Kendra aus Warschau

  • Kendra wartet nicht mehr - sie trifft in ca. 1 Std. auf dem Foenixhof ein.
    Mehr demnächst. :D :D :D :D :D

    1000 Dank an alle Menschen, die Kendra trotz aller Widrigkeiten bis dato geholfen haben, es soweit zu schaffen. Für Euch ist dieser Thread, damit Ihr seht, wie es mit Kendra weitergeht.

    LG
    Margrit

    Einmal editiert, zuletzt von foenix1 (31. August 2009 um 18:01)

  • Ja - Kendra ist da.
    Allerdings ist ihr gerade der Himmel auf den Kopf gefallen.Sie hat momentan das Extrem-P in den Augen und braucht die nächsten Tage/Wochen ganz viel Zeit und Ruhe.
    Sie ist wenig menschenbezogen, rührt sich tagsüber nicht von der Stelle, verkriecht sich nach Möglichkeit in eine dunkle Ecke, will von den anderen Hunden auch nix wissen und muss erst einmal Laufen lernen. Sie frisst und trinkt noch nicht.
    Immerhin habe ich sie gestern Nacht aus ihrer Box geprünt, die sie nicht freiwillig verlassen wollte, indem ich das Ding so weit wie möglich um sie herum abgebaut habe.Dann habe ich ihr ein Halsband umgemacht und ihr Rescuetropfen eingeflöst.Heute morgen gabs noch ein Geschirr zusätzlich, nachdem wir sie dann hinter der Kühltruhe rausgeholt hatten. Ohrentropfen, nochmal Rescuetropfen und ein wenig gebürstet habe ich sie auch.
    Jetzt habe ich sie ersteinmal im Haus in ein Einzelzimmer einquartiert und dann schaun wer mal...........einfach wird das nicht.

    LG
    Margrit

    2 Mal editiert, zuletzt von foenix1 (1. September 2009 um 18:00)

  • ...das glaube ich auch, ihrer körpersprache spricht ja auch bänder,.....

    daumendrückt!!!!

    lg

    cassio

    ...der Schutz eines Lebewesen sollte da anfangen, wovor man sich selber schützen würde!!!
    (Verfasser: Ich)

  • Gleich als erstes möchte ich nach meiner Rückkehr über Kendra berichten, sicher wartet ihr schon.

    Nachdem wir in diesem Tierhort (es ist ja kein Tierheim) die kleinen Hundchen, die mit uns fahren sollten, soweit fertig und zusammen gesammelt hatten, bekam ich direkt vor der Abfahrt Kendra in der Transportbox in's Auto geladen. Ich sah in der Gitterbox nur ein zusammengekauertes, sich nicht bewegendes Fellknäul, das aus dem Hundehaus durch den Zwinger zum Auto getragen wurde.

    Wioleta und ich machten uns auf dem schnellsten Weg zu Wioleta, wo Kendra die Nacht in der Garage, ganz in Ruhe verbringen konnte. Wioleta berichtete am nächsten Morgen, wo ich Kendra und einen der kleinen Dackelbrüder bei ihr abholte, dass Kendra sich in der Nacht auf die Fliesen gelegt hatte. Sie hatte Pipi und Häufchen gemacht und ein wenig Wasser getrunken.

    Wir luden sie wieder in mein Auto. Sie war völlig verängstigt und ich beschloss, den Heckladeraum erst wieder bei Foenix zu öffnen und fuhr nach Deutschland. Was dann kam, wurde ja schon berichtet.

    Kendra wurde als Welpe auf der Straße gefunden und lebte seither fern ab von allem, nur durch ein paar Pfleger betreut (gefüttert), in diesem Zwinger mit vielen anderen Hunden. Wie sie sich dort verhalten hat, weiss ich nicht, ich werde nochmal nachfragen, soblad ich den Kontakt zu meiner Ansprechpartnerin des dort tätigen Vereins habe. Kendra ist ihrer vertrauten Umgebung und dem Rudel, in dem sie vermutlich eine untere Rangposition hatte, entrissen worden.

    Ich hatte den Eindruck, dass Foenix willens und in der Lage ist, auf Kendra's Bedürfnisse einzugehen. Ich bin, wie ihr sicher auch, gespannt, wie Kendra sich entwickeln wird und drücke ihr ganz ganz fest alle Daumen, dass sie in ihrer neuen Welt ankommen und bald anfangen wird, zu leben.

  • Kendra ist ein nicht leichter Fall...
    ich habe noch niemals einen Hund mit einer derartig zerstörten Seele gesehen, sie weisst authistische Züge auf.
    An Kendra haben seit ihres ca. dritten Lebensmonats wirklich wohlmeinde Menschen "gewerkelt".

    Kendra hat seit ihrem dritten/vierten Lebensmonat nur noch gelernt zu "Überleben" - und nur das brachte sie auf den Foenixhof.

    Nun ist auch - diese/ihre Welt - wieder zerstört worden.

    Kendra hat eine ganz feine Seele und viel Kraft .

    Sie frisst und trinkt manchmal - und das heisst sie will leben. Die letzen Tage waren wackelig. Ich hoffe - sie frisst und trinkt morgen auch noch. Dann hat sie sich für ein neues Leben entschieden.

    Erst dann kann habe ich eine Chance ihr zu zeigen, wie ihr neues Leben sein könnte......

    Die letzen Tage, war mein Job, zu verhindern, dass sie sich aufgibt - ich habe mein Bestes getan.

    Und nun schaun wer mal....

    LG
    Margrit

    2 Mal editiert, zuletzt von foenix1 (3. September 2009 um 00:50)

  • Hier mal ein Bild von heute. Immerhin hat sie heute Pippi gemacht und endlich einen Haufen abgesetzt.

    Mit dem neuen Geschirr geht das Handling wesentlich leichter, da dort ein Tragriemen dran ist.So muss ich nicht an ihr rumzerren - denn freiwillig bewegt sich Kendra zur Zeit keinen Schritt ;( - ausser es ist eine Ecke in Sicht, in die sie sich verkriechen kann.

    Heute morgen konnte ich sie auch wieder unter der Tischtennisplatte hervorholen........

    Mein Gott - was für ein Elend ;(

    LG
    Margrit

    Einmal editiert, zuletzt von foenix1 (3. September 2009 um 15:54)

  • Margrit, sei mir nicht böse...aber wäre ich Kendra, ich hätte dich schon gebissen. 8o ;(

    Meinst du nicht, man könnte da etwas behutsamer vorgehen?

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Zitat

    Original von foenix1
    Ja - Kendra ist da.
    Allerdings ist ihr gerade der Himmel auf den Kopf gefallen.Sie hat momentan das Extrem-P in den Augen und braucht die nächsten Tage/Wochen ganz viel Zeit und Ruhe.
    Sie ist wenig menschenbezogen, rührt sich tagsüber nicht von der Stelle, verkriecht sich nach Möglichkeit in eine dunkle Ecke, will von den anderen Hunden auch nix wissen und muss erst einmal Laufen lernen. Sie frisst und trinkt noch nicht.
    Immerhin habe ich sie gestern Nacht aus ihrer Box geprünt, die sie nicht freiwillig verlassen wollte, indem ich das Ding so weit wie möglich um sie herum abgebaut habe.Dann habe ich ihr ein Halsband umgemacht und ihr Rescuetropfen eingeflöst.Heute morgen gabs noch ein Geschirr zusätzlich, nachdem wir sie dann hinter der Kühltruhe rausgeholt hatten. Ohrentropfen, nochmal Rescuetropfen und ein wenig gebürstet habe ich sie auch.
    Jetzt habe ich sie ersteinmal im Haus in ein Einzelzimmer einquartiert und dann schaun wer mal...........einfach wird das nicht.

    Warum hast du ihr die Box nicht gelassen, wenn sie sich da zurückgezogen hat, weil sie sich da wohl relativ sicher fühlte? Kein Wunder, wenn du sie nachher hinter dem Kühlschrank suchen mußt oder unter der TT-Platte hervorholen.Was heißt "aus der Box geprünt" - das Wort "prünen" ist mir völlig unbekannt, daher dies als Informations-Nachfrage.

    Wäre es nicht möglicherweise sinnvoller, sie -mit der Box als Rückzugsmöglichkeit- in deiner Nähe zu lassen, statt sie (nur?) in ein Einzelzimmer einzuquartieren... Na ja, da sind halt auch die anderen Hunde...

    ja, ich teile die Einschätzung von Lao Ma ...

    Einmal editiert, zuletzt von nolo548 (4. September 2009 um 07:00)

    • Offizieller Beitrag

    Ich freue mich dass so eine Angstmaus eine Chance bekommen hat und hoffe dass sie auftauen wird.

    Man sieht die blanke Angst in ihren Augen - einfach furchtbar... ;(

    Oberchaotin Doina


    "Mitten im Winter habe ich schließlich gelernt,
    daß es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt"
    (Camus)

    Das Chaos will anerkannt, will gelebt sein
    ehe es sich
    in eine neue Ordnung bringen lässt.

    Hermann Hesse

    Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes zitieren, kopieren, weiterverbreiten ohne Erlaubnis des Verfassers ist nicht gestattet!

  • Zitat

    Original von nolo548
    Warum hast du ihr die Box nicht gelassen

    Weil ich sie wieder mit nehmen musste. Foenix hat ihr sofort eine andere, größere hin gestellt.

    Ich weiss, das hier liest sich schrecklich und es fühlte sich auch so an, diese Maus so zu erleben. Ich habe vorgestern mit Margrit telefoniert und Kendra wird einen eigenen Auslauf mit Häuschen im großen Garten am Haus bekommen. Das kennt sie, so hat sie in Polen gelebt und so kann sie sich ganz in Ruhe an ihr neues Leben gewöhnen.

    Einmal editiert, zuletzt von SusanneB (4. September 2009 um 07:58)

  • Zitat

    Weil ich sie wieder mit nehmen musste

    Entschuldigt bitte, aber da kann man auf eine Box auch mal pfeifen bzw. eine Andere leihweise im Tausch mitnehmen.

    Ich habe hier auch eine Box stehen, die mir nicht gehört und eigentlich dringend zurück soll. Da geht der Hund aber einfach mal vor!

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Zitat

    Original von foenix1


    Zitat

    Original von foenix1

    Vielleicht ist es Zufall, vielleicht irre ich mich. Aber ich finde -obwohl der ganze Körper auf allen Bildern Angst ausstrahlt- guckt sie auf der ersten Bildern weniger verschreckt als auf dem letzten- dieser angsterfüllte Blick. Irgendwas an der Situation, was ist es? Ist es das neue Geschirr, die Kamera, fühlt sie sich in die Ecke gedrängt?

    Ich wünsche der Süssen, dass sie ganz schnell auftaut, ich kenne diesen angsterfüllten Blick gut von meiner Maus in den ersten Tagen- manchmal zeigt sie es immer noch, wenn ich es nicht schaffe sie aus Situationen rauszuhalten, die sie noch nicht bewältigen kann.

    LG Barbara

  • Kendra kam in einer Gitterbox (s. Foto von Kendra unter dem Reisebericht) an, also kein Rückzugsmoment. Ich habe ihr dann eine Kennelbox angeboten - aber Kendra hat abgelehnt.

    @ Lao Ma - nein, behutsamer kann man nicht vorgehen, wie ich es gerade tue.Aber ein Minimum an Handling ist erforderlich, sonst würde Kendra kein Stück vorwärts kommen.

    @Nolo - "prünen" - heisst, das ich die Gitterbox um Kendra herum Stück für Stück abgebaut habe, damit ich sie da nicht rauszerren musste.

    Bevor hier noch weitere Ferndiagnosen/Ferntherapien erstellt werden, ein wenig zu Kendras Geschichte.

    Kendra wurde im Alter von ca. 3 Monaten gefunden und dann in ein Grsssrudel im Hort gesetzt. Hier stand sie in der Rangfolge ganz unten.Es fand kein weiterer menschlicher Kontakt ausser der Fütterung statt. Bei den Fütterungen finden Raufereien statt.So hat Kendra nur eins gelernt: Mensch = Futter= Gefahr.Auch innerhalb des Rudels hat sie sich nie wohlgefühlt - sie sass immmer anspruchslos in einer Ecke, ihre Aktivitäten fanden nachts statt - wenn in ihren Augen keine Gefahr mehr drohte.Sie ist jetzt ca. 1,5 bis 2 Jahre alt.

    LG
    Margrit

  • Zitat

    Original von foenix1

    hallo margit,
    ich möchte mal pepe`s ankunft schildern
    ich kann dich so gut verstehen,weil es einfach weh tut einen hund so sehen zu müssrn

    pepe kam bei mir an ohne jemals eine menschliche hand gespürt zu haben.er wurde wild geboren und übers futter betäubt.

    das alles wusste ich vorher aber nicht.

    wir haben ihn am flughafen in seiner box gelassen,weil ich diese panischen augen sah.zuhause haben wir die box in die küche gestellt und geöffnet.
    die ersten stunden hat pepe erstarrt weiter drin gekauert,um dann in einem unbeobachteten moment in die hinterste ecke der eckbank zu verschwinden.

    futter und wasser haben wir darunter gestellt.tag und nacht blieb die terassentür mit fast herunter gelssenen rollo offen.nachts ist er dann immer ganz schnell im garten verschwunden und hat sich sauber gemacht.

    das spielchen haben wir wochen betrieben,ohne das jemals einer den hund hätte anfassen können.auf 2 meter ließ er uns ran,dann kam die panik.andere hunde oder auch katzen waren nicht das problem,nur menschen und alles was mit alltäglichen geräuschen zu tun hatte.

    irgendwann kam er von selbst auf uns zu,wobei wir ihn dann eher zufällig berührten.schön fand er das überhaupt nicht.

    es hat monate gedauert, bis wir ihm ein halsband umlegen konnten und weitere wochen um mit ihm raus zu gehen.

    und in jeder für ihn beängstigen situation rannte er immer wieder in "seine höhle".
    wir haben pepe so ein bißchen wie eine katze behandelt.streicheln wenn er kam oder eben wie zufällig wenn man vorbei ging.ansonsten...ignoriert,auch seine angst.

    der blick den kendra zeigt erinnert mich stark an meinen hund....panisch und authistisch

    leichte züge von beidem zeigt er heute nur noch selten und als er nach ca.2 jahren das erste mal wedelte,man war das ein fest

    übrigens ist er jetzt der schmuser vor dem herrn :D

    das ganze hat mir gezeigt wie überaus wichtig es für solche hunde ist, eine rückzugsmöglichkeit im alltäglichen chaos zu haben

    gruss gaby

    je hilfloser ein lebewesen ist,desto größer ist sein anspruch auf menschlichen schutz vor menschlicher grausamkeit

    Mahatma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von pepe (4. September 2009 um 14:10)

  • Zitat

    @ Lao Ma - nein, behutsamer kann man nicht vorgehen, wie ich es gerade tue.Aber ein Minimum an Handling ist erforderlich, sonst würde Kendra kein Stück vorwärts kommen.

    Dann ist ein Minimum für dich wohl was Anderes als für mich. Und ich finde schon, dass da ziemlich viel geschieht was dem Hund wohl kaum das Gefühl von "Mensch= doch nicht böse" vermittelt...

    Lies das mal von aussen betrachtet: Angekommen, Box abgebaut, Hund in Halsband gezwängt, Hinter Kühlschrank rausgezerrt, in ein Geschirr gepackt, unter Tischtennisplatte rausgepflückt, Geschirr gewechselt....( Reihenfolge stimmt jetzt evtl. nicht ganz, aber es geht mir auch um die Sache) DAS Alles innerhalb weniger Tage unter Zwang.
    Ich nehme an, da sie sich nicht freiwillig bewegt, geht sie auch nicht freiwillig raus, sondern wird von dir dorthin verbracht, oder?

    Wenn ich mich in den Hund reinfühle, fange ich schon aus Mitgefühl an zu zittern. ;(
    Sicher muss man irgendwann mal vorwärts kommen, aber ich finde, das geht auch langsamer!

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schließlich sein´s !


  • Zitat

    hat mir gezeigt wie überaus wichtig es für solche hunde ist, eine rückzugsmöglichkeit im alltäglichen chaos zu haben

    Da gebe ich Dir völlig Recht.

    Zitat

    Wenn ich mich in den Hund reinfühle, fange ich schon aus Mitgefühl an zu zittern. traurig Sicher muss man irgendwann mal vorwärts kommen, aber ich finde, das geht auch langsamer!

    Susanne und mir standen aus Mitgefühl die Tränen in den Augen.Ich denke Du kannst Kendras Situation nicht wirklich beurteilen, Verallgemeinerung hilft in dem Fall ganz bestimmt nicht.

    LG
    Margrit

    Einmal editiert, zuletzt von foenix1 (4. September 2009 um 15:16)