Sandra und Doina haben ja schon so einiges geschrieben, nun möchten wir Euch aber auch nicht vorenthalten warum wir eigentlich so kurzfristig nach Cluj gefahren sind.
Wir hatten am Montag einen Termin mit Sorin Apostu, dem Bürgermeister von Cluj. Auf diesen Termin haben wir schon wochenlang gewartet, und am Mittwoch letzter Woche wurde er endlich bestätigt.
Grund des Termins: Wir haben/hatten vor, aus der dort besagten Tötung, ein normales Tierheim entstehen zu lassen, welches dann unter unserer Leitung steht.
Im Vorfeld haben wir auch Herrn Olaf Reif, Konsul von Clausenburg, um Unterstützung gebeten, der uns zu diesem Gespräch begleitet hat.
Uns wurde leider nur gut eine halbe Stunde Zeit einberaumt, vieles konnte von daher nicht besprochen werden, aber einen kleinen Schritt weiter sind wir trotzdem.
Die Stadt Cluj hat vor, ein neues Tierheim nach EU-Richtlinien zu bauen, die Pläne liegen uns vor, und man hat uns mehrere Optionen eingeräumt uns dort einzubringen.
1. Die komplette Übernahme des neuen Tierheims
2. Die komplette Übernahme des alten Tierheims (Tötung), welches bestehen bleibt, warum es existent bleiben soll konnte in der Kürze der Zeit nicht geklärt werden
3. Eine Kooperation mit dem neuen Tierheim
4. Eine Kooperation mit dem alten Tierheim (Tötung)
5. Ein komplett neues Gelände zu pachten/kaufen, um dort was eigenes entstehen zu lassen
Wir wollten uns vorerst die alte Station ansehen, es wurde uns aber nicht gestattet, da es, angeblich, unter „Quarantäne“ steht. Das wussten wir schon vorher, die privaten Tierschützer hatten uns ja schon davon erzählt, trotzdem sind wir nach dem Gespräch mit Sorin Apostu dort hin gefahren.
Am Eingangstor kam uns der dortige Tierarzt entgegen, wir ihm die Visitenkarte vom Bürgermeister unter die Nase gehalten, und – wir durften rein, ohne Probleme.
Wir durften uns ALLE Räumlichkeiten ansehen, die Hunde katalogisieren, aber keine Aufnahmen der Gebäude machen, nicht von innen, nicht von aussen... wie es dort drinnen aussieht, darf nicht an die Öffentlichkeit wurde uns gesagt.
Als sehr positiv haben wir das Gespräch mit dem Tierarzt Dr. Cristian Pop bewertet, er war ehrlich, hat nicht versucht irgend etwas zu beschönigen.
Die Hunde sind wohlgenährt, die Zwinger, eher Boxen von einem Meter x einem Meter natürlich viel zu klein und in geschlossenen Gebäuden unter gebracht aber sauber (wenn die Zwinger ausgespritzt werden, bleibt es aber aufgrund der Enge nicht aus, dass die Hunde mit abgespritzt werden), es gibt nur einen Außenbereich für die Junghunde, die dort im Rudel laufen.
Es wird getötet, mit T 61. Es sind keine größeren OP´s möglich, da kein Material. Die „Praxis“ ist ausgestattet mit einem Blechtisch, einer uralten Küchenlampe, zwei Regalen bestückt mit T 61, Impfstoffen und Kastrationsmaterial – das war´s. Noch nicht einmal eine Krallenschere ist vorhanden. Die Stadt zahlt wirklich nur das nötigste, sprich Futter, T 61, Impfstoffe und Nahtmaterial.
Auf unsere Frage, ob wir Tiere adoptieren können, kam die prompte Antwort: „Ja, alle!“ Sie sind komplett durch geimpft, und dürfen diese „Station“ auch nur kastriert verlassen, wenigstens etwas. Das widerspricht sich natürlich zu der Aussage, dieses „Tierheim“ steht unter Quarantäne... warum es so ist, wissen wir, da in Rumänien ja eigentlich laut neuem Tierschutzgesetz keine Tötung mehr sein darf.
Eine Zusammenarbeit ist von beiden Seiten gewünscht!
Wir werden nun sehen, dass wir uns erst einmal um das schon bestehende Tierheim kümmern, müssen dafür sorgen, dass dort auch kranke und verletzte Tiere behandelt werden können, und müssen natürlich den Bestand von ca. 150 Hunden reduzieren...
...und dafür brauchen wir Eure Hilfe, es ist wirklich dringend für die Hunde, wir haben noch nicht in Erfahrung bringen können, wann welcher Hund auf der Liste steht, wie viel Zeit dem Einzelnen bleibt.
Nächste Woche werden wir noch einmal mit Herrn Reif und dem Bürgermeister in Kontakt treten, und ihm unsere Vorschläge bereiten – heute Abend setze ich eine Liste von den Dingen ein, die dort dringend benötigt werden.
Also, später mehr, Fotos von den Hunden, die dort heraus können, setzt gleich Sandra ein – lasst sie bitte nicht im Stich - auch wenn das Wort „Cluj“ schon mit was negativem behaftet ist, müssen wir nach vorne schauen, ES KANN NUR BESSER WERDEN!