Ihr Lieben,
wir danken von Herzen, dass von so vielen Seiten an "unsere" Hunde in der Ecarisaj gedacht wird! Doch müssen wir die Reservierungen für einen Pensionsplatz erst einmal stoppen, so schwer es uns auch fällt, Hunde auf der jetzigen Liste natürlich ausgeschlossen - sie werden die Ecarisaj verlassen, sobald die nächsten Plätze frei werden.
Dafür hat es mehrere Gründe. Zum einen ist die adäquate Versorgung unserer Schützlinge in den Pensionen bei dieser hohen Anzahl nicht mehr gewährleistet, aktuell der Tod von Bärchen . Wir wollen Leben retten, müssen aber auch sicher sein, dass diese geretteten Leben auch im Sinne des Tierschutzes unter gebracht und versorgt sind. Dazu kommt, dass Alina Totoian, unser rumänischer Kontakt, die uns die Hunde aus der Ecarisaj vorstellt, sie in die Pensionen bringt und uns dann die so wichtigen Informationen für die Vermittlung der Hunde mitteilt, künftig weniger Zeit dazu haben wird, da ihre Mutter erkrankt ist, um die sie sich kümmern muss. Ohne diese Infos über die Hunde, wie sie sich entwickeln, ob sie verträglich sind oder ängstlich etc., können wir sie nicht vorstellen, da wir einfach zu wenig über sie wissen. Es läuft jetzt schon mehr wie schleppend, und wir müssen Interessenten teilweise für Wochen vertrösten. Dass diese sich dann anderweitig orientieren, und die Hunde in den rumänischen Pensionen schnell vergessen sind, liegt da auf der Hand...
Wichtig wären für uns übernehmende Vereine/Tierheime, denen wir vertrauen können, wo "unsere" Hunde nicht nur "geparkt" werden, sondern sich wirklich gekümmert wird, und dass eine vernünftige Vermittlungsarbeit stattfindet. Denen es erst einmal nicht so wichtig ist, ob ein Hund "hübsch" ist, und somit gut zu vermitteln (das liegt ja auch immer im Auge des Betrachters), sich mit Katzen verträgt, oder vielleicht auch mal ein "Angsthäschen" übernommen wird, für die es am schwersten ist einen Platz zu finden. Mit drei solcher Tierschutzvereine arbeiten wir auch schon zusammen, es sind aber immer noch zu wenig, in Anbetracht der Vielzahl an Hunden. Vielleicht könnt Ihr uns dabei behilflich sein?
Nun hat sich auch, pünktlich zum Jahreswechsel, unser Team verkleinert. Sprich, der größte Teil der Vermittlungsarbeit lastet nun auf zwei Schultern, und das ist in diesem Ausmaße einfach nicht mehr zu schaffen. Es ist ja nicht damit getan, dass die Hunde in der Pension, und somit sicher sind. Sie müssen ja auch vermittelt werden, wie auch die Tiere, welche schon in Deutschland sind!
Bis ein Hund aber erst einmal in Deutschland ist benötigen wir, wenn möglich, ausführliche Informationen, dazu muss der Kontakt nach Rumänien gehalten werden, für nahezu 150 Hunde. Es müssen Patenschaften für an die 80 Hunde in den Pensionen koordiniert werden. Dazu zählen unsere internen Listen, welcher Hund seit wann in welcher Pension, um eine korrekte Abrechnung zu gewährleisten. Und da hinter jedem Paten auch ein Mensch steckt, möchten wir auch mit ihnen den Kontakt halten und über den Werdegang ihres "Patenkindes" informieren, was uns leider nicht immer gelingt. Es müssen Anfragen via Mail und Telefon beantwortet, Kontaktbesuche organisiert werden.
Nun hat ein Hund einen Platz in Deutschland gefunden, und manch einer mag denken, damit ist es getan, der Hund muss "nur noch" kommen - doch so ist es nicht.
Es muss der Hilfstransport organisiert, Genehmigungen eingeholt, Fahrtketten arrangiert werden. Und da wir immer auch Sachspenden mit nach Rumänien geben, wird dieses im Vorfeld zum größten Teil abgeholt, und dann sortiert und verpackt, das erledigt unser Schatz Odilia so gut wie allein.
Der Hund ist jetzt in Deutschland auf seiner Pflegestelle angekommen, die betreut werden möchte. Auch hier werden die Hunde wiederum vorgestellt, Anfragen potenzieller Adoptanten bearbeitet, Kontaktbesuche hergestellt.
Wurde ein Hund direkt vermittelt, versuchen wir natürlich auch hier den Kontakt zu halten.
Und das mit nur einer Hand voll Menschen, die das in ihrer "Freizeit" tun, neben ihrem Job, der Familie, den eigenen Tieren. Ich habe das Wort "Freizeit" bewusst in Häkchen gesetzt, da wir einfach keine mehr haben! Wenn andere sich gemütlich ein Buch zur Hand nehmen, nehmen wir die Tastatur oder den Telefonhörer in die Hand... Wir machen das auch gerne, aus Liebe zu den Tieren, aber irgendwann sind auch unsere Grenzen erreicht, körperlich wie seelisch, und an diesem Punkt stehen wir jetzt.
Was ich hier aufgezählt habe, betrifft nur die Hunde aus Rumänien, doch gibt es auch viel vor unserer eigenen Haustür zu tun, siehe unser "Katzenprojekt", was Sandra und meine Wenigkeit alleine leiten.
...und zu "guter" Letzt unsere, wie immer, begrenzten finanziellen Möglichkeiten. Die Hunde in den Pensionen haben so gut wie alle Pensionspaten, sonst wären wir auch schon ruiniert, doch gerade diese armen Seelchen verursachen auch immense Tierarztkosten, denn kaum ein Hund, ob jung oder alt, ist gesund, wenn er die Ecarisaj verlässt. Dazu kommen die Kosten für Kastrationen, Impfungen, Transponder, EU-Heimtierausweise. Diese vier letztgenannten Dinge sind nicht so kostenintensiv wie in Deutschland, doch in Anbetracht der Anzahl summiert sich das Ganze wieder. Aber auch hier haben wir Rechnungen zu bezahlen. Unter den monatlichen Spendeneingängen auf unserer Homepage http://www.fellchen-in-not.de/index.php/Wir_sagen_DANKE! findet man zu einer allgemeinen Aufstellung zu den angefallenen Kosten in Deutschland.
Dann die Hilfstransporte. Der nächste Transport im Januar 2014 wird uns 2.880,00 € kosten. Da wir ja mit TRACES fahren, und uns momentan kein zugelassenes Fahrzeug zur Verfügung steht, sind wir eben auf einen professionellen Tiertransporteur angewiesen. Dass wir das in Zukunft nicht mehr, oder nur äußerst selten, in Anspruch nehmen können, ist leider so sicher wie das Amen in der Kirche.
Nun ist mein "Lagebericht" doch sehr lang geworden, doch ist es uns ganz ganz wichtig zu erklären, was uns zu dieser Entscheidung bewogen hat, und hoffen auf Verständnis. Wir werden uns auch weiterhin um die Hunde in der Ecarisaj kümmern, das steht außer Frage! Aber erst einmal müssen wir einen großen Teil der Hunde in den Pensionen in gute Hände vermitteln, oder eben übernehmende Vereine für sie finden, bevor weitere nachrücken können...
Fühlt Euch alle ganz fest umärmelt,
Michi im Namen von FiN!