ZitatOriginal von amely
Das ist der Hund . Er war nur 2 Sekunden zu sehen, so kanns gehen
Morgen wird er abgeholt. Der Text von meiner Bekannten.
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...(fast) ein Weihnachtsmärchen...Es war einmal ein Hund in Rumänien – nennen wir ihn Miro. Rumänien ist ein Land, in dem viele Menschen Hunde nur dann schätzen, wenn sie das Haus bewachen oder ihnen sonst irgendwie dienen können. Manche dieser Hunde sind ihr ganzes Leben lang an einer Kette angebunden – wenn sie Glück haben, bekommen sie regelmässig Futter und Wasser. Streicheleinheiten, Spaziergänge, Beschäftigung oder Zuwendung von ihren Menschen bekommen sie nie. Werden diese Hunde nicht mehr gebraucht, landen sie auf der Strasse. Und weil in Rumänien viele Menschen arm sind, kann sich kaum jemand eine Kastration seines Tieres leisten. Und so vermehren sich die Hunde auf den Strassen Rumäniens so sehr, dass sie überall sind – immer auf der Suche nach Futter oder einem warmen Platz zum Schlafen. Viele Menschen jagen diese Hunde fort, schlagen oder treten sie.
Miro lebte in Brasov, einer sehr großen Stadt in Rumänien, am Rande der Karpaten. Viele bekannte Menschen wurden hier geboren, z.B. Peter Maffay. Brasov wird von vielen Touristen besucht. Und weil die Politiker der Stadt nicht wollen, dass die Touristen überall auf Strassenhunde treffen, werden sie eingefangen und in ein Auffanglager gesteckt. Es ist noch gar nicht lange her, da wurden alle Hunde, die nicht spätestens nach 7 Tagen abgeholt wurden, getötet. Auf diese Weise kamen allein in Brasov in den letzten Jahren fast 30 000 Hunde um´s Leben. Junge und Alte, Gesunde und Kranke. Manche hatten irgendwann einmal ein Zuhause, andere haben ihr ganzes Leben auf der Strasse verbracht. Seit 2008 gibt es neue Gesetze in Rumänien, die das Töten der Strassenhunde nicht mehr erlauben. Stattdessen werden sie nun eingefangen und in das städtische Auffanglager gesteckt, wo sich niemand wirklich um sie kümmert. Manche verhungern, weil die anderen sie nicht ans Futter lassen, viele erfrieren in den langen harten Wintern. In dieses Auffanglager war auch Miro gebracht worden.
Niemand wußte, warum er dort gelandet war. Dort saß er nun, in einem kalten Zwinger in einer dunklen Halle. Eines Tages, es war bereits Herbst geworden, kamen fremde Menschen in diese Halle. Sie hatten merkwürdige Geräte dabei, die Menschen nannten sie Kameras und sie schauten damit in jeden Zwinger. Sie redeten mit leisen, freundlichen Stimmen zu den Hunden. Einer der Menschen richtete seine Kamera auch auf Miro. Doch Miro war es egal, was hatte er schon zu erwarten? Er schaute nur kurz hoch und dann resigniert wieder weg... Und richtig, die Menschen verliessen die Halle und die Hunde waren wieder allein... Was Miro und seine Leidensgenossen nicht wissen konnten: Einige Wochen später konnten die Menschen in Deutschland diese Bilder im Fernsehen sehen – und viele wollten den Hunden in Rumänien helfen. Auch die Bilder von Miro wurden gezeigt – man hatte ihn nur 2 Sekunden lang sehen können – aber diese 2 Sekunden hatten ausgereicht, um das Herz von zwei Menschen aus Deutschland zu gewinnen, die fortan alles daran setzten, um Miro zu helfen.
Und so kam es, dass Miro und einige seiner Artgenossen aus dem schrecklichen Auffanglager in ein privates Tierheim in Brasov umziehen durften. Hier kümmerten sich freundliche Menschen um sie, hier gab es regelmässig Futter und Wasser. Doch auch hier war das Leben nicht einfach. Der Winter nahte und es gab nicht genug warme Unterkünfte für alle – 500 Hunde lebten in diesem Tierheim. Jeden Winter starben einige von ihnen... Und so passierte zum zweiten Mal ein kleines Wunder für einige dieser Hunde: Kurz vor Weihnachten nahmen freundliche Menschen sie in einem großen Auto mit nach Deutschland, in ein schönes Tierheim. Auch Miro durfte mit. Er konnte sein Glück kaum fassen – hier war es warm, es gab jeden Tag Futter zum satt essen und frisches Wasser, er durfte mit seinen Hundefreunden auf der Wiese toben und alle Menschen waren nett zu ihm. Hier wollte er für immer bleiben. Aber Miro´s Geschichte war an dieser Stelle noch lange nicht zu Ende...
Ihn erwartete nämlich noch etwas viel besseres als ein Leben im Tierheim, auch, wenn dieses Tierheim noch so schön war. Ein richtiges Zuhause nämlich, bei Menschen, die sich um ihn kümmern, mit ihm spazieren gehen und ihn gern haben würden. Und in dem es sogar eine Hundefreundin für ihn gab. Dieses Zuhause sollte er bei den Menschen bekommen, die ihn einige Wochen zuvor im Fernsehen gesehen und danach nicht mehr vergessen hatten. Sie ließen nicht locker und erkundigten sich immer wieder nach dem traurigen Hund aus Brasov. Und endlich, kurz vor Weihnachten, bekamen sie die gute Nachricht, dass Miro gefunden wurde, dass er ein netter, freundlicher und gesunder junger Hund ist, dass er noch vor dem Fest nach Deutschland reisen würde und dass einer Adoption nichts im Wege stünde. Allerdings müsste diese bald erfolgen, denn in Miro´s Heimat warteten noch einige Hunde mehr darauf, gerettet zu werden. Und da die Winter in Rumänien sehr hart sind, drängte die Zeit...
Und so vergingen nur noch wenige Wochen, bis Miro noch einmal eine lange Reise antreten sollte, diesmal, um für immer Zuhause anzukommen... Tja, und hier sind wir nun am vorläufigen Ende von Miro´s Geschichte angelangt – wie sie weitergeht, werde ich dann hier berichten, wenn wir Miro am 11. Januar zu uns geholt haben ;-). Wir freuen uns schon auf ihn!