• Da mir hier im Forum schon lange immer wieder auffällt, daß teilweise einzeln gehaltene Kaninchen erwähnt werden, liegt es mir am Herzen, noch mal eindringlich darauf hinzuweisen, daß Einzelhaltung von Gruppentieren eine Qual für das Tier ist. :weinen:

    Bitte, bitte, setzt Euch doch, wenn Ihr mitbekommt, daß diese Tiere alleine gehalten werden, auch dafür ein, daß dies geändert wird. Bei Hund oder Katze würde bei Missständen auch versucht, positiv einzuwirken.
    Die Kleintiere haben keine so grosse Lobby, wie Hund oder Katze, umso wichtiger finde ich es, daß gerade TS-ler auch dafür sensibilisiert sind.

    So, das lag mir schon länger auf dem Herzen.... :oehm:

    Und hier noch ein paar evt. hilfreiche Links:

    Kaninchenwiese

    Keine Einzelhaltung

    Faltblatt Einzelhaltung

  • Find ich gut, dass Du drauf hinweist.

    Das gleiche gilt übrigens auch für Kleinsttiere, wie z.B. Hamster und Mäuse, die in viel zu kleinen Käfigen (ich nenn die Dinger immer Einzimmer-Wohnklokäfige) gehalten werden :). Ein Zwerghamster z.B. sollte mindestens 100x40cm Platz haben (je größer, desto besser :))

  • ist es auch, absolut.

    Wie ist es aber, wenn ständig mindestens ein Mensch zuhause ist und das Kaninchen IMMER mit dabei ist, quasi wie ein Hund? Wahnsinnig zutraulich ist, verspielt, gesund, sich wohl fühlt... es nicht anders kennt ausser aus seinen ersten Lebenswochen?

  • Wie ist es aber, wenn ständig mindestens ein Mensch zuhause ist und das Kaninchen IMMER mit dabei ist, quasi wie ein Hund? Wahnsinnig zutraulich ist, verspielt, gesund, sich wohl fühlt... es nicht anders kennt ausser aus seinen ersten Lebenswochen?

    Der Mensch ist kein Ersatz für Artgenossen....oder leckt er das Kaninchen ab, putzt ihm die Ohren und legt sich kuschelnd mit ins Heu?
    Möchte ein Mensch ausschliesslich mit einem Affen zusammenleben? Auch, wenn er immer da ist....ich denke nicht!

    Zitat

    Und zum anderen ersetzt selbst die innigste Beziehung zwischen Mensch und Tier einfach nicht das natürliche artgerechte Sozialverhalten. Auch wenn dein Kaninchen in freier Wohnungshaltung lebt und dir auf Tritt und Schritt folgt, du so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringst, diese Beziehung ist immer unnatürlich für dein Kaninchen und es ist deiner Willkür ausgesetzt, wann es (immernoch unnatürliche) Gesellschaft bekommt.


    Wackelnasen

    Ich finde einfach, daß jedes Gruppentier einen Artgenossen verdient, egal wie zutraulich es ist. Und die Zutraulichkeit verschwindet ja nicht, nur weil es Gesellschaft bekommt.

    Es gibt keinen vernünftigen Grund für Einzelhaltung, Ausnahmen sind lediglich für kurze Zeit, wenn ein Rammler die Kasta-Frist absitzen muss oder nach OPs bzw. bei schwerer Krankheit. Aber auch da achte ich darauf, daß das Tier solange wie möglich bei seinen Freunden bleiben kann, da plötzliches Alleinesein auch viel Stress bedeutet. Ausnahme ist hier wirklich nur, wenn es durch die anderen belästigt würde oder sie z.B. an einer OP-Naht knabbern würden.

    Und auch nach jahrelanger Einzelhaltung freut sich ein Tier über Artgenossen, Voraussetzung ist selbstverständlich eine gute Auswahl des Partnertieres, genug Platz und eine ordentliche Vergesellschaftung.

    Mein Lieblingsbeispiel sind unser Kasimir und Ole, die vor vielen Jahren hier einzogen. Kaninchen Kasimir und Meerschweinbock Ole sassen beide unkastriert ihr Leben lang zusammen in einem Käfig, fünf lange Jahre....Ole liess geduldig Kasimirs Putzaktionen über sich ergehen und beide hatten sich arrangiert, manche Menschen würden sogar von Zuneigung zueinander sprechen....
    Nach der Kastrafrist durften beide in die (damals noch eine ganz grosse) Gruppe aus Nins und Schweinchen, hatten Artgenossen, aber auch die Möglichkeit, sich nah zu sein. Es nahm keiner der beiden je wieder gross Notiz vom anderen, sie bevorzugten absolut die eigene Art und kamen auch beide mit ihren neuen Freunden super klar!

  • vielen Dank für Deine Antwort, hat nochmal mein Denken bestätigt. Vielleicht bekomme ich die Halter ja doch noch eines Tages bekehrt... auch wenn sie ihren Kleinen heiss und innig lieben und er wirklich alle Freiheiten hat.

  • :top: :top:
    ja,kann das auch nur bestätigen

    Als ich meine Marie 2009 zu mir holte,rannte sie mir auch hinterher....Mir war klar das sie es aus Einsamkeit tat :(
    deswegen holte ich gleich am nächsten Tag ein kastriertes Böckchen dazu

  • Das ist für mich auch ein Herzensthema. Als ich noch in der Grundschule unterrichtet habe, habe ich versucht, das Thema in den Sachunterricht einzubauen, wann immer es ging.

    Wie oft habe ich da gehört: "Ich habe ein Kaninchen zu Weihnachten bekommen, und meine Schwester ein Meerschweinchen!" o.ä. . ;(

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)