bei falscher Anwendung.

    Stachelhalsbänder sind ja nun aber auch erlaubt.... ist leider so.

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Zum Glück sind Stachler und Würger in der Schweiz verboten...

    Ich würde auch kein Halti benutzen. Es war damals bei Miro leider vom Tierheim vorgeschrieben. Da es aber eh unnötig war, war es nie auf Zug.. obwohl sie sagten Miro sei daran gewöhnt hat er es immer wieder abgestreift.. hätt ich auch...

    Liebe Grüsse von Nadine, Avani & J.D. :katze3:

  • Das Halti ist ein tolles Hilfsmittel- richtig angewandt. Und ja, so wie du es beschrieben hast, kenne ich es auch.

    Aber ich sehe leider auch immer öfter regelrecht gequetschte Hundegesichter, die armen Tiere zeigen die gesamte Körpersprache der Überbeforderung und werden doch noch weiter gezerrt. Und manchmal werden sie dann, sobald sie auf der Grünfläche angekommen sind, einfach laufen gelassen. Da gibt es keine Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Der Hund ist weg und Rückruf funktioniert eh nicht, dem Menschen ist es egal. Wenn die Auslaufrunde beendet ist geht es am Halti wieder ab nach Hause.

    http://www.zooroyal.de/ratgeber/hunde…ngshilfsmittel/

    Zitat

    Generell ist der Einsatz eines Haltis ein gutes Mittel zur Kommunikation, unter der Bedingung, dass es richtig eingesetzt wird. Es hilft beispielsweise bei aggressiven oder dominanten Hunden oder dann, wenn das Kräfteverhältnis „Mensch-Hund“ nicht stimmt.

    Ich finde das Halti nicht generell schlecht und sehe Konstellationen, in denen es passt. Ich habe es auch schon einer 50-Kilo-Frau mit leinenpöbelndem Kangal empfohlen. Alleine die Sicherheit den Hund im Zweifel halten zu können, reicht aus, um "leichten" Menschen ein Training und die Bewältigung von Konflikten zu ermöglichen. Ausserdem ist bei uns in NRW in den meisten Gemeinden das Halti als Ersatz für den Maulkorb erlaubt. Die Menschen mit Anlagenhunden fühlen sich nicht so ausgegrenzt, wenn ihr Hund nur ein Halti statt einem Mauli um hat. Der Maulkorb wirkt immer noch auch Spaziergänger und andere Hundehalter als Zeichen der Gefährlichkeit des Hundes. Das führt teils immer noch zu Beschimpfungen, aber auch anderen unangenehmen Begegnungen und wenn es nur weggezogene Hunde und mangelnde Kontakte sind.

    http://www.sitzplatzfuss.com/diskussion/kop…-ja-nein-warum/

    Zitat

    Dr. Ute Blaschke-Berthold…• Wenn das unerwünschte Verhalten eine deutliche Vorwärtsbewegung enthält –- wie zum Beispiel.B. bei Aggressionsverhalten –, – könnte ein Kopfhalfter sinnvoll zur Verhaltensunterbrechung eingesetzt werden.

    Zitat

    Rolf C. Franck...Mit anderen Worten: Das Leinenspektakel wird umso selbstbelohnender, je öfter der Hund es praktiziert. Wenn man nun entspanntes Verhalten trainieren möchte, arbeiten diese internen Verstärker oft gegen das Training. Um diesen Effekt zu verhindern und dem bisherigen Verhalten den selbstbelohnenden Charakter zu nehmen, kann ein Kopfhalfter ungemein nützlich sein. Der Hund erfährt damit, dass seine alte Strategie des Leinenzoffs nicht mehr effektiv und/oder lustvoll ist. Damit schafft man Raum für neues Verhalten und neue Verstärker. Einen ähnlichen Effekt kann man beim Hundebesitzer beobachten. Je größer ein Hund, desto belastender ist die Situation für den Menschen, der den Vierbeiner ausführt. Besonders Frauen fürchten – oft berechtigterweise –, den Hund nicht halten zu können oder selbst zu Fall zu kommen. Beides führt zu Anspannung und Stressreaktionen, die für das Verhalten des Hundes nicht förderlich sind. Wenn solche Menschen durch das Kopfhalfter die Erfahrung machen, den Hund ohne großen Kraftaufwand halten zu können, gibt ihnen das oft die nötige Gelassenheit und Zuversicht, um an Problemen zu arbeiten.

  • Zitat

    Das Halti ist ein tolles Hilfsmittel- richtig angewandt. Und ja, so wie du es beschrieben hast, kenne ich es auch.

    richtig angewandt, so wie Du es beschreibst, Aurora ist ein Halti wirklich okay - zur kurzzeitigen Erziehungsmaßnahme im Training. Aber dann muss man sich auch voll auf den Hund konzentrieren.
    Und eine lange Eingewöhnung ist erforderlich, damit der Hund es auch kennenlernt und es positiv belegt wird.

    Zitat

    Es hilft beispielsweise bei aggressiven oder dominanten Hunden oder
    dann, wenn das Kräfteverhältnis „Mensch-Hund“ nicht stimmt.

    Wir hatten z.B. mit Amboss in der Hundeschule extra Halti Stunden. Das war schon wichtig, denn er kam mit 13Monaten zu uns und kugelte erstmal jedem quasi den Arm aus.
    Dank Halti lernte er schnell, daß NICHT AUF ZUG gehen viel besser ist und dann brauchte er es auch bald nicht mehr.

    Dogge Dante hatten wir ja auch hier - bei 70Kilo ist Fuß lernen mit 4 Jahren nicht so easy, wenn der Hund noch nie irgendwas lernen durfte.
    Die Videos mit Bibis Trainingseinheiten zeigen, wie schnell Dante gelernt hat, daß es wie beim Pferdehalfter um eine Richtungskorrektur geht.
    Er brauchte es nur kurz, danach lief er toll entspannt an der Leine.

    Aber für Dauereinsatz nur am Halti ist es sicher nicht gemacht !!!!!

    wende Dein Gesicht stets der Sonne zu und alle Schatten fallen hinter Dich !


  • Erst letztes Wochenende sah man im TV beim Rütter einen Hund der ausschließlich am Halti geführt wurde. Mal abgesehen davon, dass das arme Tier quasinichts sah weil das Halti in die Augen rutschte, ging die erste Trainingseinheit erstmal Richtung Tierarzt. Der Hund hatte ein Problem mit dem Bewegungsapparat - wen wundert's?! :box:
    leider werden gefühlt 95% der Haltis - zum Leidwesen der Hunde - als Führhalfter missbraucht. Den Leuten ist gar nicht klar, was sie der Wirbelsäule ihres Hundes damit antun!

    Tolle Schlüsselanhänger und mehr für Tierfreunde gibt es hier: 

    Etsy.de
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  • sind wir doch mal ehrlich....

    die die diese Dinger auf den Hund "tun" haben doch in 99% der Fälle garkeinen Bock auf Erziehung.

    Haltistunden beim Trainer? Sorry Coco, da bist du sicher eine glorreiche und hervorzuhebende Ausnahme.

    Ich sehe Leute, die weder Bock noch Ambition auf Erziehung haben und mal eben frisch fröhlich frei ihrem Hund gnadenlos aufs Nasenbein rucken.... und rucken und rucken.

    So wie die Stachlerträger etc.

    Der Mensch hat kein Problem damit immer abartigere Dinge zu erfinden um den scheinbar ungehorsamen Hund zu "disziplinieren"

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
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  • ... :ups: ... hm...scheint wohl so....

    Amboss war ja mein erster Hund und somit ging es auch ab in die Hundeschule Waldblick zu Joachmin Füger, der mit Günther Bloch sehr eng zusammenarbeitet und auch gut befreundet ist..... ein drei Wochen Intensivkurs vorort mit Appartement und 5 Stunden Therorie und 3 Stunden Praxis täglich in 2 Einheiten.....

    Ich würds ja gerne jedem empfehlen, nur Hunde zu bekommen, wenn man auch einen sinnvollen Kurs für Halter zur Pflicht macht ....

    wende Dein Gesicht stets der Sonne zu und alle Schatten fallen hinter Dich !


  • Ich kann als Schäferhundler Gudrun nur beipflichten! Sollte sich doch bitte jeder den Hund zulegen, dem er auch gerecht werden kann - ohne Stachler, ohne Halti, ohne zu Brüllen, ohne jedwede Gewalteinwirkung!

    Leider haben - auch gerade im Tierschutz - viele Menschen, die es gut meinen, die Auffassung, dass sie die anspruchvollsten Rassen oder am schlimmsten gepeinigten Tiere aufnehmen müssten (gibt ja auch am meinsten Applaus), um sie zu retten - leider ist das dann der Beginn eines schlimmen Leidensweges. Für alle Beteiligten, besonders natürlich für die Hunde!

    Hindernisse sind die furchterregenden Dinge, die man sieht, wenn man den Blick vom Ziel abwendet!
    Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt: "Es sind ja nur Tiere" - Theodor W. Adorno (Philosoph)

  • Vielen Dank für eure Antworten.. Bin froh sind wir einer Meinung =)

    Aber auch mal angenommen, man ist verzweifelt wegen seinem Hund. Man sucht ein Hilfsmittel und stösst auf das Halti.. Man kaufe es und zieht es seinem Hund einfach mal an. Man sieht doch so gut, das irgendwas nicht ganz richtig sein kann, wenn er den Kopf ständig schräg halten muss. Wenn ihm unwohl dabei ist. Das sieht man, auch wenn man gar keine Ahnung hat.. Das ist das, was mich so daran stört, es interessiert die Besitzer irgendwie einfach nicht... Was ist denn der Hund für solche Besitzer? Ich verstehe es nicht..

    Ich bin einfach gefrustet weil ich das täglich sehe, da ich in der Stadt arbeite. Hier fällt es doppelt auf.
    Und auch am Samstag am Mittelalterspektakel war es zum Teil schrecklich, wie die Leute ihre Hunde und die offensichtlichsten Anzeichen für Unwohlsein einfach ignorierten... Ich hätte denen die Hunde am liebsten abgenommen..

    Liebe Grüsse von Nadine, Avani & J.D. :katze3:

  • Bei uns nutzen die Amerikaner die Haltis komplett als Führung. Nur Halti, Leine dran, und auf geh die Post.... ganz schlimm.... mehr als ganz schlimm... :(

    Nadine

    Die Grausamkeit gegen Tiere und auch die
    Teilnahmslosigkeit gegenüber ihrem Leiden ist eine der schwersten Sünden
    des Menschen. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat
    er dann sich zu beklagen, wenn er selbst leidet?

  • ich hab hier mit Sunny ja einen kleinen Rodeopony-Fall und ich bin mir sicher...so mancher käme auf die Idee auf diese ca. 38-40kg "Maschine" ein Halti draufzupacken... weils halt "einfach" ist.

    Joa... scheinbar. Der Hund lernt aber mal so garnix. Und nein...Sunny ist noch nicht richtig leinenführig und ja ich hab meine Oberarme inzwischen in "hulkartiger" Bemuskelung. Aber.... für gerade solche Hunde ist das Halti nun mal garnix.

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  • Joa... scheinbar. Der Hund lernt aber mal so garn123912193961ix. Und nein...Sunny ist noch nicht richtig leinenführig und ja ich hab meine Oberarme inzwischen in "hulkartiger" Bemuskelung. Aber.... für gerade solche Hunde ist das Halti nun mal garnix.

    Da möchte ich bitte ein Foto sehen :haemisch: :haemisch: :haemisch:" hulkartige Bemuskelung"
    und wirst du auch grün..

    Tierliebe Grüße, Anita
    Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht. (Heinz Rühmann)

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