Umstrittene Delikatesse In Der Schweiz

  • wenn ich ehrlich bin... ich nicht. Und es geht mir vorher und nachher immer schlecht.
    Paradox. Ich weiss... hunderte Diskussionen hab ich deswegen schon geführt und es gibt
    kein wirklich gutes Argument dafür und kein finales dagegen.

    Wir geben hier tagtäglich unser Bestes für die Tiere. Um sie dann töten zu lassen??
    Ja.

    Heute morgen habe ich mal wieder die Kühe gestriegelt, weil die doch schon anfangen zu haaren.
    Macht mich das zu einem besseren Menschen, als jene, die ihre Tiere schlecht behandeln, bevor sie sie töten (lassen)
    Liegt sicher im Auge des Betrachters und viele werden sagen: nein.

    Wahrscheinlich haben sie Recht und ich beruhige nur mein schlechtes Gewissen, so wie ich meine Arbeit im TS nur aus schlechtem Gewissen mache.
    Oder aber, ich tue es, weil ich Tiere schon immer liebe und ich will, dass es ihnen gut geht. So gut, wie ich das eben ermöglichen kann. Auch wenn sie am
    Ende sterben (müssen). Mir geht es wie dem Bauern in dem Bericht....

    **Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht, forenfremdes Zitieren, Kopieren und Weiterverbreiten auch von Auszügen ist nicht erlaubt.**
    "Lasst uns nicht um Schutz vor Gefahren beten, sondern um Furchtlosigkeit, wenn sie uns begegnen"(Rabindranath Tagor)
    "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht" (V. Havel)


  • Macht mich das zu einem besseren Menschen, als jene, die ihre Tiere schlecht behandeln, bevor sie sie töten (lassen)

    Ja klar! Aber ein Dilemma bleibt es totzdem.

    Auf jeden Fall bist du ehrlicher (zu dir selbst) als 99 % Prozent der anderen (Nicht-Vegetarier). DIe verdrängen es oder es interessiert sie nicht.

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • ich habe 12 Jahre vegetarisch meist vegan gelebt.

    Dann lernte ich meinen Mann kennen und seine "Arbeit".

    Ich hab hier keine Chance auf "verdrängen". Dazu bin ich zu nahe dran. Mittendrin sozusagen. Manchmal geht das Leben seltsame Wege. Aber vielleicht habe ich als Bäuerin inzwischen mehr für die "Nutztiere" getan, als "damals" als ich noch im Steuerbüro saß und in der Stadt wohnte und fleischlos lebte.....

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  • Ich kann das zu 100% nachvollziehen, Gudrun!!!

    Das Problem ist halt, daß es nun mal Fleischfresser auf der Erde gibt, mir wäre es auch lieber, es gäbe nur Pflanzenfresser (einschließlich dem Menschen). Ist aber leider nicht so. Es müssen also auf jeden Fall Tiere sterben, damit andere Tiere leben können, das müssen wir leider so akzeptieren. Und da wir nun mal Fleischfresser zu unseren Haustieren gemacht haben, müssen diese auch vernünftig ernährt werden. Das Wichtigste ist, daß diese "fleischliefernden" Tiere vernünftig gehalten und schnell und stressfrei getötet werden, und dieser Tot ist sicher noch angenehmer, als wenn sie in der freien Wildbahn gejagt und getötet werden.
    Selber diese Tiere vernünfig halten und sogar eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, sie dann auf den letzten Weg zu begleiten, obwohl man weiß, sie werden jetzt nur getötet, damit sie Nahrung liefern, ist für mich eigentlich der größte Ausdruck von echter Tierliebe! Schlimmer finde ich, wenn Leute sich aufregen, wie grausam das doch alles ist, und dann das anonyme, gequälte Supermarkfleisch kaufen, aber Haupsache, sie haben sich selber die Hände nicht schmutzig gemacht - waren ja andere (die die Drecksarbeit gemacht haben).
    Das ist eigentlich mein Traum, so zu leben wie du, Gudrun. Mir würde es auch jedes Mal schwerfallen, ein Tier schlachten zu lassen, aber ich würde es aus Tierliebe tun, damit ich nicht mehr das gequälte Fleisch kaufen muß!

    "Wer in den Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr;

    es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen. "

    Albert Schweitzer

  • I
    Schlimmer finde ich, wenn Leute sich aufregen, wie grausam das doch alles ist, und dann das anonyme, gequälte Supermarkfleisch kaufen, aber Haupsache, sie haben sich selber die Hände nicht schmutzig gemacht - waren ja andere (die die Drecksarbeit gemacht haben).

    Ganz genau! Schlimm finde ich es auch, wenn jemand (zu Recht) Zeter und Mordio schreit, weil andernorts Hunde eingepfercht vor sich hin vegetieren müssen, auf das Billigschnitzel auf dem Teller aber nicht verzichten will. Oder in einem Tierschutzforum schreiben: "Leute, bei **** gibt es wieder Hühnerherzen für´n Appel und ´n Ei!" Das kann ich echt nicht nachvollziehen.
    Dann lieber bei beidem aufschreien - oder das andere wenigstens nicht finanziell durch den Kauf unterstützen.
    Auch nicht beim Hundefutter, wobei das leider nicht so einfach ist. Aber einfach kann ja jeder. :D

    Liebe Grüße von Kerstin
    "Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht, dass es auch anständige Menschen gibt." (Heinrich Zille)

  • Also in Appenzell solls das geben, das hört man schon lange. Belegen kann ichs nicht.
    Ich weiss nur das, was mir meine Mutter mal erzählte. Sie kennt jemanden, die haben bei ihrer Hochzeit den eigenen Hund gegessen. :kotz:

    Cabal

    Ich habe diesen Satz schon vor ein paar Tagen hier gelesen - und er geht mir seit dem nicht mehr aus dem Kopf ... ich finde das einfach nur furchtbar ;(

  • Ganz genau! Schlimm finde ich es auch, wenn jemand (zu Recht) Zeter und Mordio schreit, weil andernorts Hunde eingepfercht vor sich hin vegetieren müssen, auf das Billigschnitzel auf dem Teller aber nicht verzichten will. Oder in einem Tierschutzforum schreiben: "Leute, bei **** gibt es wieder Hühnerherzen für´n Appel und ´n Ei!" Das kann ich echt nicht nachvollziehen.
    Dann lieber bei beidem aufschreien - oder das andere wenigstens nicht finanziell durch den Kauf unterstützen.
    Auch nicht beim Hundefutter, wobei das leider nicht so einfach ist. Aber einfach kann ja jeder. :D

    Da hast Du recht. So gesehen müssen wir uns hier alle angesprochen fühlen. Denn egal ob Vegetarier oder nicht, wir kaufen hier ja alle günstiges Katzen- und Hundefutter um die hungernden Tiere im Tierschutz zu unterstützen. Damit tun wir den Nutztieren gleichzeitig nichts Gutes. Es ist schlichtweg ein Teufelskreis!

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  • Da hast Du recht. So gesehen müssen wir uns hier alle angesprochen fühlen. Denn egal ob Vegetarier oder nicht, wir kaufen hier ja alle günstiges Katzen- und Hundefutter um die hungernden Tiere im Tierschutz zu unterstützen. Damit tun wir den Nutztieren gleichzeitig nichts Gutes. Es ist schlichtweg ein Teufelskreis!

    Ganz genauso ist es. Muß ich mich doch selber als "Qualfleischkäufer" outen, und deshalb will ich auch niemanden anklagen. Ich meinte das auch im Bezug auf Gudrun, daß viele entrüstet sind, wie man denn seine eigenen Tiere schlachten lassen kann und dann aber selber das Qualfleisch kaufen.

    Ich habe 7 Fleischfresser (5 Hunde, 2 Katzen) und einen Mann,der auch Fleisch will. Ich selber könnte zwar auf Fleisch verzichten, aber dann müsste ich konsequenterweise auch auf Milchproduckte verzichten, und was bleibt dann noch? Ich hab mal einen Bericht über Milchkühe gesehen - das ist genauso eine Quälerei. Die Kühe standen tag und Nacht, Jahr für Jahr in einem engen, dunklen Stall, sie standen so eng, daß, wenn eine Kuh sich mal hinlegen wollte, die andere Kuh, die neben ihr lag, solange getreten hat, bis diese aufgestanden ist und sie sich hinlegen konnte. Die meisten Kühe hatten Gebährmutterentzündung/vereiterung. Die Kälbchen werden total früh von der Mutter getrennt, die Mütter schreien sich sie Seele aus dem Leib nach ihren Kindern, ebenso die Kälbchen.Nach 6 Jahren ist eine Milchkuh "verbraucht" (ich glaub, Kühe können ca. 30 Jahre alt werden). Die Kühe wurden dann durch ganz Deutschland gekarrt (die Kühe in dem Bericht standen in Ostdeutschland), um in Holland geschlachtet und zu Tierfutter verarbeitet zu werden.

    Ich hab die Möglichkeit hier Milch vom Bauern zu bekommen (die Kühe stehen auf der Weide), aber Bei Fleisch und Käse wüßte ich nicht, wo ich qualfreie Produkte bekommen könnte, denn BIO bedeutet ja nicht gleich qualfrei.
    Wir haben hier Nachbarn, die halten Gänse, Hühner und Enten total artgerecht. Einmal im Jahr lassen sie einen Großteil schlachten. Auch diese Tiere werden mit dem Viehtransporter abgeholt und zum Schlachthof gebracht, also auch wieder kein qualfreies Fleisch. Genauso macht es der Bauer, wo ich die Milch hole.
    Und genau deshalb ist für mich die Art und Weise, wie Gudrun es handhabt, die einzige akzeptabe, und deshalb wäre ich gern Selbstversorger, oder würde bei so jemanden mein Fleisch und Käse kaufen. Nur leider ist das kaum realisierbar. Wir sind quasi gezwungen, Qualfleisch und Qualmilchprodukte zu kaufen. In Schokolade ist ja auch wieder Qualmilch drin, es ist zum Heulen, ein Teufelskreis, wie Caramel schon schrieb. Deshalb hab ich auch leider resigniert, es sei denn, ich hab wirklich mal die Möglichkeit als Selbstversorger zu leben, aber dazu muß ich meinen Mann noch irgendwie überzeugen, und das wird schwierig.
    Aber das wäre mein Traum.

    "Wer in den Abgrund von Qual, welche die Menschen über die Tiere bringen, hineingeblickt hat, der sieht kein Licht mehr;

    es liegt wie ein Schatten über allem, und er kann sich nicht mehr unbefangen freuen. "

    Albert Schweitzer