Porrequito - ehem. Coffee

  • Heute war unser Coffee in der Zeitung. Eine Reporterin hat die Pflegemami von ihm besuct und spontan einen Artikel über ihn geschrieben. Hier der Text

    Happy End für ein Hundeleben


    Alter Schäferhund findet bei Elsbeth Lanz Asyl
    berneck. Als für einen alten Hund ein Platz für seine letzten Tage gesucht wurde, kam eine Anfrage an die Tierfreundin im Husen. Nun darf der 14-jährige Coffee sein Leben in Geborgenheit abschliessen.

    Der Besucher in der Hundepension Lanz kommt kaum nach mit Zählen: Zwei Schäfer, zwei Golden Retriever, ein Dalmatiner, ein Pekinese und ein Terrier stürzen sich auf ihn und wünschen Beachtung und ein paar Streicheleinheiten. Dazwischen fällt ein altersgrauer grosser Hund auf, der zwar auch sofort herbeikommt, aber mit einer gewissen Zurückhaltung den Fremden beschnüffelt.

    Total verwahrlost
    Dies ist Elsbeth Lanz' neuster Schützling, der Langhaar-Schäfermischling Coffee. Sie nennt ihn liebevoll «ihr Eselein», denn so grau, langohrig und mit langem Schwanz wie ein kleiner Esel präsentiert sich der 14-jährige Schäferrüde. Von einem Langhaar-Hund ist im Moment zwar nichts zu sehen, denn das total verwahrloste Tier musste kurz geschoren werden.

    Coffee stammt aus Spanien, wo er von seinem Besitzer zu einem Tierarzt in Pension gegeben wurde, als er seiner überdrüssig war. Diese Perrera genannten Institutionen sind keine Tierheime, sondern Tötungsstationen. Solange die Besitzer für ihre Tiere zahlen, werden sie gefüttert, oft mehr schlecht als recht. Sind sie herrenlos, werden sie getötet, sobald der Platz in der Station knapp wird. Es gibt viele Tierschützer, vor Ort oder in Deutschland, der Schweiz oder Österreich, welche solchen Tieren helfen möchten. Vor etwa einem Jahr hat sich der Verein Arme Pfoten (ww.arme-pfoten.de) gebildet, der in Zusammenarbeit mit spanischen Tierfreunden versucht, für Hunde und Katzen neue Besitzer zu finden. «Arme Pfoten» sucht in ihrer Homepage laufend Betreuungsplätze. Die meisten hier vorgestellten Tiere befinden sich im Moment in Perreras. In der städtischen Auffangstation von Bilbao hat es Boxen für etwa 35 Hunde. Die grösseren haben eine Fläche von etwas mehr als einem Quadratmeter.

    Eine traurige Geschichte
    Coffee lebte seit etwa sechs Jahren in einem solchen Käfig, als eine spanische Tierschützerin damit anfing, die Hunde zu pflegen. Sie beschrieb seine Situation: «Der Tierarzt ging ausserhalb der Hochsaison, wenn er viele Hunde hatte, nur alle 3 oder 4 Tage vorbei. Er liess den Hund ohne Futter, alles vollgesch ... und das Wasser im Napf gefroren.» Als «Arme Pfoten» für den alten Schäfer einen Platz gefunden zu haben glaubte, wurde er nach Deutschland geflogen. Die Platzierung zerschlug sich, und über Mails und Telefone kam die Anfrage zu Elsbeth Lanz, welche in Husen ob Berneck eine Tierpension führt. Sie kannte Coffees traurigen Blick schon aus den Fotos der Homepage und erklärte sich spontan bereit, den Schäfer aufzunehmen.

    Was sie besonders freute, waren die Reaktionen anderer Tierfreundinnen: Eine Frau aus Basel rief sie an, um sich an den Futter- und Arztkosten von Coffee zu beteiligen. Eine Hundebesitzerin aus Vorarlberg, welche ebenfalls einen alten Hund aufgenommen hatte, berichtete von ihren positiven Erfahrungen. Auch Coffee hat sich in den zwei Wochen bei Elsbeth Lanz bereits bestens eingelebt. Er frisst gut und will nach draussen gehen. Obwohl er an Hüftdisplasie leidet, spielt er manchmal mit ihr wie ein junger Hund. So darf er auf seine letzten Tage erleben, was es heisst, geliebt zu werden.


    Rheintal

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    Hier der Link zum Zeitungsartikel:

    http://www.tagblatt.ch/index.php?arti…theute/rheintal



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    maya seiler