Schutzgebühr für alte/kranke Hunde

  • Dann bin ich ja beruhigt. Aber ich bin mir sicher, dass keiner hier das so gemeint hat.

    Und klar, wenn ich ein Zuhause für einen Hund suche und mir der Interessent dann sagt: "Was, so viel soll der kosten? Das finde ich aber ganz schön viel für so einen alten Hund!", dann wünsche ich dem natürlich auch einen schönen Tag und das war´s dann.

    Ja, ist alles schon ein bisschen ambivalent.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Das ist immer eine sehr individuelle Sache, wenn man einen Hund wirklich will spielt es denke ich eher eine untergeordnete Rolle, wie alt er ist oder wieviel er kostet

  • Wir sind ein klitzekleiner Verein mit relativ wenigen Vermittlungen -die normalerweise auf Senioren beschränkt sind- denn unsere Arbeit vollzieht sich vor Ort in Masuren.
    Dazu gehören vor allem die Kastrationen und die Aufklärung der Bevölkerung, denn wir sind der Meinung, nur vor Ort kann Wandlung entstehen,
    damit langfristig gesehen das Elend der Tiere am Ursprungsort eingedämmt werden kann, und ohne die Mithilfe der Bevölkerung geht das niemals.
    Da helfen leider auch keine tausendfachen Vermittlungen (auch, wenn es für den einzelnen Hund die Welt bedeutet),
    denn an der Wurzel des Übels ändert sich dadurch gar nichts, und so wird dieser Strom niemals aufhören.

    Aber zurück zum Thema:
    Bei unseren (leider) vergleichsweise wenigen Vermittlungen unserer Senioren- und HandicapFellchen versuchen wir, unsere Adoptanten so auszusuchen,
    dass es nichts gibt, wovor wir unsere Schützlinge schützen müssten - soviel zur sogenannten "Schutzgebühr" - den Namen finde ich nicht sehr glücklich ausgewählt.
    Die Ausreise verursacht dem Tierheim in Masuren Kosten für EU-Pass, Chip, Impfung, Parasitenprophylaxe, Untersuchung vor Ausreise etc. in Höhe von umgerechnet ca. 60-70 Euro
    (je nach Impfung), und dies sind die Kosten, die unsere Adoptanten tragen (obwohl einige unserer Adoptanten auch ohne zu fragen weit mehr bezahlt haben :thx: ).
    Die Kastration ist i.d.R. bereits vor längerem erfolgt, z.T. bezahlt von lieben Spendern unseres KastrationsProgramms, und auch die Transportkosten werden übernommen
    von lieben Spendern im Rahmen unseres AusreiseProgramms.

    Die neuen "Dosenöffner" unserer Schützlinge sind uns in der Regel bereits bekannt -fast alles Menschen, die sich mit alten/kranken/behinderten Hunden gut auskennen,
    und die unser Vertrauen genießen. Diese Menschen leisten Außerordentliches, indem sie diejenigen aufnehmen, die normalerweise keine Chance mehr haben.
    Diejenigen, von denen sie wissen, dass sie für sie früher oder später einen teilweise enormen Pflegeaufwand werden betreiben müssen,
    und dass vergleichsweise schnell hohe Kosten auf sie zukommen können. Diese Menschen stellen sich nicht die Frage, ob ein altes/krankes/behindertes Fellchen das wert ist,
    und ob sie bereit sind, das alles zu tragen (physisch, emotional, finanziell), oder ob sich nicht ein junges Tier mehr "rentieren" würde,
    und mir stellt sich nicht die Frage, für das allerletzte Glück dieses alten Tieres, das sonst im Tierheim sterben würde, eine weitere "Schutzgebühr" zu verlangen.

    Wir müssen keine Gehälter zahlen, keine Unkostenentschädigungen an (unsere wenigen :) ) Mitglieder oder sonst irgend etwas, was unseren Spendeneingang schmälern würde.
    Ja, wir haben zwar keinen Gewinn aus den Vermittlungen, aber den wollen wir auch nicht auf diese Art und Weise erzielen. Es ist wichtig, dass die Kosten des Tierheims gedeckt sind,
    und das sind sie durch den oben erwähnten Betrag, und es ist vor allem anderen wichtig, dass die Fellchen noch einmal glücklich sein dürfen (und die Adoptanten natürlich auch :) ).

    (tier)liebe Grüße, Elisabeth
    Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will (Albert Schweitzer)
    21852593of.jpg
    TierNotFelle EUROPA e.V. - Sparkasse Ansbach - IBAN: DE43 7655 0000 0008 5616 15 - BIC: BYLADEM1ANS - Paypal: kontakt@tiernotfelle-europa.de

  • Nur mal so ein Gedanke:

    Ein alter bzw. kranker Hund braucht Zeit, Geduld und Betüddelung. Und wer hat davon mehr als ältere Menschen zu geben, leider haben aber diese oft nur eine kleine Rente. Oder aber Menschen ohne Arbeit, hier wiederum fehlt ebenfalls das Geld.

    Warum also nicht beide zusammenbringen? Mit etwas Unterstützung ist doch immer alles zu stemmen. Die Kosten bleiben dem Verein doch so oder so, egal, ob er den Hund direkt betreut oder betreuen lässt. Als Nebeneffekt fühlen Menschen sich gebraucht und es findet sich sicher der ein oder andere ehrenamtliche Helfer, zudem stirbt das Tier dann geliebt bei seinem Menschen.