- Offizieller Beitrag
aktion-tier meldet:
Zitat
Mitten im Ort steht ein baufälliges Fachwerkhaus. Es gibt keinen Strom. Auf dem nur ca. 50 qm großen Grundstück werden neben zahlreichen Katzen 15 ausgewachsene Huskys gehalten. Außerdem tummelt sich hier eine unbekannte Anzahl von Huskywelpen – Produkte der permanenten Tiervermehrung. Die Hunde stehen knietief im Morast, überall liegt Müll herum, es gibt keine trockene Stelle, wo sich die Tiere ablegen können. Hütten oder andere Unterschlüpfe sind nicht vorhanden. Der Gestank nach Abfall, Kot und Urin ist unerträglich, das fast permanente Hundegebell zehrt an den Nerven der Dorfbewohner. Das Haus und die Nebengebäude sind verwahrlost und zugemüllt. Hier leben die Halter der Hunde, ein unverheiratete Paar Mitte vierzig, mit einem minderjährigen Kind.aktion tier ist seit Herbst 2006 mit dem Fall beschäftigt. Damals hatte Richard W. 17 ausgewachsene Huskys teilweise an kurzen Ketten in der akut einsturzgefährdeten Ruine einer Feldscheune in der Nähe der Ortschaft untergebracht. Das Rudel war schon mehrfach umgezogen, von einer problematischen Behausung in die nächste. Angeblich wurden die Hunde für Schlittenhundrennen gehalten, die auf Festen und Veranstaltungen angeboten wurden. Die hierfür erforderliche Genehmigung gemäß § 11 Tierschutzgesetz wurde aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen jedoch entzogen und bis heute nicht wieder erteilt.
Auf Drängen der Tierschützer hin wurden die Hunde dann im Jahr 2007 durch den Amtsveterinär beschlagnahmt. Kein Jahr ist seither vergangen und das Paar hält schon wieder ein Rudel von 15 ausgewachsene Huskys. Diesmal sind die Tiere auf die Frau angemeldet.
„Wir sehen hier typische Merkmale von Animal Hoarding“, sagt Ursula Bauer von aktion tier Berlin. Es werden immer wieder Tiere in großer Zahl gesammelt, die Haltungsbedingungen sind schlecht, es ist kein Geld da für ausreichend Futter oder einen Tierarztbesuch. „Wenn der Druck der Behörden und Nachbarn zu groß wird, ziehen Animal Hoarder einfach in die nächste Gemeinde, wo sie unbekannt sind“, erzählt Ursula Bauer von aktion tier.
In den USA schon längst erkannt und beschrieben, ist Animal Hoarding als Krankheitsbild in Deutschland nach wie vor weitgehend unbekannt. Dabei nimmt auch in Deutschland das krankhafte Tiersammeln drastisch zu. „Im Fall Hohengörsdorf steht der Traum, mit den Hunden durch Zucht oder bei Schlittenrennen das große Geld zu machen, in keinem Verhältnis zur Realität“, so Ursula Bauer von aktion tier. Leidtragende sind wie immer die Tiere. Aktion tier steht seit Langem mit dem zuständigen Ordnungs- und Veterinäramt in Kontakt, hat die schlimmen Zustände angezeigt und auch auf das Phänomen „Animal Hoarding“ hingewiesen. Dennoch haben die Behörden bisher keine konsequenten Schritte unternommen. Die amtliche Wegnahme hatte nur vorübergehenden Effekt, da sofort neue Tiere gesammelt wurden. „Die einzig dauerhafte Maßnahme ist ein Tierhalteverbot in Verbindung mit einem Tierumgangsverbot“, weiß Ursula Bauer, Diplom-Biologin von aktion tier.
Quelle: Pressemeldung aktion-tier
Anbei exklusive Bilder von aktion-tier (Weiterverbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung von aktion-tier)