Sarcoptes-Milben

Hallo,

ich höre durch Dich das erste Mal davon. Bitte sei mir nicht böse, aber wie wurde das diagnostiziert?
Habe gerade danach gegoogelt, finde aber nur Betroffene , wo es nach ca. 4-6 Wochen in Ordnung war (nach Behandlung), und ihr kämpft seit knapp 6 Monaten.
Es wird empfohlen, alles womit der Hund in Berührung kam zu desinfizieren, waschen...da die Viecher sich dort auch aufhalten.
Bitte nochmal, sei nicht genervt, möchte mich nur aus erster Hand informieren lassen.

Sabine

Nuja, kratzen und knabbern kann ja auch andere Ursachen haben. Wurde zur Kontrolle nochmal ein Bluttest gemacht ( hast schon Recht, nur so kann das zuverlässig rausgefunden werden.) ? Nicht, dass du weiter Sarkoptes behandelst und am Ende hat der Hund zusätzlich ´ne Allergie oder so.

Leo hatte das auch ganz schlimm als er hier ankam...ganz extrem, kaum noch Fell und schon ganz genervt vor lauter Juckerei. Nach 3 mal Advocate war es aber gegessen. Zusätzlich hab ich halt hysterisch Decken gekocht, was nicht kochbar war entsorgt, meine einmalig mit Advocate mitbehandelt ( vorsichtshalber) und die Umgebung mit nem Umgebungsspray abgesprüht...inclusive Autopolster.

Sabine - ich bin KEIN MEDIZINER ..... ich bin THP ...

Zu der fiesen Sarcoptes-Milbe :

Zitat

Sarkoptesräude
(auch: Sarcoptes-Räude, Scabies, Sarkoptes oder einfach Räude)

Eine winzige ovale Milbe, Sarcoptes scabiei, mit vier kurzen Beinchen und zwischen 0,2 und 0,4 Mikrometer groß, ist Auslöser jener Hauterkrankung, die mit dem wohl stärksten vorkommendem Juckreiz verbunden ist.
Ausgelöst wird dieser Juckreiz durch die weibliche Milbe, die einen Gang in die Oberhaut des Hundes gräbt und dort ihre Eier ablegt. Diese und die Exkremente der Milben verursachen den Juckreiz, der den Hund zu ständigem Kratzen „zwingt“. Aus den Eiern entwickeln sich innerhalb von 17 – 21 Tagen über ein Larven- und zwei Nymphenstadien wieder erwachsene Milben. Die gesamte Entwicklung des Parasiten findet also vollständig auf dem Wirt statt. Die Population wächst rasch, ein Weibchen legt während seiner drei- bis vierwöchigen Lebenszeit etwa 50 Eier.
Milben, die der Hund beim Kratzen oder Schütteln an die Umgebung abgibt, sind ohne Wirt etwa 18 – 21 Tage überlebensfähig und können einen neuen Wirt befallen.
Hauptwirte der Sarcoptesmilben sind neben Hunden Füchse und Marder, auch Gamswild. Wildtiere leiden oft unter einer Sonderform der Sarcoptesräude mit starker Krustenbildung vor allem an den Ohren. Die indirekte Infektion von Hunden durch solch abgeschüttelte Krusten scheint an Bedeutung zu gewinnen.

Die Sarcoptes-Milben sind relativ wirtspezifisch, die beim Hund vorkommende Art sarcoptes scabiei var. canis, kann zwar auf den Menschen übertragen werden, die weibliche Milbe gräbt auch Gänge in die Oberhaut des Menschen und legt ihre Eier ab, stirbt jedoch meist nach einigen Tagen von allein ab. Auch der Mensch leidet dann unter Juckreiz, der stärker wird, wenn sich die Haut erwärmt (z.B. im schön warmen Bett). Auf der Haut zeigen sich häufig kleine gerötete Erhebungen, manchmal auch Bläschen. Genannt wird dies „Trugräude“ und kann meist nur schwer oder gar nicht nachgewiesen werden, da gewöhnlich nur wenige Milben Auslöser sind. Ein weiterer Kontakt zu dem räudigen Tier sollte allerdings unterbleiben oder noch besser die Behandlung des Tieres veranlasst werden, auch wenn es nicht das eigene ist. Aufgrund der überlebensmöglichkeit der Milben außerhalb eines Wirts sollte die Umgebung desinfiziert werden.

Das Leitsymptom der Sarcoptose, der quälende Juckreiz, zeigt sich bereits sehr zeitnah nach einer Infektion, manchmal bereits nach Stunden, gewöhnlich nach ein oder zwei Tagen. Die Milben bevorzugen empfindliche Hautstellen, die weniger behaart sind, also Kopf, Ohren, Ellbogen, Sprunggelenk, Vorderbrust, Unterbauch und Schenkelinnenseiten. Bei genauerer Untersuchungen finden sich winzige Stichwunden, um die herum sich die Haut abschuppt und kahle Stellen entstehen. Durch das Kratzen kommt es zu bakteriellen Entzündungen, Krusten, weiterem Haarverlust, zu Veränderungen der Haut mit Verdickungen und Schwarzfärbung („Elefantenhaut“). Bei länger unter Sarcoptes-Milben leidenden Tieren kommt es zu Gewichtsverlust, Ruhelosigkeit und sogar Wesensveränderungen wie mangelnde Führigkeit oder sogar Aggression. Auch beim Hund verstärkt sich der Juckreiz unter Wärmeeinwirkung.

Der Nachweis der Sarcoptes-Milben erfolgt durch Hautgeschabsel von Stellen, die der Hund durch Lecken nicht erreichen kann. Dieser Direktnachweis kann mitunter schwierig sein, da bereits wenige Milben diesen enormen Juckreiz auslösen.
Eine Blutuntersuchung auf Sarcoptes-spezifische Antikörper ist ebenfalls möglich, dafür muss die Ansteckung aber bereits zwei bis vier Wochen zurückliegen. Das Ergebnis der Blutuntersuchung ist kritisch zu betrachten, da 5 bis 10 % der Hunde trotz Milbenbefall keine Antikörper bilden – ein negativer Befund schließt die Diagnose Sarcoptose also nicht automatisch aus.

Den Sarcoptes-Milben kann mittels Shampoos, Sprays, Spot-on-Präparaten und Injektionen zu Leibe gerückt werden. Der Juckreiz kann mit Medikamenten ebenfalls gelindert werden. Für die Art der Behandlung wird mitentscheidend sein, wie kooperativ der Patient Hund ist – denn es muss der ganze Körper, auch Kopf und Ohren, konsequent behandelt werden, bei langhaarigen Hunden oder solchen mit sehr dichtem Fell kann bei Shampoo-Einsatz vorab eine Schur erforderlich sein. Leider lassen sich mit einer Behandlung niemals alle Entwicklungsstadien der Milbe abtöten, was bedeutet, dass die Behandlung über einen Zeitraum von mindestens sechs bis acht Wochen mehrfach wiederholt werden muss.
Eine konsequente und sehr gründliche Umgebungsbehandlung ist wichtig, damit die Therapie Erfolg hat und sich das Tier in seiner Umgebung nicht ständig neu infiziert. Hierzu gehören auch alle anderen im Haushalt lebenden Hunde, auch Tiere wie Katzen, Frettchen, Meerschweinchen. Haus, Wohnung oder Zwinger, Transportkäfige, Auto, Bürsten und Kämme – wirklich alles, womit das infizierte Tier in Kontakt gekommen sein könnte, sollte für mindestens dreißig Tage behandelt werden.

Alles anzeigen

Wenn es sich immernoch um Sarcoptes handelt, könnte dies NUR mittels Hautgeschabsel im Labor ausgewertet werden, da sie Gänge unter die Haut bohrt - das wird meist unter Narkose gamacht.
Die Biester überleben gerne länger und alle paar Wochen gibts ja "neue" - wenn Du sie nicht alle ausgerottet hast.

Besonders jetzt zum Fellwechsel und zur naßkalten Jahreszeit muss der Soffwechsel einiges mitmachen - da könnte es schon sein, daß Anny wieder "befallen" ist .... ist aber nur nach guter Diagnose herauszufinden.

Könnte auch was ganz anderes dahinter stecken
Allergie z.B. jegliche Dermatosen .....

Wie schon in einem anderen Thread geschrieben, hatte unsere kleien Socke Demodex .... da half Advocate - ist aber nun erst 3 Wochen her seit der ersten Anwendung - ob das Thema damit durch ist, bleibt abzuwarten ....

Zitat

könnte dies NUR mittels Hautgeschabsel im Labor ausgewertet werden

Coco, also mein TA hat mir erklärt, dass das Hautgeschabsel nicht immer zuverlässig ist. Leo sah ja nunmal aus wie S** und im Geschabsel war NICHTS zu sehen. Erst die Blutuntersuchung brachte Klarheit.

Wobei das Geschabsel wie du es beschreibst wohl funktioniert, aber warum den Hund in Narkose legen, wenn es so verhältnismäßig einfach über Blut rauszufinden ist?

ich drück die Daumen.

ganz doll!

liebe Grüsse

Regina

Chili hat auch ´nen unerklärlichen Juckreiz. Flöhe, Milben, sonstiges Getier sind ausgeschlossen. Das war so schlimm, dass sie sich ( NUR) hinter den Ohren blutig gekratzt hat. In den Ohren ist auch nix. Blutbild war ohne Befund...
Sie wird getreidefrei ernährt...alles recht rätselhaft.
Und dann habe ich sie auf Anraten des TA mit DermAllay Shampoo gebadet, bisher 2 mal und der Juckreiz ist schon fast weg.

Hypoallergen und feuchtigkeitsspendend steht drauf.
Soll Hautberuhigend wirken, meint mein TA...und das scheint ja auch zu funktionieren. Eigentlich bin ich kein Freund von sowas, da ich der Überzeugung bin die Ursache muss irgendwie von Innen kommen...aber wenn es dem Hund hilft.

Zitat

Original von weiti
OT: was wohl aus dem Rüden geworden ist ?? Er soll ja vermittelt worden sein, ob es ihm wohl gut geht ? Dieser Gedanke wird mich immer beschäftigen....

Besteht keine Möglichkeit, das rauszufinden?

Ich verstehe Dich gut, würde mir auch so gehen.

Sorry für OT.

Sabine, hast PN.