- Offizieller Beitrag
Bei der Vermittlung von Heimtieren übernehmen die Tierschutzvereine eine besonders verantwortungsvolle Funktion.
Mit der einfachen Übergabe eines Tieres aus dem Tierheim bzw. Tierschutzbestand ist es nach heutigem Ermessen der Tierschützer nicht mehr getan.
Das potentielle Zuhause eines Tieres wird heute von fast jedem Tierschutzverein in einer sogenannten "Vorkontrolle" in Augenschein genommen, noch bevor das Tier dort dauerhaft einzieht.
Diese Maßnahme ist i.d.R. kein Zeichen von Misstrauen gegenüber den möglichen neuen Tierhaltern, sondern eine Vorgehensweise um Schaden von Tier, aber auch Mensch, abzuhalten.
Nicht selten melden sich Interessenten für ein Tier, die die Ansprüche an die Haltung von Tieren bzw. einem ganz bestimmten Tier unterschätzen. Um hier unnötige Komplikationen zu vermeiden werden (meist ehrenamtliche) Tierschutzhelfer nach Absprache am neuen Platz vorstellig und überprüfen die gegebenen Möglichkeiten.
Idealerweise ist dieser Besuch mit einem beratenden Gespräch verbunden in denen der / die erfahrene Tierschützer/in auch Hinweise und Tipps zur Haltung oder auch zu dem besonderen Tier gibt.
Der Tierschutzhelfer macht sich vor Ort und im Gespräch ein Bild von der Eignung des neuen Platzes für das Tier und achtet dabei auch auf Besonderheiten (z.B. andere Tiere im Haushalt, Wohnverhältnisse, ggf. schriftliche Erlaubnis des Vermieters zur Tierhaltung usw.).
Es gibt keine Standardvorgehensweise für Kontrollbesuche. Viele Tierschutzorganisationen lassen die Interessenten im Vorfeld der Vermittlung eine sogenannte Selbstauskunft ausfüllen und geben diese den Kontrolleuren zur Überprüfung beim Besuch mit.
Der Kontrolleur bestätigt dann auf dem Papier die überprüfbaren Angaben und gibt seine eigene Einschätzung der Eignung des Platzes / Umfelds / Menschen ab.
Gemäß des Kontrollberichts bzw. der Einschätzung des Tierschutzhelfers entscheidet die Tierschutzorganisation über die Vergabe des Tieres an den Interessenten.
Es gibt in diesem Teilbereich des Tierschutz keine wirklichen rechtlichen Regelungen.
So kann kein Tierschutzverein darauf bestehen in die Räumlichkeiten des Interessenten gelassen zu werden. Oder das der Interessent bestimmte persönliche Angaben zu den Lebensumständen machen muss.
All dies geschieht auf freiwilliger Basis des Interessenten.
Sollte er jedoch für den Vermittler wichtige Informationen oder Besichtigungen verweigern, steht es dem Vermittler natürlich offen keine Vermittlung vorzunehmen. Denn auch hier besteht kein rechtlicher Anspruch durch den Interessenten das Tier zu erhalten.
Sollte die Vermittlung positiv entschieden werden, ist es inzwischen auch üblich, daß die vermittelnde Tierschutzorganisation sich einen Vorbehalt im Vermittlungsvertrag einräumt.
Meist ist dieser Vorbehalt mit einer (oder mehreren) sogenannten Nachkontrolle(n) verbunden.
Der vermittelnde Verein sichert sich damit vertraglich das Recht zu, in einem gewissen Zeitraum Tier und neuen Halter nochmals zu besuchen und die Haltungsumstände nochmals zu besichtigen.
Sollten sich dabei schwerwiegende Beanstandungen ergeben, behalten sich viele Tierschutzorganisationen vor, daß Tier wieder zurück zu holen.
Inwieweit diese Regelung rechtlich haltbar ist, hängt von der Ausgestaltung des Vertrags zusammen.
In Zeiten des Internets vermitteln insbesondere viele Tierschutzorganisationen Tiere aus dem Ausland in verschiedene Regionen in Deutschland. Gerade kleine, regionale Organisationen haben dabei nicht die Möglichkeit in ganz Deutschland entsprechende Mitglieder zu haben, die die nötigen Kontrollen durchführen können.
Aus diesem Grund gibt es eine ungeschriebene Kooperation zwischen den Tierschutzvereinen, daß man anderen Vereinen im eigenen Gebiet aushilft.
Dies geht entweder über den persönlichen Kontakt zu Tierschutzvereinen / Tierheimen vor Ort oder aber durch, auf solche Kontrollen spezialisierte, Webseiten im Internet.
Tierschutzhelferlisten gibt es z.B. hier: