Gekämpft, gehofft und doch verloren...
Lazar ist um 17.30 heute Abend friedlich auf meinem Schoß eingeschlafen.
Die neuen Erkenntnisse haben eine OP nahezu unmöglich gemacht...die Entzündungswerte waren katastrophal und wenn wir es geschafft hätten sein Leben zu verlängern, hätte er einen Großteil davon in der Klinik verbringen müssen und die Zeit, die er dort nicht gewesen wäre, hätte er sich mit nahezu 100 %iger Wahrscheinlichkeit mit Infektionen rumgeschlagen.
Das wollten wir für ihn nicht. So mussten wir heute unsere gestrige Entscheidung neu überdenken und haben sie in Lazar´s Sinne getroffen.
Lieben heißt auch loslassen, so schwer das fällt.
Die Einschläferung war sehr friedlich, ich durfte mich in Ruhe von ihm verabschieden....in einem der Behandlungsräume hatten wir Zeit für uns. Er hat gewusst das es soweit ist und ich habe ihm angesehen das es ok ist. " Es muss dir nichts leid tun " haben seine müden Augen gesagt.
Als die behandelnde TÄ dann kam war sie sehr einfühlsam und hat sich viel Zeit genommen.
Es tat ihr auch leid, dass sie nicht mehr für ihn tun konnte. Jetzt wo sie ihn kennen gelernt hat, würde sie verstehen warum wir so um ihn gekämpft hätten.
Es wäre völlig in Ordnung gewesen ihm und uns diesen Tag zu geben. Es hätte ja auch klappen können. Das müsse sich keiner vorwerfen. Auch nicht das es passiert ist. Es war in Ordnung ihn gestern nicht einzuschläfern und heute war es eben in Ordnung es zu tun. die Erkenntnisse von heute hätten wir gestern nunmal nicht gehabt.
Selbst als er schon eingeschlafen war ist sie noch bei uns geblieben als einzige behandelnde TÄ im Notdienst. Ich glaube das vergesse ich ihr nie.
So oft ich auf den Kerl geschimpft und ihn verflucht habe, so sehr fehlt er mir jetzt schon.
Es wird ruhig sein, wenn El Terror nicht mehr mault.
Machs gut, du kleiner großer Kämpfer.
Viele Menschen weinen um dich. Die Zeit war viel zu kurz, dafür umso intensiver.
Ich hab' dich lieb !
Es tut mir leid!
Traurige Grüße...