Haltung sogenannter "Kampfhunde" in Hamburg

  • ...wer was auf der Straße sehen will und was nicht - das sei jetzt mal dahingestellt...
    Krinja hat meines Erachtens nach dennoch Recht, das beißt sich selbst in den Hintern....

    Dass die Hundesteuer allgemein eine Beschränkungs-und Verdrängungssteuer ist, ist bekannt, und bringt wohl - fast - jeden Hundehalter auf die Palme.

    "Mein Hund war mein Freund, nicht mein Sklave; wir hatten stets den gleichen Willen, aber niemals hat er mir gehorcht."
    (Giovanni Giacomo Casanova, Italien)

  • Nein, er hat nichts falsch verstanden - er (nicht er persönlich, sondern die Fraktionsvorsitzenden) will diese Hunde nicht auf den Straßen sehen - egal ob aus Tierheim oder aus illegaler Zucht.

    Zudem ist bei uns beispielsweise der Rotti ein Anlagen1 - Hund u. mit ihm darf gezüchtet werden.

    Der Staff ist nach Landeshundegesetz NRW ein gefährlicher Hund (§3) mit Zuchtverbot und Halteverbot (außer bei berechtigtem Interesse), der Rottweiler ist nur ein Hund nach §10, also eher Anlage 2 nach der alten Landeshundeverordnung. Die Hundesteuer ist ja Gemeindesache und muss nicht konform gehen mit dem Landeshundegesetz.

    LG Barbara

  • Zitat

    Da hat er aber etwas ganz falsch verstanden. Nen Listie kriegt man ja eigentlich nur noch aus dem Tierheim.

    Wie das? Wo kommen denn die Listis her, die im Tierheim sitzen? Die kommen nicht aus dem Tierheim, ergo werden die Hunde "irgendwo da draussen" legal oder illegal nachgezüchtet und einige davon landen dann im Tierheim, wo sie vielleicht, vielleicht aber auch nicht vermittelt werden können und dürfen

    Zitat


    Und die Kosten, die dort durch die Aufbewahrung entstehen, sind erheblich. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Kosten entstehen nur, wenn die Hunde eingezogen werden und dann oft nur eine bestimmte Zeit lang. Hunde, die freiwillig abgegeben werden oder die am Tor angebunden sind oder sonstwo gefunden werden, verursachen der Stadt keine oder nur kurzzeitig Kosten. Das führt u.A. dazu, dass die Ordnungsämter Haltern empfehlen, sich doch freiwillig von ihrem Tier zu trennen oder sich lange Zeit weigern, den Hund einzuziehen, auch wenn klar ist, dass die Haltung so nicht in Ordnung ist oder Auflagen nicht erfüllt werden. Wir haben aktuell von 13 Listis (ohne die Rottweiler, die sind bei uns nicht gelistet) nur einen, der übers Ordnungsamt kam - und da war es auch so, dass der Halter den Hund freiwillig rausgerückt hat, er also nicht beschlagnamt werden musste. Das ist sicher von Gemeinde zu Gemeinde verschieden, aber ich denke, dass es in vielen Tierheimen ähnlich aussieht.

    Zitat

    Grundsätzlich ist die Hundesteuer ja eh eine Luxussteuer, die die Hundehaltung beschränken soll. Deswegen wird die Hundesteuer ja auch gleich pro Hund teurer, wenn mehrere in einem Haushalt leben.

    Bei uns kostet jeder Hund das selbe, egal ob man nur 1 oder 10 hat - nämlich seit letztem Jahr 60,00 Euro im Jahr pro Hund.

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  • Der Staff ist nach Landeshundegesetz NRW ein gefährlicher Hund (§3) mit Zuchtverbot und Halteverbot (außer bei berechtigtem Interesse), der Rottweiler ist nur ein Hund nach §10, also eher Anlage 2 nach der alten Landeshundeverordnung. Die Hundesteuer ist ja Gemeindesache und muss nicht konform gehen mit dem Landeshundegesetz.

    LG Barbara

    Ist schon klar, aber was willst Du mir jetzt damit sagen???

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)

  • genau genommen ist die Hundesteuer eine "Regulierungssteuer". Diese soll eben das übermäßige Halten von Hunden regulieren.

    Und die Hundesteuer ist ganz klar eine Gemeindesache. Hier zahlen wir für alle Hunde gleich viel, egal welche Rasse. Man muss das halten von sog. Listenhunden nur melden. Damit geprüft werden kann, ob die Landesgesetze eingehalten werden. Eine erhöhte Hundesteuer zieht dies nicht nach sich.

    Fakt ist ja leider auch, dass sich oft ein bestimmtes Klientel für bestimmte Hunde interssiert. Aber eigentlich haben die Listen da ja keine Verbesserung gebracht. Im Gegenteil... die Rassen die als "Phalusverlängerung" herhalten mußten, müssen das jetzt erst recht.

    Und wenn man manchmal sieht was für "Hirndillen" mit einem Soka an der Leine unterwegs sind, kann man nur froh sein, dass diese Hund vom Charakter so grundanständig und gutmütig sind, denn sonst gäbe es mit Sicherheit noch viel mehr "Vorfälle". Denn ich spreche Menschen, die nicht mal in der Lage sind, einen einzigen Satz grammatikalisch richtig auszusprechen, die mehr Gel aufm Kopp haben als Hirn drin die Fähigkeit einen Hund ordentlich zu führen absolut ab. Und wären die Staffs und Pitts die sie führen nicht so gute Kerle mit min. 4 mal so viel Hirn wie viele dieser Halter, dann gäbe es viel mehr Probleme.

    Schlimm wirds erst, wenn diese Hunde schaft gemacht werden. Aber das halte ich bei allen Hunden für ein Problem. Schutzdienst und entsprechende Prüfungen auch nichts für Amateure. Aber das ist ja ne andere Geschichte.

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    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)


  • Kosten entstehen nur, wenn die Hunde eingezogen werden und dann oft nur eine bestimmte Zeit lang. Hunde, die freiwillig abgegeben werden oder die am Tor angebunden sind oder sonstwo gefunden werden, verursachen der Stadt keine oder nur kurzzeitig Kosten.

    Das stimmt so nicht. Das kommt auf die Vereinbarungen ein. Das Tierheim Gelsenkirchen hat sich ja auch vor kurzem wegen der Zuschüsse mit der Stadt gestritten. Das Tierheim kriegt feste Zuschüsse, die jeweils nach einiger Zeit neu verhandelt werden. Je höher die Kosten im Tierheim sind, desto mehr Zuschüsse braucht es logischerweise auch. Und das Tierheim Gelsenkirchen hat nunmal immer noch seit Jahren lebenslängliche Kandidaten.

    simonehai: Jede Stadt, die dem Tierheim feste Kostenzuschüsse zahlt, müsste Interesse daran haben, dass die Listies vermittelt werden- das betrifft die Staffs noch mehr als die Rotties. Deswegen wird ja in vielen Städten hier auch die Hundesteuer für diese Hunde für ein oder zwei Jahre (und ich meine in manchen Städten auch ganz) erlassen.

    LG Barbara

  • @krinja: Unsere Stadt hat kein Tierheim, lediglich der Kreis. Dort sitzen auch nicht viele Sokas und das, was evtl. "eingenommen" wird durch Zahlungen der Städte, ist eine Lachnummer im Vergleich zur Hundesteuer, die die einzelnen Städte verlangen.

    "Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und denkt, es sind ja nur Tiere." (Theodor W. Adorno)

  • Unsere Stadt hat kein Tierheim, lediglich der Kreis. Dort sitzen auch nicht viele Sokas

    Das freut mich für die Sokas. Bei uns sieht es ja ganz anders aus-immer noch. Und wir sind nicht weit weg.

    LG Barbara

  • Das stimmt so nicht. Das kommt auf die Vereinbarungen ein. Das Tierheim Gelsenkirchen hat sich ja auch vor kurzem wegen der Zuschüsse mit der Stadt gestritten. Das Tierheim kriegt feste Zuschüsse, die jeweils nach einiger Zeit neu verhandelt werden. Je höher die Kosten im Tierheim sind, desto mehr Zuschüsse braucht es logischerweise auch. Und das Tierheim Gelsenkirchen hat nunmal immer noch seit Jahren lebenslängliche Kandidaten.

    Das ist schon richtig - aber das betrifft eingezogene Hunde und Fundhunde meist nicht gleichermaßen. Wärend bei eingezogenen Hunden in der Regel das Ordnungsamt zahlt (wenn sie die Kosten nicht auf den Halter abwälzen können, was meist nicht der Fall ist) werden für Fundhunde nur Beträge bis zu einem gewissen Zeitraum gezahlt. Wenn sie bis dahin nicht abgeholt worden sind, gehen sie in den Besitz des Tierheims über und dürfen vermittelt werden und die Stadt zahlt dann nicht weiter. Zumindest sieht es hier in der Region so aus. Allerdings wie gesagt gibt es hier auch nicht Zustände wie in Hamburg, wo Sokas reihenweise beschlagnamt worden sind.

    Logischerweise streiten sich Stadt und Tierheim immer mit Ablauf des Vertrags um höhere Zuschüsse - das ist hier auch nicht anders. Aber wie gesagt, man muss zwischen Fundtier und beschlagnamtem Tier unterscheiden.

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  • Mhhhhhhhhhhhhh - viele Infos zu "Kampfhund"-Steuer, Verfahren, Listenhunde....etc....das Video ist aktuell und was die "sichere Aufbewahrung" dieser armen Hunde angeht...zum K..... finde ich!!! In solch einer "Halle" würde doch jeder Hund durchdrehen oder etwa nicht...... Ich kann verstehen dass es viele Meinungen zu den Listis gibt - aber was in dem Video gezeigt wird - geht doch bei allem "Für und wieder" gar nicht - ist diese furchbare Unterbringung der Hunde in einer Halle nicht auch Tierquälerei????????

    Tati

  • @Tati67
    du schreibst dass das Video aktuell ist.
    Aktuell ist das Einstell-Datum bei youtube... aber es ist nirgends ein Hinweis zu finden von wann und wo es stammt.. oder ich kanns nicht finden.. auch gut möglich.
    Hast du da mehr Infos?

  • @Tati67
    du schreibst dass das Video aktuell ist.
    Aktuell ist das Einstell-Datum bei youtube... aber es ist nirgends ein Hinweis zu finden von wann und wo es stammt.. oder ich kanns nicht finden.. auch gut möglich.
    Hast du da mehr Infos?

    Ich such´s raus - bei der Vielzahl von Horrormeldungen qualmt mir inzwischen der Kopf und mir tun die Augen weh vom weinen :flenn:

    • Offizieller Beitrag

    @Tati67
    du schreibst dass das Video aktuell ist.
    Aktuell ist das Einstell-Datum bei youtube... aber es ist nirgends ein Hinweis zu finden von wann und wo es stammt.. oder ich kanns nicht finden..

    Ich kann auch nichts finden. Allerdings gibt es im Video einen Hinweis von einem Tierarzt zum Fall "Poggendorf" im Jahr 2007, deswegen habe ich gefragt.

  • Eben Susan.
    Da der "liebe" Herr Poggendorf nicht mehr im Hamburger Tierheim und Tierschutzverein tätig ist, macht mich seine Anwesenheit bei dem Interview schon recht stutzig.

    Ich sehe das Video eher im Zusammenhang hiermit

    http://www.maulkorbzwang.de/Briefe/leserbr…trafanzeige.htm

    Der Skandal um besagte Pension zog ja recht weite Kreise und das Interview passt ziemlich gut in seine Rechtfertigungsversuche aus der damaligen Zeit (2008 ).
    Es ändert zwar nichts an der Tatsache, dass im Tierheim Süderstrasse exorbitant viele Sokas sitzen und wohl auch nicht so schnell dort wieder herauskommen, aber es lässt das ganze doch in einem etwas anderen Licht dastehen.

  • Habe es über den Verteiler bekommen - vom 19.03.2012 - selbst wenn es älter sein sollte...weiß hier jemand, ob sich die Situation dort inzwischen positiv verändert hat????


    Lg
    Tati

  • genau genommen ist die Hundesteuer eine "Regulierungssteuer". Diese soll eben das übermäßige Halten von Hunden regulieren.

    Ist zwar OT - seis drum.
    Ich frage mich an der Stelle mal wieder: wieso gibt es dann keine Katzensteuer??
    Ich finde das „Katzenproblem“ gerade hier bei uns im ländlichen Raum viel größer und augenfälliger.
    Während es in unserem kleinen Ort vielleicht 20 Hunde gibt (deren Herrchen alle zahlen...) ist die Zahl der Katzen sicher mit 20 x 5 anzusetzen.
    Wobei ich wahrscheinlich noch nicht mal die richtigen Wildlinge kenne...
    Hier ist auch nicht die Hundesch*** ein Problem sondern die Katzensch***. Mein Gemüsegarten kann da ein Lied von singen.

    Solange die Steuer ausschließlich für Hunde gilt ist sie für mich eine Gemeindewillkür und natürlich eine Gelddruckmaschine.
    Sonst nichts.

    “To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring – it was peace.” Milan Kundera

    http://www.hundepersoenlichkeiten.de
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  • Habe es über den Verteiler bekommen - vom 19.03.2012 - selbst wenn es älter sein sollte...weiß hier jemand, ob sich die Situation dort inzwischen positiv verändert hat????


    Lg
    Tati

    Weisst du denn etwas darüber?

    Und wieso fragst du nicht nach? Schließlich hast du diesen Link ohne nachzufragen bei Verein hier eingestellt.

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)

  • Es ist gar nicht so schwer.
    Wie schon gesagt, die Leute dort sind sehr nett und hilfsbereit. Auf meine Nachfrage HEUTE wurde mir folgendes mitgeteilt:

    dieses Video stammt aus dem Jahr 2001!!!
    Anlass war der furchtbare Beissvorfall mit zwei Hunden gegen ein Kind dass daraufhin verstarb. Infolge dessen wurde von der Stadt Hamburg in einer Art Hau-Ruck-Aktion gegen die sogenannten Sokas massiv vorgegangen und diese quasi "eingesammelt", ins TH überstellt und von dort aus in die Harburger Hundehalle verbracht. Um diese "Einrichtung" geht es in dem Video aus dem Eingangspost.
    Die Hunde wurden in Folge dann Amtstierärztlich begutachtet und grösstenteils aus dieser Halle herausgeholt und angemessener untergebracht, zurückgegeben oder vermittelt. Laut Tierheimleitung Hamburg wurde "nur" eine kleine Anzahl von diesen Hunden tatsächlich eingeschläfert.

    Die aktuelle Situation im Tierheim Hamburg Süderstrasse stellt sich wie folgt dar:
    es befinden sich aktuell unter 30 sogenannte Listenhunde bzw. deren Mixe im Tierheim. Diese werden nach bestandenem Wesenstest geimpft, gechipt und kastriert vermittelt. Das Tierheim verfügt über eine eigene Hundeschule in der die Hunde auf den Test vorbereitet werden.
    Einziger Wermutstropfen ist laut Tierheimleitung noch die Einzelhaltung ALLER Hunde. Dies liegt aber an den baulichen Gegebenheiten, die mit etwas Glück nächstes Jahr abgeändert werden können. Es soll weiterer Grund gepachtet werden.
    Diesem Misstand wird aber durch eine grosse Zahl von ehrenamtlichen Gassigängern ein wenig entgegengewirkt die sich regelmässig mit den Hunden (alle.. nicht nur Sokas) beschäftigen und soziale Kontakte ermöglichen.

    Sehr wenige werden in Hamburg vermittelt, da die jeweiligen Bezirke den Nachweis des "berechtigten Interesses" sehr unterschiedlich auslegen. Die meisten Listenhunde aus dem Tierheim werden nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein vermittelt.
    Kleine Hoffnung wird in die nun wieder anstehende Evaluierung (alle vier Jahre) des entsprechenden Gesetzes gelegt, dass Hamburg die Verordnung sinnvoller und hundefreundlicher überarbeitet.

    Da das TH Süderstrasse in der Vergangenheit einen richtig miesen Ruf hatte, finde ich es schon erwähnenswert, dass sich inzwischen dort eine Menge getan hat. Im Sinne der Tiere.
    Ein Ruf ist schnell zerstört, aufgebaut aber nur wieder recht schwer.

    Deshalb sollte man vielleicht nicht alles unbesehen übernehmen - nur weil es durch irgendwelche Verteiler kommt.