Meldung: "Lage der Tierheime"

Nochmal zum Thema Tierheim Wipperfürth:

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Tierheim weiterhin vor dem Aus

Das Tierheim in Wipperfürth bekommt eine Finanzspritze, das reicht aber nicht zur Rettung. Vier oberbergische Städte und Gemeinden (Wipperfürth, Lindlar, Engelskirchen und Marienheide) haben entschieden, die Pro-Kopf-Pauschale zu erhöhen.

Jeder Einwohner zahlt bislang jährlich 26 Cent für das Tierheim, künftig sollen es 50 Cent sein. Das macht 40.000 Euro, und die reichen nicht. Allein die Fixkosten des Tierheims liegen bei 120.000 Euro.
Auch spenden die Oberberger deutlich weniger.

Am 11. März wird eine Mitgliederversammlung des Vereins entscheiden, ob und wie es weiter geht.

Quelle: Radio Berg vom 02.03.2011

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Das Heim soll es richten

In gut sieben Wochen ist es soweit: Viele Eltern verreisen mit den Sprösslingen in die verdienten Osterferien. Trotz der schönen Aussichten gibt es ein Problem – Katze „Kitty“ und niemand, der auf sie aufpassen kann. Da der Drang nach einer anderen Umgebung größer ist als die Liebe zum bisher treuen Begleiter, wird „Kitty“ kurzerhand abgeschoben, entsorgt. Das Tierheim soll es richten.

„Diese Meinung, dass das Tierheim bei den kleinsten Problemen einspringen muss, haben viele Menschen“, bemerkt die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Velbert/Heiligenhaus, Petra Mittelstenscheidt. „Wir werden nicht mit staatlichen Geldern unterstützt. Die Ansicht, dass wir eine Behörde sind und für alles einspringen müssen ist falsch“, erklärt die Tierliebhaberin.

Ganz schlimm dran sind die Katzen. Circa 90 Prozent von ihnen sind Fundtiere, eine alarmierende Zahl. Laut Petra Mittelstenscheidt besteht ein ganz großes Problem darin, dass die Anzahl an Fundtieren gerade in den kommenden Sommermonaten drastisch steigen wird. Glücklicherweise hält sich das mit der Spendenbereitschaft die Waage, so dass die gröbsten Kosten abgedeckt sind. Doch was passiert, wenn Unterkunft, Futter und Tierarztkosten nicht mehr zu stemmen sind?

„In erster Linie sind Fundtiere ein Problem der Stadt. Das Ordnungsamt gibt jene beim Tierheim ab, da die Institution keine Kapazitäten hat. Auf Grundlage eines Vertrages mit der Stadt wird eine Pauschale für jedes Tier gezahlt“, so Petra Mittelstenscheidt. Für Katzen erhält das Tierheim 25 Euro und für Hunde 50 Euro.

Das jeweils für 14 Tage. Weiter sagt sie: „Es ist nahezu unmöglich, sämtliche Vierbeiner in der kurzen Zeit zu vermitteln. Tierarztkosten sind für ein halbes Jahr abgedeckt. Die danach anfallenden Kosten muss das Tierheim finanzieren – ausgenommen Kastrationen“, informiert die stellv. Vorsitzende.

Gerade Kastrationen reißen ein tiefes Loch in die Kasse, wie die Tierfreundin erklärt: „Wir möchten eine unkontrollierte Vermehrung vermeiden. Zudem sind fast alle Katzen in einem derart schlechten Zustand, dass viel Geld und Mühe in die Genesung investiert werden muss.“ Eine Katze wird in der Regel für 80 Euro vermittelt, ist dafür aber kastriert, geimpft und wieder fit. Dass das Tierheim bei der Vermittlung einen Verlust macht, sei klar.

Um dieses Loch zu stopfen, veranstaltet das Tierheim an der Langenberger Straße einige Feste und Trödelmärkte. Zudem freuen sich die Angestellten und ganz besonders die Bewohner über Spenden, Mitgliedsbeiträge und Vermittlungsgebühren. Wesentlich wichtiger ist das ehrenamtliche Engagement. „Ohne diese Leute würde das Tierheim den Bach ‘runter gehen“, ist sich Petra Mittelstenscheidt sicher.

Zu betonen sei, dass es nicht zu einer derart großen Anzahl ausgesetzter Tiere gekommen wäre, wenn die Besitzer mehr Verantwortung gegenüber ihren treuen Begleitern hätten. „Das Verantwortungsgefühl der Menschen hat stark nachgelassen und das kann das Tierheim nicht immer ausbaden,“ ist Petra Mittelstenscheidt empört.

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Quelle: Der Westen vom 02.03.2011

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Tierheime in Geldnot: Jedes Zweite steht vor dem Aus

Jedes zweite Tierheim in Schleswig-Holstein steht vor dem Aus. Die Finanzsituation der Aufnahmestationen sei dramatisch, sagt Holger Sauerzweig-Strey, Landesvorsitzender des Deutschen Tierschutzbundes.

Während Energie- und Tierarztkosten permanent steigen würden, sei die Spendenbereitschaft der Menschen um 30 Prozent geradezu eingebrochen. Zugleich werden immer mehr Fundtiere abgegeben.

Die Tierschützer machen die Wirtschaftskrise für die fatale Entwicklung verantwortlich. Viele Besitzer könnten sich ihre Haustiere nicht mehr leisten und würden sie einfach aussetzen. „Die Abgabebereitschaft speziell bei alten, kranken und exotischen Tieren hat sich dramatisch um etwa 35 Prozent erhöht“, sagt Sauerzweig-Strey. Bei vier von fünf Fällen handelt es sich um Fundtiere – ein trauriger Rekord. Vielerorts sind die Auffangstationen überfüllt.

Werden Tiere von Bürgern oder von der Polizei gefunden, werden sie ins nächste Tierheim gebracht – und müssen aufgenommen werden. Landesweit haben sich die Vereine verpflichtet, für die Kommunen die Unterbringung und Versorgung von Fundtieren zu übernehmen. Die Zuschüsse der Gemeinden reichen allerdings bei weitem nicht aus, rechnet Anna Gomberg von der Tierhilfe Ostholstein vor. Die Unterbringung einer Katze koste monatlich 280 Euro. Werden kranke Tiere eingeliefert, die von Tierärzten versorgt werden müssen, kämen schnell 500 Euro und mehr zusammen. „Tatsächlich übernehmen die Kommunen aber nur einmalig 120 Euro, ungeachtet wie lange die Tiere im Heim bleiben“, so Gomberg.

Und das ist ein weiteres Problem: Hunde sind landesweit 75 Tage im Asyl. Katzen können durchschnittlich erst nach drei Monaten und mehr vermittelt werden. Noch vor wenigen Jahren habe dies maximal vier Wochen gedauert. „Viele Leute holen sich heute lieber Jungtiere, mitunter sogar aus dem Ausland, anstatt ins Tierheim zu gehen. Und wenn ihnen die Hunde und Katzen über sind, werden sie wie Wegwerfartikel entsorgt“, klagt Ursula Wicke, Vorsitzende des Vereins „Tiere in Not“ in Heiligenhafen (Ostholstein).

Die Finanzierung der Heime wird zunehmend schwieriger. Anna Gomberg von der Tierhilfe Ostholstein rechnet vor: „Bei uns stehen monatlichen Einnahmen von 4000 Euro Ausgaben von 11 000 Euro gegenüber.“ Kein Einzelfall: „Es gibt eine Reihe von Vereinen, die mittlerweile ohne Rücklagen dastehen“, klagt Wicke von „Tiere in Not“. Der Landesvorsitzende bestätigt: „Die meisten Tierschutzvereine hangeln sich von einer Erbschaft zur anderen, um die Versorgung aufrecht zu erhalten.“

Der Deutsche Tierschutzbund fordert jetzt stärkere finanzielle Unterstützung von Kommunen und Land – beispielsweise in Form von Nothilfefonds in den öffentlichen Haushalten. Die Gemeinden winken allerdings ab. „Wir wissen die Arbeit der Vereine sehr zu schätzen, aber wir haben einfach nicht mehr Geld“, sagt Jörg Bülow, Geschäftsführer des Gemeindetages in Kiel. Damit geben sich die Tierschützer allerdings nicht zufrieden. Sauerzweig-Strey droht: „Wenn die Tierheime pleite sind, müssen die Kommunen für die ganzen Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Tiere aufkommen.“

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Quelle: Lübecker Nachrichten vom 06.03.2011

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GÜTERSLOH
Tierheim in Not
Trägerverein fehlen jedes Jahr 100.000 Euro

Seit langem ist es voll in den Gehegen des Gütersloher Tierheims. Doch während der Tierschutzverein Gütersloh und Umgebung als Träger des Hauses bisher irgendwie immer über die Runden kam, werde die finanzielle Lage immer schwieriger, sagte die 2. Vorsitzende des Vereins, Petra Kulik. "Wir können so jetzt nicht mehr weiter. Bis zum Jahresende muss etwas passieren, damit wir die Differenz für das laufende Jahr auffangen." Und dies sind mindestens 100.000 Euro.

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Zuletzt seien die Kosten aus zwei Gründen weiter angestiegen, erläutert Kulik: So habe sich die Verweildauer der Tiere verlängert, weshalb zur Stoßzeit ab Sommer viele in Pflegefamilien müssten. Vor allem aber würden immer mehr kranke und alte Tiere abgegeben, deren Besitzer sich die Haltung nicht mehr leisten könnten, sagt Kulik.

Sollte sich die missliche Lage verstärken, würden in einem ersten Schritt keine alten Tiere mehr aufgenommen. Als nächstes würde bei den Mitarbeitern gespart. Denn eins will Kulik unbedingt Fall verhindern: eine mögliche Insolvenz.

Quelle: NW-news.de vom 19.04.2011

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Dolchstoß für Plaus Tierstation

Kommt das Aus für die Plauer Tierstation noch früher als gedacht? Mindestens bis 2013 sollte die Einrichtung weiter Bestand haben. Dann läuft der Pachtvertrag für das Gelände aus. Doch nun ist nicht mal sicher, wie es die kommenden Monate hier weitergehen soll. Grund: Das Jobcenter des Landkreises Parchim hat dem Antrag der Tierstation, zwei Ein-Euro-Jobber zu bewilligen, eine Absage erteilt. "Das ist der Dolchstoß für die Tierstation", sagt Hedi Mescke vom Vorstand des Plauer Tierschutzvereins, der die Einrichtung betreut. Bisher haben stets zwei Ein-Euro-Jobber hier gearbeitet. Ab Mai werden keine Nachfolger auf die derzeit hier Beschäftigten folgen. Wie es weitergehen soll, weiß Heidi Mescke nicht.

[...]

Ob die Tierstation in den kommenden Wochen und Monaten ohne Ein-Euro-Jobber zurecht kommt, wird sich noch herausstellen müssen. Das Aus der Einrichtung sei jedoch die letzte Option. "Würden wir schließen, käme eine immense Arbeit auf die Stadt zu", sagt Mescke. Allein um 90 Katzen und 15 Hunde haben sich die Tierstations-Mitarbeiter in den vergangenen zwei Jahren gekümmert. Unterstützung gab es kaum, nicht zuletzt damit begründet, dass Katzen keine Fundtiere seien. Das Argument lässt Mescke nicht gelten. "Tierschutz - auch für Katzen - ist eine staatliche Aufgabe. Da kann man sich nicht entziehen und das auf Ehrenamtler abwälzen", sagt Mescke entschieden.

Quelle: Schweriner Volkszeitung vom 23.04.2011

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Original von Martin
Tja... das wird nicht das letzte Tierheim sein, welches dieses Jahr seine Pforten schliesst.

Landauf, landab beklagen die Tierschutzvereine zurückgehende Spendenbereitschaft.

Hallo,

ich persönlich habe zweierlei Erfahrungen gemacht: es gibt die sehr kooperativen Tierheime (z.B. Dillenburg, Weidefeld, Südtondern etc.): das sind die TH, die auch Hilfe in anderer Form annehmen (statt finanzieller Spritzen; ich weiß, dass Spenden sehr notwendig sind, aber sie sind nicht der Welten letzter Schluß!). Diese Tierheime wenden sich an entsprechend erfahrene Hundemenschen, rassebezogene: sie suchen auch Pflegestellen und sind sehr dankbar dafür.

Und dann kenne ich Tierheime, die sind derart unkooperativ! die sitzen quasi auf ihren Hunden. Sie nehmen - außer Geld natürlich (!) - keinerlei Hilfen an: Hilfen in Form von z.B. einen BC am Vieh testen, oder aber allein mal die FRAGE nacht Hilfe oder Rat oder nach Tipps! Das ist so schade und das ist in Deutschland in vielen Tierheimen leider die Tagesordnung

Würden die Tierheime wirklich besser kooperieren oder Hilfe in Form von PS oder, oder annnehmen: ich bin sicher, es würde alles ein bischen erleichtern: für die Hunde, für die Tierheimmitarbeiter und letzendlich auch Hilfe für die "Portokasse" sein.

Liebe Grüße
Gaby